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Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2009</strong><br />

2 Vorwort<br />

3 Landwirtschaftsjahr <strong>2009</strong><br />

11 Einkommen und Arbeitsverdienst<br />

14 Politische Rahmenbedingungen<br />

17 Delegiertenversammlung<br />

21 Landwirtschaftsrat<br />

24 Vorstand<br />

29 Fachkommissionen<br />

34 Landwirtschaftlicher Klub<br />

35 Geschäftsstelle<br />

39 Agrarmarketing/Kommunikation<br />

42 «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer»<br />

44 Versicherungsberatung<br />

46 Krankenkasse Agrisano<br />

48 <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />

49 Kontrolldienst KUT<br />

52 Betriebshelferdienst<br />

55 Jahresrechnung<br />

56 Bericht der Kontrollstelle<br />

57 Organe und Geschäftsstelle<br />

62 Organisationen<br />

64 Kontakte<br />

1


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Vorwort des Präsidenten des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

Einfuhrschutz erhalten<br />

<strong>2009</strong> war für die Landwirtschaft wirtschaftlich ein<br />

schwieriges Jahr. Eine sinkende Nachfrage und ein<br />

hohes Angebot brachten die Preise unter Druck. Die<br />

Einkommen unserer Bauernfamilien sind in der Folge<br />

auf tiefem Niveau nochmals gesunken. Dies ist sehr<br />

schmerzlich und stellt hohe Ansprüche an die Sicherung<br />

einer jederzeitigen Liquidität<br />

auf unseren Betrieben. Zudem<br />

brachte die Aufhebung der staatlichen<br />

Milchkontingentierung auf<br />

den 1. Mai <strong>2009</strong>, ohne privatrechtliche<br />

Nachfolgeregelung zwischen<br />

den Marktpartnern, sehr viel Unsicherheit<br />

für die betroffenen Bäuerinnen<br />

und Bauern.Die Entwicklung<br />

im vergangenen Jahr führte uns unmissverständlich<br />

vor Augen, wie labil<br />

landwirtschaftliche Märkte sind<br />

und wie schnell Einkommenseinbrüche<br />

möglich werden.<br />

Markus Ritter<br />

Die WTO hat im vergangenen Jahr einmal mehr<br />

ein Trauerspiel geboten. Gelähmt von der Weltwirtschaftskrise,<br />

wurden keine neuen Ansätze für<br />

die Doha-Runde gefunden. Der Schutz der eigenen<br />

Wirtschaft hat in vielen bedeutenden <strong>St</strong>aaten nochmals<br />

zugenommen. Insbesondere die USA waren<br />

wiederum bereit, Massnahmen zum Schutz der eigenen<br />

Interessen zu ergreifen. Nur für uns Bäuerinnen<br />

und Bauern soll Liberalisierung ein taugliches<br />

Mittel zur Lösung der Probleme sein. Weit gefehlt!<br />

Es gilt, mit Nachdruck eine Neuorientierung der<br />

WTO für die Landwirtschaft auf Basis von Multifunktionalität,<br />

Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität<br />

zu fordern.<br />

Eine der wichtigsten agrarpolitischen Erkenntnisse<br />

im vergangenen Jahr war die wissenschaftlich<br />

belegte Feststellung, dass ein Agrarfreihandel mit<br />

der EU die Folgen eines WTO-Abschlusses für die<br />

Schweizer Landwirtschaft nicht mindert, sondern<br />

verschärft.Damit brach die Argumentationskette des<br />

Bundesrates für den Agrarfreihandel mit der EU zusammen.Ein<br />

Agrarfreihandel mit der EU ist selbst bei<br />

einem Abschluss der Doha-Runde der WTO keine Medizin<br />

für die Schweizer Landwirtschaft, sondern Gift.<br />

Der durch den Agrarfreihandel mit der EU vollständig<br />

eliminierte Einfuhrschutz ist eine der wichtigsten<br />

agrarpolitischen Massnahmen bezüglich<br />

Einkommenswirkung für unsere<br />

Bauernfamilien. Dies gilt praktisch<br />

ohne Ausnahme für die gesamte<br />

Landwirtschaft. Das Interessante<br />

am Einfuhrschutz ist, dass er den<br />

<strong>St</strong>aat nichts kostet, sondern im Gegenteil<br />

jährlich rund 400 Millionen<br />

Franken Zolleinnahmen in die leere<br />

<strong>St</strong>aatskasse spült. Warum will man<br />

dies aufgeben? Welche Interessen<br />

stehen dahinter?<br />

Im Jahre <strong>2009</strong> wurde hinter den<br />

Kulissen an der Weiterentwicklung<br />

des Direktzahlungssystems intensiv gearbeitet. Die<br />

Landwirtschaft tut gut daran, die Vorlage sehr kritisch<br />

zu prüfen. Jede Schwächung einer produzierenden<br />

Landwirtschaft muss zurückgewiesen werden.Unser<br />

Selbstversorgungsgrad beträgt nur noch<br />

rund 58 Prozent und darf nicht mehr weiter fallen.<br />

Dies wäre nicht im Interesse unseres Landes. Die<br />

Zahl der agrarpolitischen Baustellen ist enorm. Laufend<br />

werden neue Aufgaben gestellt. Nur mit dem<br />

Einsatz aller Kräfte können wir erfolgreich sein.<br />

Ich danke an dieser <strong>St</strong>elle sehr herzlich meinen<br />

Kolleginnen und Kollegen im Vorstand sowie den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle<br />

für ihr grosses Engagement.<br />

Speziell danke ich aber Ihnen, geschätzte Bäuerinnen<br />

und Bauern, für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung<br />

während des vergangenen Jahres.<br />

Markus Ritter<br />

Präsident <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

2


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Gute Witterungsbedingungen, grosse Erntemengen, sinkende Erlöse<br />

Landwirtschaftsjahr <strong>2009</strong><br />

Die optimalen Wetterbedingungen haben den<br />

Bauern im Jahre <strong>2009</strong> Rekordernten beschert.<br />

Die Folge der grossen Erntemengen war ein<br />

starker Preisdruck bei fast allen Produkten.<br />

Der Wert der Erzeugung landwirtschaftlicher<br />

Güter ist deshalb gesamtschweizerisch im<br />

Vergleich zum Vorjahr auf 9,711 Milliarden<br />

Franken oder um 5,7 Prozent zurückgegangen.<br />

Der Produktionswert der Milch verringerte<br />

sich wegen des Preissturzes bei der<br />

Molkereimilch um 13,5 Prozent.<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war das siebtwärmste Jahr seit<br />

Messbeginn im Jahr 1864. Der Wärmeüberschuss<br />

betrug im Durchschnitt 1,2 Grad. Vor allem der<br />

Frühling und der Herbst waren ausgesprochen sonnig.<br />

Die Wintermonate Januar und Februar waren zu<br />

kalt und die Niederschläge lagen stark unter der<br />

Norm. Im Fürstenland gab es im Januar 19 Eistage<br />

(ganztags unter null Grad) und 30 Frosttage (Temperaturminimum<br />

mindestens null Grad). Auch im<br />

Februar wurden sechs Eis- und 24 Frosttage registriert.<br />

Der März war nass und sonnenarm und es<br />

gab noch 15 Frosttage. Der Frühling liess lange auf<br />

sich warten. Die Vegetation war Ende März rund 10<br />

Tage im Rückstand.<br />

Warmer und trockener Frühling<br />

Mit einer Durchschnittstemperatur von 11,4 Grad<br />

war der April an der Wetterstation Fürstenland in<br />

Niederuzwil um 4,0 Grad zu warm.Die Niederschläge<br />

erreichten mit 25 Millimeter nur 25 Prozent der<br />

Norm. Dank der warmen Witterung wurde der anfängliche<br />

Temperaturrückstand bis Ende April zu einem<br />

Vorsprung von einer Woche.<br />

Der Mai <strong>2009</strong> war landesweit der wärmste seit 140<br />

Jahren. Es gab sieben Sommertage mit über 25<br />

Grad und zwei Hitzetage mit über 30 Grad, was bisher<br />

im Mai noch nie vorkam. In Chur wurde mit ausserordentlichen<br />

34,1 Grad der bisherige Mairekord<br />

um fast zwei Grad überrundet.<br />

Der Gewittersturm mit Hagel vom 28. Mai <strong>2009</strong><br />

hatte gebietsweise alles zugedeckt. In Muolen sah<br />

es aus wie im Winter.<br />

(B. Giger)<br />

Am 26. Mai bereitete ein heftiger Gewittersturm<br />

mit Hagel der Mai-Hitze ein Ende. Er überquerte die<br />

Schweiz mit über 100 Kilometern pro <strong>St</strong>unde und<br />

brachte viel Regen.Vom schweren Hagel besonders<br />

betroffen waren in der Ostschweiz der Thurgau und<br />

die an den Thurgau angrenzenden <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Gemeinden.<br />

Freiland-Erdbeeren wurden vom Hagel<br />

zerhackt und Bäume zum Teil entlaubt.<br />

Der Gewittersturm vom 26. Mai hat in der Schweizer<br />

Landwirtschaft Schäden von rund zehn Millio-<br />

Der Hagel hat die jungen Maispflanzen total zerstört.<br />

(B. Giger)<br />

3


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

nen Franken verursacht.Bei der Hagel-Versicherung<br />

gingen 1500 Meldungen ein, davon 500 aus dem<br />

Kanton Thurgau und 120 aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen.<br />

Die Niederschläge erreichten im Mai im Flachland<br />

der Ostschweiz mit rund 120 Millimetern die Norm.<br />

Überdurchschnittliche Regenmengen von bis zu<br />

140 Prozent über der Norm gab es im Alpsteingebiet<br />

und im Toggenburg.<br />

Heisser und sonniger Sommer<br />

Der Juni <strong>2009</strong> war zu warm. An acht Tagen gab es<br />

teils sehr heftige Gewitter. Die Niederschlagsmengen<br />

lagen 140 bis 170 Prozent über der Norm. Im<br />

Juli war es oft schwülheiss und es entluden sich immer<br />

wieder heftige Gewitter mit ergiebigen Niederschlägen.<br />

Der August war wärmer als der Juli und insgesamt<br />

sehr sonnig und zu trocken. An 25 Tagen wurden<br />

Temperaturen von 25 Grad und mehr gemessen. Es<br />

war der drittwärmste August seit Messbeginn<br />

1864. Regen fiel nur an sechs Tagen. Die Niederschläge<br />

erreichten lediglich 50 Prozent des langjährigen<br />

Durchschnitts. Ein Unwetter mit starken Niederschlägen<br />

führte am 8. August in der Ostschweiz<br />

Extreme Hagelschäden<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> wird als das schadenreichste Jahr<br />

in die 130-jährige Geschichte der Schweizerischen<br />

Hagel-Versicherungs-Gesellschaft eingehen.<br />

Die Hagelfronten vom 26. Mai und noch<br />

grossflächiger jene vom 23. Juli <strong>2009</strong> haben<br />

eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Gesamtschweizerisch<br />

wurden total 16 700 Schadenmeldungen<br />

(Vorjahr 6400 Meldungen)<br />

registriert. Der Kanton <strong>St</strong>.Gallen blieb von den<br />

Hagelfronten weitgehend verschont Die<br />

Schweizer Hagel registrierte 298 Schadenmeldungen<br />

(Vorjahr 397 Meldungen).Davon waren<br />

222 im Monat Mai.<br />

Die Summe der ausbezahlten Schäden stieg um<br />

das Vierfache des Vorjahres auf 111 Millionen<br />

Franken (Vorjahr 26,3 Mio. Franken). Die Auszahlungen<br />

erreichten mehr als das Doppelte der Prämieneinnahmen<br />

von 51,3 Millionen Franken.<br />

zu Überschwemmungen. Von Schäden betroffen<br />

waren das <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Rheintal, insbesondere Eichberg,<br />

Oberriet und Altstätten.<br />

Der September brachte einen schönen Altweibersommer.<br />

An der Wetterstation Fürstenland in Niederuzwil<br />

wurde die höchste Temperatur am 1. September<br />

mit 32 Grad und die tiefste mit fünf Grad<br />

am 6. September gemessen. Die Niederschläge erreichten<br />

mit 67 Millimetern nur 68 Prozent der<br />

Norm.<br />

Die ersten sieben Tage im Oktober blieb es noch<br />

trocken. Am 7. Oktober wurden an vielen Orten 24<br />

bis 28 Grad gemessen. Am 15. Oktober wurde im<br />

Flachland bereits der erste Frost registriert.<br />

Nach der Trockenperiode regnete es ergiebig. Oberhalb<br />

von 800 bis 1000 Metern gab es am 17. Oktober<br />

im Toggenburg bereits 20 bis 50 Zentimeter<br />

Neuschnee, auf dem Säntis sogar 75 Zentimeter.<br />

Gegen Ende Oktober bescherte ein Hochdruckgebiet<br />

sonniges Herbstwetter.<br />

Der November war der zweitwärmste seit Messbeginn<br />

1864.In <strong>St</strong>.Gallen betrug der Wärmeüberschuss<br />

4,1 Grad. Die Niederschläge erreichten 150 Prozent<br />

des langjährigen Durchschnitts. Im Mittelland<br />

schneite es erstmals am letzten Novembertag. Im<br />

Dezember waren das erste und das letzte Monatsdrittel<br />

deutlich zu mild, die Mitte hingegen zu kalt.<br />

Rückgang des Produktionswertes<br />

Der Produktionswert der Landwirtschaft betrug im<br />

Jahre <strong>2009</strong> gemäss Schätzung des Bundesamts für<br />

<strong>St</strong>atistik 10,729 Milliarden Franken. Das sind rund<br />

fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Davon stammen<br />

42,8 Prozent aus der pflanzlichen und 47,7<br />

Prozent aus der tierischen Produktion. Die restlichen<br />

9,5 Prozent brachten die landwirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen und die nichtlandwirtschaftlichen<br />

Nebentätigkeiten.<br />

Im Bereich der pflanzlichen Erzeugung sank der<br />

Produktionswert beim Getreide gegenüber 2008<br />

um 14,5 Prozent, bei den Ölsaaten und Ölfrüchten<br />

um 32,0 Prozent, bei den Zuckerrüben um 13,2 Prozent<br />

und bei den Kartoffeln um 6,0 Prozent. Einzig<br />

bei Futterpflanzen, bei Obst und beim Wein war der<br />

Produktionswert höher als im Vorjahr.<br />

Im Bereich der tierischen Erzeugung lag der Produktionswert<br />

bei den Rindern um 6,7 Prozent und bei<br />

4


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

den Schweinen um 6,2 Prozent tiefer als im Vorjahr.<br />

Beim Geflügel hat er sich um 4,8 Prozent erhöht.<br />

Obwohl die Milcheinlieferungen gegenüber dem<br />

Vorjahr nicht angestiegen sind, verringerte sich der<br />

Produktionswert der Milch um 13,5 Prozent. Die zu<br />

hohen Milchanlieferungen in den Jahren 2008 und<br />

<strong>2009</strong> haben zu einem massiven Preisrückgang bei<br />

der Molkereimilch geführt.<br />

Optimales Jahr für den Futterbau<br />

Nachdem der April den Frühling endlich ins Land<br />

gebracht hatte, holte die Natur den Vegetationsrückstand<br />

rasch auf. Ab Anfang April konnte in tiefen<br />

Lagen das Vieh geweidet werden. Mitte April<br />

wurde mit dem Eingrasen begonnen. In frühen Lagen<br />

wurde vor Ende April Heugras gemäht. Das<br />

warme Sommerwetter mit häufigen Gewittern war<br />

für das Wachstum von Gras und Mais ideal und<br />

brachte überdurchschnittliche Erträge. Es könnte<br />

viel Heu, Emd und Silomais von guter Qualität eingebracht<br />

werden.<br />

Gute Erträge im Ackerbau<br />

Beim Brotgetreide inkl. Futterweizen war die Anbaufläche<br />

gesamtschweizerisch um 0,8 Prozent<br />

kleiner als im Vorjahr. Die Erträge waren mit 60,2<br />

Kilo pro Are leicht besser als im Jahre 2008. Die Anbaufläche<br />

von Futtergetreide (ohne Futterweizen)<br />

Produktionswert der Landwirtschaft 2000 bis <strong>2009</strong><br />

gerundet auf Millionen Franken<br />

Produkt 2000 r 2005 2008 <strong>2009</strong> a 2008–09 b<br />

Erzeugung landwirtschaftlicher Güter: 10 166 9 415 10 297 9 711 – 5,7<br />

Total pflanzliche Erzeugung: 4 883 4 466 4 676 4 589 – 1,8<br />

– Getreide 620 448 459 393 – 14,5<br />

– Handelsgewächse (Ölsaaten, Zuckerrüben) 263 285 317 248 – 21,7<br />

– Futterpflanzen, inkl.Futtermais 1 351 1 348 1 253 1 280 2,2<br />

– Erzeugnisse des Gemüse- und Gartenbaus 1 332 1 270 1 421 1 410 – 0,8<br />

– Kartoffeln (einschl. Pflanzkartoffeln) 207 177 184 173 – 6,0<br />

– Obst (Frischobst, Weintrauben) 643 496 539 563 4,4<br />

– Wein 438 413 459 478 4,2<br />

– Sonstige pflanzliche Erzeugnisse 29 29 44 44 0,0<br />

Total tierische Erzeugung: 5 283 4 949 5 621 5 122 – 8,9<br />

– Rinder 1 190 1 177 1 299 1 212 – 6,7<br />

– Schweine 1 083 975 1 158 1 087 – 6,2<br />

– Geflügel 183 206 229 240 4,8<br />

– Sonstige Tiere 73 67 66 62<br />

– Milch 2 569 2 336 2 678 2 316 – 13,5<br />

– Eier 178 180 185 194 5,2<br />

– Sonstige tierische Erzeugnisse 7 8 6 11 83,3<br />

Erzeugung landw. Dienstleistungen 560 638 650 664 2,1<br />

Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten 358 294 347 354 2,0<br />

Gesamttotal Erzeugung des<br />

landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 1 11 084 10 347 11294 10 729 – 5,0<br />

r<br />

Revidiert 2007 a<br />

Schätzung b<br />

in Prozenten, zu laufenden Preisen Quelle: Bundesamt für <strong>St</strong>atistik, SBV<br />

5


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

ging gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent zurück.<br />

Die Erträge waren bei Brot- und Futtergetreide<br />

erfreulich und von guter Qualität.<br />

Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen bauten im Berichtsjahr nur<br />

noch 228 Landwirte (Vorjahr 301) Extensogetreide<br />

inkl. Brotgetreide an. Die Anbaufläche ist von 704<br />

Hektaren auf 540 Hektaren oder um fast einen Viertel<br />

zurückgegangen.<br />

Die Rapsernte <strong>2009</strong> hat gesamtschweizerisch gegenüber<br />

2008 um 6,9 Prozent zugenommen. Mit<br />

31,5 Kilo pro Are wurde ein sehr guter Ertrag erzielt.<br />

Aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen und dem Fürstentum<br />

Liechtenstein lieferten 33 Rapsproduzenten<br />

den drei Sammelstellen in Niederuzwil, <strong>St</strong>. Margrethen<br />

und Schaan 253 956 Kilo Raps ab. Die Zahl der<br />

Produzenten, die den Sammelstellen Soja ablieferten,<br />

geht im Kanton <strong>St</strong>.Gallen immer mehr zurück.<br />

<strong>2009</strong> lieferten 17 Sojaproduzenten (Vorjahr 24) total<br />

88 079 Kilo Soja (Vorjahr 131 206 Kilo) ab.<br />

Rekordmenge Zuckerrüben verarbeitet<br />

Das Rübenjahr <strong>2009</strong> hat mit einem gesamtschweizerischen<br />

Hektarertrag von 82 Tonnen (Vorjahr 79<br />

Tonnen) und einem Zuckergehalt von 18,0 Prozent<br />

(Vorjahr 17,3 Prozent) die Erwartungen übertroffen.<br />

Obwohl die Anbaufläche nur um 0,6 Prozent<br />

Ökologische Ausgleichsflächen KT SG<br />

Anbauart<br />

Flächen<br />

in Hektaren<br />

Extensogetreide<br />

inkl. Brotgetreide 540<br />

Extensiv genutztes<br />

Wiesland, <strong>St</strong>reueland,<br />

Hecken, Feld- und<br />

Ufergehölze 4857<br />

Wenig intensiv<br />

genutztes Wiesland 921<br />

Buntbrache 19<br />

Rotationsbrache 1,6<br />

Ackerschonstreifen 1,8<br />

<strong>St</strong>ück<br />

Hochstamm-/Feldobstbäume 229 753<br />

Davon beitragsberechtigt 216 272<br />

Der Marktanteil an Lagergemüse des Kantons<br />

<strong>St</strong>.Gallen beträgt 17 Prozent.<br />

höher war als im Vorjahr, sind gesamtschweizerisch<br />

7,4 Prozent mehr Rüben abgeliefert worden.<br />

1 744 743 Tonnen reine Rüben wurden von den beiden<br />

Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld zu<br />

280 000 Tonnen Zucker verarbeitet. Damit haben<br />

die Zuckerfabriken die Rekordmenge von 2008 um<br />

fast 30 000 Tonnen übertroffen.<br />

Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen ging die Zuckerrübenanbaufläche<br />

von 188 Hektaren auf 171 Hektaren zurück. 75<br />

Pflanzer (Vorjahr 82) lieferten der Zuckerfabrik<br />

Frauenfeld 12 247 Tonnen reine Rüben (Vorjahr<br />

13 196 Tonnen). Der Zuckergehalt war mit 16,4 Prozent<br />

(Vorjahr 16,6) im Unterschied zum schweizerischen<br />

Durchschnitt tiefer als im Vorjahr.<br />

Hohe Erträge im Gemüsebau<br />

Die Frischgemüsekulturen hatten ab Mitte April optimale<br />

Wachstumsbedingungen. Das hohe Angebot<br />

drückte auf die Preise. Das Rheintal blieb vom<br />

schweren Gewittersturm vom 26. Mai <strong>2009</strong> verschont<br />

und erlitt keine Produktionsausfälle wegen<br />

Hagel. Das Lagergemüse konnte unter idealen Bedingungen<br />

geerntet werden. Die Erträge waren gut<br />

bis sehr gut. Der Marktanteil der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Produzenten<br />

von Lagergemüse beträgt 13 Prozent. Bei<br />

den Lagerkarotten konnte der Marktanteil von 9,1<br />

6


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Prozent im Jahr 2001 auf 17 Prozent im Jahr <strong>2009</strong><br />

gesteigert werden.<br />

Die Anbaufläche von Treibzichorienwurzeln blieb<br />

im Jahr <strong>2009</strong> konstant bei 120 Hektaren. Der Durchschnittsertrag<br />

von 141 000 Wurzeln je Hektare war<br />

überdurchschnittlich gut.<br />

Grosse Obsternte<br />

Die Erdbeerkampagne im Kanton <strong>St</strong>.Gallen begann<br />

früh. Der Rekordertrag von 390 Tonnen lag 24 Prozent<br />

über dem Durchschnittsertrag der letzten drei<br />

Jahre. Auch der Durchschnittspreis lag 4,6 Prozent<br />

über den Durchschnitt der letzten drei Jahre.Im Jahr<br />

<strong>2009</strong> konnten bedeutend mehr Tafelkirschen und<br />

Zwetschgen geerntet werden als im Vorjahr.<br />

Der Ertrag der Apfelkulturen lag um 4,3 Prozent<br />

über dem Mittel der letzten vier Jahre.Ende November<br />

<strong>2009</strong> betrug der Lagerbestand an Tafeläpfeln<br />

rund 67 200 Tonnen. Dies waren rund 7700 Tonnen<br />

oder 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Tafelbirnenernte<br />

war die grösste seit 20 Jahren. Ende November<br />

betrug der Lagerbestand an Tafelbirnen<br />

11 389 Tonnen. Im Jahr 2008 waren zur gleichen<br />

Zeit nur 3305 Tonnen eingelagert.<br />

Bei den Mostäpfeln lag das gesamtschweizerische<br />

Ernteergebnis <strong>2009</strong> mit 90 690 Tonnen 16,9 Prozent<br />

Traubenernte <strong>2009</strong> in <strong>St</strong>.Gallen<br />

Sorte Kilo Öchslegrade<br />

Blauburgunder 881 552 101<br />

Müller-Thurgau 199 008 79<br />

Chardonnay 49 106 92<br />

Pinot gris 20 314 99<br />

Sauvignon blanc 25 869 90<br />

Dioniloir 13 842 98<br />

37 andere Sorten 125 671<br />

Total 1 315 362<br />

tiefer als im Vorjahr. Die Mostbirnenernte war mit<br />

17 660 Tonnen dreimal grösser als im Jahr 2008.<br />

Aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen wurden 15 990 Tonnen<br />

Mostäpfel (Vorjahr 21 180 Tonnen) und 5390 Tonnen<br />

Mostbirnen (1580 Tonnen) abgeliefert. Der Anteil<br />

des Kantons <strong>St</strong>.Gallen an der gesamtschweizerischen<br />

Produktion betrug bei den Mostäpfeln 17,6<br />

Prozent und bei den Mostbirnen 19,5 Prozent.<br />

Hervorragende Weinernte<br />

Die Weinernte <strong>2009</strong> ist hervorragend ausgefallen.<br />

Dank dem schönen Frühlingswetter mit den rekordverdächtigen<br />

Temperaturen um Ostern begann der<br />

Die Weinernte <strong>2009</strong> verspricht einen Spitzenjahrgang.<br />

7


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Landwirtschaftlicher Aussenhandel<br />

Im Jahre <strong>2009</strong> sind landwirtschaftliche Erzeugnisse<br />

gemäss Umschreibung im Anhang II des<br />

Römer-Vertrags sowie Häute und Felle,Holz und<br />

Naturkork im Wert von 2792 Millionen Franken<br />

(plus 0,8 Prozent gegenüber 2008) ausgeführt<br />

worden. Eingeführt wurden gleichartige Erzeugnisse<br />

im Wert von 8838 Millionen Franken<br />

(minus 7,3 Prozent). Der Einfuhrüberschuss verringerte<br />

sich gegenüber dem Vorjahr auf 6046<br />

Millionen Franken (Vorjahr 6760 Millionen Franken).<br />

In Tonnen ausgedrückt verringerten sich<br />

die Einfuhren gegenüber dem Vorjahr um 7,2<br />

Prozent und die Ausfuhren 9,0 Prozent.<br />

Austrieb schon 14 Tage früher. Der Hauptblühet<br />

fand schon in den ersten Junitagen statt. Die Monate<br />

August und September waren wettermässig<br />

ideal für die Entwicklung der Trauben. Die Weinlese<br />

begann im Kanton <strong>St</strong>.Gallen ungewohnt früh.<br />

Die ersten Trauben der Sorte Müller-Thurgau wurden<br />

am 10. September <strong>2009</strong> in Thal gelesen. Die<br />

Hauptlese fand zwischen dem 17. und 22. September<br />

statt. Die geerntete Menge liegt bei 199 008<br />

Kilo Trauben. Im Durchschnitt wurde eine Qualität<br />

von 79 o Öchsle erzielt. Die höchste Messung wurde<br />

mit 88 o Öchsle in Pfäfers erreicht. Bei der Sorte<br />

Müller-Thurgau sind durchschnittlich 770 Gramm<br />

Trauben pro Quadratmeter gelesen worden.<br />

Im Rheintal wurden die ersten Blauburgunder-Trauben<br />

am 19. September <strong>2009</strong> geerntet. Das wunderschöne<br />

Herbstwetter führte zu einem langsamen,<br />

aber stetigen Anstieg des Zuckergehalts. Die Hauptlese<br />

fand rund vierzehn Tage früher als normal in<br />

der ersten Oktoberwoche statt. Im Rheintal und im<br />

Sarganserland waren 95 o bis 101 o Öchsle die Regel.<br />

Der gemessene Durchschnitt des Blauburgunders<br />

liegt über den ganzen Kanton betrachtet bei aussergewöhnlichen<br />

101 o Öchsle. Die höchste Messung<br />

wurde im Rheintal mit 118 o Öchsle erzielt. Die<br />

geernte Menge lag bei 881 552 Kilo oder 625<br />

Gramm pro Quadratmeter und war 11,3 Prozent<br />

geringer als im Vorjahr, jedoch rund 10 Prozent<br />

grösser als in den Jahren 2006 und 2007.<br />

Der Anteil der beiden Hauptsorten Müller-Thurgau<br />

und Blauburgunder liegt immer noch bei rund 85<br />

Prozent. Die restlichen 15 Prozent werden durch 42<br />

Spezialitäten-Sorten abgedeckt.Trotz des schwierigen<br />

Umfeldes ist bei den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Winzern eine<br />

grosse Experimentierfreudigkeit mit Spezialitäten<br />

festzustellen.<br />

Rindvieh- und Kuhbestand leicht tiefer<br />

Anfang Januar <strong>2009</strong> hatte der gesamtschweizerische<br />

Rindviehbestand mit 1,620 Millionen Tieren<br />

den höchsten Wert der letzten Jahre erreicht. Ende<br />

Dezember <strong>2009</strong> lag er gemäss Angaben der Tierverkehrsdatenbank<br />

(TVD) der Identitas AG mit 1,615<br />

Millionen Tieren um 5000 <strong>St</strong>ück oder 0,3 Prozent<br />

etwas tiefer als im Vorjahr. Bei den über drei Jahre<br />

alten weiblichen Tieren war der Rückgang mit 8800<br />

Tieren etwas grösser. Dafür hat das Jungvieh zwischen<br />

ein bis 3 Jahren im Jahre <strong>2009</strong> um fast 9500<br />

<strong>St</strong>ück zugenommen.<br />

Rindviehbestand 2006 bis <strong>2009</strong> nach Alter und Geschlecht<br />

Ende Dezember<br />

Jahr Alter<br />

bis 1 Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 3 Jahre über 3 Jahre Total<br />

männ. weibl. männ. weibl. männ. weibl. männ. weibl.<br />

2006 221 835 276 970 34 849 216 494 4186 180 338 4914 626 310 1 565 896<br />

2007 226 373 282 087 34 737 219 286 4437 184 004 4755 638 450 1 594 382<br />

2008 229 971 290 843 36 015 222 587 4017 185 700 3521 647 436 1 620 090<br />

<strong>2009</strong> 226 778 291 891 32 989 230 132 3988 187 647 3119 638 628 1 615 172<br />

Quelle: Landwirtschaftliche Monatszahlen, Identitas AG<br />

8


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Der Zucht- und Nutzviehmarkt verlief<br />

ohne Probleme. Die Preise waren jedoch<br />

tiefer als im Vorjahr. Dank den<br />

Beiträgen des Bundes konnte die Ausfuhr<br />

von Zucht- und Nutztieren auf<br />

5831 Tiere (Vorjahr 4469) gesteigert<br />

werden. Davon wurden 4326 <strong>St</strong>ück<br />

(Vorjahr 2158) oder fast drei Viertel<br />

nach Italien exportiert. Im Gegensatz<br />

zum Vorjahr konnten <strong>2009</strong> in die Russische<br />

Föderation und nach Lettland<br />

keine Tiere mehr exportiert werden.<br />

Dafür sind im Berichtsjahr erstmals<br />

332 Tiere nach Usbekistan und 100 Tiere<br />

nach Armenien verkauft worden.<br />

Auf den öffentlichen Schlachtviehmärkten<br />

der Proviande wurden im<br />

Jahre <strong>2009</strong> wieder mehr Tiere versteigert<br />

als im Vorjahr. An 705 Märkten<br />

für Grossvieh wurden 59 461 <strong>St</strong>ück Rindvieh (Vorjahr<br />

56 320) aufgeführt. Gesamtschweizerisch nahmen<br />

die Auffuhren gegenüber 2008 um 5,7 Prozent<br />

zu. Auf den Märkten in Herisau, Wattwil, Sargans<br />

und Appenzell betrug die Zunahme 7,6 Prozent.<br />

Dazu trägt die gute Infrastruktur für die Versteigerung<br />

der Tiere wesentlich bei. Auf 266 Kälbermärkten<br />

wurden 49 723 <strong>St</strong>ück aufgeführt. Dies sind im<br />

Durchschnitt 187 Tiere pro Markt.Auf 348 Märkten<br />

der Proviande wurden 86 643 Schafe oder rund 250<br />

<strong>St</strong>ück pro Markt aufgeführt.<br />

Fleischproduktion aus beschauten Schlachtungen<br />

(Gewicht der Schlachtkörper, ohne Organteile)<br />

2008 <strong>2009</strong> Veränderung<br />

Tonnen Tonnen in Prozent<br />

<strong>St</strong>iere 32 524 32 513 0,0<br />

Ochsen 7 243 7 477 3,2<br />

Rinder 18 575 18 242 – 1,8<br />

Kühe 46 685 50 701 8,6<br />

Grossvieh total 105 027 108 933 3,7<br />

Kälber 30 044 31 867 6,1<br />

Schweine 230 040 237 340 3,2<br />

Schafe 4 878 4 681 – 4,0<br />

Total 369 989 382 821 3,5<br />

Quelle: Landwirtschaftliche Monatszahlen, <strong>2009</strong> Schätzung<br />

Mehr Rinder und Schweine geschlachtet<br />

<strong>2009</strong> nahm die Zahl der kontrollierten Schlachtungen<br />

von inländischem Grossvieh gegenüber dem<br />

Vorjahr um 3,6 Prozent zu. Bei den Kälberschlachtungen<br />

war der Zuwachs mit 5,5 Prozent noch grösser.<br />

Mit total 2 713 599 <strong>St</strong>ück wurden im Jahre <strong>2009</strong><br />

wieder 2,7 Prozent mehr Schweine geschlachtet als<br />

Vorjahr. Bei den Schafen gingen die kontrollierten<br />

Schlachtungen von 245 491 <strong>St</strong>ück auf 230 405<br />

<strong>St</strong>ück oder um 6,1 Prozent zurück.<br />

Die Fleischproduktion aus kontrollierten Schlachtungen<br />

von Gross- und Kleinvieh stieg <strong>2009</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr von 369 989 Tonnen auf 382 821<br />

Tonnen oder um rund 3,5 Prozent. Dazu beigetragen<br />

haben vor allem die um 8,6 Prozent höhere<br />

Fleischproduktion von Schlachtkühen und der Anstieg<br />

der Produktion von Schweinefleisch um 3,2<br />

Prozent.<br />

Die Fleischeinfuhren von Schlachttieren in Form von<br />

Fleisch gingen von 46 411 Tonnen auf 34 358 Tonnen<br />

zurück. Dies entspricht einer Mindereinfuhr<br />

von 12 053 Tonnen oder 26,0 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr. Prozentual am grössten war der Rückgang<br />

der Fleischeinfuhren bei Kalbfleisch mit – 54,0<br />

Prozent und bei den Schweinen mit –36,4 Prozent.<br />

Weniger Fleischeinfuhren bedeuten in der Regel<br />

tiefere Produzentenpreise für inländisches Fleisch.<br />

Die Menge verkaufsfertiges Fleisch von Gross- und<br />

Kleinvieh ohne den Fleischanfall aus nicht kontrollierten<br />

Hausschlachtungen und Organteilen ging<br />

von 305 217 Tonnen auf 301 915 Tonnen oder um<br />

1,1 Prozent zurück. Während im Jahr 2008 der Anteil<br />

der Fleischeinfuhr 15,4 Prozent betrug, war dieser<br />

Anteil im Jahre <strong>2009</strong> noch 11,5 Prozent. Beim<br />

Kalbfleisch sank der Anteil von 3,2 Prozent auf 1,8<br />

Prozent und beim Schweinefleisch von 10,7 Prozent<br />

auf 6,9 Prozent.<br />

<strong>St</strong>eigende Eierproduktion<br />

Die Gesamtproduktion von Inlandeiern nahm aufgrund<br />

der Schätzungen gegenüber dem Vorjahr um<br />

4,8 Prozent zu. Die Einfuhr von Schaleneiern ging<br />

um 2,4 Prozent zurück. Der Durchschnittspreis für<br />

importierte Schaleneier franko Grenze erhöhte sich<br />

9


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr von 13,45 Rappen auf<br />

13,90 Rappen oder um 3,3 Prozent.<br />

Total wurden im Berichtsjahr 95 213 Tonnen inländisches<br />

Schlachtgeflügel zur Verarbeitung abgeliefert.<br />

Dies waren 2,0 Prozent mehr als im Jahr 2008.<br />

Die Einfuhr von Geflügelfleisch ging um 2,2 Prozent<br />

zurück. Der Inlandanteil an verfügbarem<br />

Geflügelfleisch lag im Jahre <strong>2009</strong><br />

bei 49 Prozent.<br />

Viel Blütenhonig<br />

Die Schweizer Bienen sammelten im<br />

Jahre <strong>2009</strong> rund 1830 Tonnen Honig.<br />

Dies entspricht einem Verkaufswert<br />

von 40 Millionen Franken. Dank des<br />

sehr schönen und teilweise sehr warmen<br />

Frühlings konnte recht viel Blütenhonig<br />

geerntet werden. Die zahlreichen<br />

Gewitter und Kälteeinbrüche<br />

Ende Juni/Anfang Juli haben jedoch<br />

die Ernte von Wald- und Blatthonig<br />

grösstenteils zunichte gemacht. Für<br />

die Imker im Kanton <strong>St</strong>.Gallen war es<br />

ein mittleres Bienenjahr.<br />

Zu hohe Milchproduktion<br />

Die Milchproduktion ist nach Angaben<br />

der TSM Treuhand GmbH im Jahre <strong>2009</strong><br />

im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent<br />

auf total 3,415 Millionen Tonnen<br />

zurückgegangen. Sie liegt damit immer<br />

noch 4,75 Prozent oder 155 Millionen<br />

Kilo höher als im Jahre 2007. Eine direkte<br />

Folge der zu hohen Milchproduktion<br />

ist der Preissturz für Molkereimilch.<br />

Der durchschnittliche jährliche Produzentenpreis<br />

für Milch fiel <strong>2009</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um 12,87 Rappen je<br />

Kilo Milch. Für die Produzenten von Industriemilch<br />

war die Preiseinbusse minus<br />

13,78 Rappen. Die Lieferanten der<br />

gewerblichen Käsereien erlitten eine<br />

Einbusse von 3 Rappen je Kilo. Die<br />

Durchschnittszahlen zeigen nicht, dass<br />

vereinzelte Produzenten einen Teil der<br />

Industriemilch zu Preisen unter 40 Rappen<br />

je Kilo ablieferten.<br />

10<br />

Der Käseexport konnte im Jahre <strong>2009</strong> leicht gesteigert<br />

werden.Total sind 62146 Tonnen oder 1,6<br />

Prozent mehr als im Vorjahr exportiert worden.<br />

Gleichzeitig sind 44101 Tonnen Käse importiert<br />

worden. Dies sind sieben Prozent mehr gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Instrumente zur <strong>St</strong>abilisierung des Milchmarktes<br />

Am 19. März <strong>2009</strong> wurde der Grundstein zur Bildung einer<br />

breit abgestützten Branchenorganisation für die Schweizer<br />

Milchwirtschaft gelegt. Auf Initiative des Schweizerischen<br />

<strong>Bauernverband</strong>es trafen sich Produzentenorganisationen,<br />

Akteure der Milchindustrie, des Käsereigewerbes und des Detailhandels<br />

in Bern. Sie bekundeten den Willen, die Herausforderungen<br />

der Zukunft mit einer gemeinsamen Branchenorganisation<br />

Milch (BO Milch) anzugeben. Diese soll die relevanten<br />

Parameter für den Milchmarkt definieren, die über<br />

die gesamte Wertschöpfungskette von Bedeutung sind.<br />

Die BO Milch wurde am 29. Jun <strong>2009</strong> gegründet. Der Vorstand<br />

der BO Milch setzte an seiner ersten Sitzung vom 10.<br />

Juli <strong>2009</strong> ein Zeichen für die <strong>St</strong>abilisierung des Schweizer<br />

Milchmarktes. Er legte Kriterien für einen Richtpreis für Industriemilch<br />

fest. Es wurde vorgesehen, dass der Vorstand<br />

der BO Milch alle drei Monate den Richtpreis für Industriemilch<br />

festlegt. Für die Monate Juli bis September einigte sich<br />

der Vorstand der BO Milch auf einen Richtpreis für Industriemilch<br />

von 61,6 Rappen je Kilo, franko Rampe Verarbeiter,<br />

ohne Mehrwertsteuer.<br />

An der Sitzung vom 19. Oktober <strong>2009</strong> verständigte sich der<br />

Vorstand der BO Milch auf ein Instrumentarium zur Mengenführung<br />

für Molkereimilch. Das System soll künftig eine bedarfsgerechte<br />

Versorgung und <strong>St</strong>abilität im Milchmarkt gewährleisten.<br />

Es basiert auf marktwirtschaftlichen Kriterien.<br />

Am 27. November <strong>2009</strong> sagten die Delegierten der BO Milch<br />

Ja zum Instrumentarium zur Mengenführung für Molkereimilch.<br />

Sie beschlossen, dem Bundesrat zu beantragen, das Modell<br />

als allgemeinverbindlich zu erklären. Zugleich wählten sie<br />

Markus Zemp zum neuen Präsidenten. An der Sitzung vom 22.<br />

Dezember <strong>2009</strong> verabschiedete der Vorstand der BO Milch das<br />

Reglement zur konkreten Umsetzung des Modells.Auf die Festlegung<br />

eines Richtpreises für Molkereimilch für die Periode vom<br />

1. Januar bis 31. März 2010 konnte sich der Vorstand nicht einigen.<br />

Über die Milchmenge konnten keine verbindlichen Entscheide<br />

gefällt werden, weil die notwendigen Daten für die<br />

Festsetzung des Milchmengenindexes noch fehlten.


st.galler bauer 10 - <strong>2009</strong> jahresbericht <strong>2009</strong><br />

st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

<strong>St</strong>eigende Einkommen und Arbeitsverdienste je Familienarbeitskraft<br />

Einkommen und Arbeitsverdienst<br />

Die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-<br />

Tänikon ART präsentierte für 2008 ein erfreuliches<br />

Ergebnis. Sowohl der Lohn pro Arbeitskraft<br />

als auch das landwirtschaftliche<br />

Einkommen je Betrieb haben zugenommen.<br />

In der Schweizer Landwirtschaft wird die wirtschaftliche<br />

Situation im Hauptbericht und im Grundlagenbericht<br />

der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz<br />

Tänikon ART dargestellt. Die Ergebnisse basieren auf<br />

einer <strong>St</strong>ichprobe von einzelbetrieblichen Buchhaltungsabschlüssen.<br />

Die gebräuchlichsten Kennzahlen<br />

zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage sind das<br />

landwirtschaftliche Einkommen und der Arbeitsverdienst<br />

der nicht entlöhnten Familienarbeitskräfte.<br />

Einkommen 2008 gestiegen<br />

Das landwirtschaftliche Einkommen jedes Betriebes<br />

wuchs durchschnittlich um 4,9 Prozent auf 64 147<br />

Franken an.Auf die Regionen bezogen, profitierte die<br />

Talregion von einem Einkommenszuwachs von 7,9<br />

Prozent und das Hügelgebiet konnte 5,9 Prozent zulegen.<br />

In den Bergregionen sanken die Einkommen<br />

pro Betrieb jedoch um 2,9 Prozent. Das landwirtschaftliche<br />

Einkommen entschädigt einerseits die Arbeit<br />

der nicht entlöhnten Familienarbeitskräfte und<br />

andererseits muss damit auch das im Betrieb investierte<br />

Eigenkapital verzinst werden. Somit ist das<br />

landwirtschaftliche Einkommen nicht mit dem Lohneinkommen<br />

von Angestellten zu vergleichen. In der<br />

Landwirtschaft ist der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

diejenige Grösse,welche mit nichtlandwirtschaftlichen<br />

Löhnen verglichen werden kann.<br />

Der Schweizer <strong>Bauernverband</strong> relativiert die positive<br />

Meldung über das landwirtschaftliche Einkommen.<br />

In seiner Medienmitteilung schreibt er, dass<br />

der reale Verdienst der Bauern trotz höherem Einkommen<br />

gesunken ist. In seiner Begründung hält er<br />

fest, dass die Teuerung seit 2000 um 8,8 Prozent gewachsen<br />

sei und die Landwirte den grössten Teil des<br />

Einkommen und Arbeitsverdienst<br />

11


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Mehrerlöses direkt in die steigenden Fremdkosten<br />

investieren mussten. Zu denken geben auch die<br />

Modellrechnungen des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es,<br />

welche zeigen, dass die bäuerlichen<br />

Einkommen sowohl bei einem WTO-Abschluss wie<br />

auch bei einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen<br />

Union etxrem unter Druck kommen.<br />

Arbeitsverdienst gestiegen<br />

In der Tabelle «Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

(FJAE)» ist die Entwicklung des Arbeitsverdienstes<br />

der Jahre 2005 bis 2008 ersichtlich. Der<br />

durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

liegt im Jahr 2008 bei 41 700 Franken gegenüber<br />

39 500 Franken im Vorjahr (+ 5,7 Prozent).<br />

Damit steigt der Arbeitsverdienst etwas stärker als<br />

das landwirtschaftliche Einkommen, weil neben<br />

dem nur leicht steigenden Zinsanspruch für das investierte<br />

Eigenkapital weniger Familienarbeitskräfte<br />

eingesetzt werden.<br />

Im Jahr 2008 ist bei den Ackerbaubetrieben der<br />

durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf<br />

60 100 Franken gestiegen. Bei den Spezialkulturen<br />

betrug der Zuwachs 4,7 Prozent und liegt bei 52 700<br />

Franken.Damit liegen die Arbeitsverdienste in Betrieben<br />

mit Ackerbau und Spezialkulturen deutlich höher<br />

als im Mittel aller Betriebe. In der Tierhaltung fällt der<br />

Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft (FJAE)<br />

Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

Betriebsgruppe Anzahl Durch- 2005 2006 2007 2008 Veränderung<br />

vertretene schnitt 2008<br />

Betriebe ha LN gegenüber<br />

(2008) (2008) Fr. Fr. Fr. Fr. 2005/07<br />

Alle 49 397 20,44 36 687 34 492 39 488 41 732 13,1%<br />

Talregion 22 306 21,63 44 425 41 655 50 139 53 885 18,7%<br />

Hügelregion 13 618 19,24 33 778 31 657 35 877 39 318 16,4%<br />

Bergregion 13 476 19,70 27 861 26 395 27 117 26 189 –3,5%<br />

Pflanzenbau<br />

Ackerbau 3 432 24,43 54 488 49 618 57 892 60 143 11,4%<br />

Spezialkulturen 3 744 13,08 40 589 40 358 50 364 52 747 20,5%<br />

Tierhaltung<br />

Verkehrsmilch 15 714 20,70 33 896 31 737 34 874 36 746 9,7%<br />

Mutterkühe 3 102 19,72 32 950 27 727 32 333 28 600 –4,5%<br />

anderes Rindvieh 3 899 17,18 23 421 22 865 23 405 21 486 –7,5%<br />

Pferde/Schafe/<br />

Ziegen 2 456 12,66 19 219 21 240 19 972 15 230 –24,4%<br />

Veredlung 1 092 12,57 32 711 31 893 42 373 63 133 77,1%<br />

Kombinierte<br />

Betriebe<br />

Verkehrsmilch/<br />

Ackerbau 3 571 28,35 46 473 42 641 50 133 51 747 11,5%<br />

Mutterkühe 993 25,28 40 383 36 355 41 458 33 854 –14,1%<br />

Veredlung 4 639 21,42 42 012 39 931 50 839 64 690 46,2%<br />

Andere 6 755 22,65 38 836 36 766 40 766 42 863 10,5%<br />

Quelle: Agroscope ART, Referenzbetriebe der Zentralen Auswertung<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Arbeitsverdienst mit 63 100 Franken bei den Veredlungsbetrieben<br />

am höchsten aus. Bei den Pferden,<br />

Schafen und Ziegen ist er mit 15 200 Franken je Familienarbeitskraft<br />

auf einem sehr tiefen Niveau. Mit<br />

Ausnahme der Veredlungs- und Verkehrsmilchbetriebe<br />

liegen im Jahr 2008 die Arbeitsverdienste bei allen<br />

anderen Kategorien der Tierhaltungsbetriebe tiefer<br />

als im Vorjahr. Der Unterschied zwischen dem Arbeitsverdienst<br />

in der Landwirtschaft und dem Vergleichslohn<br />

ausserhalb der Landwirtschaft wird immer<br />

grösser. Vor allem bei der Milch sind die Produzentenpreise<br />

Ende 2008 stark eingebrochen.<br />

Regionale Unterschiede<br />

Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft ist regional<br />

sehr unterschiedlich. 2008 beträgt er im Durchschnitt<br />

in der Talregion 53 900 Franken, in der Hügelregion<br />

39 300 Franken und im Berggebiet 26 200<br />

Franken. Die Arbeitsverdienste der einzelnen Betriebe<br />

weisen eine grosse <strong>St</strong>reuung auf. Bei den ausgewerteten<br />

Betrieben weisen 25 Prozent der Betriebe<br />

im Jahr 2008 einen Arbeitsverdienst von über 60 100<br />

Franken (4. Quartil) aus. Die schlechtesten 25 Prozent<br />

(1. Quartil) erreichen einen Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

von weniger als 19 500 Franken. Eine<br />

ähnliche Beobachtung kann auch innerhalb der einzelnen<br />

Regionen gemacht werden.Wie aus der Tabelle<br />

«Vergleichslohn nach Regionen 2006/2008» ersichtlich<br />

ist, variieren die Arbeitsverdienste zwischen<br />

den einzelnen Regionen und innerhalb der Regionen<br />

Definition einiger Begriffe<br />

Landwirtschaftliches Einkommen<br />

Das landwirtschaftliche Einkommen ist die Differenz<br />

zwischen Rohleistung und Fremdkosten. Es<br />

entschädigt im Jahr 2008 einerseits die Arbeit der<br />

1,23 Familienarbeitskräfte pro Betrieb und andererseits<br />

sind damit auch die 433 000 Franken Eigenkapital<br />

pro Betrieb zu verzinsen.<br />

Arbeitsverdienst<br />

Der Arbeitsverdienst entschädigt die Arbeit der<br />

durchschnittlich 1,23 Familienarbeitskräfte. Er<br />

entspricht dem landwirtschaftlichen Einkommen<br />

abzüglich des kalkulierten Zinsanspruchs für das<br />

im Betrieb investierte Eigenkapital.<br />

stark.Innerhalb einer Region kann das Gefälle des Arbeitsverdienstes<br />

mit dem <strong>St</strong>reuungsmass beurteilt<br />

werden.Es ist umso grösser,je höher dieser Wert ausfällt.<br />

In der Schweizer Landwirtschaft beträgt das<br />

<strong>St</strong>reuungsmass für alle Betriebe 3,1. Das heisst, jeder<br />

Betrieb im obersten Viertel erzielt mindestens das<br />

3,1-Fache des Arbeitsverdienstes eines beliebigen Betriebes<br />

im untersten Viertel. Das <strong>St</strong>reuungsmass für<br />

die Talregion beträgt 2,8, für die Hügelzone 2,5 und<br />

für das Berggebiet 3,5. Entsprechend ist das Gefälle<br />

innerhalb der Bergregion am grössten und in der Hügelzone<br />

am geringsten.<br />

Vergleichslohn nach Regionen 2006/2008<br />

Die nicht landwirtschaftlichen Vergleichslöhne basieren auf der Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes<br />

für <strong>St</strong>atistik. Die standardisierten Jahres-Bruttolöhne werden dem Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />

in der Landwirtschaft gegenübergestellt.<br />

Arbeitsverdienst 1 der Landwirtschaftsbetriebe in Franken pro FJAE 2 2006/2008<br />

Region Median Mittelwerte<br />

1. Quartil 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil Vergleichslohn 3<br />

(0 –25%) (25–50%) (50–75%) (75–100%)<br />

Talregion 45531 8772 35512 56100 100615 71114<br />

Hügelregion 33657 4947 26570 41700 70146 64715<br />

Bergregion 25112 1074 18721 31912 56766 60158<br />

1<br />

Eigenkapitalverzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen: 2006: 2,5%; 2007: 2,91%; 2008: 2,93%<br />

2<br />

Familien-Jahresarbeitseinheit: Basis 280 Arbeitstage<br />

3<br />

Median der Jahres-Bruttolöhne aller im Sekundär- und Tertiärsektor beschäftigten Angestellten Quellen:Agroscope ART<br />

13


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Ende der Milchkontingentierung, EU-Agrarfreihandelsabkommen<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Die staatliche Milchkontingentierung ist<br />

nach 32 Jahren per 30. April <strong>2009</strong> aufgehoben<br />

worden. Noch erhalten bleiben der<br />

Grenzschutz auf den Molkereiprodukten<br />

sowie die Verkäsungs- und Siloverzichtszulagen.<br />

Der Bundesrat bewilligte im Jahre<br />

<strong>2009</strong> zweimal Mittel zur <strong>St</strong>abilisierung der<br />

Lebensmittelmärkte.<br />

An seiner Sitzung vom 18. November <strong>2009</strong> beschloss<br />

der Bundesrat, den Zahlungsrahmen für die<br />

Landwirtschaft nach 2011 für zwei Jahre zu behalten.<br />

Die Landwirtschaft soll 2012 und 2013 gleich<br />

viel Geld erhalten wie bisher. Zudem wird es in dieser<br />

Zeit keine Änderung im Landwirtschaftsgesetz<br />

geben.<br />

Die staatliche Milchkontingentierung wurde nach<br />

32 Jahren auf Ende April <strong>2009</strong> aufgelöst.<br />

Bundesrat setzt auf Kontinuität<br />

Der Bundesrat wird künftig alle mehrjährigen Finanzvorlagen<br />

jeweils zu Beginn einer Regierungsperiode<br />

vorlegen. Der aktuelle vierjährige Zahlungsrahmen<br />

für die Landwirtschaft läuft 2011 aus.<br />

Da die nächste Regierungsperiode 2014 beginnt,<br />

braucht es für die Jahre 2012 und 2013 eine Übergangslösung.<br />

Aufgrund der angespannten Situation auf den<br />

landwirtschaftlichen Märkten führte der Bundesrat<br />

eine Aussprache, wie es nach 2011 mit der Agrarpolitik<br />

weitergehen soll.Er setzt auf Kontinuität.Bis<br />

zum Beginn der nächsten Regierungsperiode sollen<br />

die finanziellen Mittel, abgestimmt auf den aktuellen<br />

Finanzplan, im bisherigen Rahmen bereitgestellt<br />

werden. «Der Bundesrat will mit diesem Zahlungsrahmen<br />

eine sozialverträgliche Entwicklung<br />

der Landwirtschaft sicherstellen», erklärte Bundesrätin<br />

Doris Leuthard an der Medienkonferenz. Einerseits<br />

solle im Vorfeld weiterer Marktöffnungen<br />

die Zeit für <strong>St</strong>rukturanpassungen genutzt werden,<br />

andererseits wolle der Bundesrat «den Druck auf<br />

die landwirtschaftlichen Einkommen nicht erhöhen»,<br />

so Leuthard.<br />

Positive Bilanz über Reformetappen<br />

Gleichzeitig mit der Festlegung der Eckwerte der<br />

künftigen Agrarpolitik zog der Bundesrat eine Zwischenbilanz<br />

über die bisherigen Reformetappen.<br />

Bundesrätin Doris Leuthard zog eine positive Bilanz.<br />

Mit den einzelnen Reformetappen seien kontinuierliche<br />

Fortschritte erzielt worden. Die Landwirtschaft<br />

habe sowohl die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

die ökologischen Leistungen, das Tierwohl als auch<br />

die Produktion pro Hektare landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche und die Arbeitsproduktivität steigern<br />

können. «Noch nie hat die Schweizer Landwirtschaft<br />

so viele Nahrungsmittel produziert wie<br />

2008», so die Bundesrätin.<br />

Ausstieg aus Kontingentierung<br />

Nach dem Ausstieg aus der staatlichen Milchkontingentierung<br />

per 30. April <strong>2009</strong> liegt die Verantwortung<br />

über die Funktionsweise des Milchmarktes<br />

überwiegend bei den betroffenen Marktakteuren.<br />

Mengensteuerungen können nur noch privatwirtschaftlich<br />

durchgeführt werden. Seit dem<br />

1. Mai <strong>2009</strong> schreibt der Bund den Milchproduzenten<br />

einzig noch den Abschluss von Milchkaufverträgen<br />

vor.<br />

Gemäss Artikel 36b des Bundesgesetzes über die<br />

Landwirtschaft dürfen die Produzenten ihre Milch<br />

nur einem Milchverwerter, einer Produzentenge-<br />

14


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

meinschaft oder einer Produzentenorganisation<br />

verkaufen. Sie müssen dies ausserdem in einem<br />

Milchkaufvertrag festhalten. Dieser muss im Minimum<br />

ein Jahr dauern und mindestens eine Vereinbarung<br />

über Milchmengen und Milchpreise enthalten.<br />

Direktvermarkter sind für ihre direkt vermarkteten<br />

Milchmengen von der Vertragspflicht<br />

ausgenommen.<br />

Mit dem Ende der zehnjährigen<br />

Übergangsfrist werden seit dem<br />

1. Januar <strong>2009</strong> keine Beihilfen mehr<br />

zur Förderung des Inlandabsatzes<br />

sowie Ausfuhrbeihilfen bezahlt. Mit<br />

der Änderung des Landwirtschaftsgesetzes<br />

im Zuge der Agrarpolitik<br />

2011 wurde hingegen die Ausrichtung<br />

der Zulage für verkäste Milch<br />

und für die Fütterung ohne Silage<br />

über den 1. Januar <strong>2009</strong> hinaus unbefristet<br />

verlängert.<br />

Lebensmittelmärkte stabilisieren<br />

Der Bund hat bereits im Sommer <strong>2009</strong><br />

mit 14 Millionen Franken den Butterabsatz<br />

im Inland gefördert und den<br />

Export von Rahm unterstützt. Im<br />

Herbst <strong>2009</strong> beschloss er, mit 4,5 Millionen<br />

Franken zur Entlastung der<br />

überquellenden Butter- und Magermilchpulverlager<br />

beizutragen unter<br />

der Bedingung, «dass die Branche<br />

den Milchmarkt mit einem zukunftsfähigen<br />

Marktmodell und einer von<br />

allen Marktteilnehmern akzeptierten,<br />

marktgerechten Versorgung wieder<br />

ins Gleichgewicht bringt». Dem gleichen<br />

Ziel dient die dem Parlament<br />

vorgeschlagene Aufstockung des Kredits<br />

für Preisausgleichsmassnahmen<br />

für landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte<br />

(Schoggigesetz) um<br />

18 Millionen Franken.<br />

Ferner hat der Bundesrat den Kredit<br />

für Zucht- und Nutzviehexporte im<br />

Juli <strong>2009</strong> um vier Millionen und im<br />

Oktober ein weiteres Mal um 1,5 Millionen<br />

Franken erhöht. Zur <strong>St</strong>ützung<br />

des Getreidebaus wurde der Zusatzbeitrag für die<br />

offene Ackerfläche für das Jahr <strong>2009</strong> einmalig um<br />

20 Franken auf 640 Franken pro Hektare erhöht. Die<br />

Kartoffelbranche unterstützt der Bundesrat mit maximal<br />

2,5 Millionen Franken für ihre Verwertungsmassnahmen.<br />

Geschichte der Milchkontingentierung<br />

Die staatliche Milchkontingentierung wurde am 1. Mai 1977<br />

mit einem dringlichen Bundesbeschluss eingeführt. Sie hatte<br />

zum Ziel, die bäuerlichen Einkommen zu sichern, die flächendeckende<br />

Produktion sicherzustellen und die Verwertungsverluste<br />

zu begrenzen.<br />

Sowohl in der Politik als auch unter den Milchbauern war die<br />

Milchkontingentierung stark umstritten.<br />

Bäuerliche Oppositionsgruppen reichten wegen dem Artikel<br />

über die Milchkontingentierung am 24. Dezember 1977 mit<br />

knapp 33 000 Unterschriften das Referendum gegen den<br />

Milchwirtschaftsbeschluss 1977 (MWB 77) ein. An der Volksabstimmung<br />

vom 3. Dezember 1978 stimmten gesamtschweizerisch<br />

68,5 Prozent (Kanton <strong>St</strong>.Gallen 72,7 Prozent) der <strong>St</strong>immenden<br />

dem MWB 77 zu.<br />

Dank der staatlichen Milchkontingentierung konnten die Preise<br />

für die Milchproduzenten in den Achtzigerjahren immer<br />

wieder der Teuerung angepasst und erhöht werden. Eine<br />

Trendwende wurde mit dem 7. Landwirtschaftsbericht von<br />

1992 eingeleitet. Der Bundesrat sprach sich für die Trennung<br />

der Preispolitik und Einkommenssicherung aus. Im Gegenzug<br />

wurden die Direktzahlungen ausgebaut. Erstmals seit 1954<br />

wurde der Milchpreis vom Bundesrat auf den 1. September<br />

1993 um zehn Rappen gesenkt, und zwar von 107 auf 97 Rappen<br />

je Kilo.<br />

Mit der Inkraftsetzung der neuen Milchmarktordnung auf den<br />

1. Mai 1999 wurde die staatliche Preis- und Absatzgarantie<br />

für Milch abgeschafft. Das Parlament stimmte am 20. Juni<br />

2004 der Agrarpolitik 2007 zu. Dabei wurde Im Rahmen der<br />

Revision des Landwirtschaftsgesetzes beschlossen, die staatliche<br />

Milchkontingentierung per Ende April <strong>2009</strong> aufzuheben.<br />

Als Vorbereitung auf die Zeit nach der staatlichen Produktionslenkung<br />

hatten die Milchproduzenten während einer<br />

Übergangsfrist von drei Jahren die Möglichkeit, per 1. Mai<br />

2006, 1. Mai 2007 oder 1. Mai 2008 als Mitglied einer Ausstiegsorganisation<br />

vorzeitig aus der Milchkontingentierung<br />

auszusteigen. Seit dem 1. Mai <strong>2009</strong> ist in der Schweiz nach 32<br />

Jahren die staatliche Milchkontingentierung Geschichte.<br />

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st.galler bauer 10 - <strong>2009</strong> jahresbericht <strong>2009</strong><br />

st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Gegen EU-Agrarfreihandel<br />

Der Schweizerische <strong>Bauernverband</strong> (SBV) hat sich<br />

von Anfang an gegen die Verhandlungen über ein<br />

Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich<br />

zwischen der Schweiz und der EU ausgesprochen.<br />

An der Delegiertenversammlung vom<br />

19. November <strong>2009</strong> wurden die neuesten Modellrechnungen<br />

über die Auswirkungen verschiedener<br />

Szenarien auf die landwirtschaftlichen Einkommen<br />

präsentiert. In einer Resolution verlangten die Delegierten<br />

vom Bundesrat den Abbruch der Verhandlungen<br />

über ein Agrarfreihandelsabkommen mit<br />

der EU.<br />

Am 20. Oktober <strong>2009</strong> haben sich die Gegner eines<br />

Freihandelsabkommens mit der EU organisiert und<br />

in Bern die «Schweizerische Vereinigung für einen<br />

starken Agrar- und Lebensmittelsektor» (SALS-<br />

Schweiz) gegründet. 23 Organisationen und drei<br />

Einzelpersonen sind an der Gründungsversammlung<br />

beigetreten.Zu den Gründungsmitgliedern gehören<br />

auch der SBV und einige kantonale Bauernverbände.<br />

Der Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

hat an seiner Sitzung vom 4. November<br />

<strong>2009</strong> den Beitritt beschlossen. Die neue Organisation<br />

will sich vorerst darauf konzentrieren, die Bevölkerung<br />

über die Auswirkungen eines Agrarfreihandelsabkommens<br />

mit der EU zu informieren. Ziel<br />

ist es, dieses Projekt bereits im Parlament zu verhindern.<br />

Falls notwendig, wird die SALS-Schweiz<br />

ein Referendum lancieren und alles tun, um die<br />

Volksabstimmung zu gewinnen.<br />

Instrumente gegen Marktversagen<br />

Rund 10 000 Bäuerinnen und Bauern aus der ganzen<br />

Schweiz versammelten sich am 29.August <strong>2009</strong> bei<br />

der Schlachtkapelle in Sempach LU zu einer Bauernkundgebung.<br />

Sie stimmten einer Resolution für eine<br />

allgemeinverbindliche Milchmengensteuerung und<br />

gegen den EU-Agrarfreihandel zu.<br />

Politik und Verbände seien nicht mehr in der Lage,<br />

die Missstände zu beheben. Deshalb brauche es<br />

den Druck der Basis, sagte der Präsident des Bäuerlichen<br />

Zentrums Schweiz (BZS) in seiner Ansprache.<br />

Der Präsident der Schweizer Milchproduzenten<br />

SMP betonte, dass die Aufhebung der Milchkontingentierung<br />

gezeigt habe, dass wegen der unterschiedlichen<br />

<strong>St</strong>rukturen zwischen den Produzenten<br />

und den Verarbeitern der Markt versage. Der Co-<br />

Präsident von BIG-M sah nur einen einzigen Weg,<br />

um aus der desolaten Situation herauszukommen:<br />

«Wir müssen das Heft in die eigene Hand nehmen.»<br />

Die Bauern müssten das Angebot der Nachfrage anpassen<br />

können.<br />

Die Teilnehmer der Kundgebung verabschiedeten<br />

eine Resolution, in der ein Bundesbeschluss für eine<br />

privatrechtliche Milchmengensteuerung und den<br />

Abbruch der Verhandlungen mit der EU zum Agrarfreihandelsabkommen<br />

gefordert wird.<br />

Eindrückliche Bauernkundgebung in Sempach LU gegen die Liberalisierungspolitik des Bundesrates<br />

und für eine Milchmengensteuerung durch die Produzenten.<br />

(Erika Rebsamen)<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Delegiertenversammlung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es in Wil<br />

Fünf neue Vorstandsmitglieder<br />

Präsident Markus Ritter und Vizepräsidentin<br />

Seline Heim wurden einstimmig für die neue<br />

Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013 wiedergewählt.<br />

Für die sieben weiteren Vorstandsmitglieder<br />

kandidierten zwei bisherige und sieben neue<br />

Kandidaten. Unternehmensberater Markus<br />

Züger referierte am Nachmittag zum Thema<br />

«Meinungsverschiedenheiten und Konflikte –<br />

wie können wir damit umgehen?»<br />

Die 36. Delegiertenversammlung vom 1.April <strong>2009</strong><br />

stand im Zeichen der Gesamterneuerungswahlen<br />

der Organe des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es für die<br />

Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013. Präsident Markus Ritter<br />

konnte im frühlingshaft dekorierten <strong>St</strong>adtsaal<br />

Wil 347 Personen, davon 288 stimmberechtigte Delegierte,<br />

52 Gäste und sieben Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Geschäftsstelle begrüssen.<br />

In seiner Eröffnungsansprache wies Markus Ritter<br />

darauf hin, dass der Zusammenbruch des weltweiten<br />

Finanzsystems nur mit massiven <strong>St</strong>aatsgeldern<br />

verhindert werden konnte. Internationale Grosskonzerne<br />

hätten nach <strong>St</strong>aatshilfe gerufen, um ihre<br />

Liquidität sichern zu können. Ritter forderte eine<br />

Rückbesinnung in den Chefetagen auf bewährte<br />

Werte wie Nachhaltigkeit, Fleiss, Bescheidenheit,<br />

das Erreichen langfristiger Ziele sowie ganzheitliches<br />

Denken und Handeln.<br />

Preisschwankungen auf Agrarmärkten<br />

Der Verbandspräsident erwähnte als Erfolge der<br />

Landwirtschaft im Jahre 2008 die Agrarpolitik<br />

2011, das gute Image der Landwirte bei der Bevölkerung<br />

und den Konsumenten, die Bundesratswahl<br />

und das kantonale Wasserbaugesetz. «Gäbe es einen<br />

Sorgenbarometer, so hätte die Entwicklung auf<br />

dem Milchmarkt einen Spitzenplatz inne», meinte<br />

der Präsident. Es gelte, die Situation ernst zu nehmen<br />

und sich gemeinsam für einen geordneten<br />

Milchmarkt einzusetzen.<br />

Geschäftsführer Hans Müller ging in seinen Ausführungen<br />

zum <strong>Jahresbericht</strong> auf die Preisschwankungen<br />

auf den Agrarmärkten ein. Im Jahre 2007<br />

glaubten alle, dass auf den Agrarmärkten eine<br />

Trendwende zu besseren Preisen stattgefunden<br />

hätte. In den Medien war wegen den weltweit steigenden<br />

Preisen von alarmierenden Entwicklungen<br />

auf den Nahrungsmittelmärkten die Rede. «Wer<br />

hätte im Jahr 2007 geglaubt, dass die Produzentenpreise<br />

für Milch <strong>2009</strong> tiefer sein würden als 2007?»<br />

Trotz der vermehrten Preisschwankungen auf den<br />

Agrarmärkten habe die Landwirtschaft mittel- bis<br />

langfristig ebenso gute oder eher noch bessere Zukunftsperspektiven<br />

als viele andere Wirtschaftszweige,<br />

ist Müller überzeugt. Im Weiteren informierte<br />

der Geschäftsführer über die Dienstleistungen<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es für seine Mitglieder.<br />

Die Regionalstelle <strong>St</strong>.Gallen der bäuerlichen<br />

Krankenkasse Agrisano habe im Jahr 2008 das<br />

zehntausendste Mitglied begrüssen dürfen.<br />

Markus Ritter führte gewohnt souverän durch die<br />

Versammlung.<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Die Delegierten genehmigten das Protokoll der Delegiertenversammlung<br />

vom 28. März 2008, den<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 und die Jahresrechnungen 2008<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es und des Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienstes. Den verantwortlichen<br />

Organen wurde Entlastung erteilt und<br />

für die geleistete Arbeit gedankt.<br />

Gesamterneuerungswahlen<br />

Das wichtigste Traktandum der Delegiertenversammlung<br />

war die Gesamterneuerungswahl der<br />

Organe für die Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013. Erstmals<br />

kam die im Jahre 1997 bei der Totalrevision<br />

der <strong>St</strong>atuten eingeführte Amtszeitbeschränkung<br />

von drei Amtsperioden (12 Jahre) zur Anwendung.<br />

Die Vorstandsmitglieder Jörg Abderhalden, Alt<br />

<strong>St</strong>.Johann (20 Jahre), Felix Hollenstein, Jona (12<br />

Jahre), Pius Loop, Walenstadt (12 Jahre), Albrecht<br />

Rhyner, Schönengrund (4 Jahre) und Kurt Rohner,<br />

Diepoldsau (16 Jahre), traten zurück. Als Mitglied<br />

der Kontrollstelle hatte Christoph Lieberherr, Nesslau<br />

(12 Jahre), den Rücktritt erklärt.<br />

Die Delegierten bestätigten einstimmig Markus Ritter,Altstätten,als<br />

Präsidenten und Seline Heim,Gossau,<br />

als Vizepräsidentin für die Amtsperiode <strong>2009</strong> bis<br />

2013. Für die sieben weiteren Sitze im Vorstand bewarben<br />

sich zwei bisherige und sieben neue Kandidaten.<br />

Der Landwirtschaftsrat hatte der Delegiertenversammlung<br />

beantragt, die beiden bisherigen Kandidaten<br />

Anni Abderhalden,Alt <strong>St</strong>.Johann,und Niklaus<br />

Roland Häberli verabschiedet<br />

Nach mehr als 35 Jahren Tätigkeit für den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong> hatte Roland Häberli an der<br />

Delegiertenversammlung seinen letzten Arbeitstag.<br />

Er hatte die neu geschaffene <strong>St</strong>elle zur Vermittlung<br />

von landwirtschaftlichen Betriebshelfern<br />

und ausländischen Landarbeitern am 1. November<br />

1973 angetreten. Mit dem Aufbau der<br />

Versicherungsberatung und der Einführung der<br />

EDV übernahm er neue Aufgaben. Er wurde Leiter<br />

der Abteilung Versicherungen und Geschäftsführer<br />

der Vorsorgestiftung für die st.gallische<br />

Landwirtschaft. Geschäftsführer Hans Müller<br />

dankte ihm für seinen langjährigen Einsatz und<br />

wünschte ihm im Ruhestand alles Gute.<br />

Rohrer, <strong>St</strong>.Gallen, sowie die fünf neuen Kandidaten<br />

Jakob Büsser, Amden, Toni Huber, Oberhelfenschwil,<br />

Peter Nüesch, Balgach, Emil Tschirky, Weisstannen,<br />

und Bruno Wagner,Niederbüren,zu unterstützen.Der<br />

Bauernverein Toggenburg hielt den Wahlvorschlag<br />

für Sepp Länzlinger, Mühlrüti, der landwirtschaftliche<br />

Bezirksverein Unterrheintal jenen für Peter Kuster,<br />

Diepoldsau, aufrecht. Auf dem <strong>St</strong>immzettel wurden<br />

alle Wahlvorschläge für den Vorstand aufgeführt.<br />

Alle Kandidaten erhielten drei Minuten, um sich zur<br />

Motivation für ihre Kandidatur und zu ihren Zielen<br />

zu äussern. Die Gelegenheit, den Kandidaten Fra-<br />

Mischte sich auch unters Publikum: Markus Züger, der Referent der öffentlichen Tagung.<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

gen zu stellen, wurde nicht benutzt. Nachdem die<br />

Kandidaten den Saal verlassen hatten, empfahlen<br />

zwei Delegierte Kandidaten ihrer Branche und Region<br />

zur Wahl in den Vorstand.<br />

Fünf neue Vorstandsmitglieder<br />

In der geheimen Wahl gingen 287 <strong>St</strong>immzettel ein.<br />

Das absolute Mehr betrug 144 <strong>St</strong>immen. Gewählt<br />

wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Anni<br />

Abderhalden (265 <strong>St</strong>immen) und Niklaus Rohrer<br />

(264) sowie neu Jakob Büsser (241), Toni Huber<br />

(234), Bruno Wagner (233), Peter Nüesch (191) und<br />

Emil Tschirky (161). Sepp Länzlinger erreichte das<br />

absolute Mehr, schied aber mit 153 <strong>St</strong>immen als<br />

überzählig aus. Peter Kuster erhielt 78 <strong>St</strong>immen. Somit<br />

wurden alle sieben vom Landwirtschaftsrat<br />

empfohlenen Kandidaten im ersten Wahlgang in<br />

den Vorstand gewählt.<br />

Präsident Markus Ritter dankte allen zurückgetretenen<br />

Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit im Dienste<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es und der st.gallischen<br />

Landwirtschaft.<br />

Als neues Mitglied der Kontrollstelle wurde Ueli<br />

<strong>St</strong>urzenegger, Grabs, gewählt. Im weiteren wurden<br />

13 Personen, die nicht von Amtes wegen Mitglied<br />

des Landwirtschaftsrates sind, für die Amtsdauer<br />

<strong>2009</strong> bis 2013 gewählt.<br />

Allgemeine Umfrage<br />

Ulrich Artho, Walde, stellte eine Frage über die Kosten<br />

der Betriebskontrollen.Andreas Popp, Präsident<br />

des Obstbaurings Region Rorschach,<strong>St</strong>einach,dankt<br />

der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung, dass sie den Einsatz von<br />

<strong>St</strong>reptomycin für die Bekämpfung des Feuerbrands<br />

unter strengen Auflagen bewilligt hatte. Er wies darauf<br />

hin, dass die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung der Meinung<br />

sei, dass die Anwender von <strong>St</strong>reptomycin die Honigproben<br />

selber zu bezahlen hätten. Die Obstproduzenten<br />

würden ein Entgegenkommen erwarten, indem<br />

nicht die gesamten Kosten der Honiganalysen<br />

auf die Obstbauern abgewälzt werden.<br />

Umgang mit Konflikten<br />

Am Nachmittag sprach Markus Züger an der öffentlichen<br />

Bauernversammlung zum Thema «Meinungsverschiedenheiten<br />

und Konflikte – Wie können<br />

und sollen wir damit umgehen?» Der Unter-<br />

Aus Vorstand oder Kontrollstelle zurückgetreten (v.l.):<br />

Albrecht Rhyner, Pius Loop, Felix Hollenstein, Kurt<br />

Rohner, Christoph Lieberherr und Jörg Abderhalden.<br />

Neu im Amt (v.l.): Vorstandmitglieder Emil Tschirky,<br />

Toni Huber, Bruno Wagner, Peter Nüesch und Jakob<br />

Büsser sowie Ueli <strong>St</strong>urzenegger (Kontrollstelle).<br />

Roland Häberli (Mitte) im Gespräch mit Jörg Abderhalden,<br />

Josef Keller und Kurt Rohner. Er geht nach 35<br />

Jahren beim <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> in Pension.<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

nehmensberater aus Engelburg verstand es, das<br />

Publikum humorvoll in sein Referat einzubeziehen.<br />

So fragte er beispielsweise verschiedene Personen<br />

im Saal, wie er/sie es verstehen würde, wenn ihm<br />

der Chef sagen würde: «Du, d’Maschinä lauft no.»<br />

Bald wurde klar, dass es die einen als Befehl verstehen,<br />

die Maschine auszuschalten, während es<br />

andere als Hinweis aufnehmen und wieder andere<br />

als Rüge auffassen. «Der Empfänger entscheidet,<br />

wie eine Botschaft ankommt», erklärte Züger. Da<br />

aber jede Botschaft auf verschiedenen Ebenen verstanden<br />

werden könne, seien Missverständnisse<br />

vorprogrammiert. Hilfreich seien daher aktives Zuhören,<br />

eine klare Ausdrucksweise, Ich-Botschaften<br />

oder der Tonfall.<br />

Natürlich wäre es ideal, Konflikte stets konstruktiv<br />

zu lösen. Dies sei jedoch nicht immer möglich. «Ist<br />

der Konflikt bereits zu weit fortgeschritten, ist eine<br />

Eskalation meist nicht mehr aufzuhalten», sagte<br />

Züger.Wichtig sei jedoch,die Bedürfnisse und mögliche<br />

Missverständnisse beider Parteien frühzeitig<br />

zu klären. Damit könnten schon viele Konflikte gelöst<br />

werden. Ist dies nicht der Fall, soll diejenige Lösung<br />

gesucht werden, welche beiden Parteien die<br />

grössten Vorteile und die kleinsten Nachteile<br />

bringt. Auch das Suchen von Schuldigen bringe<br />

Grussbotschaften<br />

Nach der Eröffnungsrede des Präsidenten stellte<br />

der Wiler Parlamentspräsident Dario Sulzer<br />

die <strong>St</strong>adt Wil als Arbeits- und Wohnort als auch<br />

ein Ort zum Einkaufen und für die Freizeitgestaltung<br />

vor.<br />

Regierungsrat Dr. Josef Keller, Vorsteher des<br />

Volkswirtschaftsdepartements, überbrachte die<br />

Grüsse der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung. Er wies darauf<br />

hin, dass die Wirtschaftskrise und die damit verbundene<br />

Zunahme der Arbeitslosigkeit und der<br />

Kurzarbeit in der zweiten Jahreshälfte 2008 auch<br />

den Kanton <strong>St</strong>.Gallen erfasst habe.Die Regierung<br />

wolle mit verschiedenen Lösungsansätzen die Situation<br />

so gut als möglich im Griff behalten.<br />

Urs Schneider, stellvertretender Direktor und<br />

Leiter Kommunikation des SBV, überbrachte die<br />

Grüsse des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es<br />

und nahm <strong>St</strong>ellung zu den aktuellen agrarpolitischen<br />

Herausforderungen der Schweizer<br />

Landwirtschaft.<br />

nichts. Sonst habe man nämlich gleich zwei Konflikte:<br />

den wirklichen Konflikt und den um die Frage,<br />

wer nun daran schuld sei.<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Wahlempfehlungen, Raumplanung, Milchmarkt, Blauzungenkrankheit<br />

Aus dem Landwirtschaftsrat<br />

Gesamterneuerungswahlen, Milchmarkt,<br />

Raumplanungsgesetz, Impfungen gegen die<br />

Blauzungenkrankheit sowie Parolen zu den<br />

Volksabstimmungen über das Wasserbaugesetz<br />

und die Weiterführung der Personenfreizügigkeit<br />

Schweiz–EU waren die<br />

Haupttraktanden der drei Sitzungen<br />

des Landwirtschaftsrates.<br />

Die Mitglieder des Landwirtschaftsrates erhalten<br />

zur Information die Protokolle der Vorstandssitzungen.<br />

Damit sind sie laufend über die Geschäfte informiert,<br />

welche im Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

behandelt werden.<br />

Antrag für die Wahl in Vorstand<br />

Gemäss Artikel 27 der <strong>St</strong>atuten hat der Landwirtschaftsrat<br />

die Aufgabe, der Delegiertenversammlung<br />

einen Antrag zu stellen für die Wahl in den Vorstand<br />

aufgrund der Vorschläge der Sektionen. Für<br />

die Zusammensetzung des Vorstandes sind folgende<br />

Grundsätze zu berücksichtigen:persönliche Qualifikation<br />

des Bewerbers sowie angemessene Vertretung<br />

der Regionen und der Bäuerinnen.<br />

Die Mitglieder des Landwirtschaftsrates wurden Anfang<br />

Dezember 2008 über die Rücktritte aus dem<br />

Vorstand, der Kontrollstelle und des Landwirtschaftsrates<br />

sowie den Zeitplan der Gesamterneuerungswahlen<br />

für die Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013 informiert.<br />

Zudem wurde allen Delegierten mit Brief<br />

vom 23. Dezember 2008 die Ausgangslage für die<br />

Gesamterneuerungswahlen und der Termin für die<br />

Einreichung von Wahlvorschlägen mitgeteilt.<br />

Zur Sitzung des Landwirtschaftsrates vom 23.Februar<br />

<strong>2009</strong> sind für die fünf neu zu besetzenden Sitze im<br />

Vorstand sieben Wahlvorschläge eingereicht worden.<br />

Alle vorgeschlagenen Kandidaten erhielten drei Minuten<br />

Zeit, ihre Motivation für die Kandidatur und<br />

ihre Ziele vorzutragen. Nach einer kurzen Diskussion<br />

beschloss der Landwirtschaftsrat einstimmig, der Delegiertenversammlung<br />

jene fünf neuen Kandidaten<br />

zur Wahl zu empfehlen, die in einer schriftlichen Wahl<br />

Das neue Wasserbaugesetz wurde von den <strong>St</strong>immberechtigten<br />

mit 84,6 Prozent angenommen.<br />

am meisten <strong>St</strong>immen erhalten. Zudem wurde beschlossen,<br />

dass für die Delegiertenversammlung die<br />

zwei Kandidaten mit den wenigsten <strong>St</strong>immen auf<br />

dem gleichen Wahlzettel unter «weitere Wahlvorschläge»<br />

aufgeführt werden, sofern der Wahlvorschlag<br />

durch die Sektion aufrechterhalten bleibt.<br />

Gegen Totalrevision des RPG<br />

Der Bundesrat hatte Ende 2008 das Vernehmlassungsverfahren<br />

zu einer Totalrevision des Raumplanungsgesetzes<br />

(RPG) eröffnet.Vorgeschlagen wurde<br />

ein neues Bundesgesetz über die Raumentwicklung<br />

(REG), welches das fast 30 Jahre alte Raumplanungsgesetz<br />

ablösen sollte.<br />

Die Mitglieder des Landwirtschaftsrates wurden an<br />

der Sitzung vom 12. Januar <strong>2009</strong> über die vorgeschlagenen<br />

Neuerungen informiert. In seiner <strong>St</strong>ellungnahme<br />

an das Bundesamt für Raumentwicklung<br />

sprach sich der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> für<br />

eine Teilrevision des Raumplanungsgesetzes und<br />

gegen die vorgeschlagene Totalrevision aus. Er verlangt<br />

die Beibehaltung der Landwirtschaftszone im<br />

Bundesrecht und lehnt die Schaffung einer Kulturlandzone<br />

ausserhalb der Bauzone ab. Begrüsst wird<br />

die Absicht, die Fruchtfolgefläche als Teil der Landwirtschaftszone<br />

auf Gesetzesstufe zu schützen. Zudem<br />

müssen auch die Böden mit besonderer Boden-<br />

21


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

qualität für den Futterbau auf Dauer erhalten bleiben.Der<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> begrüsst neue Instrumente,die<br />

geeignet sind,die Zersiedlung des Landes<br />

zu stoppen. Die Raumplanung hat Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, damit die Besiedlung der<br />

ländlichen Räume gesichert bleibt. Der Verband fordert,<br />

dass im Raumplanungsrecht auf agrarpolitische<br />

und strukturelle Auflagen im Zusammenhang<br />

mit der Bewilligung von Bauten und Anlagen für<br />

Landwirtschaftsbetriebe generell verzichtet wird.<br />

Ja zur Personenfreizügigkeit<br />

Der Landwirtschaftsrat fasste am 12. Januar <strong>2009</strong> die<br />

Parolen für zwei Volksabstimmungen.<br />

Das Abkommen über die Personenfreizügigkeit mit<br />

der EU ist seit 2002 in Kraft und wurde auf sieben<br />

Jahre befristet. In der Abstimmungsvorlage ging es<br />

darum, ob die Personenfreizügigkeit unbefristet<br />

weitergeführt und auf die beiden neuen EU-Mitglieder<br />

Bulgarien und Rumänien ausgedehnt werden<br />

soll. Gegen den entsprechenden Bundesbeschluss<br />

wurde das Referendum ergriffen. Fritz Schober, Leiter<br />

des Departements Soziales, Bildung und<br />

Dienstleistungen beim Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>,<br />

erläuterte die Abstimmungsvorlage aus der<br />

Sicht der Landwirtschaft. Die Schweiz habe mit dem<br />

Personenfreizügigkeitsabkommen zwischen der<br />

Schweiz und der EU sowie den übrigen bilateralen Abkommen<br />

I gute Erfahrungen gemacht. Im Weiteren<br />

betonte er, dass die Schweizer Landwirtschaft dringend<br />

auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sei.<br />

«Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass auch ohne<br />

Freizügigkeitsabkommen genügend Arbeitskräfte rekrutiert<br />

werden können», so Schober weiter.<br />

Ein Antrag, auf eine Parolenfassung zu verzichten,<br />

fand keine Mehrheit.Die anwesenden Mitglieder des<br />

Landwirtschaftsrates beschlossen in geheimer Abstimmung<br />

mit 26 Ja-<strong>St</strong>immen zu vier Nein-<strong>St</strong>immen<br />

und drei Enthaltungen die Ja-Parole.<br />

Der Bundesbeschluss «Personenfreizügigkeit<br />

Schweiz–EU: Weiterführung des Abkommens und<br />

Ausdehnung auf Bulgarien und Rumänien» wurde in<br />

der Volksabstimmung vom 8. Februar <strong>2009</strong> gesamtschweizerisch<br />

mit 60 Prozent Ja-<strong>St</strong>immen zu 40 Prozent<br />

Nein-<strong>St</strong>immen angenommen. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

betrug der Anteil der Ja-<strong>St</strong>immen 56 Prozent.<br />

Entwicklung des Milchmarktes<br />

An der Sitzung des Landwirtschaftsrates vom 23. Februar <strong>2009</strong><br />

informierte Robert Bischofberger, Präsident der Nordostmilch<br />

AG, über den Milchmarkt Schweiz, die <strong>St</strong>rukturen im Molkereimilchmarkt,das<br />

Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage<br />

bei der Industriemilch sowie die internationale und nationale<br />

Marktlage. Er stellte fest, dass sich der Milchmarkt nicht<br />

wie vorgesehen entwickelte habe, der Markt sich nicht aushebeln<br />

lasse und die aktuellen Organisationsstrukturen der Milchproduzenten<br />

ungenügend seien.Im Weiteren erklärte er die drei<br />

Handlungsoptionen, die den Schweizer Milchproduzenten für<br />

die Mengensteuerung offen stehen.<br />

An der Sitzung vom 4. November <strong>2009</strong> erklärte Andreas Ritter,<br />

Geschäftsführer der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost, das<br />

dreistufige Modell, welches der Vorstand der Branchenorganisation<br />

(BO Milch) für die Mengenführung der Milch vorgeschlagen<br />

hat. Die in der BO Milch vertretenen Verarbeiter und Produzenten<br />

seien daran interessiert, dass der Milchmarkt in geordneten<br />

Bahnen verlaufe. Das Modell funktioniere aber nur, wenn<br />

die Mengenführung flächendeckend eingeführt werden könne<br />

und die Milchproduzenten untereinander einig seien.<br />

Ja zum Wasserbaugesetz<br />

Die Kantonsräte Karl Güntzel, <strong>St</strong>.Gallen,<br />

und Werner Ritter,Altstätten, informierten<br />

den Landwirtschaftsrat über das<br />

neue kantonale Wasserbaugesetz. Es<br />

soll Menschen, Tiere und erhebliche<br />

Sachwerte vor den schädlichen Auswirkungen<br />

des Wassers schützen. <strong>St</strong>att natürliche<br />

Gewässer zu verbauen und zu<br />

korrigieren, sind Gefährdungen in erster<br />

Linie durch konsequenten Unterhalt zu<br />

vermeiden.In zweiter Linie muss der nötige<br />

Überflutungsraum freigehalten<br />

werden. Erst in dritter Linie sind wasserbauliche<br />

Massnahmen mit Eingriffen in<br />

das Gewässer vorgesehen.<br />

Das neue Gesetz teilt die Gewässer in<br />

drei Klassen ein: kantonale Gewässer,<br />

Gemeindegewässer und übrige Gewässer.Damit<br />

ist eine abgestufte Regelung<br />

betreffend Wasserbaupflicht, Unterhalt,<br />

Zuständigkeit und Finanzierung<br />

möglich.<br />

22


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Die Referenten wiesen darauf hin, dass im neuen<br />

Wasserbaugesetz einige Bestimmungen enthalten<br />

sind, die einzigartig sind. So ist in Artikel 14 festgehalten,<br />

dass bei wasserbaulichen Massnahmen auf<br />

einen sparsamen Verbrauch von Kulturland zu achten<br />

ist. In der Schweiz bisher einmalig ist die Regelung<br />

von Notentlastungsräumen, die nach neueren wasserbautechnischen<br />

Erkenntnissen künftig bei Wasserprojekten<br />

vorzusehen sind. Notentlastungsräume<br />

dienen der Ableitung von ausserordentlichen Hochwasserspitzen<br />

in Gebiete, die ein tiefes Schadenpotenzial<br />

aufweisen.Das Gesetz sieht vor,dass für Schäden<br />

in Notentlastungsräumen,die bei einer Ableitung<br />

der Hochwasserspitzen entstehen,Schadenersatz geleistet<br />

wird. «Im Überlastungsfall kann die Regierung<br />

bis zu 100 Prozent des anrechenbaren Schadens aus<br />

der Kantonshilfekasse finanzieren», erklärte Ritter.<br />

Der Landwirtschaftsrat beschloss mit 32 Ja ohne Gegenstimme<br />

und einer Enthaltung die Ja-Parole.In der<br />

Volksabstimmung vom 17. Mai <strong>2009</strong> nahmen die<br />

<strong>St</strong>immberechtigten das neue Wasserbaugesetz mit<br />

77 312 Ja-<strong>St</strong>immen zu 14 093 Nein-<strong>St</strong>immen deutlich<br />

an. Der Ja-<strong>St</strong>immenanteil beträgt 84,6 Prozent.<br />

Weitere Geschäfte<br />

– Der Landwirtschaftsrat wurde orientiert über<br />

den erstmaligen Einzug des Beitrags an den<br />

Berufsbildungsfonds von Fr. 1.60 pro Hektare<br />

Landwirtschaftliche Nutzfläche und die Verwendung<br />

der Mittel.<br />

– Der Landwirtschaft regte am 4.November <strong>2009</strong><br />

an, das Ausbringen von Hofdünger im Winter<br />

im Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es zu<br />

thematisieren und dazu die Leiterin des Amts<br />

für Umwelt und Energie (AFU) einzuladen.<br />

– Der Landwirtschaftsrat wurde über die Position<br />

des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es<br />

zu den WTO-Verhandlungen informiert.<br />

Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit<br />

An der Sitzung vom 23. Februar <strong>2009</strong> wurde über die<br />

Impfkampagne <strong>2009</strong> gegen die Blauzungenkrankheit<br />

und die Beschlüsse der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung über<br />

die Änderung der Finanzierung orientiert. Im Gegensatz<br />

zum Jahre 2008, als die Impfkosten von der Tierseuchenkasse<br />

übernommen wurden, musste die Verabreichung<br />

des Impfstoffes <strong>2009</strong> vom Tierhalter bezahlt<br />

werden. Über die Tierseuchenkasse wurden nur<br />

noch die Kosten des Betriebsbesuchs und der Logistik<br />

abgerechnet.<br />

Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> hat in Verhandlungen<br />

mit dem Gesundheitsdepartement erreicht, dass der<br />

Tierarzt dem Tierhalter für die Impfung direkt Rechnung<br />

stellt. Zudem wurde vereinbart, dass der Tierarzt<br />

nicht wie 2008 nach der Anzahl der geimpften<br />

Tiere,sondern nach dem Zeitaufwand für die Impfung<br />

entschädigt wird. Damit können jene Tierhalter belohnt<br />

werden, die ihre Tiere für die Impfung gut vorbereiten<br />

und bei der Impfung aktiv mithelfen.<br />

An der Sitzung vom 4. November <strong>2009</strong> nahm der<br />

Landwirtschaftsrat von den Antworten zu 20 Fragen<br />

eines Impfgegners Kenntnis.<br />

Landwirtschaftsbetriebe im Kanton <strong>St</strong>.Gallen 1996 – 2008<br />

1996 2000 2005 2008<br />

Landwirtschaftsbetriebe 6009 5459 4983 4705<br />

Davon von hauptberuflichen Landwirten 4704 4185 3867 3669<br />

Mittlere landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

– aller Betriebe in ha LN 12,7 13,8 14,8 15,4<br />

– der Betriebe von hauptber. Landwirten in ha LN 15,0 16,4 17,4 18,0<br />

Rindviehhalter 4898 4454 3999 3741<br />

Schweinehalter 1292 1272 1025 817<br />

Schafhalter 1171 1122 1007 919<br />

Lege- und Zuchthennenhalter 1639 1534 1316 1001<br />

23


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Neuer Vorstand, Schwarzwildschäden, <strong>St</strong>romversorgung<br />

Aus dem Vorstand<br />

Zu Beginn der neuen Amtsdauer wurde der<br />

Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es an<br />

einer Klausursitzung in seine Aufgaben eingeführt.<br />

Am traditionellen Seminar für<br />

Präsidenten und Vorstandsmitglieder von<br />

bäuerlichen Organisationen stand die Preisbildung<br />

in den Agrarmärkten im Zentrum.<br />

Der Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es versammelte<br />

sich im Berichtsjahr zu sieben Sitzungen und<br />

zu einer Klausurtagung.Eine Sitzung fand auf der Alp<br />

Sellamatt in der Gemeinde Alt <strong>St</strong>.Johann statt.<br />

Die Verbandsleitung (Präsident, Vizepräsident, Geschäftsführer)<br />

traf sich zu acht Sitzungen. Haupttraktanden<br />

waren die Vorbereitung der Sitzungen<br />

des Vorstands und des Landwirtschaftsrates sowie<br />

die Besprechung laufender Geschäfte.<br />

Fachkommissionen<br />

Der Vorstand kann ständige oder nichtständige<br />

(projektbezogene) Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />

einsetzen. Sie üben eine <strong>St</strong>absfunktion zur Unterstützung<br />

des Vorstandes aus.Ihr Auftrag und ihre<br />

Kompetenzen werden vom Vorstand schriftlich festgelegt.<br />

Die Fachkommissionen haben keine Finanzkompetenzen<br />

und müssen ausgabenwirksame Geschäfte<br />

beim zuständigen Organ beantragen.<br />

Wegen Rücktritts aus dem Vorstand waren für den<br />

Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst und die<br />

Kommission für Viehwirtschaft neue Präsidenten zu<br />

wählen. Zudem waren in den Fachkommissionen<br />

für zurückgetretene Vorstandsmitglieder Nachfolger<br />

zu bestimmen. Rücktritte von Kommissionsmitgliedern<br />

gab es in der Alpwirtschaftskommission, in<br />

der Berufsbildungskommission, in der Kommission<br />

für den ökologischen Leistungsnachweis und in der<br />

Kommission für Viehwirtschaft.<br />

Der Vorstand wählte die Mitglieder der Fachkommissionen<br />

und deren Präsidenten für die Amtsperiode<br />

<strong>2009</strong> bis 2013.Peter Nüesch wurde neuer Präsident<br />

der Kommission für den Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienst und Toni Huber neuer<br />

Präsident der Viehwirtschaftskommission. Die anderen<br />

Präsidenten der Fachkommission wurden in<br />

ihrem Amt bestätigt.<br />

Neu in die Alpwirtschaftskommission wurden Andreas<br />

Lendi, Karin Scherer und Anni Abderhalden gewählt.<br />

Karin Scherer übernahm zugleich die Führung<br />

des Sekretariats als Nachfolgerin von Hans<br />

Müller. Bruno Wagner wurde als Vertreter des Vorstandes<br />

und Urban Grünenfelder als Vertreter der<br />

Lehrmeister in die Kommission für bäuerliche Berufsbildung<br />

gewählt.Toni Huber wurde in die Kommission<br />

für den Landwirtschaftlichen Betriebshel-<br />

Konstituierung des Vorstandes<br />

Erstmals in der Geschichte des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es wurde zu Beginn einer neuen Amtsperiode<br />

der Vorstand zu einer Klausurtagung nach Wildhaus eingeladen. Dies war wichtig, da fünf von neun<br />

Vorstandsmitgliedern an der Delegiertenversammlung neu in den Vorstand gewählt wurden. Am 22.<br />

April <strong>2009</strong> informierten die Mitglieder der Verbandsleitung die Vorstandsmitglieder über die Ziele,Aufgaben<br />

und die Finanzierung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es sowie die Arbeitsweise im Vorstand und<br />

im Landwirtschaftsrat. Zudem wurden die Aufgaben und die Organisation der Geschäftsstelle erklärt<br />

und über Aktuelles aus der Agrarpolitik informiert. Am nächsten Vormittag fand die erste Vorstandssitzung<br />

in der neuen Amtsperiode statt. Die Vorstandsmitglieder erhielten den Auftrag, sich zu überlegen,<br />

in welcher Funktion sie sich engagieren möchten.<br />

An der zweiten Sitzung vom 26. Mai <strong>2009</strong> wurden die Wünsche der Vorstandsmitglieder für die verschiedenen<br />

Funktionen entgegengenommen und die Ressorts den einzelnen Vorstandsmitgliedern zugeteilt.<br />

24


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

ferdienst und Peter Nüesch in die Kommission für<br />

Pflanzenbau gewählt. In der Kommission für den<br />

ökologischen Leistungsnachweis wurde Pius Giger,<br />

Schänis, Nachfolger von Klaus Hofstetter, Ricken.<br />

Der Vorstand beschloss, die Kommission für Viehwirtschaft<br />

neu zu strukturieren.Die Kommission besteht<br />

nur noch aus einer Kerngruppe mit den Vorstandsmitgliedern<br />

Toni Huber (Präsident), Jakob<br />

Büsser und Emil Tschirky sowie dem Sekretär Christian<br />

Manser. Vertreter der zahlreichen Fachorganisationen<br />

aus dem Bereich Viehwirtschaft und Tierhaltung<br />

sollen zu den Sitzungen eingeladen werden,<br />

wenn Anliegen und Probleme aus ihren Bereichen<br />

behandelt werden.<br />

Vertreter im SBV<br />

Der Vorstand wählt jeweils jene Delegierten des<br />

Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es (SBV), die nicht<br />

von Amtes wegen bestimmt sind. 13 von 21 Delegierten<br />

des SBV sind von Amtes wegen bestimmt.<br />

Der Vorstand bestätigte die bisherigen Delegierten<br />

Cornell Thalmann und Christian Gross.Als neue Delegierte<br />

wählte er die Vorstandsmitglieder Jakob<br />

Büsser, Peter Nüesch, Emil Tschirky und Bruno Wagner<br />

sowie als Vertreter von Fachorganisationen Thomas<br />

Butz (Mutterkuhhalter Schweiz) und Franziska<br />

Thoma (Verein der Ehemaligen).<br />

Mit dem Rücktritt aus dem Vorstand gab Jörg Abderhalden<br />

das Amt als Mitglied der Landwirtschaftskammer<br />

des SBV ab. An der Delegiertenversammlung<br />

des SBV vom 19. November <strong>2009</strong> wurde Peter<br />

Nüesch auf Vorschlag des Vorstandes als Mitglied der<br />

Landwirtschaftskammer des SBV gewählt.<br />

Elias Tschümmy zeigte eine wissenschaftliche<br />

Untersuchung eines alpwirtschaftlichen Nutzungsplans<br />

der Alp Sellamatt aus dem Jahr 1979.<br />

Regionalseminar Ostschweiz des SBV<br />

Das Regionalseminar Ostschweiz des Schweizerischen<br />

<strong>Bauernverband</strong>es (SBV) fand am 28. Oktober<br />

<strong>2009</strong> in den Olma-Messen in <strong>St</strong>.Gallen statt. SBV-<br />

Direktor Jacques Bourgeois orientierte über die allgemeine<br />

Marktentwicklung bei den Produkten<br />

Milch, Fleisch, Brotgetreide, Kartoffeln und Zucker<br />

sowie die Beschlüsse des Bundesrates vom 21. Oktober<br />

<strong>2009</strong> zur <strong>St</strong>abilisierung der Schweizer Lebensmittelmärkte.Weitere<br />

Themen waren das dreistufige<br />

Marktmodell für den Milchmarkt, die Weiterentwicklung<br />

des Direktzahlungssystems, die Bekämpfungsstrategie<br />

2010 gegen die Blauzungenkrankheit<br />

sowie die laufenden und geplanten Aktivitäten<br />

in der Basiskommunikation.<br />

Die Situation auf dem Milchmarkt und die Verhandlungen<br />

für ein Agrarfreihandelsabkommen (FHAL)<br />

mit der EU gaben am meisten zu diskutieren. Vom<br />

SBV wurde eine härtere Gangart gegen ein FAHL<br />

mit der EU verlangt.<br />

Agrartreffen der Bauernverbände<br />

Das 16. grenzüberschreitende Agrartreffen der<br />

Bauernverbände vom 25. bis 27. Juni <strong>2009</strong> fand<br />

erstmals im österreichischen Bundesland Tirol statt<br />

und wurde vom Tiroler Bauernbund organisiert. Besichtigt<br />

wurden ein Verarbeitungsbetrieb der Tirol<br />

Milch und verschiedene Bergbauernbetriebe sowie<br />

zwei Alpen. Der Tiroler Landeshauptmann-<strong>St</strong>ellvertreter<br />

Toni <strong>St</strong>eixner setzte sich für die Bündelung der<br />

Interessen der Berggebiete und insbesondere der<br />

Berglandwirtschaft ein. Auffallend ist, dass im Tirol<br />

die meisten Betriebe im Nebenerwerb bewirtschaftet<br />

werden. Diesen geht es bei sinkenden Preisen<br />

für Agrarprodukte wirtschaftlich besser als den Vollerwerbsbetrieben.<br />

Sie sind vom Einbruch weniger<br />

stark betroffen als Vollerwerbsbetriebe, da sie als<br />

Haupterwerb eine Einnahmequelle ausserhalb der<br />

Landwirtschaft haben. Am Treffen nahmen 29 Vertreterinnen<br />

und Vertreter aus Frankreich, Baden-<br />

Württemberg, Tirol, Südtirol sowie den Kantonen<br />

Graubünden, <strong>St</strong>.Gallen, Thurgau und Waadt teil.<br />

25


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Ressourcen- und Ammoniakprojekt<br />

An einer Aussprache vom 6. Mai <strong>2009</strong> beim Landwirtschaftsamt<br />

wurden die Ergebnisse des Vorprojekts<br />

«Ressourcen- und Ammoniakprojekt <strong>St</strong>.Gallen»<br />

vorgestellt. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen gibt es keine<br />

Rechtsgrundlage, um Ressourcen- und Ammoniakprojekte<br />

als Voraussetzung für den Erhalt der Bundessubventionen<br />

von 80 Prozent der anrechenbaren<br />

Kosten zu finanzieren. Es wurde beschlossen,<br />

die Arbeiten auf der Grundlage des Vorprojekts fortzusetzen.<br />

Offene Fragen wurden von der Geschäftsstelle<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es gesammelt<br />

und dem Landwirtschaftsamt zugestellt. Es wird<br />

grosser Wert darauf gelegt, dass die Probleme<br />

ganzheitlich angegangen werden. Ende September<br />

wurde mit dem Landwirtschaftsamt das weitere<br />

Vorgehen besprochen und vereinbart, eine Kerngruppe<br />

unter der Leitung des Landwirtschaftsamts<br />

zu bilden, welche einer Projektgruppe die Aufträge<br />

erteilt. Die Vertreter der Landwirtschaft sind bereit,<br />

in einer Projektgruppe mitzuarbeiten.<br />

Entschädigung von Schwarzwildschäden<br />

Wenn Wildschweine in Wiesen und Weiden Schäden<br />

anrichten, erhält der Grundeigentümer aufgrund<br />

der geltenden Jagdgesetzgebung erst eine<br />

Entschädigung, wenn pro Fall eine Schadensumme<br />

von 400 Franken entstanden ist. Diese unbefriedigende<br />

Situation bei Schwarzwildschäden wurde<br />

Ende August <strong>2009</strong> an einer Vorstandssitzung mit<br />

einem Vertreter des Amts für Natur,<br />

Jagd und Fischerei, dem Wildhüter<br />

und Jägern aus dem Revier besprochen.Vor<br />

der Sitzung besichtigten die<br />

Sitzungsteilnehmer zusammen mit<br />

betroffenen Landwirten in Bernhardzell<br />

eine Wiese, welche bereits mehrmals<br />

von Wildschweinen heimgesucht<br />

worden war.<br />

Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen gibt es keine gesetzliche<br />

Grundlage, um wie im Kanton<br />

Zürich mit den Landwirten für Wiesen<br />

und Weiden eine Pauschalentschädigung<br />

pro Jahr zu vereinbaren.<br />

Nach der Information und den Äusserungen<br />

der direkt betroffenen Landwirte<br />

wurde klar, dass das System der<br />

26<br />

Entschädigung von Schwarzwildschäden in Wiesen<br />

und Weiden zu überprüfen ist. Die Vertreter der<br />

Landwirtschaft verlangen, dass im Rahmen der Revision<br />

des Jagdgesetzes die Rechtsgrundlage für<br />

eine Pauschalentschädigung zu schaffen ist. Die betroffenen<br />

Landwirte forderten, dass bis zum Abschluss<br />

der Revision des Jagdgesetzes die Schadengrenze<br />

von 400 Franken nicht pro Fall, sondern pro<br />

Jahr gelten soll. Einer kleinen Gruppe von Jägern<br />

und Landwirten wurde der Auftrag erteilt, kleinere<br />

Schäden ohne Beizug des Wildhüters über die Jagdgesellschaft<br />

aufzunehmen. Das Ziel besteht darin,<br />

eine genaue <strong>St</strong>atistik über die Schäden von<br />

Schwarzwild in den Regionen zu erstellen. Diese<br />

Daten sind nötig als Grundlage für die Festsetzung<br />

der zukünftigen Rahmenbedingungen für die Abgeltung<br />

von Schwarzwildschäden in Naturwiesen<br />

und Weiden.<br />

Impfungen gegen Blauzungenkrankheit<br />

Die Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit beschäftigten<br />

den Vorstand an mehreren Sitzungen.<br />

Impfverweigerer und Impfkritiker des Kantons<br />

<strong>St</strong>.Gallen hatten in einem Brief vom 14. August<br />

<strong>2009</strong> an den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> zahlreiche<br />

Begründungen für die Freiwilligkeit der Impfung als<br />

die bessere Lösung dargelegt. Sie erwarteten, dass<br />

sich der Vorstand mit geeigneten Mitteln für eine<br />

eigenverantwortliche Lösung und somit für eine<br />

freiwillige Impfung ab 2010 stark macht.<br />

Mitgliedsektionen<br />

Die Obstproduzentenvereinigung des Kantons <strong>St</strong>.Gallen hat<br />

sich reorganisiert und an der ausserordentlichen Hauptversammlung<br />

vom 5. März <strong>2009</strong> unter anderem ihren Namen geändert.<br />

Sie nennt sich neu <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Obstverband.<br />

Der Kantonal <strong>St</strong>.Gallische Imkerverband hat an der Delegiertenversammlung<br />

vom 28. Februar <strong>2009</strong> eine Namensanpassung<br />

vorgenommen und heisst neu Imkerverband <strong>St</strong>.Gallen-<br />

Appenzell.<br />

Die Landwirtschaftliche Vereinigung Werdenberg wählte Beat<br />

Lenherr, Gams, als Nachfolger von Mathias Eggenberger zum<br />

neuen Präsidenten. Bei der Landwirtschaftlichen Vereinigung<br />

Sarganserland wurde Anton Eberle, Flumserberg Saxli, als<br />

Nachfolger von Franz Wachter zum Präsidenten gewählt.


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Die Vorstandsmitglieder berichteten, dass in den<br />

meisten Gebieten die Impfung <strong>2009</strong> ruhig verlaufen<br />

sei und bei ihnen keine Meldungen wegen<br />

Problemen eingegangen seien. Auch auf der Geschäftsstelle<br />

gab es keine negativen Meldungen.<br />

Der Vorstand ist überzeugt, dass mit der obligatorischen<br />

Impfung in den Jahren 2008 und <strong>2009</strong> eine<br />

grossflächige Ausdehnung der Blauzungenkrankheit<br />

verhindert werden konnte.<br />

Die Landwirtschaftskammer des SBV hatte am 16.<br />

Oktober <strong>2009</strong> beschlossen, die obligatorische Impfung<br />

auch im Jahre 2010 grundsätzlich beizubehalten.<br />

Aufgrund der guten Seuchenlage beantragte<br />

der SBV dem Bundesamt für Veterinärwesen zugleich,<br />

dass jeder Betrieb die Möglichkeit erhalten<br />

soll, sich mit einem Gesuch von der Impfung dispensieren<br />

zu lassen. Betriebe, die nicht impfen, sollen<br />

im Schadenfall jedoch keinen Anspruch auf Entschädigungsleistungen<br />

aus der Tierseuchenkasse<br />

haben. Das Bundesamt für Veterinärwesen hat die<br />

Bekämpfungsstrategie 2010 im Sinne des Antrags<br />

des SBV beschlossen.<br />

Gülleaustrag in den Wintermonaten<br />

An der Vorstandssitzung vom 8. Dezember <strong>2009</strong><br />

wurde die Definition der Vegetationsruhe im Zusammenhang<br />

mit dem Düngen von Wiesen in den<br />

Wintermonaten mit Vertretern des Amts für Umwelt<br />

und Energie (AFU) und den Düngerberatern<br />

des Landwirtschaftlichen Zentrums SG intensiv diskutiert.<br />

Die jetzige Regelung zum Gülleaustrag im<br />

Winter verlangt, dass ausser den entsprechenden<br />

Bodenverhältnissen auch die notwendige Temperatur<br />

vorhanden sein muss. An sieben aufeinanderfolgenden<br />

Tagen muss die durchschnittliche Tagestemperatur<br />

mindestens 5 Grad betragen. Erhebungen<br />

des Präsidenten des Verbandes für Landtechnik,<br />

Sektion <strong>St</strong>.Gallen, haben gezeigt, dass bei Anwendung<br />

der Temperaturregel zum Beispiel im<br />

Frühjahr <strong>2009</strong> vor dem 1. April <strong>2009</strong> selbst im Talgebiet<br />

ein Gülleaustrag nicht erlaubt gewesen<br />

wäre. Im Vorstand wurde verlangt, dass die Bauern<br />

wegen Nicht-Einhaltung der Vegetationsruhe nicht<br />

gebüsst werden dürfen, wenn die Verhältnisse zum<br />

Ausbringen der Gülle gut waren.Albert Egger, Düngerberater<br />

am LZSG Flawil, schlug vor, den Begriff<br />

der Vegetationsruhe nur von Ende November bis<br />

Regionalseminar Ostschweiz des SBV in <strong>St</strong>.Gallen.<br />

Anfang Februar anzuwenden und ab Februar je<br />

nach Bodenverhältnissen das Ausbringen von Hofdüngern<br />

zu erlauben. Dieser Vorschlag fand bei den<br />

Vertretern des AFU keine Zustimmung.<br />

Es wurde beschlossen,dass in einer kleinen Arbeitsgruppe<br />

bis Ende Januar 2010 eine praxistaugliche<br />

Lösung für den Gülleaustrag im Frühjahr gesucht<br />

wird.<br />

Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> ist erfreut,dass die Arbeitsgruppe<br />

Ende Januar 2010 eine praktikable Lösung<br />

gefunden hat. Es gilt nun folgende Ausnahme:<br />

«Vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren,<br />

nicht schneebedeckt sowie saugfähig,kann ab Mitte<br />

Februar in frühen, wüchsigen und raigrasfähigen<br />

Lagen Gülle ausgebracht werden.»<br />

Gleich lange Spiesse für <strong>St</strong>romversorgung<br />

Damit der Kanton <strong>St</strong>.Gallen die neuen Aufgaben<br />

des eidgenössischen <strong>St</strong>romversorgungsgesetzes<br />

erfüllen kann, braucht es eine Änderung der kantonalen<br />

Gesetzgebung.Die Kantone können im Gebiet<br />

«ausserhalb der Bauzone» verschiedene Bestimmungen<br />

über die Anschlüsse sowie deren Kosten<br />

erlassen. Der Vorstand verlangt in seiner <strong>St</strong>ellungnahme,<br />

dass die ländliche Bevölkerung, welche<br />

ausserhalb der Bauzone wohnt und arbeitet,<br />

gleich behandelt wird wie jene Personen, die in der<br />

Bauzone wohnen. Es wäre nicht gerecht, wenn ein<br />

Netzbetreiber die Kosten für den Ersatz einer Anschlussleitung<br />

innerhalb einer Bauzone übernehmen<br />

müsste und ausserhalb der Bauzone der Endverbraucher<br />

diese Kosten zu tragen hätte.<br />

27


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Seminar «Preisbildung in Agrarmärkten»<br />

Grenzschutz ist notwendig<br />

Im Zentrum des fünften kantonsübergreifenden<br />

Seminars für Präsidenten und<br />

Vorstandsmitglieder von bäuerlichen<br />

Organisationen stand die Preisbildung in<br />

Agrarmärkten mit der Frage: «Wieviel kann<br />

der einzelne Produzent beeinflussen?»<br />

Urs Fueglistaller, Direktor des Instituts KMU an der<br />

Universität <strong>St</strong>.Gallen, erklärte in seinem Einführungsreferat<br />

die Grundsätze der sozialen Marktwirtschaft.<br />

«Der heutige<br />

Landwirt ist ein Unternehmer<br />

und gehört<br />

damit zu den schweizweit<br />

rund 300 000 Unternehmern»,<br />

erklärte<br />

Fueglistaller. Als zentrale<br />

Aufgaben der Unternehmungsführung<br />

bezeichnete er die Sicherung<br />

der Überlebensfähigkeit<br />

und die<br />

Urs Fueglistaller.<br />

Ermöglichung der Entwicklungsfähigkeit<br />

der<br />

Unternehmen. KMU-Unternehmer – wie es auch die<br />

Landwirte sind – legen Wert auf Selbständigkeit und<br />

Unabhängigkeit und sind strategisch und operativ tätig.Die<br />

strategischen Erfolgsfaktoren erklärte der Referent<br />

an einem Bild mit einer Gruppe von Bergsteigern.<br />

Dabei sei es wichtig, dass die Person, welche<br />

die Seilschaft anführe, in die richtige Richtung laufe<br />

und alle Beteiligten gleich fit seien. «Der Konkurrenz<br />

eine Nasenlänge voraus sein oder die Gelegenheit im<br />

richtigen Moment wahrnehmen» waren weitere Ratschläge.<br />

«Ein Unternehmer fällt viel um, steht aber<br />

immer wieder auf», betonte Fueglistaller.<br />

Roger Schwarzenbach, Dozent an der Fachhochschule<br />

für Landwirtschaft, Zollikofen, zeigte die Entwicklung<br />

der Milch- und Weizenpreise und zog die Lehren<br />

aus 150 Jahren Agrargeschichte. Er betonte, dass die<br />

Agrarmärkte sehr instabil sind. «Der einzelne Landwirt<br />

kann den Marktpreis nicht oder nur geringfügig<br />

beeinflussen»,zog Schwarzenbach Bilanz.Unternehmerische<br />

Landwirte würden auch in einem veränderten<br />

Umfeld gute Perspektiven<br />

haben, munterte<br />

er die Zuhörer auf.<br />

Wichtig sei die stete<br />

Überwachung der Kosten<br />

auf dem eigenen<br />

Betrieb.<br />

Im Anschluss an die<br />

zwei Einführungsreferate<br />

wurden in kleinen<br />

Gruppen die Agrarmärkte<br />

Milch, Fleisch,<br />

Roger Schwarzenbach. Getreide sowie Gemüse/Obst<br />

von verschiedenen<br />

Fachexperten vorgestellt und mit den Teilnehmern<br />

eingehend diskutiert.<br />

Wichtige Schlussfolgerungen:<br />

– Für die Schweizer Landwirtschaft ist der<br />

Grenzschutz absolut notwendig. Kämen die<br />

WTO-Verhandlungen und das Agrarfreihandelsabkommen<br />

mit der EU zum Abschluss,<br />

hätte dies gravierende Folgen für die<br />

Schweizer Landwirtschaft.<br />

– Die Schweizer Landwirtschaft ist auf Direktzahlungen<br />

angewiesen. Sie können aber<br />

marktverzerrend wirken und den Unternehmer<br />

in seinen produktionsrelevanten Entscheiden<br />

beeinträchtigen.<br />

– Die Verbände sind im heutigen Umfeld stark<br />

gefordert. Es ist wichtig, dass an ihrer Spitze<br />

starke Persönlichkeiten stehen und diese<br />

den Rückhalt aus der Basis haben.<br />

– Es ist wichtig, dass sich die Bauern in verschiedenen<br />

Organisationen engagieren und<br />

für die Anliegen der Landwirtschaft einstehen.Gemeinsam<br />

sind sie stärker und können<br />

auch etwas erreichen.<br />

28


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Mehr gealpte Kälber und Rinder, Alpkäsemarkt Sargans, Alpkataster<br />

Alpwirtschaftskommission<br />

Auf den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen ist die Bestossung<br />

gesichert. Eine markante Zunahme gab es<br />

bei den gealpten Kälbern und jüngeren<br />

Rindern. Die Alpwirtschaftskommission trat<br />

am Alpkäsemarkt in Sargans auf und befasste<br />

sich mit der Lancierung des Buchprojektes<br />

«Alpen im Toggenburg».<br />

Wüchsiges Wetter ermöglichte einen frühen Alpauftrieb,<br />

während der Hochalpzeit war es aber zu<br />

nass und es kam zu Wintereinbrüchen. Das gute<br />

Wetter Ende Alpzeit machte dann einiges wieder<br />

gut. Alpmilch- und Alpkäseproduktion erreichten<br />

knapp die hohen Vorjahreswerte.<br />

Alpmulchtaxation<br />

Auf 33 Alpen wurden die Alpmulchen taxiert. Fünf<br />

davon erhielten die Maximalnote 20 und der Durchschnittswert<br />

mit 19,63 Punkten erreichte einen Spitzenwert.In<br />

den Alpregionen Sarganserland und Werdenberg-Rheintal<br />

wurden insgesamt 243 Tonnen<br />

Alpkäse (minus 4 Tonnen gegenüber Vorjahr) produziert,<br />

welche gut abgesetzt werden konnten. Der<br />

Die Alpwirtschaftskommission tagte am 3. November<br />

auf der Alp Oberbächen in Ebnat-Kappel. (zVg.)<br />

Richtpreis der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> und Appenzeller Alpkäseproduzentenorganisation<br />

konnten trotz angespanntem<br />

Käsemarkt grösstenteils erreicht werden.<br />

Zertifizierte Alpprodukte<br />

Bereits zum zweiten Mal beteiligten sich die Alpen<br />

an den kulinarischen Alpwochen des Trägervereins<br />

Culinarium zur Förderung des Absatzes<br />

Sömmerungsbeiträge <strong>2009</strong> im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Anzahl Betriebe Normalbesatz Total<br />

mit Beiträgen in Normalstössen der Beiträge<br />

oder GVE<br />

Fr.<br />

Schafe 38 1137 258 835<br />

(ohne Milchschafe)<br />

Gemolkene Tiere 114 4106 1 320 888<br />

(Kühe, Schafe und Ziegen mit einer<br />

Sömmerungsdauer von 56 bis 115 Tagen)<br />

Übrige Tiere 418 17 078 5 431 749<br />

Sömmerungsbeitrag nach<br />

Normalbesatz total 431 0 6 696 825<br />

Quelle: Landwirtschaftsamt, <strong>St</strong>.Gallen<br />

29


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

von Alpkäse und Alpschweinen. Mit der Doppelzertifizierung<br />

erfüllen 33 Alpen die Anforderungen<br />

der Berg- und Alpverordnung und erbringen<br />

den erforderlichen Nachweis für zertifizierte Culinariumprodukte.<br />

Die Alpen Walabütz, Mädems und Höhi-Voralp<br />

durften für ihren Alpkäse an der Olma-Alpkäseprämierung<br />

einen Preis entgegennehmen. Andreas<br />

Tischhauser von der Grabser Alp Gamperfin erreichte<br />

in der erstmals bewerteten Kategorie Mutschli<br />

den dritten Rang und der Ziegenkäse der Alp<br />

Malschüel wurde als bester Ziegenkäse ausgezeichnet.<br />

Schwerpunkte am Alpwirtschaftskurs der<br />

Alpsektionen Werdenberg-Rheintal und Sarganserland<br />

im Gebiet Unter- und Oberkamor waren Quellfassung,<br />

Unkrautbekämpfung und eine überzeugende<br />

Viehvorführung. Der Alpwirtschaftliche Verein<br />

Toggenburg begrüsste seine Mitglieder auf den<br />

Alpen Lütisalp und Niderstock im Luterental.<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen im Internet<br />

Möchten Sie eine Veranstaltung zum Thema<br />

Alpwirtschaft besuchen oder interessieren Sie<br />

sich für die Lage oder die Nutzungsart einer bestimmten<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alp?<br />

Auf www.alpen-sg.ch gibt es Veranstaltungshinweise<br />

und ein ganzes Kartenwerk über die<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen.<br />

Nach über 20-jähriger<br />

Tätigkeit als Sekretär trat<br />

Hans Müller zurück.<br />

Bestossung<br />

<strong>2009</strong> ist eine markante<br />

Zunahme der<br />

gealpten Kälber und<br />

jüngeren Rinder feststellbar.<br />

Dies ist umso<br />

weniger erstaunlich,<br />

wenn man die<br />

Ausweitung der<br />

Milchproduktion auf<br />

vielen Heimbetrieben<br />

und die stark gestiegene<br />

Nachzucht auf<br />

diesen Betrieben betrachtet.<br />

Die Bestossung der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen ist<br />

nach wie vor gesichert und die Anzahl gealpter<br />

Tiere entspricht 97 Prozent der Bestossung im<br />

Alpsommer 2000. Mit der Agrarpolitik 2011 wurden<br />

die Ansätze der Sömmerungsbeiträge pro<br />

Normalstoss von 300 auf 320 Franken erhöht. Gegenüber<br />

dem Vorjahr stiegen die im Kanton<br />

<strong>St</strong>.Gallen ausbezahlten Sömmerungsbeiträge insgesamt<br />

um sechs Prozent.<br />

Tätigkeit Alpwirtschaftskommission<br />

Gemeinsam mit der Bamos AG sowie den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

und Appenzeller Alpkäseproduzenten präsentierte<br />

die Alpwirtschaftskommission am Alpkäsemarkt<br />

in Sargans das Buch über die Sarganserländer<br />

Alpen und das Projekt Alpkataster. Die <strong>St</strong>.Gal-<br />

Bestossung der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen<br />

Anzahl Tiere<br />

Vergleich 2008 <strong>2009</strong><br />

Kühe zur Verkehrsmilchproduktion 9 310 9 002<br />

Rinder über 2 Jahre 7 582 7 284<br />

Rinder 1 bis 2 Jahre 11 175 11 958<br />

Kälber 4 bis 12 Monate 5 261 5 810<br />

Kälber bis 1 Jahr 1 451 1 194<br />

andere Kühe (Galtkühe, Mutter- und Ammenkühe) 1 988 2 220<br />

Pferde, Fohlen, Maulesel, Esel 164 186<br />

Schafe, Lämmer 12 657 12 005<br />

Ziegen 1 995 2 053<br />

Quelle: Landwirtschaftsamt, <strong>St</strong>.Gallen;<br />

Ab <strong>2009</strong> sind die Galtkühe in der Kategorie «andere Kühe» und die Mutterkuhkälber werden nicht mehr separat ausgewiesen.<br />

30


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Alpmilchproduktion und -verwertung auf den Kuhalpen<br />

2008 <strong>2009</strong> Differenz<br />

Alpmilchproduktion Sarganserland 2 529 900 2 439 200 -90 700<br />

Total in kg Werdenberg-Rheintal 583 200 563 500 -19 700<br />

Milch pro Kuh Sarganserland 10,8 10,2 -0,6<br />

und Alptag in kg Werdenberg-Rheintal 12,6 12,0 -0,6<br />

Verkäste Milch in kg Sarganserland 2 050 900 2 037 200 -13 700<br />

Werdenberg-Rheintal 572 600 558 700 -13 900<br />

Alpkäse in kg Sarganserland 195 400 192 400 -3 000<br />

Werdenberg-Rheintal 51 600 50 600 -1 000<br />

Quelle: TSM Treuhand GmbH, Winterthur<br />

ler Alpwirtschaft stellt sich auch im Internet unter<br />

www.alpen-sg.ch vor. Kernstück des Internetauftritts<br />

ist der Alpkataster mit einem Kartenwerk<br />

über die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Alpwirtschaftlichen Verein Toggenburg<br />

wagt sich die Alpwirtschaftskommission an<br />

die Vorbereitung des Buchprojektes «Alpen im<br />

Toggenburg», welches Ende 2011 erscheinen soll.<br />

Wegen der revidierten Sömmerungsbeitragsverordnung<br />

ist seit <strong>2009</strong> für die Zufuhr alpfremder<br />

Dünger eine Bewilligung erforderlich. Etwa ein<br />

Dutzend Alpen reichten ein Gesuch ein, welches<br />

Fachberater des Landwirtschaftlichen Zentrums<br />

SG bearbeiteten und dem zuständigen Amt für<br />

Umweltschutz und Energie zur Genehmigung einreichten.<br />

Die Kommission bemängelte die vom<br />

Bundesamt für Landwirtschaft geforderte aufwändige<br />

Kartierung, die Bewilligungspflicht für<br />

Kalkzufuhr und die obligatorische Entnahme von<br />

Bodenproben. Die Bedenken fanden Eingang in<br />

die Diskussion einer vom Schweizerischen Alpwirtschaftlichen<br />

Verband eingesetzten Arbeitsgruppe<br />

und trugen zu einer Nachbesserung der<br />

Weisung des Bundesamtes bei.<br />

Mit Ende der Amtsdauer traten Albrecht Rhyner,<br />

Ernst Brandstetter, Hansueli Roth und der Sekretär<br />

der Kommission, Hans Müller, aus der Alpwirtschaftskommission<br />

aus.<br />

Markus Hobi, Präsident, Neu <strong>St</strong>.Johann<br />

Präsentation des Alpkatasters und des Alpbuches «Alpen im Sarganserland» am Alpkäsemarkt in<br />

Sargans, ein gemeinsamer Auftritt mit den Alpkäseproduzenten und der Bamos AG.<br />

31


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Neue Bildungsverordnung, überbetriebliche Kurse, Lehrmeistertagung<br />

Berufsbildungskommission<br />

Die ersten Lernenden haben ihre Ausbildung<br />

nach neuem Lehrplan begonnen. Gemäss<br />

neuer Bildungsverordnung werden auch in<br />

der Landwirtschaft sogenannte überbetriebliche<br />

Kurse angeboten. Diese konnten für<br />

insgesamt 63 Lernende aus dem Ausbildungsverbund<br />

Landwirtschaft der Kantone<br />

SG, AR, AI und des FL erfolgreich durchgeführt<br />

werden.<br />

Bei der Bildungskommission des Schweizerischen<br />

<strong>Bauernverband</strong>es stand auch im Berichtsjahr die<br />

Umsetzung der neuen Bildungsverordnung im Zentrum.<br />

Einerseits wurde die Schaffung von neuen<br />

Lehrmitteln vorangetrieben, andererseits wurden<br />

die Anforderungen der verschiedenen Ausbildungsgänge,<br />

namentlich die der Nachholbildung, konkretisiert.<br />

Weiter haben die Verantwortlichen die umgesetzten<br />

Massnahmen im Rahmen der neuen Bildungsverordnung<br />

überprüft und bei Bedarf angepasst.<br />

Die Berufsbildungskommission des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong>es hielt im Berichtsjahr die ordentlichen<br />

Geschäfte in drei Sitzungen ab. Im Zentrum<br />

stand die Vorbereitung sämtlicher Rahmenbedingungen<br />

für den <strong>St</strong>art des ersten Jahrganges an<br />

Lernende nach den Richtlinien der neuen Bildungsverordnung.<br />

Neu wurden auch als sogenannter<br />

dritter Bildungsort die überbetrieblichen<br />

Kurse geschaffen. Dies sind im Prinzip Einführungskurse<br />

zu Beginn der Ausbildung, wie sie in<br />

anderen Berufen zum Teil seit Jahren durchgeführt<br />

werden. Die Ausbildung der Instruktoren<br />

und die Kursorganisation waren weitere Aufga-<br />

Erfreulicherweise haben sich die landwirtschaftlichen Lehrlingszahlen erneut erhöht.<br />

32


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Lehrstellenbesetzung<br />

Im Ausbildungsverbund Landwirtschaft der<br />

Kantone SG, AR, AI und des FL beteiligen sich<br />

191 Lehrbetriebe. 163 Lehrmeister stammen<br />

aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen. Das Lehrstellenverzeichnis<br />

kann in schriftlicher Form beim bzb<br />

Rheinhof bezogen werden oder ist auch im Internet<br />

unter www.bzbrheinhof.ch abrufbar.<br />

ben der Kommission. Neu haben Urban Grünenfelder<br />

und Bruno Wagner Einsitz in die Kommission<br />

genommen.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Die Lehrabschlussprüfung der Landwirte teilt sich auf<br />

in einen ersten praktischen Teil (LAP1) nach den beiden<br />

Lehrjahren und einen theoretischen zweiten Teil<br />

(LAP2) nach den beiden Semestern der Landwirtschaftsschule.<br />

Die praktischen Prüfungen (LAP1) finden<br />

auf den Lehrbetrieben statt.Im Berichtsjahr wurden<br />

im ganzen Kanton 110 Prüfungen absolviert und<br />

erfolgreich beendet.<br />

In Salez wurden im Berichtsjahr 36 Absolventen<br />

des Jahreskurses, 33 Absolventen der Zweitausbildung<br />

und 19 Teilnehmer des offenen Kurses im<br />

theoretischen Teil geprüft. Vier Absolventen haben<br />

die Prüfung nicht bestanden.<br />

12 Absolventen haben im Berichtsjahr die Ausbildung<br />

mit dem kantonalen Attest erfolgreich abgeschlossen.<br />

In der Berufsprüfung haben13 Teilnehmer<br />

die nötige Punktzahl erreicht und in der<br />

Meisterprüfung konnten 15 Absolventen diplomiert<br />

werden.<br />

Lehrmeistertagung<br />

Anlässlich der Lehrmeistertagung vom 18. November<br />

zum Thema «Die Facetten der neuen Bildungsverordnung»<br />

konnte Regierungsrat <strong>St</strong>efan<br />

Kölliker verpflichtet werden. Zudem informierte<br />

Claudia Coray, wie die schulische Leistungsfähigkeit<br />

mit Hilfe des <strong>St</strong>ellwerk-Checks beurteilt werden<br />

kann. Der Nachmittag wurde dazu benutzt,<br />

die Ausbildner in Sachen Unfallverhütung weiterzubilden.<br />

Martin Willi, Sekretär<br />

<strong>2009</strong>: Viehmärkte in <strong>St</strong>.Gallen und beiden Appenzell<br />

Anzahl<br />

Anzahl Tiere aus Kanton<br />

Ort Märkte SG AR AI GR TG FL GL SZ ZH Total<br />

Herisau 20 269 558 4 72 4 – 4 – 2 913<br />

Sargans 24 1430 22 – 127 – 19 97 8 5 1708<br />

Wattwil 24 1498 26 – 237 8 – 98 14 312 2193<br />

Appenzell 12 – – 798 – – – – – – 798<br />

Total <strong>2009</strong> 80 3197 606 802 436 12 19 199 22 319 5612<br />

Total 2008 81 3098 562 738 344 17 39 173 7 236 5214<br />

Total 2007 75 3232 621 741 368 65 31 119 242 17 5436<br />

Total 2006 81 3070 685 733 454 48 49 151 207 – 5397<br />

Total 2005 84 2411 605 684 303 26 41 12 94 3 4179<br />

Total 2004 85 2157 655 725 300 42 38 – – – 3917<br />

Total 2003 82 1942 599 755 222 16 22 – – – 3556<br />

Total 2002 85 1743 542 736 71 – 20 – – – 3112<br />

Total 2001 87 1939 408 625 – – – – – – 2972<br />

33


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Ressourcenprogramm, <strong>St</strong>romversorgung, Swissness<br />

Landwirtschaftlicher Klub<br />

Der Vorstand hat die Arbeit des Landwirtschaftlichen<br />

Klubs des Kantonsrats und das<br />

Umfeld des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates analysiert<br />

und sich verschiedene Ziele gesetzt.<br />

Im Berichtsjahr gab es keine Kantonsratsgeschäfte<br />

aus dem Bereich Landwirtschaft, die die Einberufung<br />

einer Klubversammlung vor den Sitzungen<br />

der Fraktionen der politischen Parteien erforderten.<br />

Die einzige Mitgliederversammlung fand Anfang<br />

November im «Beef-Schtöbli» in Altstätten<br />

statt. Themen waren die Bekämpfungsstrategie<br />

2010 gegen die Blauzungenkrankheit, der Voranschlag<br />

2010 des Kantons, der Entwurf für ein Einführungsgesetz<br />

zur eidgenössischen <strong>St</strong>romversorgungsgesetzgebung<br />

und die Vorbereitung einer<br />

überparteilichen Interpellation mit dem Titel<br />

«Swissness in Gefahr?». Walter Freund, Eichberg,<br />

wurde als neues Mitglied in den Landwirtschaftlichen<br />

Klub des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates aufgenommen.Vor<br />

der Versammlung zeigte und erklärte <strong>St</strong>efan<br />

Britschgi, Diepoldsau, die Biogasanlage der<br />

Rhy Biogas AG nördlich des Tratthofs der Familie<br />

Nüesch in Widnau.<br />

SWOT-Analyse für laufende Amtszeit<br />

Der Vorstand des Landwirtschaftlichen Klubs traf<br />

sich im Berichtsjahr <strong>2009</strong> zu zwei Sitzungen. An<br />

der ersten Sitzung im März wurde eine Analyse<br />

über die <strong>St</strong>ärken und die Schwächen<br />

sowie die Chancen und Gefahren<br />

(SWOT-Analyse) gemacht und Ziele<br />

für die laufende Amtsdauer festgelegt.<br />

Der Leiter des Landwirtschaftsamtes<br />

informierte über die seit dem<br />

1. Januar 2008 bestehende Möglichkeit<br />

von Beiträgen des Bundes an regionale<br />

und branchenspezifische<br />

Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit<br />

in der Nutzung von natürlichen<br />

Ressourcen. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

fehlt eine gesetzliche Grundlage<br />

34<br />

zur Co-Finanzierung von Projekten zur Ammoniakreduktion.<br />

<strong>St</strong>romversorgung ausserhalb der Bauzonen<br />

An der Klubversammlung vor der Novembersession<br />

informierte Felix Düring, Präsident des Verbands für<br />

Landtechnik, Sektion <strong>St</strong>.Gallen, und Vertreter des<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es in der Projektorganisation<br />

für das kantonale Einführungsgesetz zur eidgenössischen<br />

<strong>St</strong>romversorgungsgesetzgebung über die<br />

Aufgaben der Kantone und die Ziele der kantonalen<br />

Gesetzgebung. Im Vernehmlassungsentwurf wird die<br />

Anschlusspflicht nur für alle Endverbraucher innerhalb<br />

der Bauzone und für ganzjährig bewohnte Siedlungen<br />

und Liegenschaften ausserhalb der Bauzone<br />

vorgeschlagen. Der Landwirtschaftliche Klub wird<br />

sich dafür einsetzen, dass das kantonale Gesetz sicherstellt,<br />

dass Personen in Gebieten ausserhalb der<br />

Bauzonen nicht extrem benachteiligt werden.<br />

Swissness in Gefahr?<br />

Fünf Kantonsräte aus den Fraktionen CVP, GRÜ,<br />

FDP, SVP und SVP haben in der Novembersession<br />

<strong>2009</strong> in einer Interpellation «Swissness in Gefahr?»<br />

verschiedene Fragen an die Regierung gestellt. Darin<br />

wird festgehalten, dass alle Kräfte zu mobilisieren<br />

seien für ein striktes Swissness-Gesetz. Die Interpellation<br />

wurde von 96 Mitgliedern des Kantonsrates<br />

aus allen Parteien mitunterzeichnet.<br />

Ziele des Vorstandes<br />

Der Vorstand des Landwirtschaftlichen Klubs hat sich folgende<br />

Ziele gesetzt:<br />

Der Landwirtschaftliche Klub des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates muss<br />

als eine Gruppe glaubwürdiger Interessenvertreter wahrgenommen<br />

werden, die sich überparteilich für die Landwirtschaft<br />

einsetzt. Seine Tätigkeit soll von der Bevölkerung wahrgenommen<br />

werden. Der Vorstand soll zu Grossratsgeschäften, die die<br />

Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete direkt oder indirekt<br />

betreffen, eine Meinung abgeben.


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Interessenvertretung, Kommunikation, Dienstleistungen<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

Die Dienstleistungen des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

für die Bauernfamilien haben sich<br />

im Berichtsjahr wieder erfreulich weiterentwickelt.<br />

Zur <strong>St</strong>ärkung der Gesamtversicherungsberatung<br />

wurde ein Konzept erarbeitet.<br />

Als <strong>St</strong>absstelle des Vorstandes bereitet die Geschäftsstelle<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Verbandsleitung<br />

die Geschäfte der Verbandsorgane vor und vollzieht<br />

deren Beschlüsse. Sie führt die Protokolle der<br />

Delegiertenversammlung, des Landwirtschaftsrates,<br />

des Vorstandes sowie einiger Fachkommissionen und<br />

erarbeitet die <strong>St</strong>ellungnahmen zu Vernehmlassungen.<br />

Weitere Aufgaben sind die Rechnungsführung<br />

für den Verband, die Redaktion des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauers», die Geschäftsführung der verschiedenen<br />

Dienstleistungsbereiche sowie die Erledigung von organisatorischen<br />

und administrativen Arbeiten.<br />

Personelles<br />

Infolge Pensionierung hat Roland Häberli, Leiter der<br />

Abteilung Versicherungen, seine über 35-jährige Tätigkeit<br />

beim <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> Ende März<br />

<strong>2009</strong> beendet.Er wurde an der Delegiertenversammlung<br />

<strong>2009</strong> offiziell verabschiedet.<br />

Nachfolger als<br />

Leiter der Abteilung Versicherungen<br />

ist Lukas<br />

Bitschnau, welcher sich<br />

seit dem 1. Oktober<br />

Roland Häberli ging nach<br />

über 35 Jahren in Pension.<br />

2007 in der Abteilung<br />

Versicherungen eingearbeitet<br />

hat. Am 1. Juni<br />

<strong>2009</strong> hat Anja Pfister,<br />

Flawil, ihre Tätigkeit als<br />

Sachbearbeiterin aufgenommen.<br />

Damian Sutter konnte sein 10. Dienstjubiläum als<br />

Versicherungsberater feiern. Er nahm am 15. März<br />

1999 seine Tätigkeit beim <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

auf. In diesen zehn Jahren ist im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Anja Pfister arbeitet seit 1. Juni in der Abteilung für<br />

Versicherungen. Damian Sutter feierte das 10-jährige<br />

Arbeitsjubiläum.<br />

bei der bäuerlichen Krankenkasse Agrisano der Mitgliederbestand<br />

in der Grundversicherung von 4600<br />

auf 10 500 Versicherte angestiegen.<br />

Auf der Geschäftsstelle sind in Vollzeitstellen umgerechnet<br />

10,4 Personen beschäftigt. Davon arbeiten<br />

acht Personen vollzeitlich und sechs teilzeitlich<br />

mit Arbeitspensen zwischen 20 und 70 Prozent.<br />

Interessenvertretung<br />

Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauernband setzt sich im Bereich der<br />

Interessenvertretung für gute staatliche Rahmenbedingungen<br />

für die Landwirtschaft ein. In <strong>St</strong>ellungnahmen<br />

zu Gesetzesvorlagen werden die<br />

bäuerlichen Anliegen frühzeitig eingebracht. Was<br />

auf dieser <strong>St</strong>ufe erreicht werden kann, muss nicht<br />

bei den parlamentarischen Beratungen erkämpft<br />

werden. Die <strong>St</strong>ellungnahmen sind jeweils eine gute<br />

Grundlage für die Arbeit der bäuerlichen Vertreter<br />

in der vorberatenden Kommission und für die Beratungen<br />

im Kantonsrat.<br />

Der grösste Teil der Bundesgesetze und Verordnungen,<br />

welche die Landwirtschaft betreffen, werden<br />

von der kantonalen Verwaltung vollzogen.Wenn von<br />

Mitgliedern Probleme mit dem Vollzug der Gesetzgebung<br />

gemeldet werden, sucht die Geschäftsstelle<br />

das Gespräch mit den Amtsleitern oder den Leitern<br />

von Fachstellen in der kantonalen Verwaltung. Auf<br />

diesem Weg können im Rahmen der gesetzlichen<br />

35


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Vorschriften viele Probleme rasch und unbürokratisch<br />

gelöst werden.<br />

Für eine erfolgreiche Interessenvertretung ist die<br />

Pflege eines guten Netzwerkes zu den politischen<br />

Behörden, zur kantonalen Verwaltung und zur Wirtschaft<br />

entscheidend. Im Berichtsjahr haben Präsident<br />

und Geschäftsführer zahlreiche Gespräche und<br />

Verhandlungen mit den zuständigen Personen in der<br />

Verwaltung und der Wirtschaft geführt.<br />

Die grösste Sorge der Bauernfamilien war im Jahre<br />

<strong>2009</strong> der Zerfall des Preises für Industriemilch, welcher<br />

für viele Bauernfamilien existenzbedrohende<br />

Ausmasse angenommen hat. Leider ist es den Organisationen<br />

der Milchproduzenten nicht gelungen,<br />

auf den Zeitpunkt der Aufhebung der Milchkontingentierung<br />

das Milchangebot zu bündeln<br />

und eine funktionierende privatrechtliche <strong>St</strong>euerung<br />

des Milchmarktes auf die Beine zu stellen.<br />

Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen besteht eine klare Arbeitsteilung<br />

zwischen dem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> und den<br />

Branchenverbänden. Für die Vertretung der Interessen<br />

der Produzenten gegenüber<br />

36<br />

Marktpartnern sind die Branchenverbände<br />

oder die Produzentenorganisationen<br />

zuständig.Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

unterstützt ihre Anliegen, ist<br />

operativ aber nur tätig,wenn es um die<br />

Verbesserung von politischen Rahmenbedingungen<br />

geht.<br />

Auf nationaler und internationaler<br />

Ebene wird die Koordination der Interessenvertretung<br />

der Schweizer Landwirtschaft<br />

durch den Schweizerischen<br />

<strong>Bauernverband</strong> (SBV) wahrgenommen.<br />

Dazu pflegt der SBV einen engen<br />

Kontakt zu seinen Mitgliedsektionen<br />

und fordert sie jeweils frühzeitig dazu<br />

auf, bei Vernehmlassungen oder Anhörungen<br />

ihre Anliegen und Forderungen<br />

mitzuteilen. Nur ein geschlossenes<br />

Auftreten der Landwirtschaft unter Federführung<br />

der zuständigen Organisation<br />

auf eidgenössischer oder kantonaler<br />

Ebene hat Aussicht auf Erfolg.<br />

Im Berichtsjahr fanden zwei Konferenzen<br />

der Geschäftsführer der kantonalen<br />

Bauernverbände und der operativen<br />

Leiter der Fachorganisationen mit der Direktion<br />

des SBV statt. Dabei wurden insbesondere folgende<br />

Geschäfte behandelt:Vernehmlassung zur Totalrevision<br />

des Raumplanungsgesetzes, Regionalentwicklung,<br />

Freihandelsabkommen Landwirtschaft (FHAL)<br />

mit der EU, Begleitmassnahmen zu einem FHAL mit<br />

der EU und/oder WTO-Abkommen, Weiterentwicklung<br />

des Direktzahlungssystems, Umweltziele, Ammoniakproblematik,<br />

Blauzungenkrankheit, BVD-Sanierung,<br />

Basiskommunikation, Landwirtschaftliches<br />

Versicherungskonzept und damit verbundenes Beratungskonzept.<br />

Kommunikation<br />

Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> besitzt mit dem «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauer» ein eigenes Publikationsorgan, das nicht<br />

nur Bauernfamilien, sondern auch viele Leserinnen<br />

und Leser im Umfeld der Landwirtschaft jede Woche<br />

erreicht. In einem Artikel in der «Wiler Zeitung» vom<br />

24. Dezember <strong>2009</strong> wurde ein Artikel mit dem Titel<br />

«Das Phänomen <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» veröffentlicht. Dar-<br />

Anbauverträge für Raps und Soja<br />

Seit 1999 erfolgt die Zuteilung der kantonalen Produktionsmengen<br />

für Raps, Sonnenblumen und Soja für den Kanton<br />

<strong>St</strong>.Gallen und das Fürstentum Liechtenstein durch die Geschäftsstelle<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es. Der Schweizerische<br />

Getreideproduzentenverband (SGPV) sieht vor, die Ölsaatenzuteilung<br />

für die Ernte 2011 zu zentralisieren und diese<br />

mit der administrativen Leitung von SUISSE GARANTIE zu<br />

koordinieren. Er hat darum die Vereinbarung über die Zuteilung<br />

und Verwaltung von SUISSE-GARANTIE–Ölsaaten per 1.<br />

März 2010 gekündigt.<br />

Für das Anbaujahr <strong>2009</strong>/2010 konnten an 40 Produzenten<br />

(Vorjahr 46) aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen und dem Fürstentum<br />

Liechtenstein 317 Tonnen (Vorjahr 345 Tonnen) Raps zugeteilt<br />

werden. Allen Rapsproduzenten konnten die gewünschten<br />

Mengen vertraglich zugesichert werden. Gesamtschweizerisch<br />

stand, gleich wie im Vorjahr, eine Rapsmenge von 70 000<br />

Tonnen zur Verfügung.<br />

Für den Sojaanbau <strong>2009</strong> konnte mit 20 Produzenten (Vorjahr<br />

33) die Ablieferung von 120 Tonnen (Vorjahr 225 Tonnen) vertraglich<br />

vereinbart werden. Der Anbau von Sonnenblumen hat<br />

im Kanton <strong>St</strong>.Gallen keine Bedeutung. Kein einziger Landwirt<br />

hat im Jahre <strong>2009</strong> Sonnenblumen angebaut.


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Arbeitskräftevermittlung<br />

Die Geschäftsstelle vermittelte im Berichtsjahr keine Praktikanten<br />

und landwirtschaftlichen Hilfskräfte mehr aus Polen.<br />

Weiterhin als Dienstleistung angeboten wird die Einreichung<br />

von Gesuchen für die Arbeitsbewilligung, wenn der Name gemeldet<br />

wird. Im Jahre <strong>2009</strong> wurden im Auftrag von Landwirten<br />

zehn Gesuche eingereicht.<br />

Für landwirtschaftliche Hilfskräfte aus den neuen EU-<strong>St</strong>aaten<br />

betrug im Jahr <strong>2009</strong> der minimale Bruttolohn 3110 Franken im<br />

Monat. Davon werden die Arbeitnehmerbeiträge für Versicherungen<br />

sowie der Naturallohn für Kost und Logis von 990 Franken<br />

abgezogen. Der Naturallohn darf nur abgezogen werden,<br />

soweit die Naturalleistungen vom Betrieb erbracht werden.<br />

in wird beschrieben, wie schon Kinder den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauer» jeden Freitag mit Freude erwarten und das Interesse<br />

regelmässig «weitervererbt» wird.Es ist nicht<br />

nur ein Phänomen, sondern auch der Verdienst des<br />

Redaktionsteams, dass im Gegensatz zu anderen<br />

Zeitschriften und trotz des Rückgangs der Landwirtschaftsbetriebe<br />

der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» die Zahl der<br />

Abonnemente jedes Jahr noch steigern kann.<br />

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

unterstützt und begleitet die Beauftragte<br />

für Kommunikation die verschiedenen<br />

regionalen Aktivitäten<br />

und Auftritte an regionalen oder lokalen<br />

Gewerbeschauen.Aus Mitteln der<br />

Basiskommunikation können kantonale<br />

oder regionale Projekte finanziell<br />

unterstützt werden. Voraussetzung<br />

ist, dass diese bis Ende August<br />

des Vorjahres der Geschäftsstelle gemeldet<br />

werden.<br />

Dienstleistungen<br />

Die Dienstleistungen des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong>es bringen den Mitgliedern einen<br />

grossen Nutzen. Qualität, Kundenzufriedenheit, ein<br />

Minimum an Bürokratie sowie effiziente Arbeitserledigung<br />

sind die Prinzipien der täglichen Arbeit.<br />

Zu den Dienstleistungen zählen der Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienst, der Kontrolldienstes<br />

KUT, die Versicherungsberatung, die Krankenkasse<br />

Agrisano, die Vermittlungsstelle für den freiwilligen<br />

Ertrag aus Mitgliederbeiträgen und deren Verwendung<br />

Erträge Rechnung Rechnung Rechnung<br />

2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Fr. Fr. Fr.<br />

Mitgliederbeiträge der Sektion 15 264.00 15 114.00 15 364.00<br />

Mitgliederbeiträge der Landwirte 700 043.10 690 661.05 686154.35<br />

Total Mitgliederbeiträge 715 307.10 705 775.05 701 518.35<br />

Verwendung:<br />

– Flächenbeiträge an den Schweizerischen<br />

<strong>Bauernverband</strong> (SBV) 217 542.95 216 542.95 215 196.00<br />

– Interessenvertretung Viehwirtschaft SBV 11 002.00 10 892.00 10 865.00<br />

– Beitrag Projekt Basiskommunikation SBV 44 567.30 44 567.30 44 567.25<br />

– Öffentlichkeitsarbeit <strong>St</strong>.Gallischer <strong>Bauernverband</strong> 80 432.70 94 445.85 95 501.65<br />

– Beiträge an Projekte 29 310.40 24 420.95 65 456.45<br />

– Abstimmungen, Wahlen, Kundgebung 15 104.60 11 287.40 30 000.00<br />

– Nettobeiträge Berufsbildung, Organisationen 28 750.25 29 367.30 29 246.05<br />

– DV, Landwirtschaftsrat, Vorstand, Kommissionen 139 491.85 145 594.10 143 167.38<br />

– Restbetrag zur Verfügung Geschäftsstelle<br />

für Personalaufwand, Büromiete, EDV, Bürobedarf 149 105.05 128 657.20 67 518.57<br />

Total Verwendung 715 307.10 705 775.05 701 518.35<br />

37


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Landdienst sowie die telefonische Auskünfte und<br />

die Beratungen in Rechtsfragen.<br />

Mitgliederbeiträge<br />

Die Mitgliederbeiträge an den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

inkl. Flächenbeitrag an den Schweizerischen<br />

<strong>Bauernverband</strong> (SBV) sind im Reglement über die<br />

Finanzierung festgelegt. Rund 97 Prozent der<br />

bäuerlichen Bewirtschafter von Landwirtschaftsbetrieben<br />

haben den Mitgliederbeitrag an den<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> und den Flächenbeitrag<br />

an den SBV bezahlt. Nichtmitglieder haben keinen<br />

Anspruch auf die Dienstleistungen des Verbandes.<br />

In der Tabelle «Ertrag aus Mitgliederbeiträgen und<br />

deren Verwendung» ist dargestellt, was mit den<br />

Mitgliederbeiträgen finanziert wird. Die letzte Position<br />

bei der Verwendung ist der Restbetrag, der<br />

für die Finanzierung der Aufwendungen der Geschäftsstelle<br />

für die Interessenvertretung, die telefonische<br />

Auskunftserteilung sowie die Beratungen<br />

in Rechtsfragen zur Verfügung steht. Der finanzielle<br />

Erfolg aus den verschiedenen Dienstleistungen<br />

trägt wesentlich dazu bei, die Kosten der Interessenvertretung<br />

mitzufinanzieren.<br />

Dank<br />

Die Geschäftsstelle dankt den Mitgliedern des Vorstandes,<br />

insbesondere dem Präsidenten und der Vizepräsidentin,<br />

den Mitgliedern des Landwirtschaftsrates<br />

und der Fachkommissionen für das<br />

Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Einen besonderen<br />

Dank verdient das ganze Team auf der<br />

Geschäftsstelle für den grossen Einsatz zur Erreichung<br />

der gesetzten Jahresziele.<br />

Freiwilliger Landdienst<br />

Die Landdienst-Vermittlungsstelle<br />

organisiert für Jugendliche kurzfristige<br />

Einsätze auf Schweizer<br />

Bauernhöfen. Für die Kantone<br />

<strong>St</strong>.Gallen und Thurgau wird die<br />

Vermittlungsstelle im Auftrag des<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es von<br />

Rahel Fürst in Rebstein geführt.<br />

Die Landdiensteinsätze sind so vielfältig<br />

wie das Gemüseangebot auf dem Frühlingsmarkt.<br />

Auf grossen und kleinen<br />

Bauernhöfen, in modernen oder traditionellen<br />

Betrieben, auf der Alp oder am <strong>St</strong>adtrand –<br />

es hat für alle ein passendes Plätzchen. So verschieden<br />

die Höfe,so verschieden sind auch die Arbeiten.<br />

Sie reichen von <strong>St</strong>allarbeit über Arbeiten in<br />

Haus und Garten, von Kinderbetreuung bis hin zur<br />

Mithilfe auf dem Feld.<br />

Im Berichtsjahr konnte der Landdienst insgesamt<br />

2672 Jugendliche vermitteln. Das ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr ein Anstieg von 236 Platzierungen.<br />

Es zeigt sich,dass das neue Buchungssystem sehr<br />

gut ankommt und die Jugendlichen ihren Einsatzort<br />

gerne übers Internet auswählen.<br />

In den Kantonen <strong>St</strong>.Gallen und Thurgau gingen<br />

die Platzierungen gegenüber dem Vorjahr leicht<br />

zurück.Auf <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauernhöfen wurden insgesamt<br />

127 Jugendliche (Vorjahr 136) platziert. Die<br />

meisten stammten aus den Kantonen Zürich (34),<br />

<strong>St</strong>.Gallen (23), Aargau (13), und Basel-Landschaft<br />

(12). Im Kanton Thurgau platzierte der<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> auf 97 Bauernhöfen<br />

(Vorjahr 113) einen Landdienstler.45 Landdienstler<br />

kamen aus den Kantonen Zürich und Aargau.<br />

38


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Nationale Projekte, Projekte mit <strong>St</strong>udenten, Auftritte in der <strong>St</strong>adt<br />

Agrarmarketing/Kommunikation<br />

Schwerpunkte der Öffentlichkeitsarbeit<br />

waren Aktivitäten mit Schülern und<br />

<strong>St</strong>udenten sowie Anlässe für eine breite<br />

Bevölkerungsschicht. Ob mit «Mega Kuhl»,<br />

der Kochbuch-Vernissage oder dem<br />

Toggenburger Herbstfest – die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Landwirtschaft überzeugte in jeder Hinsicht.<br />

Was schmeckt besser als frisches Gemüse direkt<br />

vom Nachbarn, knackige Salate vom Bauernmarkt<br />

oder feine Milch von Kuh Maja? Auch in diesem Jahr<br />

haben viele <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bäuerinnen und Bauern ihren<br />

Berufstand einem breiten Publikum präsentiert. Die<br />

Landwirtschaft ist auf ein positives Image und gute<br />

Beziehungen in der Öffentlichkeit angewiesen. Projekte<br />

der nationalen Kampagne «Gut, gibts die<br />

Schweizer Bauern» und regionale Anlässe bieten<br />

beste Gelegenheit dazu.<br />

Milchwirtschaftsbetriebe, welche bei der <strong>St</strong>allvisite<br />

mitmachen, öffnen ihre <strong>St</strong>alltüren und geben so einen<br />

Eindruck ins Leben auf dem Bauernhof. Im Kanton<br />

<strong>St</strong>.Gallen beteiligen sich mittlerweile 16 Betriebe<br />

an der <strong>St</strong>allvisite. Am 1. August boten 26 Betriebe<br />

einen 1.-August-Brunch an.Rund 7500 Personen<br />

kamen so in den Genuss von feiner Konfitüre,<br />

knuspriger Röst oder selbstgebackenem Brot.<br />

Schule auf dem Bauernhof<br />

Schulkinder sind die Bürger und Konsumenten von<br />

morgen. Was gibt es deshalb Schöneres, als den<br />

Kindern direkt zu zeigen, woher die Milch kommt,<br />

SchuB-Aktivitäten im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Anzahl Aktivitäten 40 35 49 68 63<br />

Anzahl Schüler 924 790 902 1199 976<br />

Anzahl halbe Tage 23 25 25 41 42<br />

Anzahl ganze Tage 14 8 20 17 19<br />

Anzahl Kurzbesuche 0 0 3 9 0<br />

Anzahl Projekte 3 2 1 1 2<br />

Die Gewinner des Wettbewerbs «Mega Kuhl» mit<br />

Bauer Xaver Brülisauer.<br />

wo die Karotten wachsen und das Fleisch produziert<br />

wird? Bei Schule auf dem Bauernhof lernen die<br />

Schüler auf spielerische Art und Weise die nachhaltige<br />

Produktion von Nahrungsmitteln kennen. Interessierte<br />

Schüler dürfen auch kräftig anpacken<br />

und die leckeren Spezialitäten der Bäuerin probieren.<br />

Im Rahmen von Schule auf dem Bauernhof besuchten<br />

im Berichtsjahr rund 1000 Schüler einen<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauernhof.<br />

Projekte wie die <strong>St</strong>allvisite, der 1.-August-Brunch<br />

und Schule auf dem Bauernhof gehören zur Imagekampagne<br />

«Gut, gibts die Schweizer Bauern» der<br />

Schweizer Landwirtschaft. Die Kampagne<br />

will Sympathien für die Bauernfamilien<br />

gewinnen und den Verkauf<br />

von einheimischen Produkten fördern.<br />

Zur Imagekampagne gehören auch<br />

der Internetauftritt www.landwirtschaft.ch<br />

sowie verschiedene Plakate<br />

und Inserate.Der Auftritt von verschiedenen<br />

Promis im Edelweisshemd hat<br />

der Landwirtschaft viel Sympathie<br />

entgegengebracht.<br />

39


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

<strong>St</strong>udenten der Fachmittelschule Sargans im<br />

Rebberg Frümsen.<br />

Projekte mit <strong>St</strong>udenten<br />

21 <strong>St</strong>udenten nahmen an der <strong>St</strong>udienwoche der<br />

Fachmittelschule Sargans teil und haben damit für<br />

eine Woche das Klassenzimmer gegen den <strong>St</strong>all und<br />

die freie Natur getauscht. Neben verschiedenen<br />

Workshops zu den Themen Getreide, Heilkräuter,<br />

Bienen, Kleintiere und Reben durften die Schüler<br />

auch je einen Tag auf einem Bauernhof und einer Alp<br />

verbringen.<br />

Ein Bauernhof ist für Schüler ein idealer Lernort und<br />

bietet Platz für kreatives und erlebnisorientiertes<br />

Lernen. Die Pädagogische Hochschule Rorschach<br />

besuchte deshalb mit angehenden<br />

Lehrern einen Bauernhof und lernte<br />

das Projekt Schule auf dem Bauernhof<br />

kennen.<br />

In der Blockwoche zum Thema «Bildung<br />

nachhaltiger Entwicklung» hat<br />

die Pädagogische Hochschule <strong>St</strong>.Gallen<br />

einen halben Tag auf dem Bauernhof<br />

verbracht. Auf einem Postenlauf<br />

wurden die Themen Biodiversität<br />

in der Landwirtschaft, Schule auf<br />

dem Bauernhof, administrative Betriebsführung<br />

und Raumentwicklung<br />

diskutiert.<br />

Das Jahresthema <strong>2009</strong> der Naturschule<br />

<strong>St</strong>.Gallen lautete «Mega<br />

Kuhl». Die Kinder durften dabei auf<br />

40<br />

spielerische Weise erfahren, wie die Landwirtschaft<br />

funktioniert. Das Projekt setzte sich aus einem Sinnesparcours,<br />

verschiedenen Lockpfosten und dem<br />

Schulkalb Kavasca zusammen. Die Kinder mussten<br />

schätzen, wie viele Liter Milch Kavasca von ihrer<br />

Geburt bis zur Viehschau trank. Wer am nächsten<br />

kam, bekam «mega kuhle» Preise aus dem Edelweiss-Shop.<br />

Die Schüler besuchten Kavasca in regelmässigen<br />

Abständen. Sie sahen, wie das Kalb<br />

wuchs, und lernten vieles über die Landwirtschaft.<br />

In der <strong>St</strong>adt unterwegs<br />

Wenn feiner Duft durch die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Gassen strömt,<br />

dann ist es wieder soweit: Der Genusstag steht vor<br />

der Tür. Mit verschiedenen Programmen lockten die<br />

Organisatoren das Publikum in die Gallusstadt. Eine<br />

besondere Attraktion war der Genussmarkt, an dem<br />

sich auch die Landwirtschaft beteiligte.Die Besucherinnen<br />

und Besucher konnten probieren, vergleichen<br />

und sich bei den Produzenten direkt über die Spezialitäten<br />

informieren. Frisch gepresster Apfelsaft, Gemüsestängel<br />

mit feinen Dippsaucen und verschiedene<br />

Ölsorten aus hiesiger Produktion lockten die Besucher<br />

in das Landwirtschaftszelt.<br />

Am 2. Oktober <strong>2009</strong> gastierte der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

zum Thema «Huhn und Ei» am <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauernmarkt. Die Besucher durften Kücken in die<br />

Hand nehmen, Eier von verschiedenen Vögeln bestaunen<br />

und sich über Labels auf dem Eiermarkt erkundigen.<br />

Am Toggenburger Bauernmarkt stiess das Basteln für Kinder<br />

auf grosses Interesse.


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Olma als Begegnungsort<br />

An der Olma erlebten die Bäuerinnen und Landfrauen<br />

mit der Vernissage des Kochbuches «Bäuerinnen<br />

und Landfrauen kochen» einen weiteren<br />

Höhepunkt.Vreni Giger, bekannt aus dem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Restaurant «Jägerhof» und Köchin des Jahres<br />

2003, kochte an der Buch-Vernissage zusammen<br />

mit Josef Keller, Regierungspräsident des Kantons<br />

<strong>St</strong>.Gallen, Thomas Scheitlin, <strong>St</strong>adtpräsident von<br />

<strong>St</strong>.Gallen, Liselotte Peter,Vorstand SBLV, und Maria<br />

Hochgruber Kuenzer, Präsidentin der Südtiroler<br />

Bäuerinnen, ein Rezept aus dem Kochbuch. Das<br />

Kochbuch verkauft sich so gut, dass bereits über<br />

eine weitere Auflage diskutiert wird.<br />

An der Olma ist der «Tag der Bäuerin» nicht mehr<br />

wegzudenken. Unter dem Titel «Sorry, keine Zeit!<br />

Keine Zeit?» zeigten die Referenten auf, warum es<br />

sich lohnt, die Langsamkeit neu zu entdecken. Wie<br />

in den vergangenen Jahren wurde der Anlass von<br />

den Medien stark beachtet.<br />

Ausstellungen und Bauernmarkt<br />

Gewerbeausstellungen sind für die<br />

Landwirtschaft interessante Plattformen.<br />

An der Werdenberger Industrieund<br />

Gewerbeausstellung wurde ein<br />

Gehege mit Bauernhoftieren eingerichtet.<br />

Schaf «Sepp» und alle weitern Tiere<br />

freuten sich über die zahlreichen Besucher.<br />

Die Gossauer Bäuerinnen und<br />

Bauern haben an der Gossauer Gewerbeausstellung<br />

G09 ganze Arbeit geleistet.<br />

Engagiert traten sie auf, gaben den<br />

Besuchern feine Spezialitäten zum Probieren<br />

und verwickelten sich gerne in<br />

Gespräche. Eine grosse, von Hand bemalte<br />

Landkarte zeigte, wo die Gossauer<br />

Bauernhöfe liegen.Wie viele Bauern<br />

es wohl in Gossau noch gibt? Wer<br />

am Wettbewerb teilnehmen wollte,<br />

musste diese und zwei weitere Fragen<br />

beantworten.<br />

Das Toggenburger Herbstfest fand zum<br />

ersten Mal an zwei Tagen statt. Die Organisatoren<br />

bewiesen mit diesem<br />

Schachzug Voraussicht, denn der Besucherandrang<br />

hätte an einem Tag wohl<br />

die Kapazitätsgrenze der Markthalle überschritten.<br />

Liebevoll hergerichtete Marktstände und ein attraktives<br />

Rahmenprogramm zogen die Besucher in den<br />

Bann. Besondere Beachtung fand auch der Fotowettbewerb,<br />

Landwirt «Maute» mit seinen Zirkustieren<br />

und die Bastelecke für Kinder.<br />

Wir sagen Danke!<br />

Auch <strong>2009</strong> konnte der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> einige<br />

Aktivitäten unterstützen, welche bäuerliche<br />

Organisationen und Gruppierungen in eigener Regie<br />

durchführten. So konnten die Festivitäten am<br />

Adventsweg Riet sowie diverse regionale Anlässe<br />

(z.B. Linth-Tour, Sarganserländer Bauernmarkt,<br />

Gossauer Znüniprojekt) und über die Kantonsgrenze<br />

hinaus bekannte Projekte (Geflügelschau Olma,<br />

Alpkäse-Prämierung Olma) mit einem Beitrag unterstützt<br />

werden. Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

dankt allen Bäuerinnen und Bauern herzlich, die<br />

sich in der Öffentlichkeit in irgendeiner Form für die<br />

Landwirtschaft engagiert haben. Wir bleiben dran<br />

und hoffen, Sie auch!<br />

Finanzielles Ergebnis 2008 und <strong>2009</strong><br />

Ertrag 2008 <strong>2009</strong><br />

Beiträge der Landwirte 125 000.00 125 000.00<br />

<strong>St</strong>udienwoche Fachmittelschulen 2970.00 3 465.00<br />

Entschädigung Auftritte 6 310.10 1 000.00<br />

Finanzhilfe Basiskommunikation 18 148.65 20 650.70<br />

Beitrag <strong>Bauernverband</strong> 14 013.15 12 773.55<br />

Total Einnahmen 166 441.90 162 889.25<br />

Aufwand 2008 <strong>2009</strong><br />

Personalaufwand, Sitzungsgelder 61 460.00 50 350.00<br />

Spesen, Bürokosten 9 738.40 7 024.40<br />

Beitrag Basiskommunikation SBV 44 567.30 44 567.25<br />

Projekte Basiskommunikation 15 467.95 31 209.20<br />

<strong>St</strong>udienwochen Fachmittelschulen 5 078.35 6 310.30<br />

Schule auf dem Bauernhof 11 577.80 11 000.45<br />

Brunch auf dem Bauernhof 580.00 974.75<br />

Beiträge/PR Massnahmen 17972.10 11 452.90<br />

Rückstellungen für Aktionen 0.00 0.00<br />

Total Ausgaben 166 441.90 162 889.25<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Blauzungenimpfung, Milchmarkt, Leserbindung, Abozahlen<br />

Redaktion des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauers»<br />

Impfung gegen die Blauzungenkrankheit,<br />

Auflösung der Milchkontingentierung,<br />

Preiskampf unter Grossverteilern und<br />

Discountern – dies und vieles mehr gab im<br />

«<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» <strong>2009</strong> viel zu schreiben.<br />

Zudem verlief der Aboverkauf auch dieses<br />

Jahr wieder sehr erfreulich.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2009</strong> wurden mit Sorgfalt und Herzblut<br />

von Verlag und Redaktion in 51 Ausgaben über<br />

3500 Seiten erstellt. Die Themenvielfalt war gross.<br />

Neben politischen Themen wie Blauzungenimpfung,<br />

EU-Freihandelsabkommen oder Wasserbaugesetz<br />

war auch viel Platz für Berichterstattungen,<br />

Fachartikel sowie Reportagen und Serien. Spontan<br />

fallen uns die Serien über Auslandabonnenten, Eltern<br />

berühmter Bauernkinder und das Alptagebuch<br />

von Kurt Eugster ein, die den Sommer bereicherten.<br />

In der «Bäuerin heute» wurde zudem ein regelmässiger<br />

Gartenkalender eingeführt und im November<br />

eine Broschüre mit Lieblingsguetzli der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauer»-Leserinnen herausgegeben. Unser Kopierer<br />

lief heiss und auf der Post in Flawil wunderte man<br />

sich bereits, denn die Broschüre wurde rund 800<br />

Mal angefordert und verschickt!<br />

Auch der Rücklauf auf das Sommerkreuzworträtsel,<br />

den Collagen-Wettbewerb für Kinder (vgl. Kasten)<br />

sowie auf das Jahresrätsel über das Züri Oberland<br />

war überwältigend. Grosser Beliebtheit erfreuen<br />

sich zudem die Leserbilder. Seit dem Frühjahr<br />

<strong>2009</strong> werden daher zugeschickte Fotos aus der<br />

Leserschaft in einem Filmstreifen veröffentlicht.<br />

Des Weitern bereicherten <strong>2009</strong> Beilagen wie jene der<br />

ehemaligen Schüler <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaftsschulen,<br />

der Tier & Technik und der Olma, die <strong>Jahresbericht</strong>e<br />

des Kantonalen Bäuerinnenverbandes und des<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es, die Weiterbildungsbroschüre<br />

oder die Weihnachtsgeschichte das Heft.<br />

Vielfalt und Regionalität<br />

Vielfältigkeit und Regionalität sind wichtige Eckpfeiler,<br />

die den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauern» auch im 96. Erscheinungsjahr<br />

lesenswert machten. Zur Vielfältigkeit<br />

trägt unbestritten die Rubrik «Bäuerin heute» bei.<br />

Zur Vielfalt und Regionalität tragen aber auch wesentlich<br />

die rund dreissig regelmässigen Korrespondentinnen<br />

und Korrespondenten des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauers» bei. Sie sind es, die uns immer wieder auf<br />

interessante Persönlichkeiten, Themen und Veranstaltungen<br />

ihrer Region aufmerksam machen und<br />

darüber berichten.Als Dank organisierten wir im November<br />

wieder unser traditionelles Korrespondententreffen.<br />

Es fand auf dem Weid-Hof in Oberhelfenschwil<br />

statt. Nach einer amüsanten «Buure-Olym-<br />

Impressionen<br />

Die Wettbewerbe im «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauer» fanden grossen Anklang.<br />

Am Korrespondententreffen <strong>2009</strong>.<br />

42


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

piade» tauschten wir in der Weid-<strong>St</strong>ube bei einem<br />

Nachtessen Erfahrungen und Informationen aus.<br />

Treue Leserschaft<br />

Der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» kann sich einer treuen Leserschaft<br />

erfreuen, die Abo-Zahlen in den letzten Jahren<br />

sogar etwas gesteigert werden. Allein an der Olma<br />

gewann die Zeitschrift rund 80 neue Abonnenten<br />

dazu. Das freut natürlich auch dfmedia in Flawil (früher<br />

Druckerei Flawil), die im Auftrag des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong>es den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» druckt. Verlagsleiter<br />

Guido Bertuzzi bezeichnete den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauer» in einem Bericht der «Wiler Zeitung» sogar<br />

als ein «Phänomen in der Medienlandschaft». Während<br />

andere Zeitschriften unter Abo-Schwund leiden,<br />

würde der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» sogar noch zulegen,<br />

wird er zitiert. So steigerte sich die beglaubigte Auflage<br />

des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauers» auf gut 11 300 Abonnemente.<br />

Das freut uns sehr und spornt uns an.<br />

Unser Dank<br />

Zum Schluss bleibt uns noch zu danken:<br />

– allen Mitarbeitern, vom Schreiberling bis zum<br />

Speditionspersonal. Ohne ihre Arbeit wäre es<br />

nicht möglich, jede Woche einen ansprechenden<br />

«<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» herauszugeben.<br />

– allen Lesern,die sich jeden Freitag auf unser Heft<br />

freuen und es aufmerksam lesen.<br />

– allen Inserenten, die dem «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» als<br />

Werbeplattform ihr Vertrauen schenken.<br />

Doris Ammann-Süess,<br />

Oriana Oertig, Sandra Weingart<br />

Collagen aus dem «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» – einige Impressionen<br />

43


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Kompetenzzentrum in landwirtschaftlichen Versicherungsfragen<br />

Versicherungsberatung<br />

Die Versicherungsberatung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong>es berät die bäuerliche<br />

Bevölkerung im Kanton <strong>St</strong>.Gallen in allen<br />

Versicherungsfragen. Im Jahre <strong>2009</strong> wurde<br />

der Ausbau der Gesamtversicherungsberatung<br />

beschlossen.<br />

Das oberste Ziel der Versicherungsberatung des<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es besteht darin, die<br />

Bauernfamilien im Kanton <strong>St</strong>.Gallen in allen Versicherungsfragen<br />

zu beraten. Die angebotenen Versicherungslösungen<br />

sind kostengünstig und auf die<br />

Bedürfnisse der Bauernfamilien beziehungsweise<br />

der bäuerlichen Unternehmen abgestimmt. Weil<br />

das Versicherungswesen immer komplexer und undurchschaubarer<br />

wird, gewinnt die Beratung an<br />

Bedeutung.Wichtig ist dabei, auf einen kompetenten<br />

und fairen Partner zählen zu können.<br />

<strong>St</strong>ärkung der Gesamtversicherungsberatung<br />

SBV Versicherungen ist ein Dienstleistungsbereich<br />

des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es und will zusammen<br />

mit der Krankenkasse Agrisano, dass die<br />

kantonalen Bauernverbände die Bauernfamilien in<br />

allen landwirtschaftlichen Versicherungsfragen<br />

vermehrt beraten. Das Konzept «<strong>St</strong>ärkung der Gesamtversicherungsberatung»<br />

von SBV Versicherungen<br />

dient dazu als Grundlage.<br />

Die Umsetzung des Konzeptes durch die Versicherungsberatung<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

wurde in der zweiten Jahreshälfte intern und mit<br />

der Verbandsleitung intensiv diskutiert. Es wurde<br />

beschlossen, die Versicherungsberatung personell<br />

zu verstärken und auch regional anzubieten.<br />

Der Zusammenarbeitsvertrag zur Förderung der<br />

Gesamtberatung im landwirtschaftlichen Versicherungswesen<br />

zwischen SBV Versicherungen<br />

und dem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> ist am 9. Dezember<br />

<strong>2009</strong> unterzeichnet worden. Er beschreibt<br />

das Ziel des Vertrags, die Aufgaben der kantonalen<br />

Versicherungsberatung, die Aufgaben von SBV<br />

Versicherungen, Umfang und Inhalt einer Gesamtversicherungsberatung,<br />

die Entschädigungen<br />

für die Gesamtberatung, den Datenschutz<br />

und das Verhältnis zu anderen Zusammenarbeitsverträgen.<br />

Kantonales Konzept<br />

Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> ist als Vertragspartner<br />

verpflichtet, ein kantonales Konzept zu erstellen.<br />

Dieses enthält unter anderem Angaben über<br />

die Umsetzung und Organisation der Gesamtberatung<br />

im Versicherungswesen im räumlichen Umfeld<br />

des Vertragspartners sowie die Festsetzung<br />

des Personalbedarfs für die Gesamtberatung. Der<br />

Entwurf des Konzepts wurde bis Ende Dezember<br />

<strong>2009</strong> erstellt.<br />

Zusammenarbeit mit SBV Versicherungen<br />

Die Versicherungsberatung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

<strong>Bauernverband</strong>es arbeitet eng mit SBV-Versicherungen<br />

zusammen.SBV-Versicherungen fördert<br />

und verbessert die Vorsorge und damit den<br />

sozialen Schutz der bäuerlichern Bevölkerung<br />

bei Krankheit, Unfall, Invalidität, Todesfall und<br />

Alter in einem umfassenden Sinne. Diese Aufgabe<br />

wird einerseits durch die aktive Vertretung<br />

der Interessen der bäuerlichen Bevölkerung in<br />

der Sozialpolitik und andererseits durch die<br />

Schaffung und Weiterentwicklung des bedürfnisgerechten,<br />

kostengünstigen landwirtschaftlichen<br />

Versicherungskonzepts erfüllt.<br />

Eigene Versicherungslösungen werden dort<br />

entwickelt, wo der allgemeine Versicherungsmarkt<br />

keine optimalen Lösungen bietet. Wenn<br />

bereits Angebote mit guten Lösungen vorhanden<br />

sind, werden sie genutzt. Dank dieser <strong>St</strong>rategie<br />

ist es möglich, die Bauernfamilien nicht<br />

nur kompetent zu beraten, sondern ihnen auch<br />

eine optimale Versicherungslösung anzubieten.<br />

44


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Das bäuerliche Versicherungsangebot<br />

zweckmässig – vorteilhaft<br />

Beratung<br />

Gesamtberatung - Hofübergabe - Auskünfte zu sämtlichen Versicherungsfragen<br />

Versicherungsberatung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

Bauernfamilie<br />

Vorsorge für:<br />

Alter<br />

Tod<br />

Invalidität<br />

bei Krankheit und Unfall<br />

Risiko- und<br />

Sparversicherungen<br />

SBV Versicherungen und<br />

Vorsorgestiftung der<br />

schweizerischen<br />

Landwirtschaft<br />

Versicherung für:<br />

Heilungskosten<br />

Verdienstausfall<br />

(Taggeld)<br />

bei Krankheit und Unfall<br />

Krankenkasse<br />

Agrisano<br />

Rechtsschutzversicherung<br />

Unfallversicherung für:<br />

gelegentliche Aushilfen<br />

bei Unfall<br />

Aushilfenfonds<br />

Landwirtschaftlicher<br />

Betriebshelferdienst<br />

des Kantons <strong>St</strong>.Gallen<br />

Angestellte<br />

Pensionskasse (BVG)<br />

Alter<br />

Tod<br />

Invalidität<br />

Normalarbeitsvertrag (NAV)<br />

Krankentaggeld<br />

Krankenpflege<br />

Globalversicherung<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

Unfallversicherungsgesetz<br />

(UVG)<br />

Unfallheilungskosten<br />

Unfalltaggeld<br />

Unfalltod<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Mehr Mitglieder, erweiterte Zahnversicherung, Überschussrückgabe<br />

Krankenkasse Agrisano<br />

Die Krankenkasse Agrisano ist eine<br />

<strong>St</strong>iftung des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es<br />

(SBV) mit dem Ziel, optimale<br />

Versicherungsdienstleistungen ohne Luxus<br />

oder Lücken zu möglichst günstigen<br />

Prämien anzubieten.<br />

Der Abschluss der obligatorischen Krankenpflegeversicherung<br />

steht allen offen.Zusatz- und Taggeldversicherungen<br />

sind ausschliesslich dem bäuerlichen<br />

Publikum vorbehalten. Gesamtschweizerisch<br />

haben mehr als 94 000 Personen die Krankenpflege<br />

bei der Krankenkasse Agrisano versichert.<br />

<strong>St</strong>arker Mitgliederzuwachs<br />

Die Regionalstelle <strong>St</strong>.Gallen der bäuerlichen Krankenkasse<br />

Agrisano konnte die Zahl der Mitglieder<br />

in der Grundversicherung per 1. Januar 2010 um<br />

1158 (Vorjahr 643) auf insgesamt 11 718 erhöhen.<br />

Der Zuwachs ist mit 11,1 Prozent bedeutend höher<br />

als im schweizerischen Durchschnitt mit rund drei<br />

Prozent.<br />

AGRI-spezial, -protect und -eco<br />

Die Spezialversicherungen können nur von Bauernfamilien<br />

und deren Angehörigen oder Angestellten<br />

abgeschlossen werden. Die Zahl der Versicherten<br />

mit AGRI-spezial stieg um acht Prozent auf 8061<br />

(Vorjahr 7447) oder um 8,2 Prozent. Bei der Rechtschutzversicherung<br />

AGRI-protect sind 1712 Personen<br />

(Vorjahr 1590) oder 7,7 Prozent mehr als im<br />

Vorjahr versichert. Der Anteil der Versicherten beim<br />

Hausarztmodell AGRI-eco erhöhte auf um 37 Prozent<br />

auf 4329 Personen.<br />

Prämienentwicklung der Grundversicherung im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Tarif Erwachsene, Franchise 300 Franken<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Verkraftbares Betriebsergebnis<br />

Nach einigen Jahren mit sehr guten<br />

Ergebnissen hatte die Krankenkasse<br />

Agrisano im Jahre 2008 ein negatives<br />

Betriebsergebnis von 18,5 Millionen<br />

Franken. Die solide Finanzlage macht<br />

das Ergebnis jedoch verkraftbar. Die<br />

Reservequote bei der obligatorischen<br />

Krankenpflege (OKP) beträgt gesamtschweizerisch<br />

immer noch 37,6 Prozent<br />

bei einer gesetzlichen Vorgabe<br />

von 16 Prozent. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

war die Reservequote Ende 2008 sogar<br />

bei 59,9 Prozent.<br />

Entwicklung Mitgliederbestand Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Kundentreue wird belohnt<br />

Erstmals wird bei der Krankenkasse<br />

Agrisano die Kundentreue belohnt.<br />

Dank des guten Ergebnisses bei der KVG-Taggeldversicherung<br />

konnte rund 13 000 Taggeldversicherten<br />

für das Jahr 2010 eine Überschussrückgabe angekündigt<br />

werden. Keine Überschussrückgabe erhalten<br />

Versicherte, die in der Zeitperiode 1. Januar<br />

2005 bis 31. Dezember 2008 mehr Leistungen bezogen<br />

hatten als die im gleichen Zeitraum geleistete<br />

Prämie. Die Überschussrückgabe wird mit der<br />

Prämie 2010 verrechnet und ermöglicht eine «Abfederung»<br />

des Prämienaufschlags 2010 in der<br />

Grundversicherung.<br />

Erweiterte Zahnversicherung<br />

Die Krankenkasse Agrisano bietet neu eine zusätzliche<br />

Zahnversicherung unter dem Namen AGRIdental<br />

an. Diese Zahnversicherung kann als Ergänzung<br />

zum AGRI-spezial abgeschlossen werden.<br />

Nebst den ergänzenden Leistungen zu Zahnkorrekturkosten<br />

im AGRI-spezial sind auch Prophylaxe<br />

oder konservierende Zahnbehandlungen mitversichert.<br />

Reorganisation Leistungsabteilung<br />

Die Krankenkasse Agrisano am Hauptsitz in Brugg<br />

erhält täglich rund 2000 Rechnungen und Rückerstattungsbelege,<br />

die möglichst schnell kontrolliert<br />

und bearbeitet werden müssen. Zur Optimierung<br />

der Prozesse wurde die Leistungsabteilung reorganisiert.<br />

Die Neuorganisation hatte zum Ziel, die<br />

Rückerstattungsfristen auf 14 Tage zu verkürzen.Im<br />

Jahr werden fast 188 Millionen Franken mit den<br />

Versicherten und Leistungserbringern abgerechnet.<br />

Eine korrekte und strenge Kontrolle hilft, Kosten in<br />

Millionenhöhe zu sparen.<br />

Ja zur Komplementärmedizin<br />

Die Volksabstimmung über die Vorlage «Zukunft<br />

mit Komplementärmedizin» wurde mit mehr als 67<br />

Prozent Ja-<strong>St</strong>immen angenommen. Alle Kantone<br />

haben der Vorlage zugestimmt. Die alternativmedizinischen<br />

Methoden sind im Volk beliebt. Sie werden<br />

aber Kostensteigerungen in der Grundversicherung<br />

zur Folge haben.<br />

Rund um die Uhr gut versorgt<br />

Den Versicherten der Krankenkasse Agrisano<br />

steht eine medizinische Hotline zur Verfügung.<br />

Erreichbar ist der «Medizinische Auskunftsdienst<br />

24h» rund um die Uhr und an sieben<br />

Tage pro Woche unter der Nummer +41 (0)56<br />

461 71 98.<br />

In Notfallsituationen und bei allgemeinen medizinischen<br />

Fragen oder Unsicherheiten können<br />

sich Anrufer zum Telefontarif an ein kompetentes<br />

Ärzteteam vom Schweizer Zentrum<br />

für Telemedizin «Medgate» wenden.<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Globalversicherung, Schadenbelastung und Aushilfenversicherung<br />

<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />

Die Vorsorgestiftung für die st.gallische<br />

Landwirtschaft hat den Namen geändert und<br />

nennt sich neu «<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft».<br />

Seit der Gründung der Vorsorgestiftung im Jahre<br />

1983 waren die Erträge und das Kapital aufgrund<br />

der gesetzlichen Bestimmungen, welche für Vorsorgestiftungen<br />

gelten, steuerfrei. Die kantonalen<br />

<strong>St</strong>euerbehörden haben wegen geänderten gesetzlichen<br />

Bestimmungen die Aufhebung der <strong>St</strong>euerbefreiung<br />

ab dem Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong> verfügt.<br />

Die Vorsorgestiftung musste sich deshalb in eine<br />

klassische <strong>St</strong>iftung umwandeln und ihren Namen<br />

anpassen.Alle Vermögensteile, welche mit der Vorsorge<br />

im Zusammenhang stehen, mussten an andere<br />

Vorsorgeeinrichtung übertragen werden. Der<br />

<strong>St</strong>iftungsrat stimmte den Anpassungen zu und unterzeichnete<br />

im Juni <strong>2009</strong> die revidierte <strong>St</strong>iftungsurkunde.<br />

Globalversicherung<br />

Mit dem Versicherungspaket «Globalversicherung»<br />

wird den angeschlossenen Landwirtschaftsbetrieben<br />

garantiert, dass ihre familienfremden<br />

Angestellten nach den gesetzlichen Bestimmungen<br />

richtig und kostengünstig versichert sind. Neben<br />

der Unfallversicherung nach dem Unfallversicherungsgesetz<br />

(UVG),der nach Normalarbeitsvertrag<br />

(NAV) vorgeschriebenen Krankentaggeldversicherung<br />

und der beruflichen Vorsorge (BVG) kann<br />

auch die Krankenpflegeversicherung miteingeschlossen<br />

werden. Diese Möglichkeit ist vor allem<br />

für ausländische Arbeitskräfte (Praktikanten, Kurzaufenthalter<br />

usw.) interessant, weil für diese Personen<br />

dann keine zusätzliche Krankenkasse gesucht<br />

werden muss.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Administration<br />

der Globalversicherung.In der Regel müssen keine<br />

Lohn- und Personenmeldungen gemacht werden.<br />

Die Prämienrechnungen werden aufgrund der bereits<br />

erstellten AHV-Lohndeklarationen erstellt. Mit<br />

dieser Lösung können direkt die definitiven Bruttolöhne<br />

abgerechnet werden und es müssen keine Vorausprämien<br />

und nachträglichen Mehrprämien oder<br />

Rückvergütungen verrechnet werden.<br />

Auch bei eingetretenen Unfällen zeigt sich die Kundenfreundlichkeit<br />

unseres Angebotes. Schadenmeldungen<br />

erfolgen telefonisch an die Geschäftsstelle<br />

in Flawil. Alle administrativen Arbeiten werden<br />

dann für den angeschlossenen Betrieb direkt von<br />

der Abteilung Versicherungen des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

erledigt.<br />

Mittlere Schadenbelastung<br />

Von den 584 angeschlossenen Betrieben (Vorjahr<br />

568) zahlten für das Lohnjahr 2008 total 459 Landwirtschaftsbetriebe<br />

(Vorjahr 443) Versicherungsprämien<br />

nach UVG und/oder für die Krankentaggeldversicherung.<br />

Auf einer prämienpflichtigen<br />

Lohnsumme von rund 17,2 Millionen Franken (Vorjahr<br />

15,7 Millionen Franken) wurden total<br />

Fr. 833 292.00 (Vorjahr Fr. 803 274.00) Prämien für<br />

das UVG eingezogen. Im Berichtsjahr erlitten 101<br />

(Vorjahr 120) landwirtschaftliche Arbeitnehmer einen<br />

Unfall. Davon waren 65 Berufs- und 36 Nichtberufsunfälle.<br />

Die Unfälle verursachten Kosten von<br />

total Fr. 513 038.00 (Vorjahr Fr. 341 019.00). Somit<br />

liegt die Schadenbelastung im Jahre 2008 bei rund<br />

61 Prozent (Vorjahr: rund 42 Prozent) der einbezahlten<br />

Prämien.<br />

Aushilfenversicherung<br />

Die Aushilfenversicherung erbringt Leistungen<br />

bei Unfällen von gelegentlichen Aushilfen auf<br />

Betrieben von Mitgliedern des Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienstes.<br />

Die Leistungen werden aber nur dann erbracht,<br />

wenn der Betrieb keine UVG-Versicherung oder<br />

eine andere Aushilfenversicherung besitzt und<br />

ausschliesslich Aushilfen beschäftigt,welche pro<br />

Jahr maximal 2200 Franken verdienen.<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Kontrollierte Betriebe, Beanstandungen, Entscheide<br />

Kontrolldienst KUT<br />

<strong>2009</strong> erfüllten im Kanton <strong>St</strong>.Gallen 4015<br />

Betriebe die Anforderungen für den ökologischen<br />

Leistungsnachweis (ÖLN). Davon wurden<br />

417 Betriebe oder rund zehn Prozent als<br />

Betriebe anerkannt, die nach den Richtlinien<br />

des biologischen Landbaus produzieren.<br />

2947 Betriebe erfüllten im Berichtsjahr mit einer oder<br />

mehreren Tierkategorien die Bedingungen für den regelmässigen<br />

Auslauf im Freien (RAUS) und 1446 Betriebe<br />

jene für die Einhaltung der Regeln der besonders<br />

tierfreundlichen <strong>St</strong>allhaltungssysteme (BTS).<br />

Kontrolltätigkeit<br />

<strong>2009</strong> wurden im Auftrag des kantonalen Landwirtschaftsamtes<br />

<strong>St</strong>.Gallen alle neu eingestiegenen<br />

ÖLN-Betriebe, alle Betriebe mit einer Beanstandung<br />

im Jahr 2008 sowie die restlichen ÖLN-Betriebe mindestens<br />

alle 4 Jahre vom Kontrolldienst KUT kontrolliert.<br />

Zusammen mit den Label-Kontrollen wurden<br />

rund 3084 Betriebe überprüft. In diesen 3084 kontrollierten<br />

Betrieben inbegriffen sind die unangemeldeten<br />

RAUS- und Label-Kontrollen, die auf zwanzig<br />

Prozent der RAUS-Betriebe durchgeführt wurden.<br />

Um die Kontrolleure auf ihren Einsatz vorzubereiten,<br />

wurden sie an zwei Ausbildungstagen nach dem Spezialistenprinzip<br />

ausgebildet. Jeder Kontrolleur darf<br />

nur in jenen Bereichen eingesetzt werden, für die er<br />

auch speziell ausgebildet worden ist. Damit die Kontrolleure<br />

ihre Erfahrungen während des Kontrolljahres<br />

miteinander austauschen können, wurde ein Erfahrungsaustausch<br />

durchgeführt. Drei Kontrolleure<br />

nahmen an einem Tierschutzkurs für Geflügel und Kaninchen<br />

teil.Alle Kontrolleure besuchten eine Weiterbildung<br />

im Bereich Tierschutz. Die vier neuen Kontrolleure<br />

wurden an drei zusätzlichen Ausbildungstagen<br />

instruiert. Danach begleiteten sie einen erfahrenen<br />

Kontrolleur bei den Kontrollen.<br />

Die 39 eingesetzten Kontrolleure für ÖLN-Gesamtbetriebskontrollen<br />

und drei Rebbaukontrolleure<br />

leisteten im Kanton <strong>St</strong>.Gallen insgesamt 5800 Arbeitsstunden<br />

(Kontrolle, Büro) und legten 77 244<br />

Kilometer zurück. Bereits seit acht Jahren überprüft<br />

der Kontrolldienst KUT die Einhaltung der Vorschriften<br />

der Ökoqualitätsverordnung (ÖQV) für Hochstamm-Obstbäume.<br />

Für ökologisch wertvolle Hochstammobstgärten<br />

können zusätzlich Beiträge von<br />

bis zu 30 Franken je Baum ausgelöst werden. 234<br />

Betriebe wurden dazu vom Kontrolldienst KUT besucht.<br />

Erstmals mussten die Nistgelegenheiten und<br />

<strong>St</strong>rukturelemente kontrolliert werden. Dies führte<br />

zu grossen Mehrarbeiten bei den Kontrollen.<br />

Landwirtschaftsbetriebe <strong>2009</strong> nach Regionen<br />

Region<br />

Beitragsberechtigte<br />

Bio- RAUS BTS<br />

Betriebe Betriebe in % Anzahl in % Anzahl in %<br />

<strong>St</strong>.Gallen-Gossau 505 26 5,1 365 72,3 219 43,4<br />

Rorschach 138 17 12,3 94 68,1 72 52,2<br />

Rheintal 349 12 3,4 231 66,2 112 32,1<br />

Werdenberg 325 38 11,7 256 78,8 109 33,5<br />

Sarganserland 422 34 8,1 327 77,5 115 27,3<br />

See-Gaster 567 54 9,5 388 68,4 208 36,7<br />

Toggenburg 1231 205 16,7 946 76,8 379 30,8<br />

Wil 478 31 6,5 340 71,1 232 48,5<br />

Kanton <strong>St</strong>.Gallen 4015 417 10,4 2947 73,4 1446 36,0<br />

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Kontrollen im Kanton Glarus<br />

Bereits das siebte Jahr kontrollierte der Kontrolldienst<br />

KUT im Auftrag des IP-Rings Glarnerland<br />

die ÖLN-Betriebe im Kanton Glarus.<br />

Anzahl kontrollierter Betriebe und Programme:<br />

ÖLN, RAUS, BTS<br />

152 Betriebe<br />

Nur Labelkontrollen<br />

44 Betriebe<br />

Total<br />

196 Betriebe<br />

Geschäftsstelle<br />

Am 26. und 27. August wurde der KUT von der<br />

Schweizerischen Akkreditierungsstelle begutachtet.<br />

Das Überwachungsteam beantragte die Erneuerung<br />

der Akkreditierung. Die Akkreditierung nach ISO/IEC<br />

17020 ist bis am 6. Dezember 2014 gültig. Die Erfassung<br />

der Kontrollergebnisse bei den neuen Tierkategorien<br />

bei den Ethoprogrammen führte zu Mehraufwendungen<br />

auf der Geschäftsstelle.<br />

Rund 334 Betriebe, die Kartoffeln, Obst oder Gemüse<br />

für Grossverteiler produzieren, haben sich bis Ende<br />

2008 für Swiss-GAP angemeldet. Auf 53 Betrieben<br />

wurde <strong>2009</strong> eine Kontrolle durchgeführt. Die Umsetzung<br />

von Swiss-GAP auf den Betrieben ist machbar,<br />

verlangt aber eine gute Vorbereitung seitens der Landwirte<br />

und Kontrolleure. Bearbeitung und Einlesen der<br />

Swiss-GAP-Checklisten führen auf der Geschäftsstelle<br />

zu Mehrarbeiten von rund einer <strong>St</strong>unde pro Betrieb.<br />

Kommission für den ÖLN<br />

Die Kommission für den ökologischen Leistungsnachweis<br />

traf sich unter dem Vorsitz des Präsidenten<br />

Josef Schmid zu drei Sitzungen. Dabei wurden 654<br />

Betriebe (Vorjahr 392) behandelt,die von Kontrolleuren<br />

oder Inspektionsstelle nur unter Vorbehalt anerkannt<br />

worden waren. Bei ihren Entscheiden orien-<br />

<strong>St</strong>atistik Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Betriebe mit ökologischem Leistungsnachweis und Ökoprogramme<br />

Anzahl Betriebe<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Total DZ-berechtigte Betriebe 4366 4339 4283 4242 4176 4080 4015<br />

ÖLN-Betriebe 4366 4339 4283 4242 4176 4080 4015<br />

Betriebe mit Biolandbau 497 519 516 495 459 436 417<br />

Betriebe mit RAUS 2758 2865 2935 2978 2983 2979 2947<br />

Betriebe mit BTS 1171 1287 1285 1324 1357 1388 1446<br />

Labels<br />

Suisse Garantie Früchte 119 116 237 269 257 250 258<br />

Suisse Garantie Gemüse 138 131 134 134 156 162 136<br />

Suisse Garantie Raps 38 41 51<br />

Suisse Garantie Kartoffeln 82 89 78<br />

IP-Suisse-Fleisch 882 778 471 820 1004 1158 973<br />

IP-Suisse-Weizen 42 46 45 38 38 37 30<br />

IP-Suisse-Kartoffeln 3 4 4 1 1 2 0<br />

IP-Suisse-Mostobst 105 128 125 133 140 149 137<br />

IP-Suisse-Geflügel 16<br />

IP-Suisse-Grundanforderungen 1886 1695 1980 1732 2042 2073 1892<br />

QM-Fleisch 337 469 843 940 1103 1188 1184<br />

AOC Emmentaler 354 597 546<br />

SwissGAP Früchte 161<br />

SwissGAP Gemüse 124<br />

SwissGAP Kartoffeln 83<br />

50


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

tierte sich die Kommission an den Kürzungsrichtlinien<br />

des Bundesamtes für Landwirtschaft, die im<br />

Auftrag der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz erarbeitet<br />

wurden. Am häufigsten mussten fehlende<br />

oder fehlerhafte Aufzeichnungen beanstandet werden.<br />

Veraltete oder fehlerhafte Nährstoffbilanzen<br />

führten zu einer hohen Anzahl der Beanstandungen<br />

(358). Erstmals musste ein fehlendes Auslaufjournal<br />

pro betroffenen GVE mit 100 Franken multipliziert<br />

werden. Dies ergab Doppelsanktionen bei den allgemeinen<br />

Beiträgen und bei den RAUS-Beiträgen.<br />

Im Auftrag des Kantons müssen jährlich zehn Prozent<br />

der Sömmerungsbetriebe kontrolliert werden. Zwei<br />

Kontrolleure kontrollierten 52 Alpbetriebe auf Voranmeldung.<br />

Beanstandungen<br />

Mangel im Bereich Anzahl Prozent<br />

Aufzeichnungen 358 45,6<br />

Qualitativer Tierschutz 51 6,5<br />

Auslauf (RAUS) 56 7,1<br />

Auslaufjournal (RAUS) 61 7,8<br />

Bio-Landbau 48 6,1<br />

BTS 68 8,7<br />

Baulicher Tierschutz 19 2,4<br />

Düngung 35 4,5<br />

Abfrage Ökoflächen 22 2,8<br />

qualitativer Gewässerschutz 19 2,4<br />

Wiesen- und Pufferstreifen 15 1,9<br />

Pflanzenschutz 5 0,6<br />

Ökologische Ausgleichsflächen 7 0,9<br />

Technischer Gewässerschutz 1 0,1<br />

Zustand Laufhof (RAUS) 11 1,4<br />

RAUS allgemein 8 1,0<br />

Fruchtfolge 1 0,1<br />

Fruchtfolge 1 0,1<br />

Total 786 100,0<br />

39 Kontrolleure<br />

<strong>2009</strong> beschäftigte der Kontrolldienst KUT 39 Kontrolleure,<br />

die fachlich und persönlich qualifiziert sind.<br />

Zwei gaben die Arbeit als Kontrolleur auf. Vier neue<br />

Kontrolleure konnten eingestellt und ausgebildet<br />

werden. Mit seinen Kontrollverfahren garantiert der<br />

Kontrolldienst KUT für effiziente Kontrollen bei maximaler<br />

Sicherheit für die Einhaltung der Programmrichtlinien<br />

und -anleitungen. Ein weiteres Ziel ist es,<br />

alle Betriebe nach den gleichen Massstäben zu kontrollieren.Alljährlich<br />

finden deshalb Aus- und Weiterbildungen<br />

für die Kontrolleure statt. Dadurch wird<br />

eine erfolgreiche Kontrollmethodik sichergestellt.<br />

Entscheide <strong>2009</strong> der Kommission für den ökologischen Leistungsnachweis<br />

ÖLN RAUS BTS BIO<br />

Anerkennung:<br />

– ohne Vorbehalt 13 2,4% 10 7,8% 5 7,8%<br />

– mit Meldung Veterinäramt 3 0,5%<br />

– mit Meldung AFU 3 0,5%<br />

– mit Meldung Landwirtschaftsamt 11 2,0%<br />

– mit Auflagen 8 1,5% 3 2,3% 3 4,7%<br />

– mit Vorbehalt AFU 1 0,2%<br />

– mit Nachkontrolle 25 4,6%<br />

– mit Sanktion (o. Beitragskürzung) 367 67,1% 8 6,2% 4 8,7%<br />

– mit Sanktion (Beitragskürzung) 102 18,6% 69 53,5% 23 35,9% 42 91,3%<br />

– mit Sanktion Meldung Veterinäramt 2 0,4%<br />

– mit Sanktion und Meldung AFU<br />

Nichtanerkennung: 4 0,7% 35 27,1% 23 35,9%<br />

– einzelne Tierkategorien 4 3,1% 4 6,3%<br />

Teilzahlungen 6 9,4%<br />

Diverses 8 1,5%<br />

Total Entscheide KUT-Kommission 547 100,0% 129 100,0% 64 100,0% 46 100,0%<br />

51


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Mehr Einsatztage, schwierige Personalrekrutierung, Aushilfenfonds<br />

Betriebshelferdienst<br />

Die Zahl der Einsatztage hat sich <strong>2009</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um 163 Tage erhöht.<br />

Während den Sommermonaten gab es teilweise<br />

keine Betriebshelfer in Festanstellung<br />

mehr und es mussten laufend Personen für<br />

kurzfristige Einsätze gesucht werden. Während<br />

2008 der Betriebshelferdienst mit 27 Personen<br />

bewältigt werden konnte, kamen im Berichtsjahr<br />

49 Personen zum Einsatz.<br />

Im Sommer <strong>2009</strong> war es sehr schwierig, geeignete<br />

Personen zu finden, die beim Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienst arbeiten wollten. Es gab sogar<br />

eine gewisse Zeit, in der niemand mehr eine Festanstellung<br />

beim Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst<br />

hatte. Auch auf zusätzliche Inserate gab<br />

es praktisch keine Rückmeldungen. Die Geschäftsstelle<br />

wurde deshalb stark gefordert und war auf<br />

Personen angewiesen, die kurzfristig einen Einsatz<br />

im Nebenamt übernehmen konnten. Im Juli und im<br />

August konnte der Engpass zudem mit Personen<br />

vom Maschinenring plus AG in Rüti ZH überbrückt<br />

werden. Aufgrund dieser schwierigen Situation kamen<br />

im Berichtsjahr 49 Betriebshelfer zum Einsatz.<br />

Ein Jahr zuvor waren es noch 27 Personen, die für<br />

den Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst gearbeitet<br />

haben. Glücklicherweise stabilisierte sich<br />

im Herbst die personelle Situation wieder. Auf das<br />

Inserat im September meldeten sich genügend Betriebshelfer<br />

und der Bedarf konnte ohne ausserkantonale<br />

Dienste gedeckt werden.<br />

Mehr Einsatztage im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Die Zahl der Einsatztage hat sich im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

im Vergleich zum Vorjahr wieder erhöht. Die vom<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> angestellten Betriebshelfer<br />

leisteten im eigenen Kanton mit 128 Einsätzen insgesamt<br />

1472 Einsatztage.Dies entspricht gegenüber<br />

dem Vorjahr einer Abnahme von elf Einsätzen und einer<br />

Zunahme von 275 Einsatztagen. Im Berichtsjahr<br />

betrug die durchschnittliche Einsatzdauer im Kanton<br />

<strong>St</strong>.Gallen 11,5 Tage (Vorjahr: 8,6 Tage). Der Anteil an<br />

unfall- oder krankheitsbedingten Einsätzen lag mit<br />

83 Prozent viel höher als im Vorjahr mit 58,4 Prozent.<br />

Bei den übrigen Einsätzen handelte es sich um Ferien<br />

(8,3 Prozent), Aushilfen (7,7 Prozent) oder Militärdiensteinsätze<br />

(1,0 Prozent).<br />

Im Berichtsjahr ging die Zahl der ausserkantonalen<br />

Einsätze um fast die Hälfte zurück. In elf Einsätzen<br />

wurden im Fürstentum Liechtenstein 110 Einsatztage<br />

geleistet. Insgesamt elf Einsätze mit 135 Tagen<br />

leisteten Betriebshelfer von ausserkantonalen<br />

Einsätze und Einsatztage nach Ursachen<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

Zahl der Einsatz- in Zahl der Einsatz- in<br />

Einsätze tage Prozent Einsätze tage Prozent<br />

Unfall 33 393,75 32,9 57 692 47,0<br />

Krankheit 33 305,70 25,5 39 530 36,0<br />

Militärdienst 2 27,50 2,3 1 15 1,0<br />

Ferien 40 275,75 23,0 16 122 8,3<br />

Aushilfe 31 195,25 16,3 15 113 7,7<br />

Total Kanton SG 139 1197,95 100,0 128 1472 100,0<br />

Ausserkantonal 20 221,05 11 110<br />

Total 159 1419,00 139 1582<br />

52


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Diensten, insbesondere des Maschinenrings plus<br />

AG in Rüti ZH.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> standen 49 Betriebshelfer während<br />

1582 Tagen im Einsatz. Bei 260 Arbeitstagen ergibt<br />

dies eine Vollbeschäftigung für 6,08 (Vorjahr 5,46)<br />

Personen. Lediglich neun Betriebshelfer leisteten<br />

mehr als 50 Einsatztage. Je einen Einsatz verrichteten<br />

27 Betriebshelfer. Aufgrund der schwierigen Rekrutierung<br />

musste jede Bereitschaft, auch für Einsatz<br />

von kurzer Dauer,zur Überbrückung ausgenützt werden.<br />

Leider war es teilweise nicht zu vermeiden, dass<br />

für einen Einsatz bis zu drei verschiedene Betriebshelfer<br />

auf einem Betrieb eingesetzt werden mussten.<br />

Die Einsatzleiterin organisierte für die Betriebsleiter<br />

sechs «Höcks». Diese sind für den gegenseitigen<br />

Kontakt und den Erfahrungsaustausch wertvoll.<br />

Hälfte der Betriebe ist Mitglied<br />

Zu Beginn des Geschäftsjahres gehörten 2034<br />

Landwirte dem Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst<br />

im Kanton <strong>St</strong>.Gallen an. Im Jahr <strong>2009</strong> gab<br />

es 68 Austritte und 35 neue Mitglieder. Per 31. Dezember<br />

<strong>2009</strong> waren damit 2001 Landwirte oder<br />

49,8 Prozent der 4015 direktzahlungsberechtigten<br />

Betriebe Mitglied beim Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst.49<br />

Austritte erfolgten infolge Betriebsaufgabe,<br />

8 wegen Betriebsumstellung und 11<br />

Personen machten keine Angabe. Im Weiteren sind<br />

83 Politische Gemeinden, 50 Ortsgemeinden und<br />

23 Landwirtschaftliche Genossenschaften Mitglied<br />

beim Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst.<br />

Entschädigungsansätze<br />

Die Entschädigungsansätze für den Einsatz eines<br />

Betriebshelfers werden jährlich von der Kommission<br />

für den Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es festgelegt<br />

und den Mitgliedern in einem Rundschreiben mitgeteilt.<br />

Sie variieren je nach Einsatzgrund, Betriebsgrösse<br />

und der Zonenzugehörigkeit.<br />

Der Entschädigungsansatz für den Einsatzbetrieb<br />

blieb im Berichtsjahr unverändert. Arbeitseinsätze,<br />

welche infolge eines Unfalls oder einer Krankheit getätigt<br />

wurden, kosteten je nach Zone und Betriebsgrösse<br />

zwischen 109 und 129 Franken pro Arbeitstag.<br />

Ab dem 31. Einsatztag wurde ein Zuschlag von<br />

60 Franken erhoben. Dauerte ein Einsatz mehr als 60<br />

Selbstkosten je Einsatztag<br />

Die Selbstkosten des Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienstes setzten sich wie folgt zusammen:<br />

<strong>2009</strong><br />

Lohnkosten inkl. Freizeit/Ferien 188.15 Fr.<br />

Sozialleistungen/Versicherungen 25.34 Fr.<br />

Reiseentschädigungen<br />

1.37 Fr.<br />

Büromaterial, Porti, Bankspesen 1.26 Fr.<br />

Geschäftsstelle, Verschiedenes 34.46 Fr.<br />

Selbstkosten je Einsatztag* 250.58 Fr.<br />

* zuzüglich 7,6 % Mw<strong>St</strong> 10.44 Fr.<br />

Tage, wurden 225 Franken in Rechnung gestellt. Für<br />

Ferien- und Aushilfseinsätze betrug der Tarif für die<br />

ersten zehn Tage zwischen 137 und 157 Franken.<br />

Landwirte, welche Militärdienst leisteten und deshalb<br />

einen Betriebshelfer anstellten, mussten pro Arbeitstag<br />

zwischen 183 und 193 Franken bezahlen.<br />

Aushilfenfonds Betriebshelferdienst<br />

Im jährlichen Mitgliederbeitrag für den Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienst im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

ist eine Unfallversicherung für familienfremde<br />

Aushilfen enthalten, sofern der Betrieb keine Angestellten<br />

beschäftigt, welche mehr als 2200 Franken<br />

pro Jahr verdienen. Da der Fonds für nicht UVG-versicherte<br />

Aushilfen genügend Mittel enthält, wird<br />

beim Mitgliederbeitrag für den Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienst kein zusätzlicher Beitrag<br />

mehr eingezogen.<br />

Dank<br />

Die Geschäftsstelle dankt allen Betriebshelfern für<br />

den grossen Einsatz. Dank ihres Engagements<br />

konnten zahlreiche Betriebe, welche durch Krankheit<br />

oder Unfall plötzlich auf eine Ersatzkraft angewiesen<br />

waren, mit einer qualifizierten Arbeitskraft<br />

bedient werden.<br />

Die Geschäftsstelle des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes<br />

möchte auch allen danken, die<br />

mit ihrer finanziellen Unterstützung dazu beigetragen<br />

haben, dass der Landwirtschaftliche Betriebshelferdienst<br />

auch im 39. Geschäftsjahr seinen Auftrag<br />

erfüllen konnte.<br />

53


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Jahresrechnung <strong>2009</strong> des Betriebshelferdienstes<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2009</strong> bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Erfolgsrechnung 2008 <strong>2009</strong><br />

Ertrag Fr. Fr.<br />

Landwirte 100 420.00 121 490.00<br />

Politische Gemeinden 52 829.70 52 391.05<br />

Ortsgemeinden 6 424.00 6 544.00<br />

Landwirtschaftliche Genossenschaften 2 095.00 2 055.00<br />

Gönner, BV Liechtenstein 1 000.00 1 500.00<br />

<strong>St</strong>aatsbeitrag Kanton 14 400.00 14 400.00<br />

Total Beiträge 177 168.70 198 380.05<br />

Entschädigungen für Einsätze 219 553.55 220 341.89<br />

Kapitalerträge/Verschiedenes 7 364.30 6 095.72<br />

Total Erträge 404 086.55 424 817.66<br />

Aufwand<br />

Löhne Betriebshelfer 228 578.85 297 679.35<br />

Sozialleistungen und Versicherungen 38 327.05 40 078.15<br />

Übriger Personalaufwand 3 978.35<br />

Reiseentschädigungen 8 931.10 7 390.45<br />

Bürokosten (Material, EDV) 6 500.00<br />

Porti, Bank-/Postkontogebühren 2 760.10 1 993.00<br />

Entschädigung für Geschäftsstelle 45 000.00 50 000.00<br />

Verschiedenes 23 956.35 550.00<br />

Beiträge Hilfsfonds/Rückstellungen 20 000.00<br />

Total Aufwand 374 053.45 401 669.30<br />

Vorschlag 30 033.10 23 148.36<br />

Rückschlag<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2009</strong> 2008 2008<br />

Aktiven<br />

Kasse 162.95 497.95<br />

Postkonto 12 916.40 6 687.37<br />

Bank 213 460.70 286 424.25<br />

Debitoren 61 420.70 63 574.00<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 20 000.00 20 000.00<br />

Mobilien (EDV) 1.00 1.00<br />

Wertschriften 50 400.00 50 400.00<br />

Darlehen an <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft 150 000.00 150 000.00<br />

Total Aktiven 508 361.75 577 584.57<br />

Passiven<br />

Kreditoren 30 974.55 97 929.01<br />

Passive Rechnungsabrenzung 20 930.00 50.00<br />

Rückstellungen 75 000.00 75 000.00<br />

Hilfsfonds 137 352.40 137 352.40<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 244 104.80 267 253.16<br />

Total Passiven 508 361.75 577 584.57<br />

54


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Jahresrechnung <strong>2009</strong> des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2009</strong> bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

I. Betriebsrechnung 2008 <strong>2009</strong><br />

Ertrag: Fr. Fr.<br />

Jahresbeiträge:<br />

– Mitgliedersektionen 15 114.00 15 364.00<br />

– Landwirte 565 661.05 561 154.35<br />

– Sonderbeitrag für Kommunikation 125 000.00 125 000.00<br />

Jahresbeiträge total 705 775.05 701 518.35<br />

Beiträge zugunsten Berufsbildungsfonds 00.00 113 137.90<br />

Andere Erträge für Berufsbildung 63 898.60 69 325.85<br />

Verschiedene Erträge für Öffentlichkeitsarbeit 27 428.75 25 115.70<br />

<strong>St</strong>aatsbeitrag für unentgeltliche Rechtsberatung 9 000.00 9 000.00<br />

Geschäftsstellenentschädigungen 331 267.30 337 868.18<br />

Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» 400 500.15 425 310.52<br />

Abteilung Versicherungen, Agrisano 585 625.75 622 257.37<br />

Regionale Geschäftsstelle Landdienst SG/AR 35 183.90 34 360.00<br />

Dienstleistung Arbeitskräftevermittlung 2 092.00 1 683.78<br />

Drucksachenverkauf, diveres Erträge 1 616.90 2 460.88<br />

Kapitalerträge 25 817.32 18 948.41<br />

Differenz Saldosteuersatz MW<strong>St</strong> 5 421.75 0.00<br />

Total Ertrag 2 193 627.47 2 360 986.94<br />

Aufwand<br />

Aufwand für Berufsbildungsfonds 00.00 113 137.90<br />

Aufwand für übrige Berufsbildung 68 993.90 73 434.90<br />

Aufwand Öffentlichkeitsarbeit 166 441.90 162 889.25<br />

Abstimmungen, Wahlen, Kundgebung 11 287.40 30 000.00<br />

Projekte, Regionalmarketing 24 420.95 65 456.45<br />

Flächenbeitrag Schweizerischer <strong>Bauernverband</strong> 227 434.95 226 061.00<br />

Beiträge an landwirtschaftliche Organisationen 24 272.00 25 137.00<br />

Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» 344 136.04 356 467.35<br />

Regionale Geschäftsstelle Landdienst SG/AR 32 416.60 31 391.80<br />

Bewilligungen für Arbeitskräfte 892.00 660.00<br />

Drucksachen, verschiedene Aufwände 90.00 4 565.35<br />

DV, LWR, Vorstand, Fachkommissionen 145 594.10 143 167.38<br />

Personalaufwand 828 271.45 868 289.45<br />

Sozial- und Personenversicherungen 130 762.35 118 828.55<br />

Übriger Personalaufwand, Spesen 19 233.40 25 154.64<br />

Büromiete, Reparaturen, Energieaufwand 53 477.30 62 469.45<br />

Büroeinrichtungen, EDV 25 200.33 13 545.65<br />

Verwaltungsaufwand, Porti, Telefon 47 998.84 35 693.80<br />

Werbeaufwand 00.00 4 616.50<br />

<strong>St</strong>euern, Verschiedenes 22 480.70 -68 898.55<br />

Total Aufwand 2 173 404.21 2 292 067.87<br />

Vorschlag 20 223.26 68 919.07<br />

55


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

II. Bilanz 2008 <strong>2009</strong><br />

Aktiven Fr. Fr.<br />

Kasse 376.85 947.60<br />

Postkonto 149 602.91 105 020.47<br />

Bank 210 135.09 297 330.76<br />

Festgeldanlagen 229 548.50 569 118.80<br />

Debitoren 115 941.66 245 995.74<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 5 039.95 131 986.22<br />

Langfristige Darlehen 250 000.00 250 000.00<br />

Landwirtschaftliche Anteilscheine 40 006.00 40 006.00<br />

Wertschriften 100 907.80 101 325.00<br />

Mobilien 1.00 1.00<br />

Total Aktiven 1 101 559.76 1 741 731.59<br />

Passiven<br />

Kreditoren 268 204.30 221 817.60<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 32 886.00 523 304.26<br />

Fonds für landwirtschaftliche Angestellte 9 515.00 9 515.00<br />

Fonds Landdienst 14 928.25 14 928.25<br />

Kommission für Ökoprogramme 70 000.00 70 000.00<br />

Rückstellungen Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit 41 854.90 41 854.90<br />

Rückstellungen Wahlen und Abstimmungen 60 000.00 86 000.00<br />

Rückstellungen zur Verfügung Vorstand 30 000.00 30 000.00<br />

Fonds <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> 101 221.20<br />

Eigenkapital am 31. Dezember 574 171.31 643 090.38<br />

Total Passiven 1 101 559.76 1 741 731.59<br />

Bericht der Kontrollstelle<br />

Bericht zuhanden der Delegiertenversammlung<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es vom<br />

31. März 2010.<br />

Als Kontrollstelle haben wir die Buchführung und<br />

die Jahresrechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung)<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es und des Landwirtschaftlichen<br />

Betriebshelferdienstes für das am<br />

31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr<br />

geprüft.<br />

Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen,<br />

wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen<br />

ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung<br />

mit angemessener Sicherheit erkannt<br />

werden. Wir prüften die Posten und Angaben der<br />

Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen<br />

auf der Basis von <strong>St</strong>ichproben. Ferner beurteilten<br />

wir die ordnungsgemässe Buchführung sowie die<br />

Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir<br />

sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende<br />

Grundlage für unser Urteil bildet.<br />

Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung<br />

und die Jahresrechnung Gesetz und <strong>St</strong>atuten.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung<br />

zu genehmigen.<br />

Wir stellen folgenden Antrag:<br />

Die Jahresrechnung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

sowie diejenige des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes<br />

seien zu genehmigen und die verantwortlichen<br />

Organe unter bester Verdankung zu entlasten.<br />

<strong>St</strong>.Gallen, Nassen, Grabs und Ganterschwil,<br />

11. Februar 2010<br />

Mitglieder der Kontrollstelle: Richard Flammer,<br />

Andres Iten, Ulrich <strong>St</strong>urzenegger, Urs Werder<br />

56


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Organe und Geschäftsstelle<br />

Delegiertenversammlung<br />

Fachkommissionen<br />

Alpwirtschaft<br />

Agrarmarketing<br />

und Kommunikation<br />

Berufsbildung<br />

Betriebshelferdienst<br />

Pflanzenbau<br />

Redaktion<br />

Viehwirtschaft<br />

ÖLN-Kommission<br />

Vorstand<br />

9 Mitglieder<br />

Kontrollstelle<br />

Landwirtschaftsrat<br />

43 Mitglieder<br />

<strong>St</strong>iftungsrat<br />

der <strong>St</strong>iftung<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />

Geschäftsstelle<br />

Geschäftsführer: Hans Müller<br />

Interne<br />

Dienste<br />

Personal<br />

Finanzen<br />

EDV<br />

Interessen-<br />

Vertretung<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />

Bauer<br />

Kommunikation<br />

Kontrolldienst<br />

KUT<br />

Betriebshelferdienst<br />

Versicherungen<br />

Agrarpolitik<br />

Verbandssekretariat<br />

Mitwirkung in<br />

Organisationen<br />

Hans Müller<br />

Brigitte Frick<br />

Öffentlichkeitsarbeit/PR<br />

SchuB<br />

Landdienst<br />

Brigitte Frick<br />

Rahel Fürst<br />

Redaktion<br />

Doris Ammann<br />

Sandra Weingart<br />

Oriana Oertig<br />

Vermittlung<br />

von Betriebshelfern<br />

und<br />

Arbeitskräften<br />

Andrea Lehner<br />

Krankenkasse<br />

Agrisano<br />

Globalversicherung<br />

Versicherungsberatung<br />

Inspektionsstelle<br />

Qualitätsstelle<br />

Roman <strong>St</strong>eiger<br />

Bruno Giger<br />

Monika Pinacho<br />

Lukas Bitschnau<br />

Damian Sutter<br />

Ines Neher<br />

Anja Pfister<br />

57


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Organe<br />

Vorstand<br />

Markus Ritter, Krans 4, 9450 Altstätten (Präsident) 071 755 77 11<br />

Heim-Keller Seline, Sonnegg 3335, 9200 Gossau (Vizepräsidentin) 071 385 66 91<br />

Abderhalden-Brunner Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 34 61<br />

Büsser Jakob, Looch 291, 8873 Amden 055 611 16 93<br />

Huber Anton, Füberg 505, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 25 60<br />

Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau 071 720 12 04<br />

Rohrer Niklaus, <strong>St</strong>.Georgenstrasse 251, 9011 <strong>St</strong>.Gallen 071 223 61 78<br />

Tschirky Emil, Weisstannerstrasse 249, 7326 Weisstannen 081 723 04 42<br />

Wagner Bruno, Nellen 19, 9246 Niederbüren 071 422 60 93<br />

Landwirtschaftsrat<br />

9 Mitglieder des Vorstandes (siehe oben)<br />

9 Präsidenten der regionalen landwirtschaftlichen Organisationen (siehe Seite 63)<br />

Bäuerliche Vertreter im Nationalrat<br />

Bigger Elmar, Rheinaustrasse 32, 7324 Vilters 081 302 26 91<br />

Brunner Toni, Hundsrücken 2537, 9642 Ebnat-Kappel 071 993 16 04<br />

Büchler Jakob, Matt, 8723 Rufi 055 615 15 24<br />

Müller Walter, Riethof 1, 9478 Azmoos 081 740 24 17<br />

Pfister Theophil, Meierseggstrasse 43, 9230 Flawil 071 393 36 60<br />

Landwirtschaftlicher Klub des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates<br />

Hug Hans, Chatzensteig 618, 9313 Muolen 071 411 23 30<br />

Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost und Kantonaler Bäuerinnenverband<br />

Bischofberger Robert, Arnig, 9105 Schönengrund 071 361 13 34<br />

Dürr Barbara, Karmaad 1924, 9473 Gams 081 771 46 20<br />

Von der Delegiertenversammlung gewählte Mitglieder<br />

Bruhin Peter, LV-<strong>St</strong>.Gallen, Neumarkt 3, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 226 77 11<br />

Düring Felix, Oberrüti 757, 9246 Niederbüren (Verband für Landtechnik VLT-SG) 071 422 14 40<br />

Giger Andreas, Auhof 1490, 9475 Sevelen (Gemüsebauvereinigung Rheintal) 081 740 15 82<br />

Jud Mathias, Oberfeld 974, 9126 Necker (Landjugendvereinigung) 079 319 83 75<br />

Lehmann Rico, Gonzhaus, 9304 Bernhardzell (Obstproduzentenvereinigung) 071 433 19 85<br />

Müller Kurt, Krinäuli, 9622 Krinau (Verein Ostschweizer Biobäuerinnen und -bauern) 071 988 35 09<br />

Müller Martin, Schlatt, 8716 Schmerikon (Vereinigte Milchbauern Mitt-Ost) 055 282 48 63<br />

Räss Sepp, Ladhub, 9308 Lömmenschwil (Viehzuchtverbände) 071 298 19 53<br />

Schwizer Othmar, Prantanärweg 11, 8880 Walenstadt (Suisseporcs) 081 735 21 66<br />

Tobler Matthias, Bleichestrasse 271, 9427 Wolfhalden 079 465 53 94<br />

Thoma Franziska, Münchwilen 1635, 9602 Müselbach (VESTG) 071 931 34 02<br />

Delegierte SBV, die nicht bereits Mitglied des Landwirtschaftsrates sind<br />

Jud Wendelin, Oberfeld 974, 9126 Necker 071 374 21 53<br />

Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 11<br />

Thalmann Cornell, Tufertschwil 5, 9604 Lütisburg 071 931 28 82<br />

Gross Christian, Wintersberg 2422, 9642 Ebnat-Kappel 071 994 26 58<br />

58


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Kontrollstelle<br />

Flammer Richard, LV-<strong>St</strong>.Gallen, Neumarkt 3, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 226 77 11<br />

Iten Andreas, Neubächi 200, 9123 Nassen 071 393 12 38<br />

<strong>St</strong>urzenegger Ulrich, Feldweg 1, 9472 Grabs 081 750 38 18<br />

Werder Urs, Aewil 689, 9608 Ganterschwil 071 983 51 05<br />

Fachkommissionen<br />

Alpwirtschaftskommission<br />

Hobi Markus, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstr.11, 9465 Salez (Präsident) 081 758 13 14<br />

Abderhalden Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>. Johann 071 999 34 61<br />

Jöhl Fridolin, Hüttli 453, 8873 Amden 055 611 16 09<br />

Lemm Tumasch, Landwirtschaftsamt, Unterstrasse 22, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 229 35 16<br />

Lendi Andreas, Haggengasse 10, 8880, Walenstadt 081 735 16 96<br />

Lenherr Beat, Tschudenhus 286, 9473 Gams 081 771 54 07<br />

Scherer Karin, Landw. Zentrum SG, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 15<br />

Scherrer Jakob, Egg 910, 9650 Nesslau 071 994 29 47<br />

Schwendener Richard, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstr. 11, 9465 Salez 081 758 13 20<br />

Seelhofer Niklaus, BAMOS AG, Tellstrasse 6, 8570 Weinfelden 071 622 20 66<br />

Sonderer Jürg, Landwirtschaftliche Kreditkasse, Vadianstrasse 24, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 266 40 86<br />

Kommission für Agrarmarketing und Kommunikation<br />

Rohrer Niklaus, <strong>St</strong>.Georgenstrasse 251, 9011 <strong>St</strong>.Gallen (Präsident) 071 223 61 78<br />

Abderhalden-Brunner Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 34 61<br />

Bächli <strong>St</strong>efan, Blaubrunnenstrasse 70, 8645 Jona 055 212 21 27<br />

Brülisauer Thomas, Neuhofweg 51, 9015 <strong>St</strong>.Gallen 071 311 58 42<br />

Brülisauer Franziska, Spiltrücklistrasse 20, 9011 <strong>St</strong>.Gallen 071 222 06 24<br />

Romer Erika, Vogelherdstrasse 6c, 9016 <strong>St</strong>.Gallen 071 280 01 50<br />

Schneider Bernhard, Moorhof 1, 9464 Rüthi 071 766 20 32<br />

Kommission für bäuerliche Berufsbildung<br />

Eigenmann Bruno, Frankrüti, 9305 Berg (Präsident) 071 455 17 51<br />

Frick Brigitte, Geschäftsstelle, 9230 Flawil 071 394 60 12<br />

Grünenfelder Urban, Schmitteli 365, 9246 Niederbüren 071 422 74 25<br />

Hofstetter Alex, Hof Oberkirch 1, 8722 Kaltbrunn 055 283 30 54<br />

Höhener Konrad, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 16<br />

Mosberger Fredi, Flawilerstrasse 66, 9200 Gossau 071 385 31 86<br />

Schmid Josef, Berufs- und Weiterbildungszentrum bzb, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 17<br />

Schwendener Hans Peter, Saxweg 27, 9470 Buchs 081 756 27 67<br />

Senn Vreni, Buechenhorn, 9613 Mühlrüti 071 983 37 05<br />

Wagner Bruno, Nellen 19, 9246 Niederbüren 071 422 60 93<br />

Willi Martin, Tugenboden 2087, 7323 Wangs 081 723 14 85<br />

Kommission des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes<br />

Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau (Präsident) 071 720 12 04<br />

Huber Anton, Füberg 505, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 25 60<br />

Hungerbühler Norbert, Bubental 935, 9230 Flawil 071 393 88 87<br />

Looser Walter, Hofwis, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 18 47<br />

Taverna Andrea, Gemeindepräsident, Unterdorf 9, 9245 Oberbüren 071 955 90 41<br />

59


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Kommission für Pflanzenbau<br />

Gämperli Christoph, Landw. Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil (Präsident) 071 394 53 00<br />

Hui Ueli, Lamperswil 639, 9533 Kirchberg 071 931 32 18<br />

Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau 071 720 12 04<br />

Rohner Kurt, Fahrstrasse 9, 9444 Diepoldsau 071 733 23 57<br />

Schwarz Andreas, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 23<br />

Schwendener Hans Peter, Saxweg 27, 9470 Buchs 081 756 27 67<br />

Sennhauser Sepp, Hölzli 514, 9512 Rossrüti 071 911 62 70<br />

Geschäftsstelle: <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>, 9230 Flawil 071 394 60 10<br />

Kommission für ökologischen Leistungsnachweis<br />

Schmid Josef, Berufs- und Weiterbildungszentrum bzb, Rheinhof, 9465 Salez (Präsident) 081 758 13 17<br />

Hui Ueli, Lamperswil 639, 9533 Kirchberg 071 931 32 18<br />

Frick Georg, Badenerstr. 571, 8048 Zürich 043 321 92 52<br />

Giger Pius, Grenzhof, 8718 Schänis 055 615 35 50<br />

Schiess Corina, Hintergasse 12, 9620 Lichtensteig 071 985 09 65<br />

Widmer Adolf, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Uznacherstrasse 2, 8722 Kaltbrunn 055 293 33 44<br />

Ziegler Ernst, Enggetschwil 663, 9200 Gossau 071 385 80 67<br />

Zogg Bea, Winnenwis 2385, 9472 Grabs 081 771 17 77<br />

Zwingli Hansjakob, Landwirtschaftsamt, Unterstrasse 22, 9000 <strong>St</strong>.Gallen 071 229 34 27<br />

Redaktionskommission<br />

Ritter Markus, Krans 4, 9450 Altstätten (Präsident) 071 755 77 11<br />

Ammann-Süess Doris, Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer», 9230 Flawil 071 394 60 15<br />

Keller Dorthe, Weidhöchi 692, 9203 Niederwil 071 393 66 69<br />

Manser Christian, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil 071 394 53 34<br />

Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 11<br />

Oertig Oriana, Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer», 9230 Flawil 071 394 60 15<br />

Weingart Sandra, Redaktion «Bäuerin heute», 9230 Flawil 071 394 60 15<br />

Kommission für Viehwirtschaft (Kerngruppe)<br />

Büsser Jakob, Looch 291, 8873 Amden 055 611 16 93<br />

Huber Anton, Füberg 505, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 25 60<br />

Manser Christian, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil 071 394 53 34<br />

Tschirky Emil, Weisstannerstrasse 249, 7326 Weisstannen 081 723 04 42<br />

Folgende Organisationen werden je nach Thema eingeladen:<br />

Rindviehhalter ohne Verkehrsmilchproduktion des Kantons <strong>St</strong>.Gallen; Viehzuchtverbände; Suisseporcs,<br />

Sektion Ostschweiz; Mutterkuh Schweiz; Verband <strong>St</strong>.Gallischer Ziegenzuchtgenossenschaften; <strong>St</strong>.Gallischer<br />

Schafzuchtverband; NSG Nutz- und Schlachtviehgenossenschaft; Genossenschaft Markthalle Sargans;<br />

Genossenschaft Markthalle Toggenburg; privater Viehhandel.<br />

<strong>St</strong>iftungsrat <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />

Hollenstein Guido, Boxloo 463, 9512 Rossrüti (Präsident) 071 911 31 16<br />

Gort Erwin, Ausserdorf, 7313 Vättis (Vizepräsident) 081 306 12 86<br />

Abderhalden-Brunner Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 34 81<br />

Freund Walter, Heiterhof, 9453 Eichberg 071 755 83 59<br />

Hofstetter Alex, Hof Oberkirch, 8722 Kaltbrunn 055 283 30 54<br />

Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 11<br />

Müller Martin, Heldstrasse 11, 9205 Waldkirch 071 433 19 12<br />

Geschäftsführer: Bitschnau Lukas, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 14<br />

60


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Delegierte beim SBV<br />

Delegierte des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />

Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> hat Anspruch auf 21 Delegierte im Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong> (SBV).<br />

Die Verteilung und Wahl erfolgt gemäss Reglement vom 3. Juli 1996. Nachstehend sind die 21 Delegierten<br />

in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.<br />

Angehrn Cornel, Hub 15, 9313 Muolen 071 410 05 67<br />

Bannwart Matthias, Bannwil, 9305 Berg 071 455 12 09<br />

Butz Thomas, Thurau, 9244 Niederuzwil 071 951 20 12<br />

Büsser Jakob, Looch 291, 8873 Amden 055 611 16 93<br />

Dürr Barbara, Karmaad 1924, 9473 Gams 081 771 46 20<br />

Eberle Anton, Rutz, 8894 Flumserberg Saxli 081 733 20 68<br />

Egli Lorenz, Feldhof, 9512 Rossrüti 071 911 14 77<br />

Fischli Robert, Spitzenwies, 8717 Benken 055 283 49 45<br />

Freund Walter, Härdlistrasse 77, 9453 Eichberg 071 755 52 59<br />

Gross Christian, Wintersberg, 9642 Ebnat-Kappel 079 483 08 37<br />

Heim-Keller Seline, Sonnegg, 9200 Gossau * 071 385 66 91<br />

Kugler Roland, Gaden, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 14 52<br />

Kuster Peter, Reutestrasse 1444, 9444 Diepoldsau 071 733 10 89<br />

Lenherr Beat, Tschudenhus 286, 9473 Gams 081 771 54 07<br />

Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil* 071 394 60 11<br />

Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau* 071 720 12 04<br />

Ritter Markus, Krans 4, 9450 Altstätten* 071 755 77 11<br />

Thalmann Cornell, Tufertschwil 5, 9604 Lütisburg 071 931 28 82<br />

Thoma Franziska, Münchwilen 1635, 9602 Müselbach 071 931 34 02<br />

Tschirky Emil, Weisstannerstrasse 249, 7326 Weisstannen 081 723 04 42<br />

Wagner Bruno, Nellen 19, 9246 Niederbüren 071 422 60 93<br />

* Zugleich auch Mitglieder der Landwirtschaftskammer des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es (SBV)<br />

Delegierte anderer Organisationen im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />

Bischofberger Robert, Arnig, 9105 Schönengrund* (Schweizer Milchproduzenten) 071 361 13 34<br />

Büchler Jakob, Matt, 8723 Rufi 055 615 15 24<br />

Graf Hans, Feldhof, 9463 Oberriet (Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten) 071 761 27 49<br />

Hollenstein Guido, Boxloo 463, 9512 Rossrüti (IP-Suisse) 071 911 31 16<br />

Müller Martin, Schlatt, 8716 Schmerikon (Schweizer Milchproduzenten) 055 282 48 63<br />

Müller Walter, Riethof, 9478 Azmoos* (Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten) 081 740 24 17<br />

Nüesch Paul, Tratthof 1509, 9443 Widnau (Schweizer Milchproduzenten) 071 222 17 20<br />

Rimle Cornel, Agen, 9312 Häggenschwil (Bio Suisse) 071 298 30 07<br />

Ritter Andreas, Geschäftsführer, 9200 Gossau (Schweizer Milchproduzenten) 071 387 48 44<br />

<strong>St</strong>urzenegger Hans, Büls, 9472 Grabs (Schweizer Milchproduzenten) 081 771 34 28<br />

* Zugleich auch Mitglieder der Landwirtschaftskammer des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es (SBV)<br />

61


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Organisationen<br />

Adresse:<br />

Präsident:<br />

LV-<strong>St</strong>.Gallen, Postfach 1092<br />

Egger Paul, Oberwattstrasse 4a<br />

9001 <strong>St</strong>.Gallen 9200 Gossau 071 385 68 79<br />

Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost Kern Hanspeter, Dorfstrasse 28,<br />

Poststrasse 13, 9200 Gossau 8454 Buchberg 044 867 36 48<br />

NSG Nutz- und Schlachtviehgenossenschaft Schläpfer Eugen, Buchen,<br />

Scheibenböhl 223, 9104 Waldstatt 9427 Wolfhalden 071 888 17 36<br />

Ostschweizer Pächterverband Huser Peter, Bühl 58,<br />

Sektion <strong>St</strong>.Gallen 9658 Wildhaus 071 999 17 38<br />

Silovereinigung <strong>St</strong>.Gallen-Appenzell<br />

Aemisegger Bruno, Haufen,<br />

9426 Lutzenberg 071 888 61 32<br />

Verband für Landtechnik<br />

Düring Felix, Oberrüti,<br />

<strong>St</strong>.Gallen, Appenzell, Glarus 9246 Niederbüren 071 422 14 40<br />

BBV Treuhand<br />

Meier Konrad, Buechschachen,<br />

Rheinhofstrasse7, 9465 Salez 9102 Herisau 071 351 28 92<br />

Rindviehhalter ohne Verkehrsmilchproduktion Jud Wendelin, Oberfeld,<br />

des Kantons <strong>St</strong>.Gallen 9126 Necker 071 374 21 53<br />

Kantonaler Bäuerinnenverband <strong>St</strong>.Gallen Dürr Barbara, Karmaad 1924,<br />

9473 Gams 081 771 46 20<br />

Imkerverband <strong>St</strong>.Gallen-Appenzell Züst Hans, Neuchlenstrasse 27a,<br />

9200 Gossau 071 385 88 42<br />

Landwirtschaftlicher Klub Hug Hans, Chatzensteig 618<br />

des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates 9313 Muolen 071 411 23 30<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Obstverband<br />

Lehmann Rico, Oberhueb,<br />

9304 Bernhardzell 071 433 19 85<br />

Gemüsebauvereinigung Rheintal<br />

Giger Andreas,Auhof,<br />

9475 Sevelen 081 740 15 82<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Braunviehzuchtverband<br />

Räss Sepp, Ladhub,<br />

9308 Lömmenschwil 071 298 19 53<br />

<strong>St</strong>.Gallische Landjugendvereinigung Nauer Michael, Unterhaus 115<br />

9033 Untereggen 071 866 18 34<br />

<strong>St</strong>.Gallische Saatzuchtgenossenschaft<br />

Kessler Fredy, Rüeggetschwil,<br />

9200 Gossau 071 385 13 24<br />

Verband landwirtschaftlicher Angestellter Ulrich Paul, Wildhusstrasse,<br />

des Kantons <strong>St</strong>.Gallen 9200 Gossau 071 385 19 91<br />

<strong>St</strong>.Gallischer Schafzuchtverband<br />

Keller Martin, Oberes Rhynerhaus,<br />

9470 Buchs 081 756 28 35<br />

Verband <strong>St</strong>.Gallischer<br />

Wenk Josef, Riet<br />

Ziegenzuchtgenossenschaften 9612 Dreien 071 983 26 25<br />

62


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Adresse:<br />

Präsident:<br />

Verein ehemaliger Schüler und Schülerinnen Brülisauer Damian, Im Gisli 1<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschafts- und bäuerlicher 9450 Lüchingen 071 755 04 18<br />

Hauswirtschaftsschulen (VESTG)<br />

Verein Ostschweizer Biobäuerinnen<br />

Müller Kurt, Krinäuli,<br />

und -bauern 9622 Krinau 071 988 35 09<br />

Vereinigung <strong>St</strong>.Gallischer Beerenpflanzer Kuster Rico, Rheinhofstrasse 1440,<br />

9444 Diepoldsau 071 733 33 83<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Weinbauverband Eberle Daniel, Seestrasse 43a,<br />

8880 Walenstadt 081 735 24 10<br />

Alpwirtschaftlicher Verein Toggenburg Scherrer Jakob, Egg 910,<br />

9650 Nesslau 071 994 29 47<br />

Sennenverband Toggenburg<br />

Bösch Georg, Schwantlen,<br />

9630 Wattwil 071 988 32 84<br />

Verein Ziegenfreunde<br />

Koch Hanspeter, Sonnhalden<br />

9607 Mosnang 071 980 03 53<br />

Regionale landwirtschaftliche Organisationen<br />

Bäuerliche Vereinigung <strong>St</strong>.Gallen-Gossau Angehrn Cornel, Hub 15<br />

9313 Muolen 071 410 05 67<br />

Bäuerliche Vereinigung Region Rorschach Bannwart Matthias, Bannwil,<br />

9305 Berg 071 455 12 09<br />

Landwirtschaftlicher Bezirksverein Unterrheintal Kuster Peter, Reutestrasse 1444,<br />

9444 Diepoldsau 071 733 10 89<br />

Landwirtschaftliche Vereinigung Rheintal Freund Walter, Härdlistrasse 77,<br />

9453 Eichberg 071 755 52 59<br />

Landwirtschaftlicher Verein Werdenberg Lenherr Beat, Tschudenhus 286,<br />

9473 Gams 081 771 54 07<br />

Landwirtschaftliche Vereinigung Sarganserland Eberle Anton, Rutz,<br />

8894 Flumserberg Saxli 081 733 20 68<br />

<strong>Bauernverband</strong> See-Gaster<br />

Fischli Robert, Spitzenwies<br />

8717 Benken 055 283 49 45<br />

Bauernverein Toggenburg<br />

Kugler Roland, Gaden,<br />

9621 Oberhelfenschwil 071 374 14 52<br />

Landwirtschaftliche Vereinigung<br />

Egli Lorenz, Feldhof,<br />

Region Wil 9512 Rossrüti 071 911 14 77<br />

63


st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

Dienstleistungen<br />

<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />

- Betriebshelferdienst<br />

- Verbandssekretariat<br />

- Rechtsauskünfte<br />

Magdenauerstrasse 2<br />

Postfach 151, 9230 Flawil<br />

Telefon 071 394 60 10, Fax 071 394 60 19<br />

E-Mail: info@bauern-sg.ch, www.bauern-sg.ch<br />

Hans Müller<br />

Geschäftsführer<br />

Brigitte Frick<br />

<strong>St</strong>v. Geschäftsführerin<br />

Kommunikation<br />

Andrea Lehner<br />

Betriebshelferdienst<br />

Verbandssekretariat<br />

Versicherungensberatung<br />

Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil<br />

Telefon 071 394 60 17<br />

E-Mail: beratung@bauern-sg.ch<br />

Lukas Bitschnau, Leiter Abteilung Versicherung<br />

Damian Sutter, Versicherungsberater<br />

Kontrolldienst KUT<br />

Magdenauerstrasse 2, Postfach 151, 9230 Flawil<br />

Telefon 071 394 60 13, Fax 071 394 60 19<br />

E-Mail: roman.steiger@bauern-sg.ch<br />

www.bauern-sg.ch<br />

Doris Ammann-Süess, leitende Redaktorin<br />

Sandra Weingart, Redaktorin«Bäuerin heute»<br />

Oriana Oertig, Redaktionsmitarbeiterin<br />

Krankenkasse Agrisano<br />

Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil<br />

Telefon 071 394 60 16, Fax 071 394 60 19<br />

E-Mail: info-sg@agrisano.ch<br />

Ines Neher, Sachbearbeiterin<br />

Anja Pfister, Sachbearbeiterin<br />

Roman <strong>St</strong>eiger<br />

Leiter Kontrolldienst KUT<br />

Bruno Giger, Mitarbeiter<br />

Monika Pinacho, Mitarbeiterin<br />

Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer»<br />

Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil<br />

Telefon 071 394 60 15, Fax 071 394 60 19<br />

E-Mail: sgbauer@bauern-sg.ch<br />

www.bauern-sg.ch<br />

Agriviva<br />

Vermittlungsstelle für Kantone SG, TG, AI<br />

Rahel Fürst<br />

Gräflibühlstrasse 9a<br />

9445 Rebstein<br />

Telefon 071 390 09 64, Fax 071 390 09 65<br />

E-Mail: agriviva.sg@bluewin.ch<br />

www.agriviva.ch<br />

Bäuerliche Familienhilfe:<br />

Kantonaler Bäuerinnenverband <strong>St</strong>.Gallen<br />

Vermittlungsstelle: Rösli Oberholzer<br />

Böllenberg, 8730 Uznach<br />

Telefon 055 280 12 31<br />

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