BOLD THE MAGAZINE No.08
ELEGANZ FASHION SPECIAL: THE SHADOW REMAINED & CONQUEST OF PARADISE | HOTEL BOSSA NOVA | CON TEMPORARY ART RUHR | ARIZONA: LAN D DER CAN YONS | FLORIDA: STRÄNDE DER WESTKÜSTE
ELEGANZ
FASHION SPECIAL: THE SHADOW REMAINED & CONQUEST OF PARADISE | HOTEL BOSSA NOVA | CON TEMPORARY ART RUHR | ARIZONA: LAN D DER CAN YONS | FLORIDA: STRÄNDE DER WESTKÜSTE
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Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61<br />
V.A. Based<br />
On Misunderstanding Vol. 1<br />
(Sonar Kollektiv / AL!VE)<br />
ZAZ<br />
Retro Verso<br />
(Sony)<br />
Primal Scream<br />
More Light<br />
(First International / Ignition / Indigo)<br />
Alex Barck ist ein Tausendsassa. Gründer<br />
des Elektronik-Labels Sonar Kollektiv,<br />
Musiker bei Jazzanova, DJ auf Dauer-<br />
Welttournee und mit Residency im legendären<br />
Berliner Club Watergate. Mit der<br />
Compilation „Based On Misunderstanding<br />
Vol. 1” (die Numerierung verspricht<br />
den Auftakt einer Reihe) dokumentiert<br />
er nun die musikalischen Begegnungen<br />
auf seinen Trips um die Welt. In Toulouse<br />
lernt er den Visual Artist und Produzenten<br />
VECT kennen, in Hongkong das<br />
Duo The Horses, wieder zuhause in Berlin<br />
den Newcomer Hannes Fischer, auch<br />
Acts aus Russland und Südafrika sind<br />
auf dem Sampler vertreten: zwölfmal<br />
abwechslungsreicher Vocal House, zu<br />
dem man sich zurücklehnen, den man<br />
aber auch ganz entspannt am Sonntagnachmittag<br />
auf der Veranda antanzen<br />
kann.<br />
Es braucht nur wenige Takte in „On Ira“,<br />
dem ersten Stück auf „Retro Verso“, dem<br />
zweiten Album von Isabelle Geffroy<br />
alias ZAZ, um sich zu erinnern bzw. zu<br />
verstehen, warum die Französin seit<br />
ihrem selbstbetitelten Debüt im Herbst<br />
2010 eine so stürmische Karriere hingelegt<br />
hat. Federleicht tänzelt Geffroys so<br />
geschmeidige wie charmant bockige<br />
Stimme durch die mit viel Sinn für klassischen<br />
Chanson-Pop gestalteten Songs<br />
– eine Kombination, die wie gemacht<br />
scheint als Soundtrack fürs Cappuccino-<br />
Frühstück auf der Sommerterrasse. Die<br />
stärksten Momente hat ZAZ aber, wenn<br />
sie Wehmut in ihre Musik trägt, etwa im<br />
mitreißenden, wunderbar dramatischen<br />
„T’attends Quoi“ oder im erst zaghaften,<br />
dann plötzlich düster auffunkelnden „J’ai<br />
Tant Escamoté.“ Ein Album voller Entdeckungen!<br />
Mit ihrem zehnten Album – dem ersten<br />
seit „Beautiful Future“ von 2008 und somit<br />
einer kleiner Ewigkeit im Musikzirkus –<br />
haben sich Primal Scream erneut selbst<br />
übertroffen. Das liegt vor allem daran,<br />
dass die britische Band auch auf „More<br />
Light“ wieder neue Wege geht. Indirekt<br />
inspiriert wurden Sänger Bobby Gillespie<br />
& Co. durch die Jubiläumskonzerte<br />
zu ihrem Meisterwerk „Screamadelica“<br />
(1991), dessen luftige, geräumige Arrangements<br />
Lust darauf gemacht haben,<br />
nach einigen eher rockigen Platten<br />
wieder experimenteller zu arbeiten.<br />
Schon der Opener „2013“ ist ein neunminütiges<br />
Monster, das sich lange Zeit<br />
lässt, seinen letztlich extrem eingängigen<br />
Drive offen zu legen. Weitere Highlights<br />
auf einem grandiosen Album: Der Blues<br />
von „Goodbye Johnny“ und das zauberhafte<br />
„Walking With The Beast“.