Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband
Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband
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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2009</strong><br />
2 Vorwort<br />
3 Landwirtschaftsjahr <strong>2009</strong><br />
11 Einkommen und Arbeitsverdienst<br />
14 Politische Rahmenbedingungen<br />
17 Delegiertenversammlung<br />
21 Landwirtschaftsrat<br />
24 Vorstand<br />
29 Fachkommissionen<br />
34 Landwirtschaftlicher Klub<br />
35 Geschäftsstelle<br />
39 Agrarmarketing/Kommunikation<br />
42 «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer»<br />
44 Versicherungsberatung<br />
46 Krankenkasse Agrisano<br />
48 <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />
49 Kontrolldienst KUT<br />
52 Betriebshelferdienst<br />
55 Jahresrechnung<br />
56 Bericht der Kontrollstelle<br />
57 Organe und Geschäftsstelle<br />
62 Organisationen<br />
64 Kontakte<br />
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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Vorwort des Präsidenten des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
Einfuhrschutz erhalten<br />
<strong>2009</strong> war für die Landwirtschaft wirtschaftlich ein<br />
schwieriges Jahr. Eine sinkende Nachfrage und ein<br />
hohes Angebot brachten die Preise unter Druck. Die<br />
Einkommen unserer Bauernfamilien sind in der Folge<br />
auf tiefem Niveau nochmals gesunken. Dies ist sehr<br />
schmerzlich und stellt hohe Ansprüche an die Sicherung<br />
einer jederzeitigen Liquidität<br />
auf unseren Betrieben. Zudem<br />
brachte die Aufhebung der staatlichen<br />
Milchkontingentierung auf<br />
den 1. Mai <strong>2009</strong>, ohne privatrechtliche<br />
Nachfolgeregelung zwischen<br />
den Marktpartnern, sehr viel Unsicherheit<br />
für die betroffenen Bäuerinnen<br />
und Bauern.Die Entwicklung<br />
im vergangenen Jahr führte uns unmissverständlich<br />
vor Augen, wie labil<br />
landwirtschaftliche Märkte sind<br />
und wie schnell Einkommenseinbrüche<br />
möglich werden.<br />
Markus Ritter<br />
Die WTO hat im vergangenen Jahr einmal mehr<br />
ein Trauerspiel geboten. Gelähmt von der Weltwirtschaftskrise,<br />
wurden keine neuen Ansätze für<br />
die Doha-Runde gefunden. Der Schutz der eigenen<br />
Wirtschaft hat in vielen bedeutenden <strong>St</strong>aaten nochmals<br />
zugenommen. Insbesondere die USA waren<br />
wiederum bereit, Massnahmen zum Schutz der eigenen<br />
Interessen zu ergreifen. Nur für uns Bäuerinnen<br />
und Bauern soll Liberalisierung ein taugliches<br />
Mittel zur Lösung der Probleme sein. Weit gefehlt!<br />
Es gilt, mit Nachdruck eine Neuorientierung der<br />
WTO für die Landwirtschaft auf Basis von Multifunktionalität,<br />
Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität<br />
zu fordern.<br />
Eine der wichtigsten agrarpolitischen Erkenntnisse<br />
im vergangenen Jahr war die wissenschaftlich<br />
belegte Feststellung, dass ein Agrarfreihandel mit<br />
der EU die Folgen eines WTO-Abschlusses für die<br />
Schweizer Landwirtschaft nicht mindert, sondern<br />
verschärft.Damit brach die Argumentationskette des<br />
Bundesrates für den Agrarfreihandel mit der EU zusammen.Ein<br />
Agrarfreihandel mit der EU ist selbst bei<br />
einem Abschluss der Doha-Runde der WTO keine Medizin<br />
für die Schweizer Landwirtschaft, sondern Gift.<br />
Der durch den Agrarfreihandel mit der EU vollständig<br />
eliminierte Einfuhrschutz ist eine der wichtigsten<br />
agrarpolitischen Massnahmen bezüglich<br />
Einkommenswirkung für unsere<br />
Bauernfamilien. Dies gilt praktisch<br />
ohne Ausnahme für die gesamte<br />
Landwirtschaft. Das Interessante<br />
am Einfuhrschutz ist, dass er den<br />
<strong>St</strong>aat nichts kostet, sondern im Gegenteil<br />
jährlich rund 400 Millionen<br />
Franken Zolleinnahmen in die leere<br />
<strong>St</strong>aatskasse spült. Warum will man<br />
dies aufgeben? Welche Interessen<br />
stehen dahinter?<br />
Im Jahre <strong>2009</strong> wurde hinter den<br />
Kulissen an der Weiterentwicklung<br />
des Direktzahlungssystems intensiv gearbeitet. Die<br />
Landwirtschaft tut gut daran, die Vorlage sehr kritisch<br />
zu prüfen. Jede Schwächung einer produzierenden<br />
Landwirtschaft muss zurückgewiesen werden.Unser<br />
Selbstversorgungsgrad beträgt nur noch<br />
rund 58 Prozent und darf nicht mehr weiter fallen.<br />
Dies wäre nicht im Interesse unseres Landes. Die<br />
Zahl der agrarpolitischen Baustellen ist enorm. Laufend<br />
werden neue Aufgaben gestellt. Nur mit dem<br />
Einsatz aller Kräfte können wir erfolgreich sein.<br />
Ich danke an dieser <strong>St</strong>elle sehr herzlich meinen<br />
Kolleginnen und Kollegen im Vorstand sowie den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle<br />
für ihr grosses Engagement.<br />
Speziell danke ich aber Ihnen, geschätzte Bäuerinnen<br />
und Bauern, für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung<br />
während des vergangenen Jahres.<br />
Markus Ritter<br />
Präsident <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
2
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Gute Witterungsbedingungen, grosse Erntemengen, sinkende Erlöse<br />
Landwirtschaftsjahr <strong>2009</strong><br />
Die optimalen Wetterbedingungen haben den<br />
Bauern im Jahre <strong>2009</strong> Rekordernten beschert.<br />
Die Folge der grossen Erntemengen war ein<br />
starker Preisdruck bei fast allen Produkten.<br />
Der Wert der Erzeugung landwirtschaftlicher<br />
Güter ist deshalb gesamtschweizerisch im<br />
Vergleich zum Vorjahr auf 9,711 Milliarden<br />
Franken oder um 5,7 Prozent zurückgegangen.<br />
Der Produktionswert der Milch verringerte<br />
sich wegen des Preissturzes bei der<br />
Molkereimilch um 13,5 Prozent.<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war das siebtwärmste Jahr seit<br />
Messbeginn im Jahr 1864. Der Wärmeüberschuss<br />
betrug im Durchschnitt 1,2 Grad. Vor allem der<br />
Frühling und der Herbst waren ausgesprochen sonnig.<br />
Die Wintermonate Januar und Februar waren zu<br />
kalt und die Niederschläge lagen stark unter der<br />
Norm. Im Fürstenland gab es im Januar 19 Eistage<br />
(ganztags unter null Grad) und 30 Frosttage (Temperaturminimum<br />
mindestens null Grad). Auch im<br />
Februar wurden sechs Eis- und 24 Frosttage registriert.<br />
Der März war nass und sonnenarm und es<br />
gab noch 15 Frosttage. Der Frühling liess lange auf<br />
sich warten. Die Vegetation war Ende März rund 10<br />
Tage im Rückstand.<br />
Warmer und trockener Frühling<br />
Mit einer Durchschnittstemperatur von 11,4 Grad<br />
war der April an der Wetterstation Fürstenland in<br />
Niederuzwil um 4,0 Grad zu warm.Die Niederschläge<br />
erreichten mit 25 Millimeter nur 25 Prozent der<br />
Norm. Dank der warmen Witterung wurde der anfängliche<br />
Temperaturrückstand bis Ende April zu einem<br />
Vorsprung von einer Woche.<br />
Der Mai <strong>2009</strong> war landesweit der wärmste seit 140<br />
Jahren. Es gab sieben Sommertage mit über 25<br />
Grad und zwei Hitzetage mit über 30 Grad, was bisher<br />
im Mai noch nie vorkam. In Chur wurde mit ausserordentlichen<br />
34,1 Grad der bisherige Mairekord<br />
um fast zwei Grad überrundet.<br />
Der Gewittersturm mit Hagel vom 28. Mai <strong>2009</strong><br />
hatte gebietsweise alles zugedeckt. In Muolen sah<br />
es aus wie im Winter.<br />
(B. Giger)<br />
Am 26. Mai bereitete ein heftiger Gewittersturm<br />
mit Hagel der Mai-Hitze ein Ende. Er überquerte die<br />
Schweiz mit über 100 Kilometern pro <strong>St</strong>unde und<br />
brachte viel Regen.Vom schweren Hagel besonders<br />
betroffen waren in der Ostschweiz der Thurgau und<br />
die an den Thurgau angrenzenden <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Gemeinden.<br />
Freiland-Erdbeeren wurden vom Hagel<br />
zerhackt und Bäume zum Teil entlaubt.<br />
Der Gewittersturm vom 26. Mai hat in der Schweizer<br />
Landwirtschaft Schäden von rund zehn Millio-<br />
Der Hagel hat die jungen Maispflanzen total zerstört.<br />
(B. Giger)<br />
3
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
nen Franken verursacht.Bei der Hagel-Versicherung<br />
gingen 1500 Meldungen ein, davon 500 aus dem<br />
Kanton Thurgau und 120 aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen.<br />
Die Niederschläge erreichten im Mai im Flachland<br />
der Ostschweiz mit rund 120 Millimetern die Norm.<br />
Überdurchschnittliche Regenmengen von bis zu<br />
140 Prozent über der Norm gab es im Alpsteingebiet<br />
und im Toggenburg.<br />
Heisser und sonniger Sommer<br />
Der Juni <strong>2009</strong> war zu warm. An acht Tagen gab es<br />
teils sehr heftige Gewitter. Die Niederschlagsmengen<br />
lagen 140 bis 170 Prozent über der Norm. Im<br />
Juli war es oft schwülheiss und es entluden sich immer<br />
wieder heftige Gewitter mit ergiebigen Niederschlägen.<br />
Der August war wärmer als der Juli und insgesamt<br />
sehr sonnig und zu trocken. An 25 Tagen wurden<br />
Temperaturen von 25 Grad und mehr gemessen. Es<br />
war der drittwärmste August seit Messbeginn<br />
1864. Regen fiel nur an sechs Tagen. Die Niederschläge<br />
erreichten lediglich 50 Prozent des langjährigen<br />
Durchschnitts. Ein Unwetter mit starken Niederschlägen<br />
führte am 8. August in der Ostschweiz<br />
Extreme Hagelschäden<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> wird als das schadenreichste Jahr<br />
in die 130-jährige Geschichte der Schweizerischen<br />
Hagel-Versicherungs-Gesellschaft eingehen.<br />
Die Hagelfronten vom 26. Mai und noch<br />
grossflächiger jene vom 23. Juli <strong>2009</strong> haben<br />
eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Gesamtschweizerisch<br />
wurden total 16 700 Schadenmeldungen<br />
(Vorjahr 6400 Meldungen)<br />
registriert. Der Kanton <strong>St</strong>.Gallen blieb von den<br />
Hagelfronten weitgehend verschont Die<br />
Schweizer Hagel registrierte 298 Schadenmeldungen<br />
(Vorjahr 397 Meldungen).Davon waren<br />
222 im Monat Mai.<br />
Die Summe der ausbezahlten Schäden stieg um<br />
das Vierfache des Vorjahres auf 111 Millionen<br />
Franken (Vorjahr 26,3 Mio. Franken). Die Auszahlungen<br />
erreichten mehr als das Doppelte der Prämieneinnahmen<br />
von 51,3 Millionen Franken.<br />
zu Überschwemmungen. Von Schäden betroffen<br />
waren das <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Rheintal, insbesondere Eichberg,<br />
Oberriet und Altstätten.<br />
Der September brachte einen schönen Altweibersommer.<br />
An der Wetterstation Fürstenland in Niederuzwil<br />
wurde die höchste Temperatur am 1. September<br />
mit 32 Grad und die tiefste mit fünf Grad<br />
am 6. September gemessen. Die Niederschläge erreichten<br />
mit 67 Millimetern nur 68 Prozent der<br />
Norm.<br />
Die ersten sieben Tage im Oktober blieb es noch<br />
trocken. Am 7. Oktober wurden an vielen Orten 24<br />
bis 28 Grad gemessen. Am 15. Oktober wurde im<br />
Flachland bereits der erste Frost registriert.<br />
Nach der Trockenperiode regnete es ergiebig. Oberhalb<br />
von 800 bis 1000 Metern gab es am 17. Oktober<br />
im Toggenburg bereits 20 bis 50 Zentimeter<br />
Neuschnee, auf dem Säntis sogar 75 Zentimeter.<br />
Gegen Ende Oktober bescherte ein Hochdruckgebiet<br />
sonniges Herbstwetter.<br />
Der November war der zweitwärmste seit Messbeginn<br />
1864.In <strong>St</strong>.Gallen betrug der Wärmeüberschuss<br />
4,1 Grad. Die Niederschläge erreichten 150 Prozent<br />
des langjährigen Durchschnitts. Im Mittelland<br />
schneite es erstmals am letzten Novembertag. Im<br />
Dezember waren das erste und das letzte Monatsdrittel<br />
deutlich zu mild, die Mitte hingegen zu kalt.<br />
Rückgang des Produktionswertes<br />
Der Produktionswert der Landwirtschaft betrug im<br />
Jahre <strong>2009</strong> gemäss Schätzung des Bundesamts für<br />
<strong>St</strong>atistik 10,729 Milliarden Franken. Das sind rund<br />
fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Davon stammen<br />
42,8 Prozent aus der pflanzlichen und 47,7<br />
Prozent aus der tierischen Produktion. Die restlichen<br />
9,5 Prozent brachten die landwirtschaftlichen<br />
Dienstleistungen und die nichtlandwirtschaftlichen<br />
Nebentätigkeiten.<br />
Im Bereich der pflanzlichen Erzeugung sank der<br />
Produktionswert beim Getreide gegenüber 2008<br />
um 14,5 Prozent, bei den Ölsaaten und Ölfrüchten<br />
um 32,0 Prozent, bei den Zuckerrüben um 13,2 Prozent<br />
und bei den Kartoffeln um 6,0 Prozent. Einzig<br />
bei Futterpflanzen, bei Obst und beim Wein war der<br />
Produktionswert höher als im Vorjahr.<br />
Im Bereich der tierischen Erzeugung lag der Produktionswert<br />
bei den Rindern um 6,7 Prozent und bei<br />
4
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
den Schweinen um 6,2 Prozent tiefer als im Vorjahr.<br />
Beim Geflügel hat er sich um 4,8 Prozent erhöht.<br />
Obwohl die Milcheinlieferungen gegenüber dem<br />
Vorjahr nicht angestiegen sind, verringerte sich der<br />
Produktionswert der Milch um 13,5 Prozent. Die zu<br />
hohen Milchanlieferungen in den Jahren 2008 und<br />
<strong>2009</strong> haben zu einem massiven Preisrückgang bei<br />
der Molkereimilch geführt.<br />
Optimales Jahr für den Futterbau<br />
Nachdem der April den Frühling endlich ins Land<br />
gebracht hatte, holte die Natur den Vegetationsrückstand<br />
rasch auf. Ab Anfang April konnte in tiefen<br />
Lagen das Vieh geweidet werden. Mitte April<br />
wurde mit dem Eingrasen begonnen. In frühen Lagen<br />
wurde vor Ende April Heugras gemäht. Das<br />
warme Sommerwetter mit häufigen Gewittern war<br />
für das Wachstum von Gras und Mais ideal und<br />
brachte überdurchschnittliche Erträge. Es könnte<br />
viel Heu, Emd und Silomais von guter Qualität eingebracht<br />
werden.<br />
Gute Erträge im Ackerbau<br />
Beim Brotgetreide inkl. Futterweizen war die Anbaufläche<br />
gesamtschweizerisch um 0,8 Prozent<br />
kleiner als im Vorjahr. Die Erträge waren mit 60,2<br />
Kilo pro Are leicht besser als im Jahre 2008. Die Anbaufläche<br />
von Futtergetreide (ohne Futterweizen)<br />
Produktionswert der Landwirtschaft 2000 bis <strong>2009</strong><br />
gerundet auf Millionen Franken<br />
Produkt 2000 r 2005 2008 <strong>2009</strong> a 2008–09 b<br />
Erzeugung landwirtschaftlicher Güter: 10 166 9 415 10 297 9 711 – 5,7<br />
Total pflanzliche Erzeugung: 4 883 4 466 4 676 4 589 – 1,8<br />
– Getreide 620 448 459 393 – 14,5<br />
– Handelsgewächse (Ölsaaten, Zuckerrüben) 263 285 317 248 – 21,7<br />
– Futterpflanzen, inkl.Futtermais 1 351 1 348 1 253 1 280 2,2<br />
– Erzeugnisse des Gemüse- und Gartenbaus 1 332 1 270 1 421 1 410 – 0,8<br />
– Kartoffeln (einschl. Pflanzkartoffeln) 207 177 184 173 – 6,0<br />
– Obst (Frischobst, Weintrauben) 643 496 539 563 4,4<br />
– Wein 438 413 459 478 4,2<br />
– Sonstige pflanzliche Erzeugnisse 29 29 44 44 0,0<br />
Total tierische Erzeugung: 5 283 4 949 5 621 5 122 – 8,9<br />
– Rinder 1 190 1 177 1 299 1 212 – 6,7<br />
– Schweine 1 083 975 1 158 1 087 – 6,2<br />
– Geflügel 183 206 229 240 4,8<br />
– Sonstige Tiere 73 67 66 62<br />
– Milch 2 569 2 336 2 678 2 316 – 13,5<br />
– Eier 178 180 185 194 5,2<br />
– Sonstige tierische Erzeugnisse 7 8 6 11 83,3<br />
Erzeugung landw. Dienstleistungen 560 638 650 664 2,1<br />
Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten 358 294 347 354 2,0<br />
Gesamttotal Erzeugung des<br />
landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 1 11 084 10 347 11294 10 729 – 5,0<br />
r<br />
Revidiert 2007 a<br />
Schätzung b<br />
in Prozenten, zu laufenden Preisen Quelle: Bundesamt für <strong>St</strong>atistik, SBV<br />
5
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
ging gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent zurück.<br />
Die Erträge waren bei Brot- und Futtergetreide<br />
erfreulich und von guter Qualität.<br />
Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen bauten im Berichtsjahr nur<br />
noch 228 Landwirte (Vorjahr 301) Extensogetreide<br />
inkl. Brotgetreide an. Die Anbaufläche ist von 704<br />
Hektaren auf 540 Hektaren oder um fast einen Viertel<br />
zurückgegangen.<br />
Die Rapsernte <strong>2009</strong> hat gesamtschweizerisch gegenüber<br />
2008 um 6,9 Prozent zugenommen. Mit<br />
31,5 Kilo pro Are wurde ein sehr guter Ertrag erzielt.<br />
Aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen und dem Fürstentum<br />
Liechtenstein lieferten 33 Rapsproduzenten<br />
den drei Sammelstellen in Niederuzwil, <strong>St</strong>. Margrethen<br />
und Schaan 253 956 Kilo Raps ab. Die Zahl der<br />
Produzenten, die den Sammelstellen Soja ablieferten,<br />
geht im Kanton <strong>St</strong>.Gallen immer mehr zurück.<br />
<strong>2009</strong> lieferten 17 Sojaproduzenten (Vorjahr 24) total<br />
88 079 Kilo Soja (Vorjahr 131 206 Kilo) ab.<br />
Rekordmenge Zuckerrüben verarbeitet<br />
Das Rübenjahr <strong>2009</strong> hat mit einem gesamtschweizerischen<br />
Hektarertrag von 82 Tonnen (Vorjahr 79<br />
Tonnen) und einem Zuckergehalt von 18,0 Prozent<br />
(Vorjahr 17,3 Prozent) die Erwartungen übertroffen.<br />
Obwohl die Anbaufläche nur um 0,6 Prozent<br />
Ökologische Ausgleichsflächen KT SG<br />
Anbauart<br />
Flächen<br />
in Hektaren<br />
Extensogetreide<br />
inkl. Brotgetreide 540<br />
Extensiv genutztes<br />
Wiesland, <strong>St</strong>reueland,<br />
Hecken, Feld- und<br />
Ufergehölze 4857<br />
Wenig intensiv<br />
genutztes Wiesland 921<br />
Buntbrache 19<br />
Rotationsbrache 1,6<br />
Ackerschonstreifen 1,8<br />
<strong>St</strong>ück<br />
Hochstamm-/Feldobstbäume 229 753<br />
Davon beitragsberechtigt 216 272<br />
Der Marktanteil an Lagergemüse des Kantons<br />
<strong>St</strong>.Gallen beträgt 17 Prozent.<br />
höher war als im Vorjahr, sind gesamtschweizerisch<br />
7,4 Prozent mehr Rüben abgeliefert worden.<br />
1 744 743 Tonnen reine Rüben wurden von den beiden<br />
Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld zu<br />
280 000 Tonnen Zucker verarbeitet. Damit haben<br />
die Zuckerfabriken die Rekordmenge von 2008 um<br />
fast 30 000 Tonnen übertroffen.<br />
Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen ging die Zuckerrübenanbaufläche<br />
von 188 Hektaren auf 171 Hektaren zurück. 75<br />
Pflanzer (Vorjahr 82) lieferten der Zuckerfabrik<br />
Frauenfeld 12 247 Tonnen reine Rüben (Vorjahr<br />
13 196 Tonnen). Der Zuckergehalt war mit 16,4 Prozent<br />
(Vorjahr 16,6) im Unterschied zum schweizerischen<br />
Durchschnitt tiefer als im Vorjahr.<br />
Hohe Erträge im Gemüsebau<br />
Die Frischgemüsekulturen hatten ab Mitte April optimale<br />
Wachstumsbedingungen. Das hohe Angebot<br />
drückte auf die Preise. Das Rheintal blieb vom<br />
schweren Gewittersturm vom 26. Mai <strong>2009</strong> verschont<br />
und erlitt keine Produktionsausfälle wegen<br />
Hagel. Das Lagergemüse konnte unter idealen Bedingungen<br />
geerntet werden. Die Erträge waren gut<br />
bis sehr gut. Der Marktanteil der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Produzenten<br />
von Lagergemüse beträgt 13 Prozent. Bei<br />
den Lagerkarotten konnte der Marktanteil von 9,1<br />
6
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Prozent im Jahr 2001 auf 17 Prozent im Jahr <strong>2009</strong><br />
gesteigert werden.<br />
Die Anbaufläche von Treibzichorienwurzeln blieb<br />
im Jahr <strong>2009</strong> konstant bei 120 Hektaren. Der Durchschnittsertrag<br />
von 141 000 Wurzeln je Hektare war<br />
überdurchschnittlich gut.<br />
Grosse Obsternte<br />
Die Erdbeerkampagne im Kanton <strong>St</strong>.Gallen begann<br />
früh. Der Rekordertrag von 390 Tonnen lag 24 Prozent<br />
über dem Durchschnittsertrag der letzten drei<br />
Jahre. Auch der Durchschnittspreis lag 4,6 Prozent<br />
über den Durchschnitt der letzten drei Jahre.Im Jahr<br />
<strong>2009</strong> konnten bedeutend mehr Tafelkirschen und<br />
Zwetschgen geerntet werden als im Vorjahr.<br />
Der Ertrag der Apfelkulturen lag um 4,3 Prozent<br />
über dem Mittel der letzten vier Jahre.Ende November<br />
<strong>2009</strong> betrug der Lagerbestand an Tafeläpfeln<br />
rund 67 200 Tonnen. Dies waren rund 7700 Tonnen<br />
oder 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Tafelbirnenernte<br />
war die grösste seit 20 Jahren. Ende November<br />
betrug der Lagerbestand an Tafelbirnen<br />
11 389 Tonnen. Im Jahr 2008 waren zur gleichen<br />
Zeit nur 3305 Tonnen eingelagert.<br />
Bei den Mostäpfeln lag das gesamtschweizerische<br />
Ernteergebnis <strong>2009</strong> mit 90 690 Tonnen 16,9 Prozent<br />
Traubenernte <strong>2009</strong> in <strong>St</strong>.Gallen<br />
Sorte Kilo Öchslegrade<br />
Blauburgunder 881 552 101<br />
Müller-Thurgau 199 008 79<br />
Chardonnay 49 106 92<br />
Pinot gris 20 314 99<br />
Sauvignon blanc 25 869 90<br />
Dioniloir 13 842 98<br />
37 andere Sorten 125 671<br />
Total 1 315 362<br />
tiefer als im Vorjahr. Die Mostbirnenernte war mit<br />
17 660 Tonnen dreimal grösser als im Jahr 2008.<br />
Aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen wurden 15 990 Tonnen<br />
Mostäpfel (Vorjahr 21 180 Tonnen) und 5390 Tonnen<br />
Mostbirnen (1580 Tonnen) abgeliefert. Der Anteil<br />
des Kantons <strong>St</strong>.Gallen an der gesamtschweizerischen<br />
Produktion betrug bei den Mostäpfeln 17,6<br />
Prozent und bei den Mostbirnen 19,5 Prozent.<br />
Hervorragende Weinernte<br />
Die Weinernte <strong>2009</strong> ist hervorragend ausgefallen.<br />
Dank dem schönen Frühlingswetter mit den rekordverdächtigen<br />
Temperaturen um Ostern begann der<br />
Die Weinernte <strong>2009</strong> verspricht einen Spitzenjahrgang.<br />
7
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Landwirtschaftlicher Aussenhandel<br />
Im Jahre <strong>2009</strong> sind landwirtschaftliche Erzeugnisse<br />
gemäss Umschreibung im Anhang II des<br />
Römer-Vertrags sowie Häute und Felle,Holz und<br />
Naturkork im Wert von 2792 Millionen Franken<br />
(plus 0,8 Prozent gegenüber 2008) ausgeführt<br />
worden. Eingeführt wurden gleichartige Erzeugnisse<br />
im Wert von 8838 Millionen Franken<br />
(minus 7,3 Prozent). Der Einfuhrüberschuss verringerte<br />
sich gegenüber dem Vorjahr auf 6046<br />
Millionen Franken (Vorjahr 6760 Millionen Franken).<br />
In Tonnen ausgedrückt verringerten sich<br />
die Einfuhren gegenüber dem Vorjahr um 7,2<br />
Prozent und die Ausfuhren 9,0 Prozent.<br />
Austrieb schon 14 Tage früher. Der Hauptblühet<br />
fand schon in den ersten Junitagen statt. Die Monate<br />
August und September waren wettermässig<br />
ideal für die Entwicklung der Trauben. Die Weinlese<br />
begann im Kanton <strong>St</strong>.Gallen ungewohnt früh.<br />
Die ersten Trauben der Sorte Müller-Thurgau wurden<br />
am 10. September <strong>2009</strong> in Thal gelesen. Die<br />
Hauptlese fand zwischen dem 17. und 22. September<br />
statt. Die geerntete Menge liegt bei 199 008<br />
Kilo Trauben. Im Durchschnitt wurde eine Qualität<br />
von 79 o Öchsle erzielt. Die höchste Messung wurde<br />
mit 88 o Öchsle in Pfäfers erreicht. Bei der Sorte<br />
Müller-Thurgau sind durchschnittlich 770 Gramm<br />
Trauben pro Quadratmeter gelesen worden.<br />
Im Rheintal wurden die ersten Blauburgunder-Trauben<br />
am 19. September <strong>2009</strong> geerntet. Das wunderschöne<br />
Herbstwetter führte zu einem langsamen,<br />
aber stetigen Anstieg des Zuckergehalts. Die Hauptlese<br />
fand rund vierzehn Tage früher als normal in<br />
der ersten Oktoberwoche statt. Im Rheintal und im<br />
Sarganserland waren 95 o bis 101 o Öchsle die Regel.<br />
Der gemessene Durchschnitt des Blauburgunders<br />
liegt über den ganzen Kanton betrachtet bei aussergewöhnlichen<br />
101 o Öchsle. Die höchste Messung<br />
wurde im Rheintal mit 118 o Öchsle erzielt. Die<br />
geernte Menge lag bei 881 552 Kilo oder 625<br />
Gramm pro Quadratmeter und war 11,3 Prozent<br />
geringer als im Vorjahr, jedoch rund 10 Prozent<br />
grösser als in den Jahren 2006 und 2007.<br />
Der Anteil der beiden Hauptsorten Müller-Thurgau<br />
und Blauburgunder liegt immer noch bei rund 85<br />
Prozent. Die restlichen 15 Prozent werden durch 42<br />
Spezialitäten-Sorten abgedeckt.Trotz des schwierigen<br />
Umfeldes ist bei den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Winzern eine<br />
grosse Experimentierfreudigkeit mit Spezialitäten<br />
festzustellen.<br />
Rindvieh- und Kuhbestand leicht tiefer<br />
Anfang Januar <strong>2009</strong> hatte der gesamtschweizerische<br />
Rindviehbestand mit 1,620 Millionen Tieren<br />
den höchsten Wert der letzten Jahre erreicht. Ende<br />
Dezember <strong>2009</strong> lag er gemäss Angaben der Tierverkehrsdatenbank<br />
(TVD) der Identitas AG mit 1,615<br />
Millionen Tieren um 5000 <strong>St</strong>ück oder 0,3 Prozent<br />
etwas tiefer als im Vorjahr. Bei den über drei Jahre<br />
alten weiblichen Tieren war der Rückgang mit 8800<br />
Tieren etwas grösser. Dafür hat das Jungvieh zwischen<br />
ein bis 3 Jahren im Jahre <strong>2009</strong> um fast 9500<br />
<strong>St</strong>ück zugenommen.<br />
Rindviehbestand 2006 bis <strong>2009</strong> nach Alter und Geschlecht<br />
Ende Dezember<br />
Jahr Alter<br />
bis 1 Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 3 Jahre über 3 Jahre Total<br />
männ. weibl. männ. weibl. männ. weibl. männ. weibl.<br />
2006 221 835 276 970 34 849 216 494 4186 180 338 4914 626 310 1 565 896<br />
2007 226 373 282 087 34 737 219 286 4437 184 004 4755 638 450 1 594 382<br />
2008 229 971 290 843 36 015 222 587 4017 185 700 3521 647 436 1 620 090<br />
<strong>2009</strong> 226 778 291 891 32 989 230 132 3988 187 647 3119 638 628 1 615 172<br />
Quelle: Landwirtschaftliche Monatszahlen, Identitas AG<br />
8
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Der Zucht- und Nutzviehmarkt verlief<br />
ohne Probleme. Die Preise waren jedoch<br />
tiefer als im Vorjahr. Dank den<br />
Beiträgen des Bundes konnte die Ausfuhr<br />
von Zucht- und Nutztieren auf<br />
5831 Tiere (Vorjahr 4469) gesteigert<br />
werden. Davon wurden 4326 <strong>St</strong>ück<br />
(Vorjahr 2158) oder fast drei Viertel<br />
nach Italien exportiert. Im Gegensatz<br />
zum Vorjahr konnten <strong>2009</strong> in die Russische<br />
Föderation und nach Lettland<br />
keine Tiere mehr exportiert werden.<br />
Dafür sind im Berichtsjahr erstmals<br />
332 Tiere nach Usbekistan und 100 Tiere<br />
nach Armenien verkauft worden.<br />
Auf den öffentlichen Schlachtviehmärkten<br />
der Proviande wurden im<br />
Jahre <strong>2009</strong> wieder mehr Tiere versteigert<br />
als im Vorjahr. An 705 Märkten<br />
für Grossvieh wurden 59 461 <strong>St</strong>ück Rindvieh (Vorjahr<br />
56 320) aufgeführt. Gesamtschweizerisch nahmen<br />
die Auffuhren gegenüber 2008 um 5,7 Prozent<br />
zu. Auf den Märkten in Herisau, Wattwil, Sargans<br />
und Appenzell betrug die Zunahme 7,6 Prozent.<br />
Dazu trägt die gute Infrastruktur für die Versteigerung<br />
der Tiere wesentlich bei. Auf 266 Kälbermärkten<br />
wurden 49 723 <strong>St</strong>ück aufgeführt. Dies sind im<br />
Durchschnitt 187 Tiere pro Markt.Auf 348 Märkten<br />
der Proviande wurden 86 643 Schafe oder rund 250<br />
<strong>St</strong>ück pro Markt aufgeführt.<br />
Fleischproduktion aus beschauten Schlachtungen<br />
(Gewicht der Schlachtkörper, ohne Organteile)<br />
2008 <strong>2009</strong> Veränderung<br />
Tonnen Tonnen in Prozent<br />
<strong>St</strong>iere 32 524 32 513 0,0<br />
Ochsen 7 243 7 477 3,2<br />
Rinder 18 575 18 242 – 1,8<br />
Kühe 46 685 50 701 8,6<br />
Grossvieh total 105 027 108 933 3,7<br />
Kälber 30 044 31 867 6,1<br />
Schweine 230 040 237 340 3,2<br />
Schafe 4 878 4 681 – 4,0<br />
Total 369 989 382 821 3,5<br />
Quelle: Landwirtschaftliche Monatszahlen, <strong>2009</strong> Schätzung<br />
Mehr Rinder und Schweine geschlachtet<br />
<strong>2009</strong> nahm die Zahl der kontrollierten Schlachtungen<br />
von inländischem Grossvieh gegenüber dem<br />
Vorjahr um 3,6 Prozent zu. Bei den Kälberschlachtungen<br />
war der Zuwachs mit 5,5 Prozent noch grösser.<br />
Mit total 2 713 599 <strong>St</strong>ück wurden im Jahre <strong>2009</strong><br />
wieder 2,7 Prozent mehr Schweine geschlachtet als<br />
Vorjahr. Bei den Schafen gingen die kontrollierten<br />
Schlachtungen von 245 491 <strong>St</strong>ück auf 230 405<br />
<strong>St</strong>ück oder um 6,1 Prozent zurück.<br />
Die Fleischproduktion aus kontrollierten Schlachtungen<br />
von Gross- und Kleinvieh stieg <strong>2009</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr von 369 989 Tonnen auf 382 821<br />
Tonnen oder um rund 3,5 Prozent. Dazu beigetragen<br />
haben vor allem die um 8,6 Prozent höhere<br />
Fleischproduktion von Schlachtkühen und der Anstieg<br />
der Produktion von Schweinefleisch um 3,2<br />
Prozent.<br />
Die Fleischeinfuhren von Schlachttieren in Form von<br />
Fleisch gingen von 46 411 Tonnen auf 34 358 Tonnen<br />
zurück. Dies entspricht einer Mindereinfuhr<br />
von 12 053 Tonnen oder 26,0 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr. Prozentual am grössten war der Rückgang<br />
der Fleischeinfuhren bei Kalbfleisch mit – 54,0<br />
Prozent und bei den Schweinen mit –36,4 Prozent.<br />
Weniger Fleischeinfuhren bedeuten in der Regel<br />
tiefere Produzentenpreise für inländisches Fleisch.<br />
Die Menge verkaufsfertiges Fleisch von Gross- und<br />
Kleinvieh ohne den Fleischanfall aus nicht kontrollierten<br />
Hausschlachtungen und Organteilen ging<br />
von 305 217 Tonnen auf 301 915 Tonnen oder um<br />
1,1 Prozent zurück. Während im Jahr 2008 der Anteil<br />
der Fleischeinfuhr 15,4 Prozent betrug, war dieser<br />
Anteil im Jahre <strong>2009</strong> noch 11,5 Prozent. Beim<br />
Kalbfleisch sank der Anteil von 3,2 Prozent auf 1,8<br />
Prozent und beim Schweinefleisch von 10,7 Prozent<br />
auf 6,9 Prozent.<br />
<strong>St</strong>eigende Eierproduktion<br />
Die Gesamtproduktion von Inlandeiern nahm aufgrund<br />
der Schätzungen gegenüber dem Vorjahr um<br />
4,8 Prozent zu. Die Einfuhr von Schaleneiern ging<br />
um 2,4 Prozent zurück. Der Durchschnittspreis für<br />
importierte Schaleneier franko Grenze erhöhte sich<br />
9
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
gegenüber dem Vorjahr von 13,45 Rappen auf<br />
13,90 Rappen oder um 3,3 Prozent.<br />
Total wurden im Berichtsjahr 95 213 Tonnen inländisches<br />
Schlachtgeflügel zur Verarbeitung abgeliefert.<br />
Dies waren 2,0 Prozent mehr als im Jahr 2008.<br />
Die Einfuhr von Geflügelfleisch ging um 2,2 Prozent<br />
zurück. Der Inlandanteil an verfügbarem<br />
Geflügelfleisch lag im Jahre <strong>2009</strong><br />
bei 49 Prozent.<br />
Viel Blütenhonig<br />
Die Schweizer Bienen sammelten im<br />
Jahre <strong>2009</strong> rund 1830 Tonnen Honig.<br />
Dies entspricht einem Verkaufswert<br />
von 40 Millionen Franken. Dank des<br />
sehr schönen und teilweise sehr warmen<br />
Frühlings konnte recht viel Blütenhonig<br />
geerntet werden. Die zahlreichen<br />
Gewitter und Kälteeinbrüche<br />
Ende Juni/Anfang Juli haben jedoch<br />
die Ernte von Wald- und Blatthonig<br />
grösstenteils zunichte gemacht. Für<br />
die Imker im Kanton <strong>St</strong>.Gallen war es<br />
ein mittleres Bienenjahr.<br />
Zu hohe Milchproduktion<br />
Die Milchproduktion ist nach Angaben<br />
der TSM Treuhand GmbH im Jahre <strong>2009</strong><br />
im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent<br />
auf total 3,415 Millionen Tonnen<br />
zurückgegangen. Sie liegt damit immer<br />
noch 4,75 Prozent oder 155 Millionen<br />
Kilo höher als im Jahre 2007. Eine direkte<br />
Folge der zu hohen Milchproduktion<br />
ist der Preissturz für Molkereimilch.<br />
Der durchschnittliche jährliche Produzentenpreis<br />
für Milch fiel <strong>2009</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr um 12,87 Rappen je<br />
Kilo Milch. Für die Produzenten von Industriemilch<br />
war die Preiseinbusse minus<br />
13,78 Rappen. Die Lieferanten der<br />
gewerblichen Käsereien erlitten eine<br />
Einbusse von 3 Rappen je Kilo. Die<br />
Durchschnittszahlen zeigen nicht, dass<br />
vereinzelte Produzenten einen Teil der<br />
Industriemilch zu Preisen unter 40 Rappen<br />
je Kilo ablieferten.<br />
10<br />
Der Käseexport konnte im Jahre <strong>2009</strong> leicht gesteigert<br />
werden.Total sind 62146 Tonnen oder 1,6<br />
Prozent mehr als im Vorjahr exportiert worden.<br />
Gleichzeitig sind 44101 Tonnen Käse importiert<br />
worden. Dies sind sieben Prozent mehr gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
Instrumente zur <strong>St</strong>abilisierung des Milchmarktes<br />
Am 19. März <strong>2009</strong> wurde der Grundstein zur Bildung einer<br />
breit abgestützten Branchenorganisation für die Schweizer<br />
Milchwirtschaft gelegt. Auf Initiative des Schweizerischen<br />
<strong>Bauernverband</strong>es trafen sich Produzentenorganisationen,<br />
Akteure der Milchindustrie, des Käsereigewerbes und des Detailhandels<br />
in Bern. Sie bekundeten den Willen, die Herausforderungen<br />
der Zukunft mit einer gemeinsamen Branchenorganisation<br />
Milch (BO Milch) anzugeben. Diese soll die relevanten<br />
Parameter für den Milchmarkt definieren, die über<br />
die gesamte Wertschöpfungskette von Bedeutung sind.<br />
Die BO Milch wurde am 29. Jun <strong>2009</strong> gegründet. Der Vorstand<br />
der BO Milch setzte an seiner ersten Sitzung vom 10.<br />
Juli <strong>2009</strong> ein Zeichen für die <strong>St</strong>abilisierung des Schweizer<br />
Milchmarktes. Er legte Kriterien für einen Richtpreis für Industriemilch<br />
fest. Es wurde vorgesehen, dass der Vorstand<br />
der BO Milch alle drei Monate den Richtpreis für Industriemilch<br />
festlegt. Für die Monate Juli bis September einigte sich<br />
der Vorstand der BO Milch auf einen Richtpreis für Industriemilch<br />
von 61,6 Rappen je Kilo, franko Rampe Verarbeiter,<br />
ohne Mehrwertsteuer.<br />
An der Sitzung vom 19. Oktober <strong>2009</strong> verständigte sich der<br />
Vorstand der BO Milch auf ein Instrumentarium zur Mengenführung<br />
für Molkereimilch. Das System soll künftig eine bedarfsgerechte<br />
Versorgung und <strong>St</strong>abilität im Milchmarkt gewährleisten.<br />
Es basiert auf marktwirtschaftlichen Kriterien.<br />
Am 27. November <strong>2009</strong> sagten die Delegierten der BO Milch<br />
Ja zum Instrumentarium zur Mengenführung für Molkereimilch.<br />
Sie beschlossen, dem Bundesrat zu beantragen, das Modell<br />
als allgemeinverbindlich zu erklären. Zugleich wählten sie<br />
Markus Zemp zum neuen Präsidenten. An der Sitzung vom 22.<br />
Dezember <strong>2009</strong> verabschiedete der Vorstand der BO Milch das<br />
Reglement zur konkreten Umsetzung des Modells.Auf die Festlegung<br />
eines Richtpreises für Molkereimilch für die Periode vom<br />
1. Januar bis 31. März 2010 konnte sich der Vorstand nicht einigen.<br />
Über die Milchmenge konnten keine verbindlichen Entscheide<br />
gefällt werden, weil die notwendigen Daten für die<br />
Festsetzung des Milchmengenindexes noch fehlten.
st.galler bauer 10 - <strong>2009</strong> jahresbericht <strong>2009</strong><br />
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
<strong>St</strong>eigende Einkommen und Arbeitsverdienste je Familienarbeitskraft<br />
Einkommen und Arbeitsverdienst<br />
Die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-<br />
Tänikon ART präsentierte für 2008 ein erfreuliches<br />
Ergebnis. Sowohl der Lohn pro Arbeitskraft<br />
als auch das landwirtschaftliche<br />
Einkommen je Betrieb haben zugenommen.<br />
In der Schweizer Landwirtschaft wird die wirtschaftliche<br />
Situation im Hauptbericht und im Grundlagenbericht<br />
der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz<br />
Tänikon ART dargestellt. Die Ergebnisse basieren auf<br />
einer <strong>St</strong>ichprobe von einzelbetrieblichen Buchhaltungsabschlüssen.<br />
Die gebräuchlichsten Kennzahlen<br />
zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage sind das<br />
landwirtschaftliche Einkommen und der Arbeitsverdienst<br />
der nicht entlöhnten Familienarbeitskräfte.<br />
Einkommen 2008 gestiegen<br />
Das landwirtschaftliche Einkommen jedes Betriebes<br />
wuchs durchschnittlich um 4,9 Prozent auf 64 147<br />
Franken an.Auf die Regionen bezogen, profitierte die<br />
Talregion von einem Einkommenszuwachs von 7,9<br />
Prozent und das Hügelgebiet konnte 5,9 Prozent zulegen.<br />
In den Bergregionen sanken die Einkommen<br />
pro Betrieb jedoch um 2,9 Prozent. Das landwirtschaftliche<br />
Einkommen entschädigt einerseits die Arbeit<br />
der nicht entlöhnten Familienarbeitskräfte und<br />
andererseits muss damit auch das im Betrieb investierte<br />
Eigenkapital verzinst werden. Somit ist das<br />
landwirtschaftliche Einkommen nicht mit dem Lohneinkommen<br />
von Angestellten zu vergleichen. In der<br />
Landwirtschaft ist der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
diejenige Grösse,welche mit nichtlandwirtschaftlichen<br />
Löhnen verglichen werden kann.<br />
Der Schweizer <strong>Bauernverband</strong> relativiert die positive<br />
Meldung über das landwirtschaftliche Einkommen.<br />
In seiner Medienmitteilung schreibt er, dass<br />
der reale Verdienst der Bauern trotz höherem Einkommen<br />
gesunken ist. In seiner Begründung hält er<br />
fest, dass die Teuerung seit 2000 um 8,8 Prozent gewachsen<br />
sei und die Landwirte den grössten Teil des<br />
Einkommen und Arbeitsverdienst<br />
11
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Mehrerlöses direkt in die steigenden Fremdkosten<br />
investieren mussten. Zu denken geben auch die<br />
Modellrechnungen des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es,<br />
welche zeigen, dass die bäuerlichen<br />
Einkommen sowohl bei einem WTO-Abschluss wie<br />
auch bei einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen<br />
Union etxrem unter Druck kommen.<br />
Arbeitsverdienst gestiegen<br />
In der Tabelle «Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
(FJAE)» ist die Entwicklung des Arbeitsverdienstes<br />
der Jahre 2005 bis 2008 ersichtlich. Der<br />
durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
liegt im Jahr 2008 bei 41 700 Franken gegenüber<br />
39 500 Franken im Vorjahr (+ 5,7 Prozent).<br />
Damit steigt der Arbeitsverdienst etwas stärker als<br />
das landwirtschaftliche Einkommen, weil neben<br />
dem nur leicht steigenden Zinsanspruch für das investierte<br />
Eigenkapital weniger Familienarbeitskräfte<br />
eingesetzt werden.<br />
Im Jahr 2008 ist bei den Ackerbaubetrieben der<br />
durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf<br />
60 100 Franken gestiegen. Bei den Spezialkulturen<br />
betrug der Zuwachs 4,7 Prozent und liegt bei 52 700<br />
Franken.Damit liegen die Arbeitsverdienste in Betrieben<br />
mit Ackerbau und Spezialkulturen deutlich höher<br />
als im Mittel aller Betriebe. In der Tierhaltung fällt der<br />
Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft (FJAE)<br />
Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
Betriebsgruppe Anzahl Durch- 2005 2006 2007 2008 Veränderung<br />
vertretene schnitt 2008<br />
Betriebe ha LN gegenüber<br />
(2008) (2008) Fr. Fr. Fr. Fr. 2005/07<br />
Alle 49 397 20,44 36 687 34 492 39 488 41 732 13,1%<br />
Talregion 22 306 21,63 44 425 41 655 50 139 53 885 18,7%<br />
Hügelregion 13 618 19,24 33 778 31 657 35 877 39 318 16,4%<br />
Bergregion 13 476 19,70 27 861 26 395 27 117 26 189 –3,5%<br />
Pflanzenbau<br />
Ackerbau 3 432 24,43 54 488 49 618 57 892 60 143 11,4%<br />
Spezialkulturen 3 744 13,08 40 589 40 358 50 364 52 747 20,5%<br />
Tierhaltung<br />
Verkehrsmilch 15 714 20,70 33 896 31 737 34 874 36 746 9,7%<br />
Mutterkühe 3 102 19,72 32 950 27 727 32 333 28 600 –4,5%<br />
anderes Rindvieh 3 899 17,18 23 421 22 865 23 405 21 486 –7,5%<br />
Pferde/Schafe/<br />
Ziegen 2 456 12,66 19 219 21 240 19 972 15 230 –24,4%<br />
Veredlung 1 092 12,57 32 711 31 893 42 373 63 133 77,1%<br />
Kombinierte<br />
Betriebe<br />
Verkehrsmilch/<br />
Ackerbau 3 571 28,35 46 473 42 641 50 133 51 747 11,5%<br />
Mutterkühe 993 25,28 40 383 36 355 41 458 33 854 –14,1%<br />
Veredlung 4 639 21,42 42 012 39 931 50 839 64 690 46,2%<br />
Andere 6 755 22,65 38 836 36 766 40 766 42 863 10,5%<br />
Quelle: Agroscope ART, Referenzbetriebe der Zentralen Auswertung<br />
12
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Arbeitsverdienst mit 63 100 Franken bei den Veredlungsbetrieben<br />
am höchsten aus. Bei den Pferden,<br />
Schafen und Ziegen ist er mit 15 200 Franken je Familienarbeitskraft<br />
auf einem sehr tiefen Niveau. Mit<br />
Ausnahme der Veredlungs- und Verkehrsmilchbetriebe<br />
liegen im Jahr 2008 die Arbeitsverdienste bei allen<br />
anderen Kategorien der Tierhaltungsbetriebe tiefer<br />
als im Vorjahr. Der Unterschied zwischen dem Arbeitsverdienst<br />
in der Landwirtschaft und dem Vergleichslohn<br />
ausserhalb der Landwirtschaft wird immer<br />
grösser. Vor allem bei der Milch sind die Produzentenpreise<br />
Ende 2008 stark eingebrochen.<br />
Regionale Unterschiede<br />
Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft ist regional<br />
sehr unterschiedlich. 2008 beträgt er im Durchschnitt<br />
in der Talregion 53 900 Franken, in der Hügelregion<br />
39 300 Franken und im Berggebiet 26 200<br />
Franken. Die Arbeitsverdienste der einzelnen Betriebe<br />
weisen eine grosse <strong>St</strong>reuung auf. Bei den ausgewerteten<br />
Betrieben weisen 25 Prozent der Betriebe<br />
im Jahr 2008 einen Arbeitsverdienst von über 60 100<br />
Franken (4. Quartil) aus. Die schlechtesten 25 Prozent<br />
(1. Quartil) erreichen einen Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
von weniger als 19 500 Franken. Eine<br />
ähnliche Beobachtung kann auch innerhalb der einzelnen<br />
Regionen gemacht werden.Wie aus der Tabelle<br />
«Vergleichslohn nach Regionen 2006/2008» ersichtlich<br />
ist, variieren die Arbeitsverdienste zwischen<br />
den einzelnen Regionen und innerhalb der Regionen<br />
Definition einiger Begriffe<br />
Landwirtschaftliches Einkommen<br />
Das landwirtschaftliche Einkommen ist die Differenz<br />
zwischen Rohleistung und Fremdkosten. Es<br />
entschädigt im Jahr 2008 einerseits die Arbeit der<br />
1,23 Familienarbeitskräfte pro Betrieb und andererseits<br />
sind damit auch die 433 000 Franken Eigenkapital<br />
pro Betrieb zu verzinsen.<br />
Arbeitsverdienst<br />
Der Arbeitsverdienst entschädigt die Arbeit der<br />
durchschnittlich 1,23 Familienarbeitskräfte. Er<br />
entspricht dem landwirtschaftlichen Einkommen<br />
abzüglich des kalkulierten Zinsanspruchs für das<br />
im Betrieb investierte Eigenkapital.<br />
stark.Innerhalb einer Region kann das Gefälle des Arbeitsverdienstes<br />
mit dem <strong>St</strong>reuungsmass beurteilt<br />
werden.Es ist umso grösser,je höher dieser Wert ausfällt.<br />
In der Schweizer Landwirtschaft beträgt das<br />
<strong>St</strong>reuungsmass für alle Betriebe 3,1. Das heisst, jeder<br />
Betrieb im obersten Viertel erzielt mindestens das<br />
3,1-Fache des Arbeitsverdienstes eines beliebigen Betriebes<br />
im untersten Viertel. Das <strong>St</strong>reuungsmass für<br />
die Talregion beträgt 2,8, für die Hügelzone 2,5 und<br />
für das Berggebiet 3,5. Entsprechend ist das Gefälle<br />
innerhalb der Bergregion am grössten und in der Hügelzone<br />
am geringsten.<br />
Vergleichslohn nach Regionen 2006/2008<br />
Die nicht landwirtschaftlichen Vergleichslöhne basieren auf der Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes<br />
für <strong>St</strong>atistik. Die standardisierten Jahres-Bruttolöhne werden dem Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft<br />
in der Landwirtschaft gegenübergestellt.<br />
Arbeitsverdienst 1 der Landwirtschaftsbetriebe in Franken pro FJAE 2 2006/2008<br />
Region Median Mittelwerte<br />
1. Quartil 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil Vergleichslohn 3<br />
(0 –25%) (25–50%) (50–75%) (75–100%)<br />
Talregion 45531 8772 35512 56100 100615 71114<br />
Hügelregion 33657 4947 26570 41700 70146 64715<br />
Bergregion 25112 1074 18721 31912 56766 60158<br />
1<br />
Eigenkapitalverzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen: 2006: 2,5%; 2007: 2,91%; 2008: 2,93%<br />
2<br />
Familien-Jahresarbeitseinheit: Basis 280 Arbeitstage<br />
3<br />
Median der Jahres-Bruttolöhne aller im Sekundär- und Tertiärsektor beschäftigten Angestellten Quellen:Agroscope ART<br />
13
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Ende der Milchkontingentierung, EU-Agrarfreihandelsabkommen<br />
Politische Rahmenbedingungen<br />
Die staatliche Milchkontingentierung ist<br />
nach 32 Jahren per 30. April <strong>2009</strong> aufgehoben<br />
worden. Noch erhalten bleiben der<br />
Grenzschutz auf den Molkereiprodukten<br />
sowie die Verkäsungs- und Siloverzichtszulagen.<br />
Der Bundesrat bewilligte im Jahre<br />
<strong>2009</strong> zweimal Mittel zur <strong>St</strong>abilisierung der<br />
Lebensmittelmärkte.<br />
An seiner Sitzung vom 18. November <strong>2009</strong> beschloss<br />
der Bundesrat, den Zahlungsrahmen für die<br />
Landwirtschaft nach 2011 für zwei Jahre zu behalten.<br />
Die Landwirtschaft soll 2012 und 2013 gleich<br />
viel Geld erhalten wie bisher. Zudem wird es in dieser<br />
Zeit keine Änderung im Landwirtschaftsgesetz<br />
geben.<br />
Die staatliche Milchkontingentierung wurde nach<br />
32 Jahren auf Ende April <strong>2009</strong> aufgelöst.<br />
Bundesrat setzt auf Kontinuität<br />
Der Bundesrat wird künftig alle mehrjährigen Finanzvorlagen<br />
jeweils zu Beginn einer Regierungsperiode<br />
vorlegen. Der aktuelle vierjährige Zahlungsrahmen<br />
für die Landwirtschaft läuft 2011 aus.<br />
Da die nächste Regierungsperiode 2014 beginnt,<br />
braucht es für die Jahre 2012 und 2013 eine Übergangslösung.<br />
Aufgrund der angespannten Situation auf den<br />
landwirtschaftlichen Märkten führte der Bundesrat<br />
eine Aussprache, wie es nach 2011 mit der Agrarpolitik<br />
weitergehen soll.Er setzt auf Kontinuität.Bis<br />
zum Beginn der nächsten Regierungsperiode sollen<br />
die finanziellen Mittel, abgestimmt auf den aktuellen<br />
Finanzplan, im bisherigen Rahmen bereitgestellt<br />
werden. «Der Bundesrat will mit diesem Zahlungsrahmen<br />
eine sozialverträgliche Entwicklung<br />
der Landwirtschaft sicherstellen», erklärte Bundesrätin<br />
Doris Leuthard an der Medienkonferenz. Einerseits<br />
solle im Vorfeld weiterer Marktöffnungen<br />
die Zeit für <strong>St</strong>rukturanpassungen genutzt werden,<br />
andererseits wolle der Bundesrat «den Druck auf<br />
die landwirtschaftlichen Einkommen nicht erhöhen»,<br />
so Leuthard.<br />
Positive Bilanz über Reformetappen<br />
Gleichzeitig mit der Festlegung der Eckwerte der<br />
künftigen Agrarpolitik zog der Bundesrat eine Zwischenbilanz<br />
über die bisherigen Reformetappen.<br />
Bundesrätin Doris Leuthard zog eine positive Bilanz.<br />
Mit den einzelnen Reformetappen seien kontinuierliche<br />
Fortschritte erzielt worden. Die Landwirtschaft<br />
habe sowohl die Wettbewerbsfähigkeit,<br />
die ökologischen Leistungen, das Tierwohl als auch<br />
die Produktion pro Hektare landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche und die Arbeitsproduktivität steigern<br />
können. «Noch nie hat die Schweizer Landwirtschaft<br />
so viele Nahrungsmittel produziert wie<br />
2008», so die Bundesrätin.<br />
Ausstieg aus Kontingentierung<br />
Nach dem Ausstieg aus der staatlichen Milchkontingentierung<br />
per 30. April <strong>2009</strong> liegt die Verantwortung<br />
über die Funktionsweise des Milchmarktes<br />
überwiegend bei den betroffenen Marktakteuren.<br />
Mengensteuerungen können nur noch privatwirtschaftlich<br />
durchgeführt werden. Seit dem<br />
1. Mai <strong>2009</strong> schreibt der Bund den Milchproduzenten<br />
einzig noch den Abschluss von Milchkaufverträgen<br />
vor.<br />
Gemäss Artikel 36b des Bundesgesetzes über die<br />
Landwirtschaft dürfen die Produzenten ihre Milch<br />
nur einem Milchverwerter, einer Produzentenge-<br />
14
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
meinschaft oder einer Produzentenorganisation<br />
verkaufen. Sie müssen dies ausserdem in einem<br />
Milchkaufvertrag festhalten. Dieser muss im Minimum<br />
ein Jahr dauern und mindestens eine Vereinbarung<br />
über Milchmengen und Milchpreise enthalten.<br />
Direktvermarkter sind für ihre direkt vermarkteten<br />
Milchmengen von der Vertragspflicht<br />
ausgenommen.<br />
Mit dem Ende der zehnjährigen<br />
Übergangsfrist werden seit dem<br />
1. Januar <strong>2009</strong> keine Beihilfen mehr<br />
zur Förderung des Inlandabsatzes<br />
sowie Ausfuhrbeihilfen bezahlt. Mit<br />
der Änderung des Landwirtschaftsgesetzes<br />
im Zuge der Agrarpolitik<br />
2011 wurde hingegen die Ausrichtung<br />
der Zulage für verkäste Milch<br />
und für die Fütterung ohne Silage<br />
über den 1. Januar <strong>2009</strong> hinaus unbefristet<br />
verlängert.<br />
Lebensmittelmärkte stabilisieren<br />
Der Bund hat bereits im Sommer <strong>2009</strong><br />
mit 14 Millionen Franken den Butterabsatz<br />
im Inland gefördert und den<br />
Export von Rahm unterstützt. Im<br />
Herbst <strong>2009</strong> beschloss er, mit 4,5 Millionen<br />
Franken zur Entlastung der<br />
überquellenden Butter- und Magermilchpulverlager<br />
beizutragen unter<br />
der Bedingung, «dass die Branche<br />
den Milchmarkt mit einem zukunftsfähigen<br />
Marktmodell und einer von<br />
allen Marktteilnehmern akzeptierten,<br />
marktgerechten Versorgung wieder<br />
ins Gleichgewicht bringt». Dem gleichen<br />
Ziel dient die dem Parlament<br />
vorgeschlagene Aufstockung des Kredits<br />
für Preisausgleichsmassnahmen<br />
für landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte<br />
(Schoggigesetz) um<br />
18 Millionen Franken.<br />
Ferner hat der Bundesrat den Kredit<br />
für Zucht- und Nutzviehexporte im<br />
Juli <strong>2009</strong> um vier Millionen und im<br />
Oktober ein weiteres Mal um 1,5 Millionen<br />
Franken erhöht. Zur <strong>St</strong>ützung<br />
des Getreidebaus wurde der Zusatzbeitrag für die<br />
offene Ackerfläche für das Jahr <strong>2009</strong> einmalig um<br />
20 Franken auf 640 Franken pro Hektare erhöht. Die<br />
Kartoffelbranche unterstützt der Bundesrat mit maximal<br />
2,5 Millionen Franken für ihre Verwertungsmassnahmen.<br />
Geschichte der Milchkontingentierung<br />
Die staatliche Milchkontingentierung wurde am 1. Mai 1977<br />
mit einem dringlichen Bundesbeschluss eingeführt. Sie hatte<br />
zum Ziel, die bäuerlichen Einkommen zu sichern, die flächendeckende<br />
Produktion sicherzustellen und die Verwertungsverluste<br />
zu begrenzen.<br />
Sowohl in der Politik als auch unter den Milchbauern war die<br />
Milchkontingentierung stark umstritten.<br />
Bäuerliche Oppositionsgruppen reichten wegen dem Artikel<br />
über die Milchkontingentierung am 24. Dezember 1977 mit<br />
knapp 33 000 Unterschriften das Referendum gegen den<br />
Milchwirtschaftsbeschluss 1977 (MWB 77) ein. An der Volksabstimmung<br />
vom 3. Dezember 1978 stimmten gesamtschweizerisch<br />
68,5 Prozent (Kanton <strong>St</strong>.Gallen 72,7 Prozent) der <strong>St</strong>immenden<br />
dem MWB 77 zu.<br />
Dank der staatlichen Milchkontingentierung konnten die Preise<br />
für die Milchproduzenten in den Achtzigerjahren immer<br />
wieder der Teuerung angepasst und erhöht werden. Eine<br />
Trendwende wurde mit dem 7. Landwirtschaftsbericht von<br />
1992 eingeleitet. Der Bundesrat sprach sich für die Trennung<br />
der Preispolitik und Einkommenssicherung aus. Im Gegenzug<br />
wurden die Direktzahlungen ausgebaut. Erstmals seit 1954<br />
wurde der Milchpreis vom Bundesrat auf den 1. September<br />
1993 um zehn Rappen gesenkt, und zwar von 107 auf 97 Rappen<br />
je Kilo.<br />
Mit der Inkraftsetzung der neuen Milchmarktordnung auf den<br />
1. Mai 1999 wurde die staatliche Preis- und Absatzgarantie<br />
für Milch abgeschafft. Das Parlament stimmte am 20. Juni<br />
2004 der Agrarpolitik 2007 zu. Dabei wurde Im Rahmen der<br />
Revision des Landwirtschaftsgesetzes beschlossen, die staatliche<br />
Milchkontingentierung per Ende April <strong>2009</strong> aufzuheben.<br />
Als Vorbereitung auf die Zeit nach der staatlichen Produktionslenkung<br />
hatten die Milchproduzenten während einer<br />
Übergangsfrist von drei Jahren die Möglichkeit, per 1. Mai<br />
2006, 1. Mai 2007 oder 1. Mai 2008 als Mitglied einer Ausstiegsorganisation<br />
vorzeitig aus der Milchkontingentierung<br />
auszusteigen. Seit dem 1. Mai <strong>2009</strong> ist in der Schweiz nach 32<br />
Jahren die staatliche Milchkontingentierung Geschichte.<br />
15
st.galler bauer 10 - <strong>2009</strong> jahresbericht <strong>2009</strong><br />
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Gegen EU-Agrarfreihandel<br />
Der Schweizerische <strong>Bauernverband</strong> (SBV) hat sich<br />
von Anfang an gegen die Verhandlungen über ein<br />
Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich<br />
zwischen der Schweiz und der EU ausgesprochen.<br />
An der Delegiertenversammlung vom<br />
19. November <strong>2009</strong> wurden die neuesten Modellrechnungen<br />
über die Auswirkungen verschiedener<br />
Szenarien auf die landwirtschaftlichen Einkommen<br />
präsentiert. In einer Resolution verlangten die Delegierten<br />
vom Bundesrat den Abbruch der Verhandlungen<br />
über ein Agrarfreihandelsabkommen mit<br />
der EU.<br />
Am 20. Oktober <strong>2009</strong> haben sich die Gegner eines<br />
Freihandelsabkommens mit der EU organisiert und<br />
in Bern die «Schweizerische Vereinigung für einen<br />
starken Agrar- und Lebensmittelsektor» (SALS-<br />
Schweiz) gegründet. 23 Organisationen und drei<br />
Einzelpersonen sind an der Gründungsversammlung<br />
beigetreten.Zu den Gründungsmitgliedern gehören<br />
auch der SBV und einige kantonale Bauernverbände.<br />
Der Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
hat an seiner Sitzung vom 4. November<br />
<strong>2009</strong> den Beitritt beschlossen. Die neue Organisation<br />
will sich vorerst darauf konzentrieren, die Bevölkerung<br />
über die Auswirkungen eines Agrarfreihandelsabkommens<br />
mit der EU zu informieren. Ziel<br />
ist es, dieses Projekt bereits im Parlament zu verhindern.<br />
Falls notwendig, wird die SALS-Schweiz<br />
ein Referendum lancieren und alles tun, um die<br />
Volksabstimmung zu gewinnen.<br />
Instrumente gegen Marktversagen<br />
Rund 10 000 Bäuerinnen und Bauern aus der ganzen<br />
Schweiz versammelten sich am 29.August <strong>2009</strong> bei<br />
der Schlachtkapelle in Sempach LU zu einer Bauernkundgebung.<br />
Sie stimmten einer Resolution für eine<br />
allgemeinverbindliche Milchmengensteuerung und<br />
gegen den EU-Agrarfreihandel zu.<br />
Politik und Verbände seien nicht mehr in der Lage,<br />
die Missstände zu beheben. Deshalb brauche es<br />
den Druck der Basis, sagte der Präsident des Bäuerlichen<br />
Zentrums Schweiz (BZS) in seiner Ansprache.<br />
Der Präsident der Schweizer Milchproduzenten<br />
SMP betonte, dass die Aufhebung der Milchkontingentierung<br />
gezeigt habe, dass wegen der unterschiedlichen<br />
<strong>St</strong>rukturen zwischen den Produzenten<br />
und den Verarbeitern der Markt versage. Der Co-<br />
Präsident von BIG-M sah nur einen einzigen Weg,<br />
um aus der desolaten Situation herauszukommen:<br />
«Wir müssen das Heft in die eigene Hand nehmen.»<br />
Die Bauern müssten das Angebot der Nachfrage anpassen<br />
können.<br />
Die Teilnehmer der Kundgebung verabschiedeten<br />
eine Resolution, in der ein Bundesbeschluss für eine<br />
privatrechtliche Milchmengensteuerung und den<br />
Abbruch der Verhandlungen mit der EU zum Agrarfreihandelsabkommen<br />
gefordert wird.<br />
Eindrückliche Bauernkundgebung in Sempach LU gegen die Liberalisierungspolitik des Bundesrates<br />
und für eine Milchmengensteuerung durch die Produzenten.<br />
(Erika Rebsamen)<br />
16
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Delegiertenversammlung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es in Wil<br />
Fünf neue Vorstandsmitglieder<br />
Präsident Markus Ritter und Vizepräsidentin<br />
Seline Heim wurden einstimmig für die neue<br />
Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013 wiedergewählt.<br />
Für die sieben weiteren Vorstandsmitglieder<br />
kandidierten zwei bisherige und sieben neue<br />
Kandidaten. Unternehmensberater Markus<br />
Züger referierte am Nachmittag zum Thema<br />
«Meinungsverschiedenheiten und Konflikte –<br />
wie können wir damit umgehen?»<br />
Die 36. Delegiertenversammlung vom 1.April <strong>2009</strong><br />
stand im Zeichen der Gesamterneuerungswahlen<br />
der Organe des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es für die<br />
Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013. Präsident Markus Ritter<br />
konnte im frühlingshaft dekorierten <strong>St</strong>adtsaal<br />
Wil 347 Personen, davon 288 stimmberechtigte Delegierte,<br />
52 Gäste und sieben Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Geschäftsstelle begrüssen.<br />
In seiner Eröffnungsansprache wies Markus Ritter<br />
darauf hin, dass der Zusammenbruch des weltweiten<br />
Finanzsystems nur mit massiven <strong>St</strong>aatsgeldern<br />
verhindert werden konnte. Internationale Grosskonzerne<br />
hätten nach <strong>St</strong>aatshilfe gerufen, um ihre<br />
Liquidität sichern zu können. Ritter forderte eine<br />
Rückbesinnung in den Chefetagen auf bewährte<br />
Werte wie Nachhaltigkeit, Fleiss, Bescheidenheit,<br />
das Erreichen langfristiger Ziele sowie ganzheitliches<br />
Denken und Handeln.<br />
Preisschwankungen auf Agrarmärkten<br />
Der Verbandspräsident erwähnte als Erfolge der<br />
Landwirtschaft im Jahre 2008 die Agrarpolitik<br />
2011, das gute Image der Landwirte bei der Bevölkerung<br />
und den Konsumenten, die Bundesratswahl<br />
und das kantonale Wasserbaugesetz. «Gäbe es einen<br />
Sorgenbarometer, so hätte die Entwicklung auf<br />
dem Milchmarkt einen Spitzenplatz inne», meinte<br />
der Präsident. Es gelte, die Situation ernst zu nehmen<br />
und sich gemeinsam für einen geordneten<br />
Milchmarkt einzusetzen.<br />
Geschäftsführer Hans Müller ging in seinen Ausführungen<br />
zum <strong>Jahresbericht</strong> auf die Preisschwankungen<br />
auf den Agrarmärkten ein. Im Jahre 2007<br />
glaubten alle, dass auf den Agrarmärkten eine<br />
Trendwende zu besseren Preisen stattgefunden<br />
hätte. In den Medien war wegen den weltweit steigenden<br />
Preisen von alarmierenden Entwicklungen<br />
auf den Nahrungsmittelmärkten die Rede. «Wer<br />
hätte im Jahr 2007 geglaubt, dass die Produzentenpreise<br />
für Milch <strong>2009</strong> tiefer sein würden als 2007?»<br />
Trotz der vermehrten Preisschwankungen auf den<br />
Agrarmärkten habe die Landwirtschaft mittel- bis<br />
langfristig ebenso gute oder eher noch bessere Zukunftsperspektiven<br />
als viele andere Wirtschaftszweige,<br />
ist Müller überzeugt. Im Weiteren informierte<br />
der Geschäftsführer über die Dienstleistungen<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es für seine Mitglieder.<br />
Die Regionalstelle <strong>St</strong>.Gallen der bäuerlichen<br />
Krankenkasse Agrisano habe im Jahr 2008 das<br />
zehntausendste Mitglied begrüssen dürfen.<br />
Markus Ritter führte gewohnt souverän durch die<br />
Versammlung.<br />
17
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Die Delegierten genehmigten das Protokoll der Delegiertenversammlung<br />
vom 28. März 2008, den<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2008 und die Jahresrechnungen 2008<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es und des Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienstes. Den verantwortlichen<br />
Organen wurde Entlastung erteilt und<br />
für die geleistete Arbeit gedankt.<br />
Gesamterneuerungswahlen<br />
Das wichtigste Traktandum der Delegiertenversammlung<br />
war die Gesamterneuerungswahl der<br />
Organe für die Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013. Erstmals<br />
kam die im Jahre 1997 bei der Totalrevision<br />
der <strong>St</strong>atuten eingeführte Amtszeitbeschränkung<br />
von drei Amtsperioden (12 Jahre) zur Anwendung.<br />
Die Vorstandsmitglieder Jörg Abderhalden, Alt<br />
<strong>St</strong>.Johann (20 Jahre), Felix Hollenstein, Jona (12<br />
Jahre), Pius Loop, Walenstadt (12 Jahre), Albrecht<br />
Rhyner, Schönengrund (4 Jahre) und Kurt Rohner,<br />
Diepoldsau (16 Jahre), traten zurück. Als Mitglied<br />
der Kontrollstelle hatte Christoph Lieberherr, Nesslau<br />
(12 Jahre), den Rücktritt erklärt.<br />
Die Delegierten bestätigten einstimmig Markus Ritter,Altstätten,als<br />
Präsidenten und Seline Heim,Gossau,<br />
als Vizepräsidentin für die Amtsperiode <strong>2009</strong> bis<br />
2013. Für die sieben weiteren Sitze im Vorstand bewarben<br />
sich zwei bisherige und sieben neue Kandidaten.<br />
Der Landwirtschaftsrat hatte der Delegiertenversammlung<br />
beantragt, die beiden bisherigen Kandidaten<br />
Anni Abderhalden,Alt <strong>St</strong>.Johann,und Niklaus<br />
Roland Häberli verabschiedet<br />
Nach mehr als 35 Jahren Tätigkeit für den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong> hatte Roland Häberli an der<br />
Delegiertenversammlung seinen letzten Arbeitstag.<br />
Er hatte die neu geschaffene <strong>St</strong>elle zur Vermittlung<br />
von landwirtschaftlichen Betriebshelfern<br />
und ausländischen Landarbeitern am 1. November<br />
1973 angetreten. Mit dem Aufbau der<br />
Versicherungsberatung und der Einführung der<br />
EDV übernahm er neue Aufgaben. Er wurde Leiter<br />
der Abteilung Versicherungen und Geschäftsführer<br />
der Vorsorgestiftung für die st.gallische<br />
Landwirtschaft. Geschäftsführer Hans Müller<br />
dankte ihm für seinen langjährigen Einsatz und<br />
wünschte ihm im Ruhestand alles Gute.<br />
Rohrer, <strong>St</strong>.Gallen, sowie die fünf neuen Kandidaten<br />
Jakob Büsser, Amden, Toni Huber, Oberhelfenschwil,<br />
Peter Nüesch, Balgach, Emil Tschirky, Weisstannen,<br />
und Bruno Wagner,Niederbüren,zu unterstützen.Der<br />
Bauernverein Toggenburg hielt den Wahlvorschlag<br />
für Sepp Länzlinger, Mühlrüti, der landwirtschaftliche<br />
Bezirksverein Unterrheintal jenen für Peter Kuster,<br />
Diepoldsau, aufrecht. Auf dem <strong>St</strong>immzettel wurden<br />
alle Wahlvorschläge für den Vorstand aufgeführt.<br />
Alle Kandidaten erhielten drei Minuten, um sich zur<br />
Motivation für ihre Kandidatur und zu ihren Zielen<br />
zu äussern. Die Gelegenheit, den Kandidaten Fra-<br />
Mischte sich auch unters Publikum: Markus Züger, der Referent der öffentlichen Tagung.<br />
18
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
gen zu stellen, wurde nicht benutzt. Nachdem die<br />
Kandidaten den Saal verlassen hatten, empfahlen<br />
zwei Delegierte Kandidaten ihrer Branche und Region<br />
zur Wahl in den Vorstand.<br />
Fünf neue Vorstandsmitglieder<br />
In der geheimen Wahl gingen 287 <strong>St</strong>immzettel ein.<br />
Das absolute Mehr betrug 144 <strong>St</strong>immen. Gewählt<br />
wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Anni<br />
Abderhalden (265 <strong>St</strong>immen) und Niklaus Rohrer<br />
(264) sowie neu Jakob Büsser (241), Toni Huber<br />
(234), Bruno Wagner (233), Peter Nüesch (191) und<br />
Emil Tschirky (161). Sepp Länzlinger erreichte das<br />
absolute Mehr, schied aber mit 153 <strong>St</strong>immen als<br />
überzählig aus. Peter Kuster erhielt 78 <strong>St</strong>immen. Somit<br />
wurden alle sieben vom Landwirtschaftsrat<br />
empfohlenen Kandidaten im ersten Wahlgang in<br />
den Vorstand gewählt.<br />
Präsident Markus Ritter dankte allen zurückgetretenen<br />
Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit im Dienste<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es und der st.gallischen<br />
Landwirtschaft.<br />
Als neues Mitglied der Kontrollstelle wurde Ueli<br />
<strong>St</strong>urzenegger, Grabs, gewählt. Im weiteren wurden<br />
13 Personen, die nicht von Amtes wegen Mitglied<br />
des Landwirtschaftsrates sind, für die Amtsdauer<br />
<strong>2009</strong> bis 2013 gewählt.<br />
Allgemeine Umfrage<br />
Ulrich Artho, Walde, stellte eine Frage über die Kosten<br />
der Betriebskontrollen.Andreas Popp, Präsident<br />
des Obstbaurings Region Rorschach,<strong>St</strong>einach,dankt<br />
der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung, dass sie den Einsatz von<br />
<strong>St</strong>reptomycin für die Bekämpfung des Feuerbrands<br />
unter strengen Auflagen bewilligt hatte. Er wies darauf<br />
hin, dass die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung der Meinung<br />
sei, dass die Anwender von <strong>St</strong>reptomycin die Honigproben<br />
selber zu bezahlen hätten. Die Obstproduzenten<br />
würden ein Entgegenkommen erwarten, indem<br />
nicht die gesamten Kosten der Honiganalysen<br />
auf die Obstbauern abgewälzt werden.<br />
Umgang mit Konflikten<br />
Am Nachmittag sprach Markus Züger an der öffentlichen<br />
Bauernversammlung zum Thema «Meinungsverschiedenheiten<br />
und Konflikte – Wie können<br />
und sollen wir damit umgehen?» Der Unter-<br />
Aus Vorstand oder Kontrollstelle zurückgetreten (v.l.):<br />
Albrecht Rhyner, Pius Loop, Felix Hollenstein, Kurt<br />
Rohner, Christoph Lieberherr und Jörg Abderhalden.<br />
Neu im Amt (v.l.): Vorstandmitglieder Emil Tschirky,<br />
Toni Huber, Bruno Wagner, Peter Nüesch und Jakob<br />
Büsser sowie Ueli <strong>St</strong>urzenegger (Kontrollstelle).<br />
Roland Häberli (Mitte) im Gespräch mit Jörg Abderhalden,<br />
Josef Keller und Kurt Rohner. Er geht nach 35<br />
Jahren beim <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> in Pension.<br />
19
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
nehmensberater aus Engelburg verstand es, das<br />
Publikum humorvoll in sein Referat einzubeziehen.<br />
So fragte er beispielsweise verschiedene Personen<br />
im Saal, wie er/sie es verstehen würde, wenn ihm<br />
der Chef sagen würde: «Du, d’Maschinä lauft no.»<br />
Bald wurde klar, dass es die einen als Befehl verstehen,<br />
die Maschine auszuschalten, während es<br />
andere als Hinweis aufnehmen und wieder andere<br />
als Rüge auffassen. «Der Empfänger entscheidet,<br />
wie eine Botschaft ankommt», erklärte Züger. Da<br />
aber jede Botschaft auf verschiedenen Ebenen verstanden<br />
werden könne, seien Missverständnisse<br />
vorprogrammiert. Hilfreich seien daher aktives Zuhören,<br />
eine klare Ausdrucksweise, Ich-Botschaften<br />
oder der Tonfall.<br />
Natürlich wäre es ideal, Konflikte stets konstruktiv<br />
zu lösen. Dies sei jedoch nicht immer möglich. «Ist<br />
der Konflikt bereits zu weit fortgeschritten, ist eine<br />
Eskalation meist nicht mehr aufzuhalten», sagte<br />
Züger.Wichtig sei jedoch,die Bedürfnisse und mögliche<br />
Missverständnisse beider Parteien frühzeitig<br />
zu klären. Damit könnten schon viele Konflikte gelöst<br />
werden. Ist dies nicht der Fall, soll diejenige Lösung<br />
gesucht werden, welche beiden Parteien die<br />
grössten Vorteile und die kleinsten Nachteile<br />
bringt. Auch das Suchen von Schuldigen bringe<br />
Grussbotschaften<br />
Nach der Eröffnungsrede des Präsidenten stellte<br />
der Wiler Parlamentspräsident Dario Sulzer<br />
die <strong>St</strong>adt Wil als Arbeits- und Wohnort als auch<br />
ein Ort zum Einkaufen und für die Freizeitgestaltung<br />
vor.<br />
Regierungsrat Dr. Josef Keller, Vorsteher des<br />
Volkswirtschaftsdepartements, überbrachte die<br />
Grüsse der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung. Er wies darauf<br />
hin, dass die Wirtschaftskrise und die damit verbundene<br />
Zunahme der Arbeitslosigkeit und der<br />
Kurzarbeit in der zweiten Jahreshälfte 2008 auch<br />
den Kanton <strong>St</strong>.Gallen erfasst habe.Die Regierung<br />
wolle mit verschiedenen Lösungsansätzen die Situation<br />
so gut als möglich im Griff behalten.<br />
Urs Schneider, stellvertretender Direktor und<br />
Leiter Kommunikation des SBV, überbrachte die<br />
Grüsse des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es<br />
und nahm <strong>St</strong>ellung zu den aktuellen agrarpolitischen<br />
Herausforderungen der Schweizer<br />
Landwirtschaft.<br />
nichts. Sonst habe man nämlich gleich zwei Konflikte:<br />
den wirklichen Konflikt und den um die Frage,<br />
wer nun daran schuld sei.<br />
20
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Wahlempfehlungen, Raumplanung, Milchmarkt, Blauzungenkrankheit<br />
Aus dem Landwirtschaftsrat<br />
Gesamterneuerungswahlen, Milchmarkt,<br />
Raumplanungsgesetz, Impfungen gegen die<br />
Blauzungenkrankheit sowie Parolen zu den<br />
Volksabstimmungen über das Wasserbaugesetz<br />
und die Weiterführung der Personenfreizügigkeit<br />
Schweiz–EU waren die<br />
Haupttraktanden der drei Sitzungen<br />
des Landwirtschaftsrates.<br />
Die Mitglieder des Landwirtschaftsrates erhalten<br />
zur Information die Protokolle der Vorstandssitzungen.<br />
Damit sind sie laufend über die Geschäfte informiert,<br />
welche im Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
behandelt werden.<br />
Antrag für die Wahl in Vorstand<br />
Gemäss Artikel 27 der <strong>St</strong>atuten hat der Landwirtschaftsrat<br />
die Aufgabe, der Delegiertenversammlung<br />
einen Antrag zu stellen für die Wahl in den Vorstand<br />
aufgrund der Vorschläge der Sektionen. Für<br />
die Zusammensetzung des Vorstandes sind folgende<br />
Grundsätze zu berücksichtigen:persönliche Qualifikation<br />
des Bewerbers sowie angemessene Vertretung<br />
der Regionen und der Bäuerinnen.<br />
Die Mitglieder des Landwirtschaftsrates wurden Anfang<br />
Dezember 2008 über die Rücktritte aus dem<br />
Vorstand, der Kontrollstelle und des Landwirtschaftsrates<br />
sowie den Zeitplan der Gesamterneuerungswahlen<br />
für die Amtsperiode <strong>2009</strong> bis 2013 informiert.<br />
Zudem wurde allen Delegierten mit Brief<br />
vom 23. Dezember 2008 die Ausgangslage für die<br />
Gesamterneuerungswahlen und der Termin für die<br />
Einreichung von Wahlvorschlägen mitgeteilt.<br />
Zur Sitzung des Landwirtschaftsrates vom 23.Februar<br />
<strong>2009</strong> sind für die fünf neu zu besetzenden Sitze im<br />
Vorstand sieben Wahlvorschläge eingereicht worden.<br />
Alle vorgeschlagenen Kandidaten erhielten drei Minuten<br />
Zeit, ihre Motivation für die Kandidatur und<br />
ihre Ziele vorzutragen. Nach einer kurzen Diskussion<br />
beschloss der Landwirtschaftsrat einstimmig, der Delegiertenversammlung<br />
jene fünf neuen Kandidaten<br />
zur Wahl zu empfehlen, die in einer schriftlichen Wahl<br />
Das neue Wasserbaugesetz wurde von den <strong>St</strong>immberechtigten<br />
mit 84,6 Prozent angenommen.<br />
am meisten <strong>St</strong>immen erhalten. Zudem wurde beschlossen,<br />
dass für die Delegiertenversammlung die<br />
zwei Kandidaten mit den wenigsten <strong>St</strong>immen auf<br />
dem gleichen Wahlzettel unter «weitere Wahlvorschläge»<br />
aufgeführt werden, sofern der Wahlvorschlag<br />
durch die Sektion aufrechterhalten bleibt.<br />
Gegen Totalrevision des RPG<br />
Der Bundesrat hatte Ende 2008 das Vernehmlassungsverfahren<br />
zu einer Totalrevision des Raumplanungsgesetzes<br />
(RPG) eröffnet.Vorgeschlagen wurde<br />
ein neues Bundesgesetz über die Raumentwicklung<br />
(REG), welches das fast 30 Jahre alte Raumplanungsgesetz<br />
ablösen sollte.<br />
Die Mitglieder des Landwirtschaftsrates wurden an<br />
der Sitzung vom 12. Januar <strong>2009</strong> über die vorgeschlagenen<br />
Neuerungen informiert. In seiner <strong>St</strong>ellungnahme<br />
an das Bundesamt für Raumentwicklung<br />
sprach sich der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> für<br />
eine Teilrevision des Raumplanungsgesetzes und<br />
gegen die vorgeschlagene Totalrevision aus. Er verlangt<br />
die Beibehaltung der Landwirtschaftszone im<br />
Bundesrecht und lehnt die Schaffung einer Kulturlandzone<br />
ausserhalb der Bauzone ab. Begrüsst wird<br />
die Absicht, die Fruchtfolgefläche als Teil der Landwirtschaftszone<br />
auf Gesetzesstufe zu schützen. Zudem<br />
müssen auch die Böden mit besonderer Boden-<br />
21
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
qualität für den Futterbau auf Dauer erhalten bleiben.Der<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> begrüsst neue Instrumente,die<br />
geeignet sind,die Zersiedlung des Landes<br />
zu stoppen. Die Raumplanung hat Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, damit die Besiedlung der<br />
ländlichen Räume gesichert bleibt. Der Verband fordert,<br />
dass im Raumplanungsrecht auf agrarpolitische<br />
und strukturelle Auflagen im Zusammenhang<br />
mit der Bewilligung von Bauten und Anlagen für<br />
Landwirtschaftsbetriebe generell verzichtet wird.<br />
Ja zur Personenfreizügigkeit<br />
Der Landwirtschaftsrat fasste am 12. Januar <strong>2009</strong> die<br />
Parolen für zwei Volksabstimmungen.<br />
Das Abkommen über die Personenfreizügigkeit mit<br />
der EU ist seit 2002 in Kraft und wurde auf sieben<br />
Jahre befristet. In der Abstimmungsvorlage ging es<br />
darum, ob die Personenfreizügigkeit unbefristet<br />
weitergeführt und auf die beiden neuen EU-Mitglieder<br />
Bulgarien und Rumänien ausgedehnt werden<br />
soll. Gegen den entsprechenden Bundesbeschluss<br />
wurde das Referendum ergriffen. Fritz Schober, Leiter<br />
des Departements Soziales, Bildung und<br />
Dienstleistungen beim Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>,<br />
erläuterte die Abstimmungsvorlage aus der<br />
Sicht der Landwirtschaft. Die Schweiz habe mit dem<br />
Personenfreizügigkeitsabkommen zwischen der<br />
Schweiz und der EU sowie den übrigen bilateralen Abkommen<br />
I gute Erfahrungen gemacht. Im Weiteren<br />
betonte er, dass die Schweizer Landwirtschaft dringend<br />
auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sei.<br />
«Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass auch ohne<br />
Freizügigkeitsabkommen genügend Arbeitskräfte rekrutiert<br />
werden können», so Schober weiter.<br />
Ein Antrag, auf eine Parolenfassung zu verzichten,<br />
fand keine Mehrheit.Die anwesenden Mitglieder des<br />
Landwirtschaftsrates beschlossen in geheimer Abstimmung<br />
mit 26 Ja-<strong>St</strong>immen zu vier Nein-<strong>St</strong>immen<br />
und drei Enthaltungen die Ja-Parole.<br />
Der Bundesbeschluss «Personenfreizügigkeit<br />
Schweiz–EU: Weiterführung des Abkommens und<br />
Ausdehnung auf Bulgarien und Rumänien» wurde in<br />
der Volksabstimmung vom 8. Februar <strong>2009</strong> gesamtschweizerisch<br />
mit 60 Prozent Ja-<strong>St</strong>immen zu 40 Prozent<br />
Nein-<strong>St</strong>immen angenommen. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
betrug der Anteil der Ja-<strong>St</strong>immen 56 Prozent.<br />
Entwicklung des Milchmarktes<br />
An der Sitzung des Landwirtschaftsrates vom 23. Februar <strong>2009</strong><br />
informierte Robert Bischofberger, Präsident der Nordostmilch<br />
AG, über den Milchmarkt Schweiz, die <strong>St</strong>rukturen im Molkereimilchmarkt,das<br />
Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage<br />
bei der Industriemilch sowie die internationale und nationale<br />
Marktlage. Er stellte fest, dass sich der Milchmarkt nicht<br />
wie vorgesehen entwickelte habe, der Markt sich nicht aushebeln<br />
lasse und die aktuellen Organisationsstrukturen der Milchproduzenten<br />
ungenügend seien.Im Weiteren erklärte er die drei<br />
Handlungsoptionen, die den Schweizer Milchproduzenten für<br />
die Mengensteuerung offen stehen.<br />
An der Sitzung vom 4. November <strong>2009</strong> erklärte Andreas Ritter,<br />
Geschäftsführer der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost, das<br />
dreistufige Modell, welches der Vorstand der Branchenorganisation<br />
(BO Milch) für die Mengenführung der Milch vorgeschlagen<br />
hat. Die in der BO Milch vertretenen Verarbeiter und Produzenten<br />
seien daran interessiert, dass der Milchmarkt in geordneten<br />
Bahnen verlaufe. Das Modell funktioniere aber nur, wenn<br />
die Mengenführung flächendeckend eingeführt werden könne<br />
und die Milchproduzenten untereinander einig seien.<br />
Ja zum Wasserbaugesetz<br />
Die Kantonsräte Karl Güntzel, <strong>St</strong>.Gallen,<br />
und Werner Ritter,Altstätten, informierten<br />
den Landwirtschaftsrat über das<br />
neue kantonale Wasserbaugesetz. Es<br />
soll Menschen, Tiere und erhebliche<br />
Sachwerte vor den schädlichen Auswirkungen<br />
des Wassers schützen. <strong>St</strong>att natürliche<br />
Gewässer zu verbauen und zu<br />
korrigieren, sind Gefährdungen in erster<br />
Linie durch konsequenten Unterhalt zu<br />
vermeiden.In zweiter Linie muss der nötige<br />
Überflutungsraum freigehalten<br />
werden. Erst in dritter Linie sind wasserbauliche<br />
Massnahmen mit Eingriffen in<br />
das Gewässer vorgesehen.<br />
Das neue Gesetz teilt die Gewässer in<br />
drei Klassen ein: kantonale Gewässer,<br />
Gemeindegewässer und übrige Gewässer.Damit<br />
ist eine abgestufte Regelung<br />
betreffend Wasserbaupflicht, Unterhalt,<br />
Zuständigkeit und Finanzierung<br />
möglich.<br />
22
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Die Referenten wiesen darauf hin, dass im neuen<br />
Wasserbaugesetz einige Bestimmungen enthalten<br />
sind, die einzigartig sind. So ist in Artikel 14 festgehalten,<br />
dass bei wasserbaulichen Massnahmen auf<br />
einen sparsamen Verbrauch von Kulturland zu achten<br />
ist. In der Schweiz bisher einmalig ist die Regelung<br />
von Notentlastungsräumen, die nach neueren wasserbautechnischen<br />
Erkenntnissen künftig bei Wasserprojekten<br />
vorzusehen sind. Notentlastungsräume<br />
dienen der Ableitung von ausserordentlichen Hochwasserspitzen<br />
in Gebiete, die ein tiefes Schadenpotenzial<br />
aufweisen.Das Gesetz sieht vor,dass für Schäden<br />
in Notentlastungsräumen,die bei einer Ableitung<br />
der Hochwasserspitzen entstehen,Schadenersatz geleistet<br />
wird. «Im Überlastungsfall kann die Regierung<br />
bis zu 100 Prozent des anrechenbaren Schadens aus<br />
der Kantonshilfekasse finanzieren», erklärte Ritter.<br />
Der Landwirtschaftsrat beschloss mit 32 Ja ohne Gegenstimme<br />
und einer Enthaltung die Ja-Parole.In der<br />
Volksabstimmung vom 17. Mai <strong>2009</strong> nahmen die<br />
<strong>St</strong>immberechtigten das neue Wasserbaugesetz mit<br />
77 312 Ja-<strong>St</strong>immen zu 14 093 Nein-<strong>St</strong>immen deutlich<br />
an. Der Ja-<strong>St</strong>immenanteil beträgt 84,6 Prozent.<br />
Weitere Geschäfte<br />
– Der Landwirtschaftsrat wurde orientiert über<br />
den erstmaligen Einzug des Beitrags an den<br />
Berufsbildungsfonds von Fr. 1.60 pro Hektare<br />
Landwirtschaftliche Nutzfläche und die Verwendung<br />
der Mittel.<br />
– Der Landwirtschaft regte am 4.November <strong>2009</strong><br />
an, das Ausbringen von Hofdünger im Winter<br />
im Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es zu<br />
thematisieren und dazu die Leiterin des Amts<br />
für Umwelt und Energie (AFU) einzuladen.<br />
– Der Landwirtschaftsrat wurde über die Position<br />
des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es<br />
zu den WTO-Verhandlungen informiert.<br />
Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit<br />
An der Sitzung vom 23. Februar <strong>2009</strong> wurde über die<br />
Impfkampagne <strong>2009</strong> gegen die Blauzungenkrankheit<br />
und die Beschlüsse der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Regierung über<br />
die Änderung der Finanzierung orientiert. Im Gegensatz<br />
zum Jahre 2008, als die Impfkosten von der Tierseuchenkasse<br />
übernommen wurden, musste die Verabreichung<br />
des Impfstoffes <strong>2009</strong> vom Tierhalter bezahlt<br />
werden. Über die Tierseuchenkasse wurden nur<br />
noch die Kosten des Betriebsbesuchs und der Logistik<br />
abgerechnet.<br />
Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> hat in Verhandlungen<br />
mit dem Gesundheitsdepartement erreicht, dass der<br />
Tierarzt dem Tierhalter für die Impfung direkt Rechnung<br />
stellt. Zudem wurde vereinbart, dass der Tierarzt<br />
nicht wie 2008 nach der Anzahl der geimpften<br />
Tiere,sondern nach dem Zeitaufwand für die Impfung<br />
entschädigt wird. Damit können jene Tierhalter belohnt<br />
werden, die ihre Tiere für die Impfung gut vorbereiten<br />
und bei der Impfung aktiv mithelfen.<br />
An der Sitzung vom 4. November <strong>2009</strong> nahm der<br />
Landwirtschaftsrat von den Antworten zu 20 Fragen<br />
eines Impfgegners Kenntnis.<br />
Landwirtschaftsbetriebe im Kanton <strong>St</strong>.Gallen 1996 – 2008<br />
1996 2000 2005 2008<br />
Landwirtschaftsbetriebe 6009 5459 4983 4705<br />
Davon von hauptberuflichen Landwirten 4704 4185 3867 3669<br />
Mittlere landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
– aller Betriebe in ha LN 12,7 13,8 14,8 15,4<br />
– der Betriebe von hauptber. Landwirten in ha LN 15,0 16,4 17,4 18,0<br />
Rindviehhalter 4898 4454 3999 3741<br />
Schweinehalter 1292 1272 1025 817<br />
Schafhalter 1171 1122 1007 919<br />
Lege- und Zuchthennenhalter 1639 1534 1316 1001<br />
23
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Neuer Vorstand, Schwarzwildschäden, <strong>St</strong>romversorgung<br />
Aus dem Vorstand<br />
Zu Beginn der neuen Amtsdauer wurde der<br />
Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es an<br />
einer Klausursitzung in seine Aufgaben eingeführt.<br />
Am traditionellen Seminar für<br />
Präsidenten und Vorstandsmitglieder von<br />
bäuerlichen Organisationen stand die Preisbildung<br />
in den Agrarmärkten im Zentrum.<br />
Der Vorstand des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es versammelte<br />
sich im Berichtsjahr zu sieben Sitzungen und<br />
zu einer Klausurtagung.Eine Sitzung fand auf der Alp<br />
Sellamatt in der Gemeinde Alt <strong>St</strong>.Johann statt.<br />
Die Verbandsleitung (Präsident, Vizepräsident, Geschäftsführer)<br />
traf sich zu acht Sitzungen. Haupttraktanden<br />
waren die Vorbereitung der Sitzungen<br />
des Vorstands und des Landwirtschaftsrates sowie<br />
die Besprechung laufender Geschäfte.<br />
Fachkommissionen<br />
Der Vorstand kann ständige oder nichtständige<br />
(projektbezogene) Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />
einsetzen. Sie üben eine <strong>St</strong>absfunktion zur Unterstützung<br />
des Vorstandes aus.Ihr Auftrag und ihre<br />
Kompetenzen werden vom Vorstand schriftlich festgelegt.<br />
Die Fachkommissionen haben keine Finanzkompetenzen<br />
und müssen ausgabenwirksame Geschäfte<br />
beim zuständigen Organ beantragen.<br />
Wegen Rücktritts aus dem Vorstand waren für den<br />
Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst und die<br />
Kommission für Viehwirtschaft neue Präsidenten zu<br />
wählen. Zudem waren in den Fachkommissionen<br />
für zurückgetretene Vorstandsmitglieder Nachfolger<br />
zu bestimmen. Rücktritte von Kommissionsmitgliedern<br />
gab es in der Alpwirtschaftskommission, in<br />
der Berufsbildungskommission, in der Kommission<br />
für den ökologischen Leistungsnachweis und in der<br />
Kommission für Viehwirtschaft.<br />
Der Vorstand wählte die Mitglieder der Fachkommissionen<br />
und deren Präsidenten für die Amtsperiode<br />
<strong>2009</strong> bis 2013.Peter Nüesch wurde neuer Präsident<br />
der Kommission für den Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienst und Toni Huber neuer<br />
Präsident der Viehwirtschaftskommission. Die anderen<br />
Präsidenten der Fachkommission wurden in<br />
ihrem Amt bestätigt.<br />
Neu in die Alpwirtschaftskommission wurden Andreas<br />
Lendi, Karin Scherer und Anni Abderhalden gewählt.<br />
Karin Scherer übernahm zugleich die Führung<br />
des Sekretariats als Nachfolgerin von Hans<br />
Müller. Bruno Wagner wurde als Vertreter des Vorstandes<br />
und Urban Grünenfelder als Vertreter der<br />
Lehrmeister in die Kommission für bäuerliche Berufsbildung<br />
gewählt.Toni Huber wurde in die Kommission<br />
für den Landwirtschaftlichen Betriebshel-<br />
Konstituierung des Vorstandes<br />
Erstmals in der Geschichte des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es wurde zu Beginn einer neuen Amtsperiode<br />
der Vorstand zu einer Klausurtagung nach Wildhaus eingeladen. Dies war wichtig, da fünf von neun<br />
Vorstandsmitgliedern an der Delegiertenversammlung neu in den Vorstand gewählt wurden. Am 22.<br />
April <strong>2009</strong> informierten die Mitglieder der Verbandsleitung die Vorstandsmitglieder über die Ziele,Aufgaben<br />
und die Finanzierung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es sowie die Arbeitsweise im Vorstand und<br />
im Landwirtschaftsrat. Zudem wurden die Aufgaben und die Organisation der Geschäftsstelle erklärt<br />
und über Aktuelles aus der Agrarpolitik informiert. Am nächsten Vormittag fand die erste Vorstandssitzung<br />
in der neuen Amtsperiode statt. Die Vorstandsmitglieder erhielten den Auftrag, sich zu überlegen,<br />
in welcher Funktion sie sich engagieren möchten.<br />
An der zweiten Sitzung vom 26. Mai <strong>2009</strong> wurden die Wünsche der Vorstandsmitglieder für die verschiedenen<br />
Funktionen entgegengenommen und die Ressorts den einzelnen Vorstandsmitgliedern zugeteilt.<br />
24
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
ferdienst und Peter Nüesch in die Kommission für<br />
Pflanzenbau gewählt. In der Kommission für den<br />
ökologischen Leistungsnachweis wurde Pius Giger,<br />
Schänis, Nachfolger von Klaus Hofstetter, Ricken.<br />
Der Vorstand beschloss, die Kommission für Viehwirtschaft<br />
neu zu strukturieren.Die Kommission besteht<br />
nur noch aus einer Kerngruppe mit den Vorstandsmitgliedern<br />
Toni Huber (Präsident), Jakob<br />
Büsser und Emil Tschirky sowie dem Sekretär Christian<br />
Manser. Vertreter der zahlreichen Fachorganisationen<br />
aus dem Bereich Viehwirtschaft und Tierhaltung<br />
sollen zu den Sitzungen eingeladen werden,<br />
wenn Anliegen und Probleme aus ihren Bereichen<br />
behandelt werden.<br />
Vertreter im SBV<br />
Der Vorstand wählt jeweils jene Delegierten des<br />
Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es (SBV), die nicht<br />
von Amtes wegen bestimmt sind. 13 von 21 Delegierten<br />
des SBV sind von Amtes wegen bestimmt.<br />
Der Vorstand bestätigte die bisherigen Delegierten<br />
Cornell Thalmann und Christian Gross.Als neue Delegierte<br />
wählte er die Vorstandsmitglieder Jakob<br />
Büsser, Peter Nüesch, Emil Tschirky und Bruno Wagner<br />
sowie als Vertreter von Fachorganisationen Thomas<br />
Butz (Mutterkuhhalter Schweiz) und Franziska<br />
Thoma (Verein der Ehemaligen).<br />
Mit dem Rücktritt aus dem Vorstand gab Jörg Abderhalden<br />
das Amt als Mitglied der Landwirtschaftskammer<br />
des SBV ab. An der Delegiertenversammlung<br />
des SBV vom 19. November <strong>2009</strong> wurde Peter<br />
Nüesch auf Vorschlag des Vorstandes als Mitglied der<br />
Landwirtschaftskammer des SBV gewählt.<br />
Elias Tschümmy zeigte eine wissenschaftliche<br />
Untersuchung eines alpwirtschaftlichen Nutzungsplans<br />
der Alp Sellamatt aus dem Jahr 1979.<br />
Regionalseminar Ostschweiz des SBV<br />
Das Regionalseminar Ostschweiz des Schweizerischen<br />
<strong>Bauernverband</strong>es (SBV) fand am 28. Oktober<br />
<strong>2009</strong> in den Olma-Messen in <strong>St</strong>.Gallen statt. SBV-<br />
Direktor Jacques Bourgeois orientierte über die allgemeine<br />
Marktentwicklung bei den Produkten<br />
Milch, Fleisch, Brotgetreide, Kartoffeln und Zucker<br />
sowie die Beschlüsse des Bundesrates vom 21. Oktober<br />
<strong>2009</strong> zur <strong>St</strong>abilisierung der Schweizer Lebensmittelmärkte.Weitere<br />
Themen waren das dreistufige<br />
Marktmodell für den Milchmarkt, die Weiterentwicklung<br />
des Direktzahlungssystems, die Bekämpfungsstrategie<br />
2010 gegen die Blauzungenkrankheit<br />
sowie die laufenden und geplanten Aktivitäten<br />
in der Basiskommunikation.<br />
Die Situation auf dem Milchmarkt und die Verhandlungen<br />
für ein Agrarfreihandelsabkommen (FHAL)<br />
mit der EU gaben am meisten zu diskutieren. Vom<br />
SBV wurde eine härtere Gangart gegen ein FAHL<br />
mit der EU verlangt.<br />
Agrartreffen der Bauernverbände<br />
Das 16. grenzüberschreitende Agrartreffen der<br />
Bauernverbände vom 25. bis 27. Juni <strong>2009</strong> fand<br />
erstmals im österreichischen Bundesland Tirol statt<br />
und wurde vom Tiroler Bauernbund organisiert. Besichtigt<br />
wurden ein Verarbeitungsbetrieb der Tirol<br />
Milch und verschiedene Bergbauernbetriebe sowie<br />
zwei Alpen. Der Tiroler Landeshauptmann-<strong>St</strong>ellvertreter<br />
Toni <strong>St</strong>eixner setzte sich für die Bündelung der<br />
Interessen der Berggebiete und insbesondere der<br />
Berglandwirtschaft ein. Auffallend ist, dass im Tirol<br />
die meisten Betriebe im Nebenerwerb bewirtschaftet<br />
werden. Diesen geht es bei sinkenden Preisen<br />
für Agrarprodukte wirtschaftlich besser als den Vollerwerbsbetrieben.<br />
Sie sind vom Einbruch weniger<br />
stark betroffen als Vollerwerbsbetriebe, da sie als<br />
Haupterwerb eine Einnahmequelle ausserhalb der<br />
Landwirtschaft haben. Am Treffen nahmen 29 Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus Frankreich, Baden-<br />
Württemberg, Tirol, Südtirol sowie den Kantonen<br />
Graubünden, <strong>St</strong>.Gallen, Thurgau und Waadt teil.<br />
25
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Ressourcen- und Ammoniakprojekt<br />
An einer Aussprache vom 6. Mai <strong>2009</strong> beim Landwirtschaftsamt<br />
wurden die Ergebnisse des Vorprojekts<br />
«Ressourcen- und Ammoniakprojekt <strong>St</strong>.Gallen»<br />
vorgestellt. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen gibt es keine<br />
Rechtsgrundlage, um Ressourcen- und Ammoniakprojekte<br />
als Voraussetzung für den Erhalt der Bundessubventionen<br />
von 80 Prozent der anrechenbaren<br />
Kosten zu finanzieren. Es wurde beschlossen,<br />
die Arbeiten auf der Grundlage des Vorprojekts fortzusetzen.<br />
Offene Fragen wurden von der Geschäftsstelle<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es gesammelt<br />
und dem Landwirtschaftsamt zugestellt. Es wird<br />
grosser Wert darauf gelegt, dass die Probleme<br />
ganzheitlich angegangen werden. Ende September<br />
wurde mit dem Landwirtschaftsamt das weitere<br />
Vorgehen besprochen und vereinbart, eine Kerngruppe<br />
unter der Leitung des Landwirtschaftsamts<br />
zu bilden, welche einer Projektgruppe die Aufträge<br />
erteilt. Die Vertreter der Landwirtschaft sind bereit,<br />
in einer Projektgruppe mitzuarbeiten.<br />
Entschädigung von Schwarzwildschäden<br />
Wenn Wildschweine in Wiesen und Weiden Schäden<br />
anrichten, erhält der Grundeigentümer aufgrund<br />
der geltenden Jagdgesetzgebung erst eine<br />
Entschädigung, wenn pro Fall eine Schadensumme<br />
von 400 Franken entstanden ist. Diese unbefriedigende<br />
Situation bei Schwarzwildschäden wurde<br />
Ende August <strong>2009</strong> an einer Vorstandssitzung mit<br />
einem Vertreter des Amts für Natur,<br />
Jagd und Fischerei, dem Wildhüter<br />
und Jägern aus dem Revier besprochen.Vor<br />
der Sitzung besichtigten die<br />
Sitzungsteilnehmer zusammen mit<br />
betroffenen Landwirten in Bernhardzell<br />
eine Wiese, welche bereits mehrmals<br />
von Wildschweinen heimgesucht<br />
worden war.<br />
Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen gibt es keine gesetzliche<br />
Grundlage, um wie im Kanton<br />
Zürich mit den Landwirten für Wiesen<br />
und Weiden eine Pauschalentschädigung<br />
pro Jahr zu vereinbaren.<br />
Nach der Information und den Äusserungen<br />
der direkt betroffenen Landwirte<br />
wurde klar, dass das System der<br />
26<br />
Entschädigung von Schwarzwildschäden in Wiesen<br />
und Weiden zu überprüfen ist. Die Vertreter der<br />
Landwirtschaft verlangen, dass im Rahmen der Revision<br />
des Jagdgesetzes die Rechtsgrundlage für<br />
eine Pauschalentschädigung zu schaffen ist. Die betroffenen<br />
Landwirte forderten, dass bis zum Abschluss<br />
der Revision des Jagdgesetzes die Schadengrenze<br />
von 400 Franken nicht pro Fall, sondern pro<br />
Jahr gelten soll. Einer kleinen Gruppe von Jägern<br />
und Landwirten wurde der Auftrag erteilt, kleinere<br />
Schäden ohne Beizug des Wildhüters über die Jagdgesellschaft<br />
aufzunehmen. Das Ziel besteht darin,<br />
eine genaue <strong>St</strong>atistik über die Schäden von<br />
Schwarzwild in den Regionen zu erstellen. Diese<br />
Daten sind nötig als Grundlage für die Festsetzung<br />
der zukünftigen Rahmenbedingungen für die Abgeltung<br />
von Schwarzwildschäden in Naturwiesen<br />
und Weiden.<br />
Impfungen gegen Blauzungenkrankheit<br />
Die Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit beschäftigten<br />
den Vorstand an mehreren Sitzungen.<br />
Impfverweigerer und Impfkritiker des Kantons<br />
<strong>St</strong>.Gallen hatten in einem Brief vom 14. August<br />
<strong>2009</strong> an den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> zahlreiche<br />
Begründungen für die Freiwilligkeit der Impfung als<br />
die bessere Lösung dargelegt. Sie erwarteten, dass<br />
sich der Vorstand mit geeigneten Mitteln für eine<br />
eigenverantwortliche Lösung und somit für eine<br />
freiwillige Impfung ab 2010 stark macht.<br />
Mitgliedsektionen<br />
Die Obstproduzentenvereinigung des Kantons <strong>St</strong>.Gallen hat<br />
sich reorganisiert und an der ausserordentlichen Hauptversammlung<br />
vom 5. März <strong>2009</strong> unter anderem ihren Namen geändert.<br />
Sie nennt sich neu <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Obstverband.<br />
Der Kantonal <strong>St</strong>.Gallische Imkerverband hat an der Delegiertenversammlung<br />
vom 28. Februar <strong>2009</strong> eine Namensanpassung<br />
vorgenommen und heisst neu Imkerverband <strong>St</strong>.Gallen-<br />
Appenzell.<br />
Die Landwirtschaftliche Vereinigung Werdenberg wählte Beat<br />
Lenherr, Gams, als Nachfolger von Mathias Eggenberger zum<br />
neuen Präsidenten. Bei der Landwirtschaftlichen Vereinigung<br />
Sarganserland wurde Anton Eberle, Flumserberg Saxli, als<br />
Nachfolger von Franz Wachter zum Präsidenten gewählt.
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Die Vorstandsmitglieder berichteten, dass in den<br />
meisten Gebieten die Impfung <strong>2009</strong> ruhig verlaufen<br />
sei und bei ihnen keine Meldungen wegen<br />
Problemen eingegangen seien. Auch auf der Geschäftsstelle<br />
gab es keine negativen Meldungen.<br />
Der Vorstand ist überzeugt, dass mit der obligatorischen<br />
Impfung in den Jahren 2008 und <strong>2009</strong> eine<br />
grossflächige Ausdehnung der Blauzungenkrankheit<br />
verhindert werden konnte.<br />
Die Landwirtschaftskammer des SBV hatte am 16.<br />
Oktober <strong>2009</strong> beschlossen, die obligatorische Impfung<br />
auch im Jahre 2010 grundsätzlich beizubehalten.<br />
Aufgrund der guten Seuchenlage beantragte<br />
der SBV dem Bundesamt für Veterinärwesen zugleich,<br />
dass jeder Betrieb die Möglichkeit erhalten<br />
soll, sich mit einem Gesuch von der Impfung dispensieren<br />
zu lassen. Betriebe, die nicht impfen, sollen<br />
im Schadenfall jedoch keinen Anspruch auf Entschädigungsleistungen<br />
aus der Tierseuchenkasse<br />
haben. Das Bundesamt für Veterinärwesen hat die<br />
Bekämpfungsstrategie 2010 im Sinne des Antrags<br />
des SBV beschlossen.<br />
Gülleaustrag in den Wintermonaten<br />
An der Vorstandssitzung vom 8. Dezember <strong>2009</strong><br />
wurde die Definition der Vegetationsruhe im Zusammenhang<br />
mit dem Düngen von Wiesen in den<br />
Wintermonaten mit Vertretern des Amts für Umwelt<br />
und Energie (AFU) und den Düngerberatern<br />
des Landwirtschaftlichen Zentrums SG intensiv diskutiert.<br />
Die jetzige Regelung zum Gülleaustrag im<br />
Winter verlangt, dass ausser den entsprechenden<br />
Bodenverhältnissen auch die notwendige Temperatur<br />
vorhanden sein muss. An sieben aufeinanderfolgenden<br />
Tagen muss die durchschnittliche Tagestemperatur<br />
mindestens 5 Grad betragen. Erhebungen<br />
des Präsidenten des Verbandes für Landtechnik,<br />
Sektion <strong>St</strong>.Gallen, haben gezeigt, dass bei Anwendung<br />
der Temperaturregel zum Beispiel im<br />
Frühjahr <strong>2009</strong> vor dem 1. April <strong>2009</strong> selbst im Talgebiet<br />
ein Gülleaustrag nicht erlaubt gewesen<br />
wäre. Im Vorstand wurde verlangt, dass die Bauern<br />
wegen Nicht-Einhaltung der Vegetationsruhe nicht<br />
gebüsst werden dürfen, wenn die Verhältnisse zum<br />
Ausbringen der Gülle gut waren.Albert Egger, Düngerberater<br />
am LZSG Flawil, schlug vor, den Begriff<br />
der Vegetationsruhe nur von Ende November bis<br />
Regionalseminar Ostschweiz des SBV in <strong>St</strong>.Gallen.<br />
Anfang Februar anzuwenden und ab Februar je<br />
nach Bodenverhältnissen das Ausbringen von Hofdüngern<br />
zu erlauben. Dieser Vorschlag fand bei den<br />
Vertretern des AFU keine Zustimmung.<br />
Es wurde beschlossen,dass in einer kleinen Arbeitsgruppe<br />
bis Ende Januar 2010 eine praxistaugliche<br />
Lösung für den Gülleaustrag im Frühjahr gesucht<br />
wird.<br />
Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> ist erfreut,dass die Arbeitsgruppe<br />
Ende Januar 2010 eine praktikable Lösung<br />
gefunden hat. Es gilt nun folgende Ausnahme:<br />
«Vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren,<br />
nicht schneebedeckt sowie saugfähig,kann ab Mitte<br />
Februar in frühen, wüchsigen und raigrasfähigen<br />
Lagen Gülle ausgebracht werden.»<br />
Gleich lange Spiesse für <strong>St</strong>romversorgung<br />
Damit der Kanton <strong>St</strong>.Gallen die neuen Aufgaben<br />
des eidgenössischen <strong>St</strong>romversorgungsgesetzes<br />
erfüllen kann, braucht es eine Änderung der kantonalen<br />
Gesetzgebung.Die Kantone können im Gebiet<br />
«ausserhalb der Bauzone» verschiedene Bestimmungen<br />
über die Anschlüsse sowie deren Kosten<br />
erlassen. Der Vorstand verlangt in seiner <strong>St</strong>ellungnahme,<br />
dass die ländliche Bevölkerung, welche<br />
ausserhalb der Bauzone wohnt und arbeitet,<br />
gleich behandelt wird wie jene Personen, die in der<br />
Bauzone wohnen. Es wäre nicht gerecht, wenn ein<br />
Netzbetreiber die Kosten für den Ersatz einer Anschlussleitung<br />
innerhalb einer Bauzone übernehmen<br />
müsste und ausserhalb der Bauzone der Endverbraucher<br />
diese Kosten zu tragen hätte.<br />
27
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Seminar «Preisbildung in Agrarmärkten»<br />
Grenzschutz ist notwendig<br />
Im Zentrum des fünften kantonsübergreifenden<br />
Seminars für Präsidenten und<br />
Vorstandsmitglieder von bäuerlichen<br />
Organisationen stand die Preisbildung in<br />
Agrarmärkten mit der Frage: «Wieviel kann<br />
der einzelne Produzent beeinflussen?»<br />
Urs Fueglistaller, Direktor des Instituts KMU an der<br />
Universität <strong>St</strong>.Gallen, erklärte in seinem Einführungsreferat<br />
die Grundsätze der sozialen Marktwirtschaft.<br />
«Der heutige<br />
Landwirt ist ein Unternehmer<br />
und gehört<br />
damit zu den schweizweit<br />
rund 300 000 Unternehmern»,<br />
erklärte<br />
Fueglistaller. Als zentrale<br />
Aufgaben der Unternehmungsführung<br />
bezeichnete er die Sicherung<br />
der Überlebensfähigkeit<br />
und die<br />
Urs Fueglistaller.<br />
Ermöglichung der Entwicklungsfähigkeit<br />
der<br />
Unternehmen. KMU-Unternehmer – wie es auch die<br />
Landwirte sind – legen Wert auf Selbständigkeit und<br />
Unabhängigkeit und sind strategisch und operativ tätig.Die<br />
strategischen Erfolgsfaktoren erklärte der Referent<br />
an einem Bild mit einer Gruppe von Bergsteigern.<br />
Dabei sei es wichtig, dass die Person, welche<br />
die Seilschaft anführe, in die richtige Richtung laufe<br />
und alle Beteiligten gleich fit seien. «Der Konkurrenz<br />
eine Nasenlänge voraus sein oder die Gelegenheit im<br />
richtigen Moment wahrnehmen» waren weitere Ratschläge.<br />
«Ein Unternehmer fällt viel um, steht aber<br />
immer wieder auf», betonte Fueglistaller.<br />
Roger Schwarzenbach, Dozent an der Fachhochschule<br />
für Landwirtschaft, Zollikofen, zeigte die Entwicklung<br />
der Milch- und Weizenpreise und zog die Lehren<br />
aus 150 Jahren Agrargeschichte. Er betonte, dass die<br />
Agrarmärkte sehr instabil sind. «Der einzelne Landwirt<br />
kann den Marktpreis nicht oder nur geringfügig<br />
beeinflussen»,zog Schwarzenbach Bilanz.Unternehmerische<br />
Landwirte würden auch in einem veränderten<br />
Umfeld gute Perspektiven<br />
haben, munterte<br />
er die Zuhörer auf.<br />
Wichtig sei die stete<br />
Überwachung der Kosten<br />
auf dem eigenen<br />
Betrieb.<br />
Im Anschluss an die<br />
zwei Einführungsreferate<br />
wurden in kleinen<br />
Gruppen die Agrarmärkte<br />
Milch, Fleisch,<br />
Roger Schwarzenbach. Getreide sowie Gemüse/Obst<br />
von verschiedenen<br />
Fachexperten vorgestellt und mit den Teilnehmern<br />
eingehend diskutiert.<br />
Wichtige Schlussfolgerungen:<br />
– Für die Schweizer Landwirtschaft ist der<br />
Grenzschutz absolut notwendig. Kämen die<br />
WTO-Verhandlungen und das Agrarfreihandelsabkommen<br />
mit der EU zum Abschluss,<br />
hätte dies gravierende Folgen für die<br />
Schweizer Landwirtschaft.<br />
– Die Schweizer Landwirtschaft ist auf Direktzahlungen<br />
angewiesen. Sie können aber<br />
marktverzerrend wirken und den Unternehmer<br />
in seinen produktionsrelevanten Entscheiden<br />
beeinträchtigen.<br />
– Die Verbände sind im heutigen Umfeld stark<br />
gefordert. Es ist wichtig, dass an ihrer Spitze<br />
starke Persönlichkeiten stehen und diese<br />
den Rückhalt aus der Basis haben.<br />
– Es ist wichtig, dass sich die Bauern in verschiedenen<br />
Organisationen engagieren und<br />
für die Anliegen der Landwirtschaft einstehen.Gemeinsam<br />
sind sie stärker und können<br />
auch etwas erreichen.<br />
28
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Mehr gealpte Kälber und Rinder, Alpkäsemarkt Sargans, Alpkataster<br />
Alpwirtschaftskommission<br />
Auf den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen ist die Bestossung<br />
gesichert. Eine markante Zunahme gab es<br />
bei den gealpten Kälbern und jüngeren<br />
Rindern. Die Alpwirtschaftskommission trat<br />
am Alpkäsemarkt in Sargans auf und befasste<br />
sich mit der Lancierung des Buchprojektes<br />
«Alpen im Toggenburg».<br />
Wüchsiges Wetter ermöglichte einen frühen Alpauftrieb,<br />
während der Hochalpzeit war es aber zu<br />
nass und es kam zu Wintereinbrüchen. Das gute<br />
Wetter Ende Alpzeit machte dann einiges wieder<br />
gut. Alpmilch- und Alpkäseproduktion erreichten<br />
knapp die hohen Vorjahreswerte.<br />
Alpmulchtaxation<br />
Auf 33 Alpen wurden die Alpmulchen taxiert. Fünf<br />
davon erhielten die Maximalnote 20 und der Durchschnittswert<br />
mit 19,63 Punkten erreichte einen Spitzenwert.In<br />
den Alpregionen Sarganserland und Werdenberg-Rheintal<br />
wurden insgesamt 243 Tonnen<br />
Alpkäse (minus 4 Tonnen gegenüber Vorjahr) produziert,<br />
welche gut abgesetzt werden konnten. Der<br />
Die Alpwirtschaftskommission tagte am 3. November<br />
auf der Alp Oberbächen in Ebnat-Kappel. (zVg.)<br />
Richtpreis der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> und Appenzeller Alpkäseproduzentenorganisation<br />
konnten trotz angespanntem<br />
Käsemarkt grösstenteils erreicht werden.<br />
Zertifizierte Alpprodukte<br />
Bereits zum zweiten Mal beteiligten sich die Alpen<br />
an den kulinarischen Alpwochen des Trägervereins<br />
Culinarium zur Förderung des Absatzes<br />
Sömmerungsbeiträge <strong>2009</strong> im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Anzahl Betriebe Normalbesatz Total<br />
mit Beiträgen in Normalstössen der Beiträge<br />
oder GVE<br />
Fr.<br />
Schafe 38 1137 258 835<br />
(ohne Milchschafe)<br />
Gemolkene Tiere 114 4106 1 320 888<br />
(Kühe, Schafe und Ziegen mit einer<br />
Sömmerungsdauer von 56 bis 115 Tagen)<br />
Übrige Tiere 418 17 078 5 431 749<br />
Sömmerungsbeitrag nach<br />
Normalbesatz total 431 0 6 696 825<br />
Quelle: Landwirtschaftsamt, <strong>St</strong>.Gallen<br />
29
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
von Alpkäse und Alpschweinen. Mit der Doppelzertifizierung<br />
erfüllen 33 Alpen die Anforderungen<br />
der Berg- und Alpverordnung und erbringen<br />
den erforderlichen Nachweis für zertifizierte Culinariumprodukte.<br />
Die Alpen Walabütz, Mädems und Höhi-Voralp<br />
durften für ihren Alpkäse an der Olma-Alpkäseprämierung<br />
einen Preis entgegennehmen. Andreas<br />
Tischhauser von der Grabser Alp Gamperfin erreichte<br />
in der erstmals bewerteten Kategorie Mutschli<br />
den dritten Rang und der Ziegenkäse der Alp<br />
Malschüel wurde als bester Ziegenkäse ausgezeichnet.<br />
Schwerpunkte am Alpwirtschaftskurs der<br />
Alpsektionen Werdenberg-Rheintal und Sarganserland<br />
im Gebiet Unter- und Oberkamor waren Quellfassung,<br />
Unkrautbekämpfung und eine überzeugende<br />
Viehvorführung. Der Alpwirtschaftliche Verein<br />
Toggenburg begrüsste seine Mitglieder auf den<br />
Alpen Lütisalp und Niderstock im Luterental.<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen im Internet<br />
Möchten Sie eine Veranstaltung zum Thema<br />
Alpwirtschaft besuchen oder interessieren Sie<br />
sich für die Lage oder die Nutzungsart einer bestimmten<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alp?<br />
Auf www.alpen-sg.ch gibt es Veranstaltungshinweise<br />
und ein ganzes Kartenwerk über die<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen.<br />
Nach über 20-jähriger<br />
Tätigkeit als Sekretär trat<br />
Hans Müller zurück.<br />
Bestossung<br />
<strong>2009</strong> ist eine markante<br />
Zunahme der<br />
gealpten Kälber und<br />
jüngeren Rinder feststellbar.<br />
Dies ist umso<br />
weniger erstaunlich,<br />
wenn man die<br />
Ausweitung der<br />
Milchproduktion auf<br />
vielen Heimbetrieben<br />
und die stark gestiegene<br />
Nachzucht auf<br />
diesen Betrieben betrachtet.<br />
Die Bestossung der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen ist<br />
nach wie vor gesichert und die Anzahl gealpter<br />
Tiere entspricht 97 Prozent der Bestossung im<br />
Alpsommer 2000. Mit der Agrarpolitik 2011 wurden<br />
die Ansätze der Sömmerungsbeiträge pro<br />
Normalstoss von 300 auf 320 Franken erhöht. Gegenüber<br />
dem Vorjahr stiegen die im Kanton<br />
<strong>St</strong>.Gallen ausbezahlten Sömmerungsbeiträge insgesamt<br />
um sechs Prozent.<br />
Tätigkeit Alpwirtschaftskommission<br />
Gemeinsam mit der Bamos AG sowie den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
und Appenzeller Alpkäseproduzenten präsentierte<br />
die Alpwirtschaftskommission am Alpkäsemarkt<br />
in Sargans das Buch über die Sarganserländer<br />
Alpen und das Projekt Alpkataster. Die <strong>St</strong>.Gal-<br />
Bestossung der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen<br />
Anzahl Tiere<br />
Vergleich 2008 <strong>2009</strong><br />
Kühe zur Verkehrsmilchproduktion 9 310 9 002<br />
Rinder über 2 Jahre 7 582 7 284<br />
Rinder 1 bis 2 Jahre 11 175 11 958<br />
Kälber 4 bis 12 Monate 5 261 5 810<br />
Kälber bis 1 Jahr 1 451 1 194<br />
andere Kühe (Galtkühe, Mutter- und Ammenkühe) 1 988 2 220<br />
Pferde, Fohlen, Maulesel, Esel 164 186<br />
Schafe, Lämmer 12 657 12 005<br />
Ziegen 1 995 2 053<br />
Quelle: Landwirtschaftsamt, <strong>St</strong>.Gallen;<br />
Ab <strong>2009</strong> sind die Galtkühe in der Kategorie «andere Kühe» und die Mutterkuhkälber werden nicht mehr separat ausgewiesen.<br />
30
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Alpmilchproduktion und -verwertung auf den Kuhalpen<br />
2008 <strong>2009</strong> Differenz<br />
Alpmilchproduktion Sarganserland 2 529 900 2 439 200 -90 700<br />
Total in kg Werdenberg-Rheintal 583 200 563 500 -19 700<br />
Milch pro Kuh Sarganserland 10,8 10,2 -0,6<br />
und Alptag in kg Werdenberg-Rheintal 12,6 12,0 -0,6<br />
Verkäste Milch in kg Sarganserland 2 050 900 2 037 200 -13 700<br />
Werdenberg-Rheintal 572 600 558 700 -13 900<br />
Alpkäse in kg Sarganserland 195 400 192 400 -3 000<br />
Werdenberg-Rheintal 51 600 50 600 -1 000<br />
Quelle: TSM Treuhand GmbH, Winterthur<br />
ler Alpwirtschaft stellt sich auch im Internet unter<br />
www.alpen-sg.ch vor. Kernstück des Internetauftritts<br />
ist der Alpkataster mit einem Kartenwerk<br />
über die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Alpen. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Alpwirtschaftlichen Verein Toggenburg<br />
wagt sich die Alpwirtschaftskommission an<br />
die Vorbereitung des Buchprojektes «Alpen im<br />
Toggenburg», welches Ende 2011 erscheinen soll.<br />
Wegen der revidierten Sömmerungsbeitragsverordnung<br />
ist seit <strong>2009</strong> für die Zufuhr alpfremder<br />
Dünger eine Bewilligung erforderlich. Etwa ein<br />
Dutzend Alpen reichten ein Gesuch ein, welches<br />
Fachberater des Landwirtschaftlichen Zentrums<br />
SG bearbeiteten und dem zuständigen Amt für<br />
Umweltschutz und Energie zur Genehmigung einreichten.<br />
Die Kommission bemängelte die vom<br />
Bundesamt für Landwirtschaft geforderte aufwändige<br />
Kartierung, die Bewilligungspflicht für<br />
Kalkzufuhr und die obligatorische Entnahme von<br />
Bodenproben. Die Bedenken fanden Eingang in<br />
die Diskussion einer vom Schweizerischen Alpwirtschaftlichen<br />
Verband eingesetzten Arbeitsgruppe<br />
und trugen zu einer Nachbesserung der<br />
Weisung des Bundesamtes bei.<br />
Mit Ende der Amtsdauer traten Albrecht Rhyner,<br />
Ernst Brandstetter, Hansueli Roth und der Sekretär<br />
der Kommission, Hans Müller, aus der Alpwirtschaftskommission<br />
aus.<br />
Markus Hobi, Präsident, Neu <strong>St</strong>.Johann<br />
Präsentation des Alpkatasters und des Alpbuches «Alpen im Sarganserland» am Alpkäsemarkt in<br />
Sargans, ein gemeinsamer Auftritt mit den Alpkäseproduzenten und der Bamos AG.<br />
31
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Neue Bildungsverordnung, überbetriebliche Kurse, Lehrmeistertagung<br />
Berufsbildungskommission<br />
Die ersten Lernenden haben ihre Ausbildung<br />
nach neuem Lehrplan begonnen. Gemäss<br />
neuer Bildungsverordnung werden auch in<br />
der Landwirtschaft sogenannte überbetriebliche<br />
Kurse angeboten. Diese konnten für<br />
insgesamt 63 Lernende aus dem Ausbildungsverbund<br />
Landwirtschaft der Kantone<br />
SG, AR, AI und des FL erfolgreich durchgeführt<br />
werden.<br />
Bei der Bildungskommission des Schweizerischen<br />
<strong>Bauernverband</strong>es stand auch im Berichtsjahr die<br />
Umsetzung der neuen Bildungsverordnung im Zentrum.<br />
Einerseits wurde die Schaffung von neuen<br />
Lehrmitteln vorangetrieben, andererseits wurden<br />
die Anforderungen der verschiedenen Ausbildungsgänge,<br />
namentlich die der Nachholbildung, konkretisiert.<br />
Weiter haben die Verantwortlichen die umgesetzten<br />
Massnahmen im Rahmen der neuen Bildungsverordnung<br />
überprüft und bei Bedarf angepasst.<br />
Die Berufsbildungskommission des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong>es hielt im Berichtsjahr die ordentlichen<br />
Geschäfte in drei Sitzungen ab. Im Zentrum<br />
stand die Vorbereitung sämtlicher Rahmenbedingungen<br />
für den <strong>St</strong>art des ersten Jahrganges an<br />
Lernende nach den Richtlinien der neuen Bildungsverordnung.<br />
Neu wurden auch als sogenannter<br />
dritter Bildungsort die überbetrieblichen<br />
Kurse geschaffen. Dies sind im Prinzip Einführungskurse<br />
zu Beginn der Ausbildung, wie sie in<br />
anderen Berufen zum Teil seit Jahren durchgeführt<br />
werden. Die Ausbildung der Instruktoren<br />
und die Kursorganisation waren weitere Aufga-<br />
Erfreulicherweise haben sich die landwirtschaftlichen Lehrlingszahlen erneut erhöht.<br />
32
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Lehrstellenbesetzung<br />
Im Ausbildungsverbund Landwirtschaft der<br />
Kantone SG, AR, AI und des FL beteiligen sich<br />
191 Lehrbetriebe. 163 Lehrmeister stammen<br />
aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen. Das Lehrstellenverzeichnis<br />
kann in schriftlicher Form beim bzb<br />
Rheinhof bezogen werden oder ist auch im Internet<br />
unter www.bzbrheinhof.ch abrufbar.<br />
ben der Kommission. Neu haben Urban Grünenfelder<br />
und Bruno Wagner Einsitz in die Kommission<br />
genommen.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Die Lehrabschlussprüfung der Landwirte teilt sich auf<br />
in einen ersten praktischen Teil (LAP1) nach den beiden<br />
Lehrjahren und einen theoretischen zweiten Teil<br />
(LAP2) nach den beiden Semestern der Landwirtschaftsschule.<br />
Die praktischen Prüfungen (LAP1) finden<br />
auf den Lehrbetrieben statt.Im Berichtsjahr wurden<br />
im ganzen Kanton 110 Prüfungen absolviert und<br />
erfolgreich beendet.<br />
In Salez wurden im Berichtsjahr 36 Absolventen<br />
des Jahreskurses, 33 Absolventen der Zweitausbildung<br />
und 19 Teilnehmer des offenen Kurses im<br />
theoretischen Teil geprüft. Vier Absolventen haben<br />
die Prüfung nicht bestanden.<br />
12 Absolventen haben im Berichtsjahr die Ausbildung<br />
mit dem kantonalen Attest erfolgreich abgeschlossen.<br />
In der Berufsprüfung haben13 Teilnehmer<br />
die nötige Punktzahl erreicht und in der<br />
Meisterprüfung konnten 15 Absolventen diplomiert<br />
werden.<br />
Lehrmeistertagung<br />
Anlässlich der Lehrmeistertagung vom 18. November<br />
zum Thema «Die Facetten der neuen Bildungsverordnung»<br />
konnte Regierungsrat <strong>St</strong>efan<br />
Kölliker verpflichtet werden. Zudem informierte<br />
Claudia Coray, wie die schulische Leistungsfähigkeit<br />
mit Hilfe des <strong>St</strong>ellwerk-Checks beurteilt werden<br />
kann. Der Nachmittag wurde dazu benutzt,<br />
die Ausbildner in Sachen Unfallverhütung weiterzubilden.<br />
Martin Willi, Sekretär<br />
<strong>2009</strong>: Viehmärkte in <strong>St</strong>.Gallen und beiden Appenzell<br />
Anzahl<br />
Anzahl Tiere aus Kanton<br />
Ort Märkte SG AR AI GR TG FL GL SZ ZH Total<br />
Herisau 20 269 558 4 72 4 – 4 – 2 913<br />
Sargans 24 1430 22 – 127 – 19 97 8 5 1708<br />
Wattwil 24 1498 26 – 237 8 – 98 14 312 2193<br />
Appenzell 12 – – 798 – – – – – – 798<br />
Total <strong>2009</strong> 80 3197 606 802 436 12 19 199 22 319 5612<br />
Total 2008 81 3098 562 738 344 17 39 173 7 236 5214<br />
Total 2007 75 3232 621 741 368 65 31 119 242 17 5436<br />
Total 2006 81 3070 685 733 454 48 49 151 207 – 5397<br />
Total 2005 84 2411 605 684 303 26 41 12 94 3 4179<br />
Total 2004 85 2157 655 725 300 42 38 – – – 3917<br />
Total 2003 82 1942 599 755 222 16 22 – – – 3556<br />
Total 2002 85 1743 542 736 71 – 20 – – – 3112<br />
Total 2001 87 1939 408 625 – – – – – – 2972<br />
33
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Ressourcenprogramm, <strong>St</strong>romversorgung, Swissness<br />
Landwirtschaftlicher Klub<br />
Der Vorstand hat die Arbeit des Landwirtschaftlichen<br />
Klubs des Kantonsrats und das<br />
Umfeld des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates analysiert<br />
und sich verschiedene Ziele gesetzt.<br />
Im Berichtsjahr gab es keine Kantonsratsgeschäfte<br />
aus dem Bereich Landwirtschaft, die die Einberufung<br />
einer Klubversammlung vor den Sitzungen<br />
der Fraktionen der politischen Parteien erforderten.<br />
Die einzige Mitgliederversammlung fand Anfang<br />
November im «Beef-Schtöbli» in Altstätten<br />
statt. Themen waren die Bekämpfungsstrategie<br />
2010 gegen die Blauzungenkrankheit, der Voranschlag<br />
2010 des Kantons, der Entwurf für ein Einführungsgesetz<br />
zur eidgenössischen <strong>St</strong>romversorgungsgesetzgebung<br />
und die Vorbereitung einer<br />
überparteilichen Interpellation mit dem Titel<br />
«Swissness in Gefahr?». Walter Freund, Eichberg,<br />
wurde als neues Mitglied in den Landwirtschaftlichen<br />
Klub des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates aufgenommen.Vor<br />
der Versammlung zeigte und erklärte <strong>St</strong>efan<br />
Britschgi, Diepoldsau, die Biogasanlage der<br />
Rhy Biogas AG nördlich des Tratthofs der Familie<br />
Nüesch in Widnau.<br />
SWOT-Analyse für laufende Amtszeit<br />
Der Vorstand des Landwirtschaftlichen Klubs traf<br />
sich im Berichtsjahr <strong>2009</strong> zu zwei Sitzungen. An<br />
der ersten Sitzung im März wurde eine Analyse<br />
über die <strong>St</strong>ärken und die Schwächen<br />
sowie die Chancen und Gefahren<br />
(SWOT-Analyse) gemacht und Ziele<br />
für die laufende Amtsdauer festgelegt.<br />
Der Leiter des Landwirtschaftsamtes<br />
informierte über die seit dem<br />
1. Januar 2008 bestehende Möglichkeit<br />
von Beiträgen des Bundes an regionale<br />
und branchenspezifische<br />
Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit<br />
in der Nutzung von natürlichen<br />
Ressourcen. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
fehlt eine gesetzliche Grundlage<br />
34<br />
zur Co-Finanzierung von Projekten zur Ammoniakreduktion.<br />
<strong>St</strong>romversorgung ausserhalb der Bauzonen<br />
An der Klubversammlung vor der Novembersession<br />
informierte Felix Düring, Präsident des Verbands für<br />
Landtechnik, Sektion <strong>St</strong>.Gallen, und Vertreter des<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es in der Projektorganisation<br />
für das kantonale Einführungsgesetz zur eidgenössischen<br />
<strong>St</strong>romversorgungsgesetzgebung über die<br />
Aufgaben der Kantone und die Ziele der kantonalen<br />
Gesetzgebung. Im Vernehmlassungsentwurf wird die<br />
Anschlusspflicht nur für alle Endverbraucher innerhalb<br />
der Bauzone und für ganzjährig bewohnte Siedlungen<br />
und Liegenschaften ausserhalb der Bauzone<br />
vorgeschlagen. Der Landwirtschaftliche Klub wird<br />
sich dafür einsetzen, dass das kantonale Gesetz sicherstellt,<br />
dass Personen in Gebieten ausserhalb der<br />
Bauzonen nicht extrem benachteiligt werden.<br />
Swissness in Gefahr?<br />
Fünf Kantonsräte aus den Fraktionen CVP, GRÜ,<br />
FDP, SVP und SVP haben in der Novembersession<br />
<strong>2009</strong> in einer Interpellation «Swissness in Gefahr?»<br />
verschiedene Fragen an die Regierung gestellt. Darin<br />
wird festgehalten, dass alle Kräfte zu mobilisieren<br />
seien für ein striktes Swissness-Gesetz. Die Interpellation<br />
wurde von 96 Mitgliedern des Kantonsrates<br />
aus allen Parteien mitunterzeichnet.<br />
Ziele des Vorstandes<br />
Der Vorstand des Landwirtschaftlichen Klubs hat sich folgende<br />
Ziele gesetzt:<br />
Der Landwirtschaftliche Klub des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates muss<br />
als eine Gruppe glaubwürdiger Interessenvertreter wahrgenommen<br />
werden, die sich überparteilich für die Landwirtschaft<br />
einsetzt. Seine Tätigkeit soll von der Bevölkerung wahrgenommen<br />
werden. Der Vorstand soll zu Grossratsgeschäften, die die<br />
Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete direkt oder indirekt<br />
betreffen, eine Meinung abgeben.
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Interessenvertretung, Kommunikation, Dienstleistungen<br />
Aus der Geschäftsstelle<br />
Die Dienstleistungen des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
für die Bauernfamilien haben sich<br />
im Berichtsjahr wieder erfreulich weiterentwickelt.<br />
Zur <strong>St</strong>ärkung der Gesamtversicherungsberatung<br />
wurde ein Konzept erarbeitet.<br />
Als <strong>St</strong>absstelle des Vorstandes bereitet die Geschäftsstelle<br />
in enger Zusammenarbeit mit der Verbandsleitung<br />
die Geschäfte der Verbandsorgane vor und vollzieht<br />
deren Beschlüsse. Sie führt die Protokolle der<br />
Delegiertenversammlung, des Landwirtschaftsrates,<br />
des Vorstandes sowie einiger Fachkommissionen und<br />
erarbeitet die <strong>St</strong>ellungnahmen zu Vernehmlassungen.<br />
Weitere Aufgaben sind die Rechnungsführung<br />
für den Verband, die Redaktion des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauers», die Geschäftsführung der verschiedenen<br />
Dienstleistungsbereiche sowie die Erledigung von organisatorischen<br />
und administrativen Arbeiten.<br />
Personelles<br />
Infolge Pensionierung hat Roland Häberli, Leiter der<br />
Abteilung Versicherungen, seine über 35-jährige Tätigkeit<br />
beim <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> Ende März<br />
<strong>2009</strong> beendet.Er wurde an der Delegiertenversammlung<br />
<strong>2009</strong> offiziell verabschiedet.<br />
Nachfolger als<br />
Leiter der Abteilung Versicherungen<br />
ist Lukas<br />
Bitschnau, welcher sich<br />
seit dem 1. Oktober<br />
Roland Häberli ging nach<br />
über 35 Jahren in Pension.<br />
2007 in der Abteilung<br />
Versicherungen eingearbeitet<br />
hat. Am 1. Juni<br />
<strong>2009</strong> hat Anja Pfister,<br />
Flawil, ihre Tätigkeit als<br />
Sachbearbeiterin aufgenommen.<br />
Damian Sutter konnte sein 10. Dienstjubiläum als<br />
Versicherungsberater feiern. Er nahm am 15. März<br />
1999 seine Tätigkeit beim <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
auf. In diesen zehn Jahren ist im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Anja Pfister arbeitet seit 1. Juni in der Abteilung für<br />
Versicherungen. Damian Sutter feierte das 10-jährige<br />
Arbeitsjubiläum.<br />
bei der bäuerlichen Krankenkasse Agrisano der Mitgliederbestand<br />
in der Grundversicherung von 4600<br />
auf 10 500 Versicherte angestiegen.<br />
Auf der Geschäftsstelle sind in Vollzeitstellen umgerechnet<br />
10,4 Personen beschäftigt. Davon arbeiten<br />
acht Personen vollzeitlich und sechs teilzeitlich<br />
mit Arbeitspensen zwischen 20 und 70 Prozent.<br />
Interessenvertretung<br />
Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauernband setzt sich im Bereich der<br />
Interessenvertretung für gute staatliche Rahmenbedingungen<br />
für die Landwirtschaft ein. In <strong>St</strong>ellungnahmen<br />
zu Gesetzesvorlagen werden die<br />
bäuerlichen Anliegen frühzeitig eingebracht. Was<br />
auf dieser <strong>St</strong>ufe erreicht werden kann, muss nicht<br />
bei den parlamentarischen Beratungen erkämpft<br />
werden. Die <strong>St</strong>ellungnahmen sind jeweils eine gute<br />
Grundlage für die Arbeit der bäuerlichen Vertreter<br />
in der vorberatenden Kommission und für die Beratungen<br />
im Kantonsrat.<br />
Der grösste Teil der Bundesgesetze und Verordnungen,<br />
welche die Landwirtschaft betreffen, werden<br />
von der kantonalen Verwaltung vollzogen.Wenn von<br />
Mitgliedern Probleme mit dem Vollzug der Gesetzgebung<br />
gemeldet werden, sucht die Geschäftsstelle<br />
das Gespräch mit den Amtsleitern oder den Leitern<br />
von Fachstellen in der kantonalen Verwaltung. Auf<br />
diesem Weg können im Rahmen der gesetzlichen<br />
35
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Vorschriften viele Probleme rasch und unbürokratisch<br />
gelöst werden.<br />
Für eine erfolgreiche Interessenvertretung ist die<br />
Pflege eines guten Netzwerkes zu den politischen<br />
Behörden, zur kantonalen Verwaltung und zur Wirtschaft<br />
entscheidend. Im Berichtsjahr haben Präsident<br />
und Geschäftsführer zahlreiche Gespräche und<br />
Verhandlungen mit den zuständigen Personen in der<br />
Verwaltung und der Wirtschaft geführt.<br />
Die grösste Sorge der Bauernfamilien war im Jahre<br />
<strong>2009</strong> der Zerfall des Preises für Industriemilch, welcher<br />
für viele Bauernfamilien existenzbedrohende<br />
Ausmasse angenommen hat. Leider ist es den Organisationen<br />
der Milchproduzenten nicht gelungen,<br />
auf den Zeitpunkt der Aufhebung der Milchkontingentierung<br />
das Milchangebot zu bündeln<br />
und eine funktionierende privatrechtliche <strong>St</strong>euerung<br />
des Milchmarktes auf die Beine zu stellen.<br />
Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen besteht eine klare Arbeitsteilung<br />
zwischen dem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> und den<br />
Branchenverbänden. Für die Vertretung der Interessen<br />
der Produzenten gegenüber<br />
36<br />
Marktpartnern sind die Branchenverbände<br />
oder die Produzentenorganisationen<br />
zuständig.Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
unterstützt ihre Anliegen, ist<br />
operativ aber nur tätig,wenn es um die<br />
Verbesserung von politischen Rahmenbedingungen<br />
geht.<br />
Auf nationaler und internationaler<br />
Ebene wird die Koordination der Interessenvertretung<br />
der Schweizer Landwirtschaft<br />
durch den Schweizerischen<br />
<strong>Bauernverband</strong> (SBV) wahrgenommen.<br />
Dazu pflegt der SBV einen engen<br />
Kontakt zu seinen Mitgliedsektionen<br />
und fordert sie jeweils frühzeitig dazu<br />
auf, bei Vernehmlassungen oder Anhörungen<br />
ihre Anliegen und Forderungen<br />
mitzuteilen. Nur ein geschlossenes<br />
Auftreten der Landwirtschaft unter Federführung<br />
der zuständigen Organisation<br />
auf eidgenössischer oder kantonaler<br />
Ebene hat Aussicht auf Erfolg.<br />
Im Berichtsjahr fanden zwei Konferenzen<br />
der Geschäftsführer der kantonalen<br />
Bauernverbände und der operativen<br />
Leiter der Fachorganisationen mit der Direktion<br />
des SBV statt. Dabei wurden insbesondere folgende<br />
Geschäfte behandelt:Vernehmlassung zur Totalrevision<br />
des Raumplanungsgesetzes, Regionalentwicklung,<br />
Freihandelsabkommen Landwirtschaft (FHAL)<br />
mit der EU, Begleitmassnahmen zu einem FHAL mit<br />
der EU und/oder WTO-Abkommen, Weiterentwicklung<br />
des Direktzahlungssystems, Umweltziele, Ammoniakproblematik,<br />
Blauzungenkrankheit, BVD-Sanierung,<br />
Basiskommunikation, Landwirtschaftliches<br />
Versicherungskonzept und damit verbundenes Beratungskonzept.<br />
Kommunikation<br />
Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> besitzt mit dem «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauer» ein eigenes Publikationsorgan, das nicht<br />
nur Bauernfamilien, sondern auch viele Leserinnen<br />
und Leser im Umfeld der Landwirtschaft jede Woche<br />
erreicht. In einem Artikel in der «Wiler Zeitung» vom<br />
24. Dezember <strong>2009</strong> wurde ein Artikel mit dem Titel<br />
«Das Phänomen <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» veröffentlicht. Dar-<br />
Anbauverträge für Raps und Soja<br />
Seit 1999 erfolgt die Zuteilung der kantonalen Produktionsmengen<br />
für Raps, Sonnenblumen und Soja für den Kanton<br />
<strong>St</strong>.Gallen und das Fürstentum Liechtenstein durch die Geschäftsstelle<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es. Der Schweizerische<br />
Getreideproduzentenverband (SGPV) sieht vor, die Ölsaatenzuteilung<br />
für die Ernte 2011 zu zentralisieren und diese<br />
mit der administrativen Leitung von SUISSE GARANTIE zu<br />
koordinieren. Er hat darum die Vereinbarung über die Zuteilung<br />
und Verwaltung von SUISSE-GARANTIE–Ölsaaten per 1.<br />
März 2010 gekündigt.<br />
Für das Anbaujahr <strong>2009</strong>/2010 konnten an 40 Produzenten<br />
(Vorjahr 46) aus dem Kanton <strong>St</strong>.Gallen und dem Fürstentum<br />
Liechtenstein 317 Tonnen (Vorjahr 345 Tonnen) Raps zugeteilt<br />
werden. Allen Rapsproduzenten konnten die gewünschten<br />
Mengen vertraglich zugesichert werden. Gesamtschweizerisch<br />
stand, gleich wie im Vorjahr, eine Rapsmenge von 70 000<br />
Tonnen zur Verfügung.<br />
Für den Sojaanbau <strong>2009</strong> konnte mit 20 Produzenten (Vorjahr<br />
33) die Ablieferung von 120 Tonnen (Vorjahr 225 Tonnen) vertraglich<br />
vereinbart werden. Der Anbau von Sonnenblumen hat<br />
im Kanton <strong>St</strong>.Gallen keine Bedeutung. Kein einziger Landwirt<br />
hat im Jahre <strong>2009</strong> Sonnenblumen angebaut.
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Arbeitskräftevermittlung<br />
Die Geschäftsstelle vermittelte im Berichtsjahr keine Praktikanten<br />
und landwirtschaftlichen Hilfskräfte mehr aus Polen.<br />
Weiterhin als Dienstleistung angeboten wird die Einreichung<br />
von Gesuchen für die Arbeitsbewilligung, wenn der Name gemeldet<br />
wird. Im Jahre <strong>2009</strong> wurden im Auftrag von Landwirten<br />
zehn Gesuche eingereicht.<br />
Für landwirtschaftliche Hilfskräfte aus den neuen EU-<strong>St</strong>aaten<br />
betrug im Jahr <strong>2009</strong> der minimale Bruttolohn 3110 Franken im<br />
Monat. Davon werden die Arbeitnehmerbeiträge für Versicherungen<br />
sowie der Naturallohn für Kost und Logis von 990 Franken<br />
abgezogen. Der Naturallohn darf nur abgezogen werden,<br />
soweit die Naturalleistungen vom Betrieb erbracht werden.<br />
in wird beschrieben, wie schon Kinder den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauer» jeden Freitag mit Freude erwarten und das Interesse<br />
regelmässig «weitervererbt» wird.Es ist nicht<br />
nur ein Phänomen, sondern auch der Verdienst des<br />
Redaktionsteams, dass im Gegensatz zu anderen<br />
Zeitschriften und trotz des Rückgangs der Landwirtschaftsbetriebe<br />
der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» die Zahl der<br />
Abonnemente jedes Jahr noch steigern kann.<br />
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />
unterstützt und begleitet die Beauftragte<br />
für Kommunikation die verschiedenen<br />
regionalen Aktivitäten<br />
und Auftritte an regionalen oder lokalen<br />
Gewerbeschauen.Aus Mitteln der<br />
Basiskommunikation können kantonale<br />
oder regionale Projekte finanziell<br />
unterstützt werden. Voraussetzung<br />
ist, dass diese bis Ende August<br />
des Vorjahres der Geschäftsstelle gemeldet<br />
werden.<br />
Dienstleistungen<br />
Die Dienstleistungen des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong>es bringen den Mitgliedern einen<br />
grossen Nutzen. Qualität, Kundenzufriedenheit, ein<br />
Minimum an Bürokratie sowie effiziente Arbeitserledigung<br />
sind die Prinzipien der täglichen Arbeit.<br />
Zu den Dienstleistungen zählen der Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienst, der Kontrolldienstes<br />
KUT, die Versicherungsberatung, die Krankenkasse<br />
Agrisano, die Vermittlungsstelle für den freiwilligen<br />
Ertrag aus Mitgliederbeiträgen und deren Verwendung<br />
Erträge Rechnung Rechnung Rechnung<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Fr. Fr. Fr.<br />
Mitgliederbeiträge der Sektion 15 264.00 15 114.00 15 364.00<br />
Mitgliederbeiträge der Landwirte 700 043.10 690 661.05 686154.35<br />
Total Mitgliederbeiträge 715 307.10 705 775.05 701 518.35<br />
Verwendung:<br />
– Flächenbeiträge an den Schweizerischen<br />
<strong>Bauernverband</strong> (SBV) 217 542.95 216 542.95 215 196.00<br />
– Interessenvertretung Viehwirtschaft SBV 11 002.00 10 892.00 10 865.00<br />
– Beitrag Projekt Basiskommunikation SBV 44 567.30 44 567.30 44 567.25<br />
– Öffentlichkeitsarbeit <strong>St</strong>.Gallischer <strong>Bauernverband</strong> 80 432.70 94 445.85 95 501.65<br />
– Beiträge an Projekte 29 310.40 24 420.95 65 456.45<br />
– Abstimmungen, Wahlen, Kundgebung 15 104.60 11 287.40 30 000.00<br />
– Nettobeiträge Berufsbildung, Organisationen 28 750.25 29 367.30 29 246.05<br />
– DV, Landwirtschaftsrat, Vorstand, Kommissionen 139 491.85 145 594.10 143 167.38<br />
– Restbetrag zur Verfügung Geschäftsstelle<br />
für Personalaufwand, Büromiete, EDV, Bürobedarf 149 105.05 128 657.20 67 518.57<br />
Total Verwendung 715 307.10 705 775.05 701 518.35<br />
37
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Landdienst sowie die telefonische Auskünfte und<br />
die Beratungen in Rechtsfragen.<br />
Mitgliederbeiträge<br />
Die Mitgliederbeiträge an den <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
inkl. Flächenbeitrag an den Schweizerischen<br />
<strong>Bauernverband</strong> (SBV) sind im Reglement über die<br />
Finanzierung festgelegt. Rund 97 Prozent der<br />
bäuerlichen Bewirtschafter von Landwirtschaftsbetrieben<br />
haben den Mitgliederbeitrag an den<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> und den Flächenbeitrag<br />
an den SBV bezahlt. Nichtmitglieder haben keinen<br />
Anspruch auf die Dienstleistungen des Verbandes.<br />
In der Tabelle «Ertrag aus Mitgliederbeiträgen und<br />
deren Verwendung» ist dargestellt, was mit den<br />
Mitgliederbeiträgen finanziert wird. Die letzte Position<br />
bei der Verwendung ist der Restbetrag, der<br />
für die Finanzierung der Aufwendungen der Geschäftsstelle<br />
für die Interessenvertretung, die telefonische<br />
Auskunftserteilung sowie die Beratungen<br />
in Rechtsfragen zur Verfügung steht. Der finanzielle<br />
Erfolg aus den verschiedenen Dienstleistungen<br />
trägt wesentlich dazu bei, die Kosten der Interessenvertretung<br />
mitzufinanzieren.<br />
Dank<br />
Die Geschäftsstelle dankt den Mitgliedern des Vorstandes,<br />
insbesondere dem Präsidenten und der Vizepräsidentin,<br />
den Mitgliedern des Landwirtschaftsrates<br />
und der Fachkommissionen für das<br />
Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Einen besonderen<br />
Dank verdient das ganze Team auf der<br />
Geschäftsstelle für den grossen Einsatz zur Erreichung<br />
der gesetzten Jahresziele.<br />
Freiwilliger Landdienst<br />
Die Landdienst-Vermittlungsstelle<br />
organisiert für Jugendliche kurzfristige<br />
Einsätze auf Schweizer<br />
Bauernhöfen. Für die Kantone<br />
<strong>St</strong>.Gallen und Thurgau wird die<br />
Vermittlungsstelle im Auftrag des<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es von<br />
Rahel Fürst in Rebstein geführt.<br />
Die Landdiensteinsätze sind so vielfältig<br />
wie das Gemüseangebot auf dem Frühlingsmarkt.<br />
Auf grossen und kleinen<br />
Bauernhöfen, in modernen oder traditionellen<br />
Betrieben, auf der Alp oder am <strong>St</strong>adtrand –<br />
es hat für alle ein passendes Plätzchen. So verschieden<br />
die Höfe,so verschieden sind auch die Arbeiten.<br />
Sie reichen von <strong>St</strong>allarbeit über Arbeiten in<br />
Haus und Garten, von Kinderbetreuung bis hin zur<br />
Mithilfe auf dem Feld.<br />
Im Berichtsjahr konnte der Landdienst insgesamt<br />
2672 Jugendliche vermitteln. Das ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr ein Anstieg von 236 Platzierungen.<br />
Es zeigt sich,dass das neue Buchungssystem sehr<br />
gut ankommt und die Jugendlichen ihren Einsatzort<br />
gerne übers Internet auswählen.<br />
In den Kantonen <strong>St</strong>.Gallen und Thurgau gingen<br />
die Platzierungen gegenüber dem Vorjahr leicht<br />
zurück.Auf <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauernhöfen wurden insgesamt<br />
127 Jugendliche (Vorjahr 136) platziert. Die<br />
meisten stammten aus den Kantonen Zürich (34),<br />
<strong>St</strong>.Gallen (23), Aargau (13), und Basel-Landschaft<br />
(12). Im Kanton Thurgau platzierte der<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> auf 97 Bauernhöfen<br />
(Vorjahr 113) einen Landdienstler.45 Landdienstler<br />
kamen aus den Kantonen Zürich und Aargau.<br />
38
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Nationale Projekte, Projekte mit <strong>St</strong>udenten, Auftritte in der <strong>St</strong>adt<br />
Agrarmarketing/Kommunikation<br />
Schwerpunkte der Öffentlichkeitsarbeit<br />
waren Aktivitäten mit Schülern und<br />
<strong>St</strong>udenten sowie Anlässe für eine breite<br />
Bevölkerungsschicht. Ob mit «Mega Kuhl»,<br />
der Kochbuch-Vernissage oder dem<br />
Toggenburger Herbstfest – die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Landwirtschaft überzeugte in jeder Hinsicht.<br />
Was schmeckt besser als frisches Gemüse direkt<br />
vom Nachbarn, knackige Salate vom Bauernmarkt<br />
oder feine Milch von Kuh Maja? Auch in diesem Jahr<br />
haben viele <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bäuerinnen und Bauern ihren<br />
Berufstand einem breiten Publikum präsentiert. Die<br />
Landwirtschaft ist auf ein positives Image und gute<br />
Beziehungen in der Öffentlichkeit angewiesen. Projekte<br />
der nationalen Kampagne «Gut, gibts die<br />
Schweizer Bauern» und regionale Anlässe bieten<br />
beste Gelegenheit dazu.<br />
Milchwirtschaftsbetriebe, welche bei der <strong>St</strong>allvisite<br />
mitmachen, öffnen ihre <strong>St</strong>alltüren und geben so einen<br />
Eindruck ins Leben auf dem Bauernhof. Im Kanton<br />
<strong>St</strong>.Gallen beteiligen sich mittlerweile 16 Betriebe<br />
an der <strong>St</strong>allvisite. Am 1. August boten 26 Betriebe<br />
einen 1.-August-Brunch an.Rund 7500 Personen<br />
kamen so in den Genuss von feiner Konfitüre,<br />
knuspriger Röst oder selbstgebackenem Brot.<br />
Schule auf dem Bauernhof<br />
Schulkinder sind die Bürger und Konsumenten von<br />
morgen. Was gibt es deshalb Schöneres, als den<br />
Kindern direkt zu zeigen, woher die Milch kommt,<br />
SchuB-Aktivitäten im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Anzahl Aktivitäten 40 35 49 68 63<br />
Anzahl Schüler 924 790 902 1199 976<br />
Anzahl halbe Tage 23 25 25 41 42<br />
Anzahl ganze Tage 14 8 20 17 19<br />
Anzahl Kurzbesuche 0 0 3 9 0<br />
Anzahl Projekte 3 2 1 1 2<br />
Die Gewinner des Wettbewerbs «Mega Kuhl» mit<br />
Bauer Xaver Brülisauer.<br />
wo die Karotten wachsen und das Fleisch produziert<br />
wird? Bei Schule auf dem Bauernhof lernen die<br />
Schüler auf spielerische Art und Weise die nachhaltige<br />
Produktion von Nahrungsmitteln kennen. Interessierte<br />
Schüler dürfen auch kräftig anpacken<br />
und die leckeren Spezialitäten der Bäuerin probieren.<br />
Im Rahmen von Schule auf dem Bauernhof besuchten<br />
im Berichtsjahr rund 1000 Schüler einen<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauernhof.<br />
Projekte wie die <strong>St</strong>allvisite, der 1.-August-Brunch<br />
und Schule auf dem Bauernhof gehören zur Imagekampagne<br />
«Gut, gibts die Schweizer Bauern» der<br />
Schweizer Landwirtschaft. Die Kampagne<br />
will Sympathien für die Bauernfamilien<br />
gewinnen und den Verkauf<br />
von einheimischen Produkten fördern.<br />
Zur Imagekampagne gehören auch<br />
der Internetauftritt www.landwirtschaft.ch<br />
sowie verschiedene Plakate<br />
und Inserate.Der Auftritt von verschiedenen<br />
Promis im Edelweisshemd hat<br />
der Landwirtschaft viel Sympathie<br />
entgegengebracht.<br />
39
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
<strong>St</strong>udenten der Fachmittelschule Sargans im<br />
Rebberg Frümsen.<br />
Projekte mit <strong>St</strong>udenten<br />
21 <strong>St</strong>udenten nahmen an der <strong>St</strong>udienwoche der<br />
Fachmittelschule Sargans teil und haben damit für<br />
eine Woche das Klassenzimmer gegen den <strong>St</strong>all und<br />
die freie Natur getauscht. Neben verschiedenen<br />
Workshops zu den Themen Getreide, Heilkräuter,<br />
Bienen, Kleintiere und Reben durften die Schüler<br />
auch je einen Tag auf einem Bauernhof und einer Alp<br />
verbringen.<br />
Ein Bauernhof ist für Schüler ein idealer Lernort und<br />
bietet Platz für kreatives und erlebnisorientiertes<br />
Lernen. Die Pädagogische Hochschule Rorschach<br />
besuchte deshalb mit angehenden<br />
Lehrern einen Bauernhof und lernte<br />
das Projekt Schule auf dem Bauernhof<br />
kennen.<br />
In der Blockwoche zum Thema «Bildung<br />
nachhaltiger Entwicklung» hat<br />
die Pädagogische Hochschule <strong>St</strong>.Gallen<br />
einen halben Tag auf dem Bauernhof<br />
verbracht. Auf einem Postenlauf<br />
wurden die Themen Biodiversität<br />
in der Landwirtschaft, Schule auf<br />
dem Bauernhof, administrative Betriebsführung<br />
und Raumentwicklung<br />
diskutiert.<br />
Das Jahresthema <strong>2009</strong> der Naturschule<br />
<strong>St</strong>.Gallen lautete «Mega<br />
Kuhl». Die Kinder durften dabei auf<br />
40<br />
spielerische Weise erfahren, wie die Landwirtschaft<br />
funktioniert. Das Projekt setzte sich aus einem Sinnesparcours,<br />
verschiedenen Lockpfosten und dem<br />
Schulkalb Kavasca zusammen. Die Kinder mussten<br />
schätzen, wie viele Liter Milch Kavasca von ihrer<br />
Geburt bis zur Viehschau trank. Wer am nächsten<br />
kam, bekam «mega kuhle» Preise aus dem Edelweiss-Shop.<br />
Die Schüler besuchten Kavasca in regelmässigen<br />
Abständen. Sie sahen, wie das Kalb<br />
wuchs, und lernten vieles über die Landwirtschaft.<br />
In der <strong>St</strong>adt unterwegs<br />
Wenn feiner Duft durch die <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Gassen strömt,<br />
dann ist es wieder soweit: Der Genusstag steht vor<br />
der Tür. Mit verschiedenen Programmen lockten die<br />
Organisatoren das Publikum in die Gallusstadt. Eine<br />
besondere Attraktion war der Genussmarkt, an dem<br />
sich auch die Landwirtschaft beteiligte.Die Besucherinnen<br />
und Besucher konnten probieren, vergleichen<br />
und sich bei den Produzenten direkt über die Spezialitäten<br />
informieren. Frisch gepresster Apfelsaft, Gemüsestängel<br />
mit feinen Dippsaucen und verschiedene<br />
Ölsorten aus hiesiger Produktion lockten die Besucher<br />
in das Landwirtschaftszelt.<br />
Am 2. Oktober <strong>2009</strong> gastierte der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
zum Thema «Huhn und Ei» am <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauernmarkt. Die Besucher durften Kücken in die<br />
Hand nehmen, Eier von verschiedenen Vögeln bestaunen<br />
und sich über Labels auf dem Eiermarkt erkundigen.<br />
Am Toggenburger Bauernmarkt stiess das Basteln für Kinder<br />
auf grosses Interesse.
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Olma als Begegnungsort<br />
An der Olma erlebten die Bäuerinnen und Landfrauen<br />
mit der Vernissage des Kochbuches «Bäuerinnen<br />
und Landfrauen kochen» einen weiteren<br />
Höhepunkt.Vreni Giger, bekannt aus dem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Restaurant «Jägerhof» und Köchin des Jahres<br />
2003, kochte an der Buch-Vernissage zusammen<br />
mit Josef Keller, Regierungspräsident des Kantons<br />
<strong>St</strong>.Gallen, Thomas Scheitlin, <strong>St</strong>adtpräsident von<br />
<strong>St</strong>.Gallen, Liselotte Peter,Vorstand SBLV, und Maria<br />
Hochgruber Kuenzer, Präsidentin der Südtiroler<br />
Bäuerinnen, ein Rezept aus dem Kochbuch. Das<br />
Kochbuch verkauft sich so gut, dass bereits über<br />
eine weitere Auflage diskutiert wird.<br />
An der Olma ist der «Tag der Bäuerin» nicht mehr<br />
wegzudenken. Unter dem Titel «Sorry, keine Zeit!<br />
Keine Zeit?» zeigten die Referenten auf, warum es<br />
sich lohnt, die Langsamkeit neu zu entdecken. Wie<br />
in den vergangenen Jahren wurde der Anlass von<br />
den Medien stark beachtet.<br />
Ausstellungen und Bauernmarkt<br />
Gewerbeausstellungen sind für die<br />
Landwirtschaft interessante Plattformen.<br />
An der Werdenberger Industrieund<br />
Gewerbeausstellung wurde ein<br />
Gehege mit Bauernhoftieren eingerichtet.<br />
Schaf «Sepp» und alle weitern Tiere<br />
freuten sich über die zahlreichen Besucher.<br />
Die Gossauer Bäuerinnen und<br />
Bauern haben an der Gossauer Gewerbeausstellung<br />
G09 ganze Arbeit geleistet.<br />
Engagiert traten sie auf, gaben den<br />
Besuchern feine Spezialitäten zum Probieren<br />
und verwickelten sich gerne in<br />
Gespräche. Eine grosse, von Hand bemalte<br />
Landkarte zeigte, wo die Gossauer<br />
Bauernhöfe liegen.Wie viele Bauern<br />
es wohl in Gossau noch gibt? Wer<br />
am Wettbewerb teilnehmen wollte,<br />
musste diese und zwei weitere Fragen<br />
beantworten.<br />
Das Toggenburger Herbstfest fand zum<br />
ersten Mal an zwei Tagen statt. Die Organisatoren<br />
bewiesen mit diesem<br />
Schachzug Voraussicht, denn der Besucherandrang<br />
hätte an einem Tag wohl<br />
die Kapazitätsgrenze der Markthalle überschritten.<br />
Liebevoll hergerichtete Marktstände und ein attraktives<br />
Rahmenprogramm zogen die Besucher in den<br />
Bann. Besondere Beachtung fand auch der Fotowettbewerb,<br />
Landwirt «Maute» mit seinen Zirkustieren<br />
und die Bastelecke für Kinder.<br />
Wir sagen Danke!<br />
Auch <strong>2009</strong> konnte der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> einige<br />
Aktivitäten unterstützen, welche bäuerliche<br />
Organisationen und Gruppierungen in eigener Regie<br />
durchführten. So konnten die Festivitäten am<br />
Adventsweg Riet sowie diverse regionale Anlässe<br />
(z.B. Linth-Tour, Sarganserländer Bauernmarkt,<br />
Gossauer Znüniprojekt) und über die Kantonsgrenze<br />
hinaus bekannte Projekte (Geflügelschau Olma,<br />
Alpkäse-Prämierung Olma) mit einem Beitrag unterstützt<br />
werden. Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
dankt allen Bäuerinnen und Bauern herzlich, die<br />
sich in der Öffentlichkeit in irgendeiner Form für die<br />
Landwirtschaft engagiert haben. Wir bleiben dran<br />
und hoffen, Sie auch!<br />
Finanzielles Ergebnis 2008 und <strong>2009</strong><br />
Ertrag 2008 <strong>2009</strong><br />
Beiträge der Landwirte 125 000.00 125 000.00<br />
<strong>St</strong>udienwoche Fachmittelschulen 2970.00 3 465.00<br />
Entschädigung Auftritte 6 310.10 1 000.00<br />
Finanzhilfe Basiskommunikation 18 148.65 20 650.70<br />
Beitrag <strong>Bauernverband</strong> 14 013.15 12 773.55<br />
Total Einnahmen 166 441.90 162 889.25<br />
Aufwand 2008 <strong>2009</strong><br />
Personalaufwand, Sitzungsgelder 61 460.00 50 350.00<br />
Spesen, Bürokosten 9 738.40 7 024.40<br />
Beitrag Basiskommunikation SBV 44 567.30 44 567.25<br />
Projekte Basiskommunikation 15 467.95 31 209.20<br />
<strong>St</strong>udienwochen Fachmittelschulen 5 078.35 6 310.30<br />
Schule auf dem Bauernhof 11 577.80 11 000.45<br />
Brunch auf dem Bauernhof 580.00 974.75<br />
Beiträge/PR Massnahmen 17972.10 11 452.90<br />
Rückstellungen für Aktionen 0.00 0.00<br />
Total Ausgaben 166 441.90 162 889.25<br />
41
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Blauzungenimpfung, Milchmarkt, Leserbindung, Abozahlen<br />
Redaktion des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauers»<br />
Impfung gegen die Blauzungenkrankheit,<br />
Auflösung der Milchkontingentierung,<br />
Preiskampf unter Grossverteilern und<br />
Discountern – dies und vieles mehr gab im<br />
«<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» <strong>2009</strong> viel zu schreiben.<br />
Zudem verlief der Aboverkauf auch dieses<br />
Jahr wieder sehr erfreulich.<br />
Im Berichtsjahr <strong>2009</strong> wurden mit Sorgfalt und Herzblut<br />
von Verlag und Redaktion in 51 Ausgaben über<br />
3500 Seiten erstellt. Die Themenvielfalt war gross.<br />
Neben politischen Themen wie Blauzungenimpfung,<br />
EU-Freihandelsabkommen oder Wasserbaugesetz<br />
war auch viel Platz für Berichterstattungen,<br />
Fachartikel sowie Reportagen und Serien. Spontan<br />
fallen uns die Serien über Auslandabonnenten, Eltern<br />
berühmter Bauernkinder und das Alptagebuch<br />
von Kurt Eugster ein, die den Sommer bereicherten.<br />
In der «Bäuerin heute» wurde zudem ein regelmässiger<br />
Gartenkalender eingeführt und im November<br />
eine Broschüre mit Lieblingsguetzli der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauer»-Leserinnen herausgegeben. Unser Kopierer<br />
lief heiss und auf der Post in Flawil wunderte man<br />
sich bereits, denn die Broschüre wurde rund 800<br />
Mal angefordert und verschickt!<br />
Auch der Rücklauf auf das Sommerkreuzworträtsel,<br />
den Collagen-Wettbewerb für Kinder (vgl. Kasten)<br />
sowie auf das Jahresrätsel über das Züri Oberland<br />
war überwältigend. Grosser Beliebtheit erfreuen<br />
sich zudem die Leserbilder. Seit dem Frühjahr<br />
<strong>2009</strong> werden daher zugeschickte Fotos aus der<br />
Leserschaft in einem Filmstreifen veröffentlicht.<br />
Des Weitern bereicherten <strong>2009</strong> Beilagen wie jene der<br />
ehemaligen Schüler <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaftsschulen,<br />
der Tier & Technik und der Olma, die <strong>Jahresbericht</strong>e<br />
des Kantonalen Bäuerinnenverbandes und des<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es, die Weiterbildungsbroschüre<br />
oder die Weihnachtsgeschichte das Heft.<br />
Vielfalt und Regionalität<br />
Vielfältigkeit und Regionalität sind wichtige Eckpfeiler,<br />
die den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauern» auch im 96. Erscheinungsjahr<br />
lesenswert machten. Zur Vielfältigkeit<br />
trägt unbestritten die Rubrik «Bäuerin heute» bei.<br />
Zur Vielfalt und Regionalität tragen aber auch wesentlich<br />
die rund dreissig regelmässigen Korrespondentinnen<br />
und Korrespondenten des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauers» bei. Sie sind es, die uns immer wieder auf<br />
interessante Persönlichkeiten, Themen und Veranstaltungen<br />
ihrer Region aufmerksam machen und<br />
darüber berichten.Als Dank organisierten wir im November<br />
wieder unser traditionelles Korrespondententreffen.<br />
Es fand auf dem Weid-Hof in Oberhelfenschwil<br />
statt. Nach einer amüsanten «Buure-Olym-<br />
Impressionen<br />
Die Wettbewerbe im «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauer» fanden grossen Anklang.<br />
Am Korrespondententreffen <strong>2009</strong>.<br />
42
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
piade» tauschten wir in der Weid-<strong>St</strong>ube bei einem<br />
Nachtessen Erfahrungen und Informationen aus.<br />
Treue Leserschaft<br />
Der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» kann sich einer treuen Leserschaft<br />
erfreuen, die Abo-Zahlen in den letzten Jahren<br />
sogar etwas gesteigert werden. Allein an der Olma<br />
gewann die Zeitschrift rund 80 neue Abonnenten<br />
dazu. Das freut natürlich auch dfmedia in Flawil (früher<br />
Druckerei Flawil), die im Auftrag des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong>es den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» druckt. Verlagsleiter<br />
Guido Bertuzzi bezeichnete den «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauer» in einem Bericht der «Wiler Zeitung» sogar<br />
als ein «Phänomen in der Medienlandschaft». Während<br />
andere Zeitschriften unter Abo-Schwund leiden,<br />
würde der «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» sogar noch zulegen,<br />
wird er zitiert. So steigerte sich die beglaubigte Auflage<br />
des «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauers» auf gut 11 300 Abonnemente.<br />
Das freut uns sehr und spornt uns an.<br />
Unser Dank<br />
Zum Schluss bleibt uns noch zu danken:<br />
– allen Mitarbeitern, vom Schreiberling bis zum<br />
Speditionspersonal. Ohne ihre Arbeit wäre es<br />
nicht möglich, jede Woche einen ansprechenden<br />
«<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» herauszugeben.<br />
– allen Lesern,die sich jeden Freitag auf unser Heft<br />
freuen und es aufmerksam lesen.<br />
– allen Inserenten, die dem «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» als<br />
Werbeplattform ihr Vertrauen schenken.<br />
Doris Ammann-Süess,<br />
Oriana Oertig, Sandra Weingart<br />
Collagen aus dem «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» – einige Impressionen<br />
43
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Kompetenzzentrum in landwirtschaftlichen Versicherungsfragen<br />
Versicherungsberatung<br />
Die Versicherungsberatung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong>es berät die bäuerliche<br />
Bevölkerung im Kanton <strong>St</strong>.Gallen in allen<br />
Versicherungsfragen. Im Jahre <strong>2009</strong> wurde<br />
der Ausbau der Gesamtversicherungsberatung<br />
beschlossen.<br />
Das oberste Ziel der Versicherungsberatung des<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es besteht darin, die<br />
Bauernfamilien im Kanton <strong>St</strong>.Gallen in allen Versicherungsfragen<br />
zu beraten. Die angebotenen Versicherungslösungen<br />
sind kostengünstig und auf die<br />
Bedürfnisse der Bauernfamilien beziehungsweise<br />
der bäuerlichen Unternehmen abgestimmt. Weil<br />
das Versicherungswesen immer komplexer und undurchschaubarer<br />
wird, gewinnt die Beratung an<br />
Bedeutung.Wichtig ist dabei, auf einen kompetenten<br />
und fairen Partner zählen zu können.<br />
<strong>St</strong>ärkung der Gesamtversicherungsberatung<br />
SBV Versicherungen ist ein Dienstleistungsbereich<br />
des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es und will zusammen<br />
mit der Krankenkasse Agrisano, dass die<br />
kantonalen Bauernverbände die Bauernfamilien in<br />
allen landwirtschaftlichen Versicherungsfragen<br />
vermehrt beraten. Das Konzept «<strong>St</strong>ärkung der Gesamtversicherungsberatung»<br />
von SBV Versicherungen<br />
dient dazu als Grundlage.<br />
Die Umsetzung des Konzeptes durch die Versicherungsberatung<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
wurde in der zweiten Jahreshälfte intern und mit<br />
der Verbandsleitung intensiv diskutiert. Es wurde<br />
beschlossen, die Versicherungsberatung personell<br />
zu verstärken und auch regional anzubieten.<br />
Der Zusammenarbeitsvertrag zur Förderung der<br />
Gesamtberatung im landwirtschaftlichen Versicherungswesen<br />
zwischen SBV Versicherungen<br />
und dem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> ist am 9. Dezember<br />
<strong>2009</strong> unterzeichnet worden. Er beschreibt<br />
das Ziel des Vertrags, die Aufgaben der kantonalen<br />
Versicherungsberatung, die Aufgaben von SBV<br />
Versicherungen, Umfang und Inhalt einer Gesamtversicherungsberatung,<br />
die Entschädigungen<br />
für die Gesamtberatung, den Datenschutz<br />
und das Verhältnis zu anderen Zusammenarbeitsverträgen.<br />
Kantonales Konzept<br />
Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> ist als Vertragspartner<br />
verpflichtet, ein kantonales Konzept zu erstellen.<br />
Dieses enthält unter anderem Angaben über<br />
die Umsetzung und Organisation der Gesamtberatung<br />
im Versicherungswesen im räumlichen Umfeld<br />
des Vertragspartners sowie die Festsetzung<br />
des Personalbedarfs für die Gesamtberatung. Der<br />
Entwurf des Konzepts wurde bis Ende Dezember<br />
<strong>2009</strong> erstellt.<br />
Zusammenarbeit mit SBV Versicherungen<br />
Die Versicherungsberatung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
<strong>Bauernverband</strong>es arbeitet eng mit SBV-Versicherungen<br />
zusammen.SBV-Versicherungen fördert<br />
und verbessert die Vorsorge und damit den<br />
sozialen Schutz der bäuerlichern Bevölkerung<br />
bei Krankheit, Unfall, Invalidität, Todesfall und<br />
Alter in einem umfassenden Sinne. Diese Aufgabe<br />
wird einerseits durch die aktive Vertretung<br />
der Interessen der bäuerlichen Bevölkerung in<br />
der Sozialpolitik und andererseits durch die<br />
Schaffung und Weiterentwicklung des bedürfnisgerechten,<br />
kostengünstigen landwirtschaftlichen<br />
Versicherungskonzepts erfüllt.<br />
Eigene Versicherungslösungen werden dort<br />
entwickelt, wo der allgemeine Versicherungsmarkt<br />
keine optimalen Lösungen bietet. Wenn<br />
bereits Angebote mit guten Lösungen vorhanden<br />
sind, werden sie genutzt. Dank dieser <strong>St</strong>rategie<br />
ist es möglich, die Bauernfamilien nicht<br />
nur kompetent zu beraten, sondern ihnen auch<br />
eine optimale Versicherungslösung anzubieten.<br />
44
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Das bäuerliche Versicherungsangebot<br />
zweckmässig – vorteilhaft<br />
Beratung<br />
Gesamtberatung - Hofübergabe - Auskünfte zu sämtlichen Versicherungsfragen<br />
Versicherungsberatung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
Bauernfamilie<br />
Vorsorge für:<br />
Alter<br />
Tod<br />
Invalidität<br />
bei Krankheit und Unfall<br />
Risiko- und<br />
Sparversicherungen<br />
SBV Versicherungen und<br />
Vorsorgestiftung der<br />
schweizerischen<br />
Landwirtschaft<br />
Versicherung für:<br />
Heilungskosten<br />
Verdienstausfall<br />
(Taggeld)<br />
bei Krankheit und Unfall<br />
Krankenkasse<br />
Agrisano<br />
Rechtsschutzversicherung<br />
Unfallversicherung für:<br />
gelegentliche Aushilfen<br />
bei Unfall<br />
Aushilfenfonds<br />
Landwirtschaftlicher<br />
Betriebshelferdienst<br />
des Kantons <strong>St</strong>.Gallen<br />
Angestellte<br />
Pensionskasse (BVG)<br />
Alter<br />
Tod<br />
Invalidität<br />
Normalarbeitsvertrag (NAV)<br />
Krankentaggeld<br />
Krankenpflege<br />
Globalversicherung<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
Unfallversicherungsgesetz<br />
(UVG)<br />
Unfallheilungskosten<br />
Unfalltaggeld<br />
Unfalltod<br />
45
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Mehr Mitglieder, erweiterte Zahnversicherung, Überschussrückgabe<br />
Krankenkasse Agrisano<br />
Die Krankenkasse Agrisano ist eine<br />
<strong>St</strong>iftung des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es<br />
(SBV) mit dem Ziel, optimale<br />
Versicherungsdienstleistungen ohne Luxus<br />
oder Lücken zu möglichst günstigen<br />
Prämien anzubieten.<br />
Der Abschluss der obligatorischen Krankenpflegeversicherung<br />
steht allen offen.Zusatz- und Taggeldversicherungen<br />
sind ausschliesslich dem bäuerlichen<br />
Publikum vorbehalten. Gesamtschweizerisch<br />
haben mehr als 94 000 Personen die Krankenpflege<br />
bei der Krankenkasse Agrisano versichert.<br />
<strong>St</strong>arker Mitgliederzuwachs<br />
Die Regionalstelle <strong>St</strong>.Gallen der bäuerlichen Krankenkasse<br />
Agrisano konnte die Zahl der Mitglieder<br />
in der Grundversicherung per 1. Januar 2010 um<br />
1158 (Vorjahr 643) auf insgesamt 11 718 erhöhen.<br />
Der Zuwachs ist mit 11,1 Prozent bedeutend höher<br />
als im schweizerischen Durchschnitt mit rund drei<br />
Prozent.<br />
AGRI-spezial, -protect und -eco<br />
Die Spezialversicherungen können nur von Bauernfamilien<br />
und deren Angehörigen oder Angestellten<br />
abgeschlossen werden. Die Zahl der Versicherten<br />
mit AGRI-spezial stieg um acht Prozent auf 8061<br />
(Vorjahr 7447) oder um 8,2 Prozent. Bei der Rechtschutzversicherung<br />
AGRI-protect sind 1712 Personen<br />
(Vorjahr 1590) oder 7,7 Prozent mehr als im<br />
Vorjahr versichert. Der Anteil der Versicherten beim<br />
Hausarztmodell AGRI-eco erhöhte auf um 37 Prozent<br />
auf 4329 Personen.<br />
Prämienentwicklung der Grundversicherung im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Tarif Erwachsene, Franchise 300 Franken<br />
46
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Verkraftbares Betriebsergebnis<br />
Nach einigen Jahren mit sehr guten<br />
Ergebnissen hatte die Krankenkasse<br />
Agrisano im Jahre 2008 ein negatives<br />
Betriebsergebnis von 18,5 Millionen<br />
Franken. Die solide Finanzlage macht<br />
das Ergebnis jedoch verkraftbar. Die<br />
Reservequote bei der obligatorischen<br />
Krankenpflege (OKP) beträgt gesamtschweizerisch<br />
immer noch 37,6 Prozent<br />
bei einer gesetzlichen Vorgabe<br />
von 16 Prozent. Im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
war die Reservequote Ende 2008 sogar<br />
bei 59,9 Prozent.<br />
Entwicklung Mitgliederbestand Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Kundentreue wird belohnt<br />
Erstmals wird bei der Krankenkasse<br />
Agrisano die Kundentreue belohnt.<br />
Dank des guten Ergebnisses bei der KVG-Taggeldversicherung<br />
konnte rund 13 000 Taggeldversicherten<br />
für das Jahr 2010 eine Überschussrückgabe angekündigt<br />
werden. Keine Überschussrückgabe erhalten<br />
Versicherte, die in der Zeitperiode 1. Januar<br />
2005 bis 31. Dezember 2008 mehr Leistungen bezogen<br />
hatten als die im gleichen Zeitraum geleistete<br />
Prämie. Die Überschussrückgabe wird mit der<br />
Prämie 2010 verrechnet und ermöglicht eine «Abfederung»<br />
des Prämienaufschlags 2010 in der<br />
Grundversicherung.<br />
Erweiterte Zahnversicherung<br />
Die Krankenkasse Agrisano bietet neu eine zusätzliche<br />
Zahnversicherung unter dem Namen AGRIdental<br />
an. Diese Zahnversicherung kann als Ergänzung<br />
zum AGRI-spezial abgeschlossen werden.<br />
Nebst den ergänzenden Leistungen zu Zahnkorrekturkosten<br />
im AGRI-spezial sind auch Prophylaxe<br />
oder konservierende Zahnbehandlungen mitversichert.<br />
Reorganisation Leistungsabteilung<br />
Die Krankenkasse Agrisano am Hauptsitz in Brugg<br />
erhält täglich rund 2000 Rechnungen und Rückerstattungsbelege,<br />
die möglichst schnell kontrolliert<br />
und bearbeitet werden müssen. Zur Optimierung<br />
der Prozesse wurde die Leistungsabteilung reorganisiert.<br />
Die Neuorganisation hatte zum Ziel, die<br />
Rückerstattungsfristen auf 14 Tage zu verkürzen.Im<br />
Jahr werden fast 188 Millionen Franken mit den<br />
Versicherten und Leistungserbringern abgerechnet.<br />
Eine korrekte und strenge Kontrolle hilft, Kosten in<br />
Millionenhöhe zu sparen.<br />
Ja zur Komplementärmedizin<br />
Die Volksabstimmung über die Vorlage «Zukunft<br />
mit Komplementärmedizin» wurde mit mehr als 67<br />
Prozent Ja-<strong>St</strong>immen angenommen. Alle Kantone<br />
haben der Vorlage zugestimmt. Die alternativmedizinischen<br />
Methoden sind im Volk beliebt. Sie werden<br />
aber Kostensteigerungen in der Grundversicherung<br />
zur Folge haben.<br />
Rund um die Uhr gut versorgt<br />
Den Versicherten der Krankenkasse Agrisano<br />
steht eine medizinische Hotline zur Verfügung.<br />
Erreichbar ist der «Medizinische Auskunftsdienst<br />
24h» rund um die Uhr und an sieben<br />
Tage pro Woche unter der Nummer +41 (0)56<br />
461 71 98.<br />
In Notfallsituationen und bei allgemeinen medizinischen<br />
Fragen oder Unsicherheiten können<br />
sich Anrufer zum Telefontarif an ein kompetentes<br />
Ärzteteam vom Schweizer Zentrum<br />
für Telemedizin «Medgate» wenden.<br />
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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Globalversicherung, Schadenbelastung und Aushilfenversicherung<br />
<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />
Die Vorsorgestiftung für die st.gallische<br />
Landwirtschaft hat den Namen geändert und<br />
nennt sich neu «<strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft».<br />
Seit der Gründung der Vorsorgestiftung im Jahre<br />
1983 waren die Erträge und das Kapital aufgrund<br />
der gesetzlichen Bestimmungen, welche für Vorsorgestiftungen<br />
gelten, steuerfrei. Die kantonalen<br />
<strong>St</strong>euerbehörden haben wegen geänderten gesetzlichen<br />
Bestimmungen die Aufhebung der <strong>St</strong>euerbefreiung<br />
ab dem Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong> verfügt.<br />
Die Vorsorgestiftung musste sich deshalb in eine<br />
klassische <strong>St</strong>iftung umwandeln und ihren Namen<br />
anpassen.Alle Vermögensteile, welche mit der Vorsorge<br />
im Zusammenhang stehen, mussten an andere<br />
Vorsorgeeinrichtung übertragen werden. Der<br />
<strong>St</strong>iftungsrat stimmte den Anpassungen zu und unterzeichnete<br />
im Juni <strong>2009</strong> die revidierte <strong>St</strong>iftungsurkunde.<br />
Globalversicherung<br />
Mit dem Versicherungspaket «Globalversicherung»<br />
wird den angeschlossenen Landwirtschaftsbetrieben<br />
garantiert, dass ihre familienfremden<br />
Angestellten nach den gesetzlichen Bestimmungen<br />
richtig und kostengünstig versichert sind. Neben<br />
der Unfallversicherung nach dem Unfallversicherungsgesetz<br />
(UVG),der nach Normalarbeitsvertrag<br />
(NAV) vorgeschriebenen Krankentaggeldversicherung<br />
und der beruflichen Vorsorge (BVG) kann<br />
auch die Krankenpflegeversicherung miteingeschlossen<br />
werden. Diese Möglichkeit ist vor allem<br />
für ausländische Arbeitskräfte (Praktikanten, Kurzaufenthalter<br />
usw.) interessant, weil für diese Personen<br />
dann keine zusätzliche Krankenkasse gesucht<br />
werden muss.<br />
Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Administration<br />
der Globalversicherung.In der Regel müssen keine<br />
Lohn- und Personenmeldungen gemacht werden.<br />
Die Prämienrechnungen werden aufgrund der bereits<br />
erstellten AHV-Lohndeklarationen erstellt. Mit<br />
dieser Lösung können direkt die definitiven Bruttolöhne<br />
abgerechnet werden und es müssen keine Vorausprämien<br />
und nachträglichen Mehrprämien oder<br />
Rückvergütungen verrechnet werden.<br />
Auch bei eingetretenen Unfällen zeigt sich die Kundenfreundlichkeit<br />
unseres Angebotes. Schadenmeldungen<br />
erfolgen telefonisch an die Geschäftsstelle<br />
in Flawil. Alle administrativen Arbeiten werden<br />
dann für den angeschlossenen Betrieb direkt von<br />
der Abteilung Versicherungen des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
erledigt.<br />
Mittlere Schadenbelastung<br />
Von den 584 angeschlossenen Betrieben (Vorjahr<br />
568) zahlten für das Lohnjahr 2008 total 459 Landwirtschaftsbetriebe<br />
(Vorjahr 443) Versicherungsprämien<br />
nach UVG und/oder für die Krankentaggeldversicherung.<br />
Auf einer prämienpflichtigen<br />
Lohnsumme von rund 17,2 Millionen Franken (Vorjahr<br />
15,7 Millionen Franken) wurden total<br />
Fr. 833 292.00 (Vorjahr Fr. 803 274.00) Prämien für<br />
das UVG eingezogen. Im Berichtsjahr erlitten 101<br />
(Vorjahr 120) landwirtschaftliche Arbeitnehmer einen<br />
Unfall. Davon waren 65 Berufs- und 36 Nichtberufsunfälle.<br />
Die Unfälle verursachten Kosten von<br />
total Fr. 513 038.00 (Vorjahr Fr. 341 019.00). Somit<br />
liegt die Schadenbelastung im Jahre 2008 bei rund<br />
61 Prozent (Vorjahr: rund 42 Prozent) der einbezahlten<br />
Prämien.<br />
Aushilfenversicherung<br />
Die Aushilfenversicherung erbringt Leistungen<br />
bei Unfällen von gelegentlichen Aushilfen auf<br />
Betrieben von Mitgliedern des Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienstes.<br />
Die Leistungen werden aber nur dann erbracht,<br />
wenn der Betrieb keine UVG-Versicherung oder<br />
eine andere Aushilfenversicherung besitzt und<br />
ausschliesslich Aushilfen beschäftigt,welche pro<br />
Jahr maximal 2200 Franken verdienen.<br />
48
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Kontrollierte Betriebe, Beanstandungen, Entscheide<br />
Kontrolldienst KUT<br />
<strong>2009</strong> erfüllten im Kanton <strong>St</strong>.Gallen 4015<br />
Betriebe die Anforderungen für den ökologischen<br />
Leistungsnachweis (ÖLN). Davon wurden<br />
417 Betriebe oder rund zehn Prozent als<br />
Betriebe anerkannt, die nach den Richtlinien<br />
des biologischen Landbaus produzieren.<br />
2947 Betriebe erfüllten im Berichtsjahr mit einer oder<br />
mehreren Tierkategorien die Bedingungen für den regelmässigen<br />
Auslauf im Freien (RAUS) und 1446 Betriebe<br />
jene für die Einhaltung der Regeln der besonders<br />
tierfreundlichen <strong>St</strong>allhaltungssysteme (BTS).<br />
Kontrolltätigkeit<br />
<strong>2009</strong> wurden im Auftrag des kantonalen Landwirtschaftsamtes<br />
<strong>St</strong>.Gallen alle neu eingestiegenen<br />
ÖLN-Betriebe, alle Betriebe mit einer Beanstandung<br />
im Jahr 2008 sowie die restlichen ÖLN-Betriebe mindestens<br />
alle 4 Jahre vom Kontrolldienst KUT kontrolliert.<br />
Zusammen mit den Label-Kontrollen wurden<br />
rund 3084 Betriebe überprüft. In diesen 3084 kontrollierten<br />
Betrieben inbegriffen sind die unangemeldeten<br />
RAUS- und Label-Kontrollen, die auf zwanzig<br />
Prozent der RAUS-Betriebe durchgeführt wurden.<br />
Um die Kontrolleure auf ihren Einsatz vorzubereiten,<br />
wurden sie an zwei Ausbildungstagen nach dem Spezialistenprinzip<br />
ausgebildet. Jeder Kontrolleur darf<br />
nur in jenen Bereichen eingesetzt werden, für die er<br />
auch speziell ausgebildet worden ist. Damit die Kontrolleure<br />
ihre Erfahrungen während des Kontrolljahres<br />
miteinander austauschen können, wurde ein Erfahrungsaustausch<br />
durchgeführt. Drei Kontrolleure<br />
nahmen an einem Tierschutzkurs für Geflügel und Kaninchen<br />
teil.Alle Kontrolleure besuchten eine Weiterbildung<br />
im Bereich Tierschutz. Die vier neuen Kontrolleure<br />
wurden an drei zusätzlichen Ausbildungstagen<br />
instruiert. Danach begleiteten sie einen erfahrenen<br />
Kontrolleur bei den Kontrollen.<br />
Die 39 eingesetzten Kontrolleure für ÖLN-Gesamtbetriebskontrollen<br />
und drei Rebbaukontrolleure<br />
leisteten im Kanton <strong>St</strong>.Gallen insgesamt 5800 Arbeitsstunden<br />
(Kontrolle, Büro) und legten 77 244<br />
Kilometer zurück. Bereits seit acht Jahren überprüft<br />
der Kontrolldienst KUT die Einhaltung der Vorschriften<br />
der Ökoqualitätsverordnung (ÖQV) für Hochstamm-Obstbäume.<br />
Für ökologisch wertvolle Hochstammobstgärten<br />
können zusätzlich Beiträge von<br />
bis zu 30 Franken je Baum ausgelöst werden. 234<br />
Betriebe wurden dazu vom Kontrolldienst KUT besucht.<br />
Erstmals mussten die Nistgelegenheiten und<br />
<strong>St</strong>rukturelemente kontrolliert werden. Dies führte<br />
zu grossen Mehrarbeiten bei den Kontrollen.<br />
Landwirtschaftsbetriebe <strong>2009</strong> nach Regionen<br />
Region<br />
Beitragsberechtigte<br />
Bio- RAUS BTS<br />
Betriebe Betriebe in % Anzahl in % Anzahl in %<br />
<strong>St</strong>.Gallen-Gossau 505 26 5,1 365 72,3 219 43,4<br />
Rorschach 138 17 12,3 94 68,1 72 52,2<br />
Rheintal 349 12 3,4 231 66,2 112 32,1<br />
Werdenberg 325 38 11,7 256 78,8 109 33,5<br />
Sarganserland 422 34 8,1 327 77,5 115 27,3<br />
See-Gaster 567 54 9,5 388 68,4 208 36,7<br />
Toggenburg 1231 205 16,7 946 76,8 379 30,8<br />
Wil 478 31 6,5 340 71,1 232 48,5<br />
Kanton <strong>St</strong>.Gallen 4015 417 10,4 2947 73,4 1446 36,0<br />
49
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Kontrollen im Kanton Glarus<br />
Bereits das siebte Jahr kontrollierte der Kontrolldienst<br />
KUT im Auftrag des IP-Rings Glarnerland<br />
die ÖLN-Betriebe im Kanton Glarus.<br />
Anzahl kontrollierter Betriebe und Programme:<br />
ÖLN, RAUS, BTS<br />
152 Betriebe<br />
Nur Labelkontrollen<br />
44 Betriebe<br />
Total<br />
196 Betriebe<br />
Geschäftsstelle<br />
Am 26. und 27. August wurde der KUT von der<br />
Schweizerischen Akkreditierungsstelle begutachtet.<br />
Das Überwachungsteam beantragte die Erneuerung<br />
der Akkreditierung. Die Akkreditierung nach ISO/IEC<br />
17020 ist bis am 6. Dezember 2014 gültig. Die Erfassung<br />
der Kontrollergebnisse bei den neuen Tierkategorien<br />
bei den Ethoprogrammen führte zu Mehraufwendungen<br />
auf der Geschäftsstelle.<br />
Rund 334 Betriebe, die Kartoffeln, Obst oder Gemüse<br />
für Grossverteiler produzieren, haben sich bis Ende<br />
2008 für Swiss-GAP angemeldet. Auf 53 Betrieben<br />
wurde <strong>2009</strong> eine Kontrolle durchgeführt. Die Umsetzung<br />
von Swiss-GAP auf den Betrieben ist machbar,<br />
verlangt aber eine gute Vorbereitung seitens der Landwirte<br />
und Kontrolleure. Bearbeitung und Einlesen der<br />
Swiss-GAP-Checklisten führen auf der Geschäftsstelle<br />
zu Mehrarbeiten von rund einer <strong>St</strong>unde pro Betrieb.<br />
Kommission für den ÖLN<br />
Die Kommission für den ökologischen Leistungsnachweis<br />
traf sich unter dem Vorsitz des Präsidenten<br />
Josef Schmid zu drei Sitzungen. Dabei wurden 654<br />
Betriebe (Vorjahr 392) behandelt,die von Kontrolleuren<br />
oder Inspektionsstelle nur unter Vorbehalt anerkannt<br />
worden waren. Bei ihren Entscheiden orien-<br />
<strong>St</strong>atistik Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Betriebe mit ökologischem Leistungsnachweis und Ökoprogramme<br />
Anzahl Betriebe<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Total DZ-berechtigte Betriebe 4366 4339 4283 4242 4176 4080 4015<br />
ÖLN-Betriebe 4366 4339 4283 4242 4176 4080 4015<br />
Betriebe mit Biolandbau 497 519 516 495 459 436 417<br />
Betriebe mit RAUS 2758 2865 2935 2978 2983 2979 2947<br />
Betriebe mit BTS 1171 1287 1285 1324 1357 1388 1446<br />
Labels<br />
Suisse Garantie Früchte 119 116 237 269 257 250 258<br />
Suisse Garantie Gemüse 138 131 134 134 156 162 136<br />
Suisse Garantie Raps 38 41 51<br />
Suisse Garantie Kartoffeln 82 89 78<br />
IP-Suisse-Fleisch 882 778 471 820 1004 1158 973<br />
IP-Suisse-Weizen 42 46 45 38 38 37 30<br />
IP-Suisse-Kartoffeln 3 4 4 1 1 2 0<br />
IP-Suisse-Mostobst 105 128 125 133 140 149 137<br />
IP-Suisse-Geflügel 16<br />
IP-Suisse-Grundanforderungen 1886 1695 1980 1732 2042 2073 1892<br />
QM-Fleisch 337 469 843 940 1103 1188 1184<br />
AOC Emmentaler 354 597 546<br />
SwissGAP Früchte 161<br />
SwissGAP Gemüse 124<br />
SwissGAP Kartoffeln 83<br />
50
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
tierte sich die Kommission an den Kürzungsrichtlinien<br />
des Bundesamtes für Landwirtschaft, die im<br />
Auftrag der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz erarbeitet<br />
wurden. Am häufigsten mussten fehlende<br />
oder fehlerhafte Aufzeichnungen beanstandet werden.<br />
Veraltete oder fehlerhafte Nährstoffbilanzen<br />
führten zu einer hohen Anzahl der Beanstandungen<br />
(358). Erstmals musste ein fehlendes Auslaufjournal<br />
pro betroffenen GVE mit 100 Franken multipliziert<br />
werden. Dies ergab Doppelsanktionen bei den allgemeinen<br />
Beiträgen und bei den RAUS-Beiträgen.<br />
Im Auftrag des Kantons müssen jährlich zehn Prozent<br />
der Sömmerungsbetriebe kontrolliert werden. Zwei<br />
Kontrolleure kontrollierten 52 Alpbetriebe auf Voranmeldung.<br />
Beanstandungen<br />
Mangel im Bereich Anzahl Prozent<br />
Aufzeichnungen 358 45,6<br />
Qualitativer Tierschutz 51 6,5<br />
Auslauf (RAUS) 56 7,1<br />
Auslaufjournal (RAUS) 61 7,8<br />
Bio-Landbau 48 6,1<br />
BTS 68 8,7<br />
Baulicher Tierschutz 19 2,4<br />
Düngung 35 4,5<br />
Abfrage Ökoflächen 22 2,8<br />
qualitativer Gewässerschutz 19 2,4<br />
Wiesen- und Pufferstreifen 15 1,9<br />
Pflanzenschutz 5 0,6<br />
Ökologische Ausgleichsflächen 7 0,9<br />
Technischer Gewässerschutz 1 0,1<br />
Zustand Laufhof (RAUS) 11 1,4<br />
RAUS allgemein 8 1,0<br />
Fruchtfolge 1 0,1<br />
Fruchtfolge 1 0,1<br />
Total 786 100,0<br />
39 Kontrolleure<br />
<strong>2009</strong> beschäftigte der Kontrolldienst KUT 39 Kontrolleure,<br />
die fachlich und persönlich qualifiziert sind.<br />
Zwei gaben die Arbeit als Kontrolleur auf. Vier neue<br />
Kontrolleure konnten eingestellt und ausgebildet<br />
werden. Mit seinen Kontrollverfahren garantiert der<br />
Kontrolldienst KUT für effiziente Kontrollen bei maximaler<br />
Sicherheit für die Einhaltung der Programmrichtlinien<br />
und -anleitungen. Ein weiteres Ziel ist es,<br />
alle Betriebe nach den gleichen Massstäben zu kontrollieren.Alljährlich<br />
finden deshalb Aus- und Weiterbildungen<br />
für die Kontrolleure statt. Dadurch wird<br />
eine erfolgreiche Kontrollmethodik sichergestellt.<br />
Entscheide <strong>2009</strong> der Kommission für den ökologischen Leistungsnachweis<br />
ÖLN RAUS BTS BIO<br />
Anerkennung:<br />
– ohne Vorbehalt 13 2,4% 10 7,8% 5 7,8%<br />
– mit Meldung Veterinäramt 3 0,5%<br />
– mit Meldung AFU 3 0,5%<br />
– mit Meldung Landwirtschaftsamt 11 2,0%<br />
– mit Auflagen 8 1,5% 3 2,3% 3 4,7%<br />
– mit Vorbehalt AFU 1 0,2%<br />
– mit Nachkontrolle 25 4,6%<br />
– mit Sanktion (o. Beitragskürzung) 367 67,1% 8 6,2% 4 8,7%<br />
– mit Sanktion (Beitragskürzung) 102 18,6% 69 53,5% 23 35,9% 42 91,3%<br />
– mit Sanktion Meldung Veterinäramt 2 0,4%<br />
– mit Sanktion und Meldung AFU<br />
Nichtanerkennung: 4 0,7% 35 27,1% 23 35,9%<br />
– einzelne Tierkategorien 4 3,1% 4 6,3%<br />
Teilzahlungen 6 9,4%<br />
Diverses 8 1,5%<br />
Total Entscheide KUT-Kommission 547 100,0% 129 100,0% 64 100,0% 46 100,0%<br />
51
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Mehr Einsatztage, schwierige Personalrekrutierung, Aushilfenfonds<br />
Betriebshelferdienst<br />
Die Zahl der Einsatztage hat sich <strong>2009</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr um 163 Tage erhöht.<br />
Während den Sommermonaten gab es teilweise<br />
keine Betriebshelfer in Festanstellung<br />
mehr und es mussten laufend Personen für<br />
kurzfristige Einsätze gesucht werden. Während<br />
2008 der Betriebshelferdienst mit 27 Personen<br />
bewältigt werden konnte, kamen im Berichtsjahr<br />
49 Personen zum Einsatz.<br />
Im Sommer <strong>2009</strong> war es sehr schwierig, geeignete<br />
Personen zu finden, die beim Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienst arbeiten wollten. Es gab sogar<br />
eine gewisse Zeit, in der niemand mehr eine Festanstellung<br />
beim Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst<br />
hatte. Auch auf zusätzliche Inserate gab<br />
es praktisch keine Rückmeldungen. Die Geschäftsstelle<br />
wurde deshalb stark gefordert und war auf<br />
Personen angewiesen, die kurzfristig einen Einsatz<br />
im Nebenamt übernehmen konnten. Im Juli und im<br />
August konnte der Engpass zudem mit Personen<br />
vom Maschinenring plus AG in Rüti ZH überbrückt<br />
werden. Aufgrund dieser schwierigen Situation kamen<br />
im Berichtsjahr 49 Betriebshelfer zum Einsatz.<br />
Ein Jahr zuvor waren es noch 27 Personen, die für<br />
den Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst gearbeitet<br />
haben. Glücklicherweise stabilisierte sich<br />
im Herbst die personelle Situation wieder. Auf das<br />
Inserat im September meldeten sich genügend Betriebshelfer<br />
und der Bedarf konnte ohne ausserkantonale<br />
Dienste gedeckt werden.<br />
Mehr Einsatztage im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Die Zahl der Einsatztage hat sich im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
im Vergleich zum Vorjahr wieder erhöht. Die vom<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> angestellten Betriebshelfer<br />
leisteten im eigenen Kanton mit 128 Einsätzen insgesamt<br />
1472 Einsatztage.Dies entspricht gegenüber<br />
dem Vorjahr einer Abnahme von elf Einsätzen und einer<br />
Zunahme von 275 Einsatztagen. Im Berichtsjahr<br />
betrug die durchschnittliche Einsatzdauer im Kanton<br />
<strong>St</strong>.Gallen 11,5 Tage (Vorjahr: 8,6 Tage). Der Anteil an<br />
unfall- oder krankheitsbedingten Einsätzen lag mit<br />
83 Prozent viel höher als im Vorjahr mit 58,4 Prozent.<br />
Bei den übrigen Einsätzen handelte es sich um Ferien<br />
(8,3 Prozent), Aushilfen (7,7 Prozent) oder Militärdiensteinsätze<br />
(1,0 Prozent).<br />
Im Berichtsjahr ging die Zahl der ausserkantonalen<br />
Einsätze um fast die Hälfte zurück. In elf Einsätzen<br />
wurden im Fürstentum Liechtenstein 110 Einsatztage<br />
geleistet. Insgesamt elf Einsätze mit 135 Tagen<br />
leisteten Betriebshelfer von ausserkantonalen<br />
Einsätze und Einsatztage nach Ursachen<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
Zahl der Einsatz- in Zahl der Einsatz- in<br />
Einsätze tage Prozent Einsätze tage Prozent<br />
Unfall 33 393,75 32,9 57 692 47,0<br />
Krankheit 33 305,70 25,5 39 530 36,0<br />
Militärdienst 2 27,50 2,3 1 15 1,0<br />
Ferien 40 275,75 23,0 16 122 8,3<br />
Aushilfe 31 195,25 16,3 15 113 7,7<br />
Total Kanton SG 139 1197,95 100,0 128 1472 100,0<br />
Ausserkantonal 20 221,05 11 110<br />
Total 159 1419,00 139 1582<br />
52
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Diensten, insbesondere des Maschinenrings plus<br />
AG in Rüti ZH.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> standen 49 Betriebshelfer während<br />
1582 Tagen im Einsatz. Bei 260 Arbeitstagen ergibt<br />
dies eine Vollbeschäftigung für 6,08 (Vorjahr 5,46)<br />
Personen. Lediglich neun Betriebshelfer leisteten<br />
mehr als 50 Einsatztage. Je einen Einsatz verrichteten<br />
27 Betriebshelfer. Aufgrund der schwierigen Rekrutierung<br />
musste jede Bereitschaft, auch für Einsatz<br />
von kurzer Dauer,zur Überbrückung ausgenützt werden.<br />
Leider war es teilweise nicht zu vermeiden, dass<br />
für einen Einsatz bis zu drei verschiedene Betriebshelfer<br />
auf einem Betrieb eingesetzt werden mussten.<br />
Die Einsatzleiterin organisierte für die Betriebsleiter<br />
sechs «Höcks». Diese sind für den gegenseitigen<br />
Kontakt und den Erfahrungsaustausch wertvoll.<br />
Hälfte der Betriebe ist Mitglied<br />
Zu Beginn des Geschäftsjahres gehörten 2034<br />
Landwirte dem Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst<br />
im Kanton <strong>St</strong>.Gallen an. Im Jahr <strong>2009</strong> gab<br />
es 68 Austritte und 35 neue Mitglieder. Per 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong> waren damit 2001 Landwirte oder<br />
49,8 Prozent der 4015 direktzahlungsberechtigten<br />
Betriebe Mitglied beim Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst.49<br />
Austritte erfolgten infolge Betriebsaufgabe,<br />
8 wegen Betriebsumstellung und 11<br />
Personen machten keine Angabe. Im Weiteren sind<br />
83 Politische Gemeinden, 50 Ortsgemeinden und<br />
23 Landwirtschaftliche Genossenschaften Mitglied<br />
beim Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst.<br />
Entschädigungsansätze<br />
Die Entschädigungsansätze für den Einsatz eines<br />
Betriebshelfers werden jährlich von der Kommission<br />
für den Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es festgelegt<br />
und den Mitgliedern in einem Rundschreiben mitgeteilt.<br />
Sie variieren je nach Einsatzgrund, Betriebsgrösse<br />
und der Zonenzugehörigkeit.<br />
Der Entschädigungsansatz für den Einsatzbetrieb<br />
blieb im Berichtsjahr unverändert. Arbeitseinsätze,<br />
welche infolge eines Unfalls oder einer Krankheit getätigt<br />
wurden, kosteten je nach Zone und Betriebsgrösse<br />
zwischen 109 und 129 Franken pro Arbeitstag.<br />
Ab dem 31. Einsatztag wurde ein Zuschlag von<br />
60 Franken erhoben. Dauerte ein Einsatz mehr als 60<br />
Selbstkosten je Einsatztag<br />
Die Selbstkosten des Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienstes setzten sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>2009</strong><br />
Lohnkosten inkl. Freizeit/Ferien 188.15 Fr.<br />
Sozialleistungen/Versicherungen 25.34 Fr.<br />
Reiseentschädigungen<br />
1.37 Fr.<br />
Büromaterial, Porti, Bankspesen 1.26 Fr.<br />
Geschäftsstelle, Verschiedenes 34.46 Fr.<br />
Selbstkosten je Einsatztag* 250.58 Fr.<br />
* zuzüglich 7,6 % Mw<strong>St</strong> 10.44 Fr.<br />
Tage, wurden 225 Franken in Rechnung gestellt. Für<br />
Ferien- und Aushilfseinsätze betrug der Tarif für die<br />
ersten zehn Tage zwischen 137 und 157 Franken.<br />
Landwirte, welche Militärdienst leisteten und deshalb<br />
einen Betriebshelfer anstellten, mussten pro Arbeitstag<br />
zwischen 183 und 193 Franken bezahlen.<br />
Aushilfenfonds Betriebshelferdienst<br />
Im jährlichen Mitgliederbeitrag für den Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienst im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
ist eine Unfallversicherung für familienfremde<br />
Aushilfen enthalten, sofern der Betrieb keine Angestellten<br />
beschäftigt, welche mehr als 2200 Franken<br />
pro Jahr verdienen. Da der Fonds für nicht UVG-versicherte<br />
Aushilfen genügend Mittel enthält, wird<br />
beim Mitgliederbeitrag für den Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienst kein zusätzlicher Beitrag<br />
mehr eingezogen.<br />
Dank<br />
Die Geschäftsstelle dankt allen Betriebshelfern für<br />
den grossen Einsatz. Dank ihres Engagements<br />
konnten zahlreiche Betriebe, welche durch Krankheit<br />
oder Unfall plötzlich auf eine Ersatzkraft angewiesen<br />
waren, mit einer qualifizierten Arbeitskraft<br />
bedient werden.<br />
Die Geschäftsstelle des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes<br />
möchte auch allen danken, die<br />
mit ihrer finanziellen Unterstützung dazu beigetragen<br />
haben, dass der Landwirtschaftliche Betriebshelferdienst<br />
auch im 39. Geschäftsjahr seinen Auftrag<br />
erfüllen konnte.<br />
53
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Jahresrechnung <strong>2009</strong> des Betriebshelferdienstes<br />
für die Zeit vom 1. Januar <strong>2009</strong> bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Erfolgsrechnung 2008 <strong>2009</strong><br />
Ertrag Fr. Fr.<br />
Landwirte 100 420.00 121 490.00<br />
Politische Gemeinden 52 829.70 52 391.05<br />
Ortsgemeinden 6 424.00 6 544.00<br />
Landwirtschaftliche Genossenschaften 2 095.00 2 055.00<br />
Gönner, BV Liechtenstein 1 000.00 1 500.00<br />
<strong>St</strong>aatsbeitrag Kanton 14 400.00 14 400.00<br />
Total Beiträge 177 168.70 198 380.05<br />
Entschädigungen für Einsätze 219 553.55 220 341.89<br />
Kapitalerträge/Verschiedenes 7 364.30 6 095.72<br />
Total Erträge 404 086.55 424 817.66<br />
Aufwand<br />
Löhne Betriebshelfer 228 578.85 297 679.35<br />
Sozialleistungen und Versicherungen 38 327.05 40 078.15<br />
Übriger Personalaufwand 3 978.35<br />
Reiseentschädigungen 8 931.10 7 390.45<br />
Bürokosten (Material, EDV) 6 500.00<br />
Porti, Bank-/Postkontogebühren 2 760.10 1 993.00<br />
Entschädigung für Geschäftsstelle 45 000.00 50 000.00<br />
Verschiedenes 23 956.35 550.00<br />
Beiträge Hilfsfonds/Rückstellungen 20 000.00<br />
Total Aufwand 374 053.45 401 669.30<br />
Vorschlag 30 033.10 23 148.36<br />
Rückschlag<br />
Bilanz per 31. Dezember <strong>2009</strong> 2008 2008<br />
Aktiven<br />
Kasse 162.95 497.95<br />
Postkonto 12 916.40 6 687.37<br />
Bank 213 460.70 286 424.25<br />
Debitoren 61 420.70 63 574.00<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 20 000.00 20 000.00<br />
Mobilien (EDV) 1.00 1.00<br />
Wertschriften 50 400.00 50 400.00<br />
Darlehen an <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft 150 000.00 150 000.00<br />
Total Aktiven 508 361.75 577 584.57<br />
Passiven<br />
Kreditoren 30 974.55 97 929.01<br />
Passive Rechnungsabrenzung 20 930.00 50.00<br />
Rückstellungen 75 000.00 75 000.00<br />
Hilfsfonds 137 352.40 137 352.40<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 244 104.80 267 253.16<br />
Total Passiven 508 361.75 577 584.57<br />
54
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Jahresrechnung <strong>2009</strong> des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
für die Zeit vom 1. Januar <strong>2009</strong> bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
I. Betriebsrechnung 2008 <strong>2009</strong><br />
Ertrag: Fr. Fr.<br />
Jahresbeiträge:<br />
– Mitgliedersektionen 15 114.00 15 364.00<br />
– Landwirte 565 661.05 561 154.35<br />
– Sonderbeitrag für Kommunikation 125 000.00 125 000.00<br />
Jahresbeiträge total 705 775.05 701 518.35<br />
Beiträge zugunsten Berufsbildungsfonds 00.00 113 137.90<br />
Andere Erträge für Berufsbildung 63 898.60 69 325.85<br />
Verschiedene Erträge für Öffentlichkeitsarbeit 27 428.75 25 115.70<br />
<strong>St</strong>aatsbeitrag für unentgeltliche Rechtsberatung 9 000.00 9 000.00<br />
Geschäftsstellenentschädigungen 331 267.30 337 868.18<br />
Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» 400 500.15 425 310.52<br />
Abteilung Versicherungen, Agrisano 585 625.75 622 257.37<br />
Regionale Geschäftsstelle Landdienst SG/AR 35 183.90 34 360.00<br />
Dienstleistung Arbeitskräftevermittlung 2 092.00 1 683.78<br />
Drucksachenverkauf, diveres Erträge 1 616.90 2 460.88<br />
Kapitalerträge 25 817.32 18 948.41<br />
Differenz Saldosteuersatz MW<strong>St</strong> 5 421.75 0.00<br />
Total Ertrag 2 193 627.47 2 360 986.94<br />
Aufwand<br />
Aufwand für Berufsbildungsfonds 00.00 113 137.90<br />
Aufwand für übrige Berufsbildung 68 993.90 73 434.90<br />
Aufwand Öffentlichkeitsarbeit 166 441.90 162 889.25<br />
Abstimmungen, Wahlen, Kundgebung 11 287.40 30 000.00<br />
Projekte, Regionalmarketing 24 420.95 65 456.45<br />
Flächenbeitrag Schweizerischer <strong>Bauernverband</strong> 227 434.95 226 061.00<br />
Beiträge an landwirtschaftliche Organisationen 24 272.00 25 137.00<br />
Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer» 344 136.04 356 467.35<br />
Regionale Geschäftsstelle Landdienst SG/AR 32 416.60 31 391.80<br />
Bewilligungen für Arbeitskräfte 892.00 660.00<br />
Drucksachen, verschiedene Aufwände 90.00 4 565.35<br />
DV, LWR, Vorstand, Fachkommissionen 145 594.10 143 167.38<br />
Personalaufwand 828 271.45 868 289.45<br />
Sozial- und Personenversicherungen 130 762.35 118 828.55<br />
Übriger Personalaufwand, Spesen 19 233.40 25 154.64<br />
Büromiete, Reparaturen, Energieaufwand 53 477.30 62 469.45<br />
Büroeinrichtungen, EDV 25 200.33 13 545.65<br />
Verwaltungsaufwand, Porti, Telefon 47 998.84 35 693.80<br />
Werbeaufwand 00.00 4 616.50<br />
<strong>St</strong>euern, Verschiedenes 22 480.70 -68 898.55<br />
Total Aufwand 2 173 404.21 2 292 067.87<br />
Vorschlag 20 223.26 68 919.07<br />
55
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
II. Bilanz 2008 <strong>2009</strong><br />
Aktiven Fr. Fr.<br />
Kasse 376.85 947.60<br />
Postkonto 149 602.91 105 020.47<br />
Bank 210 135.09 297 330.76<br />
Festgeldanlagen 229 548.50 569 118.80<br />
Debitoren 115 941.66 245 995.74<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 5 039.95 131 986.22<br />
Langfristige Darlehen 250 000.00 250 000.00<br />
Landwirtschaftliche Anteilscheine 40 006.00 40 006.00<br />
Wertschriften 100 907.80 101 325.00<br />
Mobilien 1.00 1.00<br />
Total Aktiven 1 101 559.76 1 741 731.59<br />
Passiven<br />
Kreditoren 268 204.30 221 817.60<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 32 886.00 523 304.26<br />
Fonds für landwirtschaftliche Angestellte 9 515.00 9 515.00<br />
Fonds Landdienst 14 928.25 14 928.25<br />
Kommission für Ökoprogramme 70 000.00 70 000.00<br />
Rückstellungen Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit 41 854.90 41 854.90<br />
Rückstellungen Wahlen und Abstimmungen 60 000.00 86 000.00<br />
Rückstellungen zur Verfügung Vorstand 30 000.00 30 000.00<br />
Fonds <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> 101 221.20<br />
Eigenkapital am 31. Dezember 574 171.31 643 090.38<br />
Total Passiven 1 101 559.76 1 741 731.59<br />
Bericht der Kontrollstelle<br />
Bericht zuhanden der Delegiertenversammlung<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es vom<br />
31. März 2010.<br />
Als Kontrollstelle haben wir die Buchführung und<br />
die Jahresrechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung)<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es und des Landwirtschaftlichen<br />
Betriebshelferdienstes für das am<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr<br />
geprüft.<br />
Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen,<br />
wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen<br />
ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung<br />
mit angemessener Sicherheit erkannt<br />
werden. Wir prüften die Posten und Angaben der<br />
Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen<br />
auf der Basis von <strong>St</strong>ichproben. Ferner beurteilten<br />
wir die ordnungsgemässe Buchführung sowie die<br />
Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir<br />
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende<br />
Grundlage für unser Urteil bildet.<br />
Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung<br />
und die Jahresrechnung Gesetz und <strong>St</strong>atuten.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung<br />
zu genehmigen.<br />
Wir stellen folgenden Antrag:<br />
Die Jahresrechnung des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
sowie diejenige des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes<br />
seien zu genehmigen und die verantwortlichen<br />
Organe unter bester Verdankung zu entlasten.<br />
<strong>St</strong>.Gallen, Nassen, Grabs und Ganterschwil,<br />
11. Februar 2010<br />
Mitglieder der Kontrollstelle: Richard Flammer,<br />
Andres Iten, Ulrich <strong>St</strong>urzenegger, Urs Werder<br />
56
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Organe und Geschäftsstelle<br />
Delegiertenversammlung<br />
Fachkommissionen<br />
Alpwirtschaft<br />
Agrarmarketing<br />
und Kommunikation<br />
Berufsbildung<br />
Betriebshelferdienst<br />
Pflanzenbau<br />
Redaktion<br />
Viehwirtschaft<br />
ÖLN-Kommission<br />
Vorstand<br />
9 Mitglieder<br />
Kontrollstelle<br />
Landwirtschaftsrat<br />
43 Mitglieder<br />
<strong>St</strong>iftungsrat<br />
der <strong>St</strong>iftung<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />
Geschäftsstelle<br />
Geschäftsführer: Hans Müller<br />
Interne<br />
Dienste<br />
Personal<br />
Finanzen<br />
EDV<br />
Interessen-<br />
Vertretung<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong><br />
Bauer<br />
Kommunikation<br />
Kontrolldienst<br />
KUT<br />
Betriebshelferdienst<br />
Versicherungen<br />
Agrarpolitik<br />
Verbandssekretariat<br />
Mitwirkung in<br />
Organisationen<br />
Hans Müller<br />
Brigitte Frick<br />
Öffentlichkeitsarbeit/PR<br />
SchuB<br />
Landdienst<br />
Brigitte Frick<br />
Rahel Fürst<br />
Redaktion<br />
Doris Ammann<br />
Sandra Weingart<br />
Oriana Oertig<br />
Vermittlung<br />
von Betriebshelfern<br />
und<br />
Arbeitskräften<br />
Andrea Lehner<br />
Krankenkasse<br />
Agrisano<br />
Globalversicherung<br />
Versicherungsberatung<br />
Inspektionsstelle<br />
Qualitätsstelle<br />
Roman <strong>St</strong>eiger<br />
Bruno Giger<br />
Monika Pinacho<br />
Lukas Bitschnau<br />
Damian Sutter<br />
Ines Neher<br />
Anja Pfister<br />
57
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Organe<br />
Vorstand<br />
Markus Ritter, Krans 4, 9450 Altstätten (Präsident) 071 755 77 11<br />
Heim-Keller Seline, Sonnegg 3335, 9200 Gossau (Vizepräsidentin) 071 385 66 91<br />
Abderhalden-Brunner Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 34 61<br />
Büsser Jakob, Looch 291, 8873 Amden 055 611 16 93<br />
Huber Anton, Füberg 505, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 25 60<br />
Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau 071 720 12 04<br />
Rohrer Niklaus, <strong>St</strong>.Georgenstrasse 251, 9011 <strong>St</strong>.Gallen 071 223 61 78<br />
Tschirky Emil, Weisstannerstrasse 249, 7326 Weisstannen 081 723 04 42<br />
Wagner Bruno, Nellen 19, 9246 Niederbüren 071 422 60 93<br />
Landwirtschaftsrat<br />
9 Mitglieder des Vorstandes (siehe oben)<br />
9 Präsidenten der regionalen landwirtschaftlichen Organisationen (siehe Seite 63)<br />
Bäuerliche Vertreter im Nationalrat<br />
Bigger Elmar, Rheinaustrasse 32, 7324 Vilters 081 302 26 91<br />
Brunner Toni, Hundsrücken 2537, 9642 Ebnat-Kappel 071 993 16 04<br />
Büchler Jakob, Matt, 8723 Rufi 055 615 15 24<br />
Müller Walter, Riethof 1, 9478 Azmoos 081 740 24 17<br />
Pfister Theophil, Meierseggstrasse 43, 9230 Flawil 071 393 36 60<br />
Landwirtschaftlicher Klub des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates<br />
Hug Hans, Chatzensteig 618, 9313 Muolen 071 411 23 30<br />
Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost und Kantonaler Bäuerinnenverband<br />
Bischofberger Robert, Arnig, 9105 Schönengrund 071 361 13 34<br />
Dürr Barbara, Karmaad 1924, 9473 Gams 081 771 46 20<br />
Von der Delegiertenversammlung gewählte Mitglieder<br />
Bruhin Peter, LV-<strong>St</strong>.Gallen, Neumarkt 3, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 226 77 11<br />
Düring Felix, Oberrüti 757, 9246 Niederbüren (Verband für Landtechnik VLT-SG) 071 422 14 40<br />
Giger Andreas, Auhof 1490, 9475 Sevelen (Gemüsebauvereinigung Rheintal) 081 740 15 82<br />
Jud Mathias, Oberfeld 974, 9126 Necker (Landjugendvereinigung) 079 319 83 75<br />
Lehmann Rico, Gonzhaus, 9304 Bernhardzell (Obstproduzentenvereinigung) 071 433 19 85<br />
Müller Kurt, Krinäuli, 9622 Krinau (Verein Ostschweizer Biobäuerinnen und -bauern) 071 988 35 09<br />
Müller Martin, Schlatt, 8716 Schmerikon (Vereinigte Milchbauern Mitt-Ost) 055 282 48 63<br />
Räss Sepp, Ladhub, 9308 Lömmenschwil (Viehzuchtverbände) 071 298 19 53<br />
Schwizer Othmar, Prantanärweg 11, 8880 Walenstadt (Suisseporcs) 081 735 21 66<br />
Tobler Matthias, Bleichestrasse 271, 9427 Wolfhalden 079 465 53 94<br />
Thoma Franziska, Münchwilen 1635, 9602 Müselbach (VESTG) 071 931 34 02<br />
Delegierte SBV, die nicht bereits Mitglied des Landwirtschaftsrates sind<br />
Jud Wendelin, Oberfeld 974, 9126 Necker 071 374 21 53<br />
Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 11<br />
Thalmann Cornell, Tufertschwil 5, 9604 Lütisburg 071 931 28 82<br />
Gross Christian, Wintersberg 2422, 9642 Ebnat-Kappel 071 994 26 58<br />
58
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Kontrollstelle<br />
Flammer Richard, LV-<strong>St</strong>.Gallen, Neumarkt 3, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 226 77 11<br />
Iten Andreas, Neubächi 200, 9123 Nassen 071 393 12 38<br />
<strong>St</strong>urzenegger Ulrich, Feldweg 1, 9472 Grabs 081 750 38 18<br />
Werder Urs, Aewil 689, 9608 Ganterschwil 071 983 51 05<br />
Fachkommissionen<br />
Alpwirtschaftskommission<br />
Hobi Markus, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstr.11, 9465 Salez (Präsident) 081 758 13 14<br />
Abderhalden Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>. Johann 071 999 34 61<br />
Jöhl Fridolin, Hüttli 453, 8873 Amden 055 611 16 09<br />
Lemm Tumasch, Landwirtschaftsamt, Unterstrasse 22, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 229 35 16<br />
Lendi Andreas, Haggengasse 10, 8880, Walenstadt 081 735 16 96<br />
Lenherr Beat, Tschudenhus 286, 9473 Gams 081 771 54 07<br />
Scherer Karin, Landw. Zentrum SG, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 15<br />
Scherrer Jakob, Egg 910, 9650 Nesslau 071 994 29 47<br />
Schwendener Richard, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstr. 11, 9465 Salez 081 758 13 20<br />
Seelhofer Niklaus, BAMOS AG, Tellstrasse 6, 8570 Weinfelden 071 622 20 66<br />
Sonderer Jürg, Landwirtschaftliche Kreditkasse, Vadianstrasse 24, 9001 <strong>St</strong>.Gallen 071 266 40 86<br />
Kommission für Agrarmarketing und Kommunikation<br />
Rohrer Niklaus, <strong>St</strong>.Georgenstrasse 251, 9011 <strong>St</strong>.Gallen (Präsident) 071 223 61 78<br />
Abderhalden-Brunner Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 34 61<br />
Bächli <strong>St</strong>efan, Blaubrunnenstrasse 70, 8645 Jona 055 212 21 27<br />
Brülisauer Thomas, Neuhofweg 51, 9015 <strong>St</strong>.Gallen 071 311 58 42<br />
Brülisauer Franziska, Spiltrücklistrasse 20, 9011 <strong>St</strong>.Gallen 071 222 06 24<br />
Romer Erika, Vogelherdstrasse 6c, 9016 <strong>St</strong>.Gallen 071 280 01 50<br />
Schneider Bernhard, Moorhof 1, 9464 Rüthi 071 766 20 32<br />
Kommission für bäuerliche Berufsbildung<br />
Eigenmann Bruno, Frankrüti, 9305 Berg (Präsident) 071 455 17 51<br />
Frick Brigitte, Geschäftsstelle, 9230 Flawil 071 394 60 12<br />
Grünenfelder Urban, Schmitteli 365, 9246 Niederbüren 071 422 74 25<br />
Hofstetter Alex, Hof Oberkirch 1, 8722 Kaltbrunn 055 283 30 54<br />
Höhener Konrad, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 16<br />
Mosberger Fredi, Flawilerstrasse 66, 9200 Gossau 071 385 31 86<br />
Schmid Josef, Berufs- und Weiterbildungszentrum bzb, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 17<br />
Schwendener Hans Peter, Saxweg 27, 9470 Buchs 081 756 27 67<br />
Senn Vreni, Buechenhorn, 9613 Mühlrüti 071 983 37 05<br />
Wagner Bruno, Nellen 19, 9246 Niederbüren 071 422 60 93<br />
Willi Martin, Tugenboden 2087, 7323 Wangs 081 723 14 85<br />
Kommission des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes<br />
Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau (Präsident) 071 720 12 04<br />
Huber Anton, Füberg 505, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 25 60<br />
Hungerbühler Norbert, Bubental 935, 9230 Flawil 071 393 88 87<br />
Looser Walter, Hofwis, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 18 47<br />
Taverna Andrea, Gemeindepräsident, Unterdorf 9, 9245 Oberbüren 071 955 90 41<br />
59
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Kommission für Pflanzenbau<br />
Gämperli Christoph, Landw. Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil (Präsident) 071 394 53 00<br />
Hui Ueli, Lamperswil 639, 9533 Kirchberg 071 931 32 18<br />
Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau 071 720 12 04<br />
Rohner Kurt, Fahrstrasse 9, 9444 Diepoldsau 071 733 23 57<br />
Schwarz Andreas, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez 081 758 13 23<br />
Schwendener Hans Peter, Saxweg 27, 9470 Buchs 081 756 27 67<br />
Sennhauser Sepp, Hölzli 514, 9512 Rossrüti 071 911 62 70<br />
Geschäftsstelle: <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>, 9230 Flawil 071 394 60 10<br />
Kommission für ökologischen Leistungsnachweis<br />
Schmid Josef, Berufs- und Weiterbildungszentrum bzb, Rheinhof, 9465 Salez (Präsident) 081 758 13 17<br />
Hui Ueli, Lamperswil 639, 9533 Kirchberg 071 931 32 18<br />
Frick Georg, Badenerstr. 571, 8048 Zürich 043 321 92 52<br />
Giger Pius, Grenzhof, 8718 Schänis 055 615 35 50<br />
Schiess Corina, Hintergasse 12, 9620 Lichtensteig 071 985 09 65<br />
Widmer Adolf, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Uznacherstrasse 2, 8722 Kaltbrunn 055 293 33 44<br />
Ziegler Ernst, Enggetschwil 663, 9200 Gossau 071 385 80 67<br />
Zogg Bea, Winnenwis 2385, 9472 Grabs 081 771 17 77<br />
Zwingli Hansjakob, Landwirtschaftsamt, Unterstrasse 22, 9000 <strong>St</strong>.Gallen 071 229 34 27<br />
Redaktionskommission<br />
Ritter Markus, Krans 4, 9450 Altstätten (Präsident) 071 755 77 11<br />
Ammann-Süess Doris, Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer», 9230 Flawil 071 394 60 15<br />
Keller Dorthe, Weidhöchi 692, 9203 Niederwil 071 393 66 69<br />
Manser Christian, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil 071 394 53 34<br />
Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 11<br />
Oertig Oriana, Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer», 9230 Flawil 071 394 60 15<br />
Weingart Sandra, Redaktion «Bäuerin heute», 9230 Flawil 071 394 60 15<br />
Kommission für Viehwirtschaft (Kerngruppe)<br />
Büsser Jakob, Looch 291, 8873 Amden 055 611 16 93<br />
Huber Anton, Füberg 505, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 25 60<br />
Manser Christian, Landwirtschaftliches Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil 071 394 53 34<br />
Tschirky Emil, Weisstannerstrasse 249, 7326 Weisstannen 081 723 04 42<br />
Folgende Organisationen werden je nach Thema eingeladen:<br />
Rindviehhalter ohne Verkehrsmilchproduktion des Kantons <strong>St</strong>.Gallen; Viehzuchtverbände; Suisseporcs,<br />
Sektion Ostschweiz; Mutterkuh Schweiz; Verband <strong>St</strong>.Gallischer Ziegenzuchtgenossenschaften; <strong>St</strong>.Gallischer<br />
Schafzuchtverband; NSG Nutz- und Schlachtviehgenossenschaft; Genossenschaft Markthalle Sargans;<br />
Genossenschaft Markthalle Toggenburg; privater Viehhandel.<br />
<strong>St</strong>iftungsrat <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschaft<br />
Hollenstein Guido, Boxloo 463, 9512 Rossrüti (Präsident) 071 911 31 16<br />
Gort Erwin, Ausserdorf, 7313 Vättis (Vizepräsident) 081 306 12 86<br />
Abderhalden-Brunner Anni, Säss, 9656 Alt <strong>St</strong>.Johann 071 999 34 81<br />
Freund Walter, Heiterhof, 9453 Eichberg 071 755 83 59<br />
Hofstetter Alex, Hof Oberkirch, 8722 Kaltbrunn 055 283 30 54<br />
Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 11<br />
Müller Martin, Heldstrasse 11, 9205 Waldkirch 071 433 19 12<br />
Geschäftsführer: Bitschnau Lukas, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil 071 394 60 14<br />
60
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Delegierte beim SBV<br />
Delegierte des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong>es<br />
Der <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong> hat Anspruch auf 21 Delegierte im Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong> (SBV).<br />
Die Verteilung und Wahl erfolgt gemäss Reglement vom 3. Juli 1996. Nachstehend sind die 21 Delegierten<br />
in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.<br />
Angehrn Cornel, Hub 15, 9313 Muolen 071 410 05 67<br />
Bannwart Matthias, Bannwil, 9305 Berg 071 455 12 09<br />
Butz Thomas, Thurau, 9244 Niederuzwil 071 951 20 12<br />
Büsser Jakob, Looch 291, 8873 Amden 055 611 16 93<br />
Dürr Barbara, Karmaad 1924, 9473 Gams 081 771 46 20<br />
Eberle Anton, Rutz, 8894 Flumserberg Saxli 081 733 20 68<br />
Egli Lorenz, Feldhof, 9512 Rossrüti 071 911 14 77<br />
Fischli Robert, Spitzenwies, 8717 Benken 055 283 49 45<br />
Freund Walter, Härdlistrasse 77, 9453 Eichberg 071 755 52 59<br />
Gross Christian, Wintersberg, 9642 Ebnat-Kappel 079 483 08 37<br />
Heim-Keller Seline, Sonnegg, 9200 Gossau * 071 385 66 91<br />
Kugler Roland, Gaden, 9621 Oberhelfenschwil 071 374 14 52<br />
Kuster Peter, Reutestrasse 1444, 9444 Diepoldsau 071 733 10 89<br />
Lenherr Beat, Tschudenhus 286, 9473 Gams 081 771 54 07<br />
Müller Hans, Geschäftsstelle, Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil* 071 394 60 11<br />
Nüesch Peter, Tratthof, 9443 Widnau* 071 720 12 04<br />
Ritter Markus, Krans 4, 9450 Altstätten* 071 755 77 11<br />
Thalmann Cornell, Tufertschwil 5, 9604 Lütisburg 071 931 28 82<br />
Thoma Franziska, Münchwilen 1635, 9602 Müselbach 071 931 34 02<br />
Tschirky Emil, Weisstannerstrasse 249, 7326 Weisstannen 081 723 04 42<br />
Wagner Bruno, Nellen 19, 9246 Niederbüren 071 422 60 93<br />
* Zugleich auch Mitglieder der Landwirtschaftskammer des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es (SBV)<br />
Delegierte anderer Organisationen im Kanton <strong>St</strong>.Gallen<br />
Bischofberger Robert, Arnig, 9105 Schönengrund* (Schweizer Milchproduzenten) 071 361 13 34<br />
Büchler Jakob, Matt, 8723 Rufi 055 615 15 24<br />
Graf Hans, Feldhof, 9463 Oberriet (Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten) 071 761 27 49<br />
Hollenstein Guido, Boxloo 463, 9512 Rossrüti (IP-Suisse) 071 911 31 16<br />
Müller Martin, Schlatt, 8716 Schmerikon (Schweizer Milchproduzenten) 055 282 48 63<br />
Müller Walter, Riethof, 9478 Azmoos* (Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten) 081 740 24 17<br />
Nüesch Paul, Tratthof 1509, 9443 Widnau (Schweizer Milchproduzenten) 071 222 17 20<br />
Rimle Cornel, Agen, 9312 Häggenschwil (Bio Suisse) 071 298 30 07<br />
Ritter Andreas, Geschäftsführer, 9200 Gossau (Schweizer Milchproduzenten) 071 387 48 44<br />
<strong>St</strong>urzenegger Hans, Büls, 9472 Grabs (Schweizer Milchproduzenten) 081 771 34 28<br />
* Zugleich auch Mitglieder der Landwirtschaftskammer des Schweizerischen <strong>Bauernverband</strong>es (SBV)<br />
61
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Organisationen<br />
Adresse:<br />
Präsident:<br />
LV-<strong>St</strong>.Gallen, Postfach 1092<br />
Egger Paul, Oberwattstrasse 4a<br />
9001 <strong>St</strong>.Gallen 9200 Gossau 071 385 68 79<br />
Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost Kern Hanspeter, Dorfstrasse 28,<br />
Poststrasse 13, 9200 Gossau 8454 Buchberg 044 867 36 48<br />
NSG Nutz- und Schlachtviehgenossenschaft Schläpfer Eugen, Buchen,<br />
Scheibenböhl 223, 9104 Waldstatt 9427 Wolfhalden 071 888 17 36<br />
Ostschweizer Pächterverband Huser Peter, Bühl 58,<br />
Sektion <strong>St</strong>.Gallen 9658 Wildhaus 071 999 17 38<br />
Silovereinigung <strong>St</strong>.Gallen-Appenzell<br />
Aemisegger Bruno, Haufen,<br />
9426 Lutzenberg 071 888 61 32<br />
Verband für Landtechnik<br />
Düring Felix, Oberrüti,<br />
<strong>St</strong>.Gallen, Appenzell, Glarus 9246 Niederbüren 071 422 14 40<br />
BBV Treuhand<br />
Meier Konrad, Buechschachen,<br />
Rheinhofstrasse7, 9465 Salez 9102 Herisau 071 351 28 92<br />
Rindviehhalter ohne Verkehrsmilchproduktion Jud Wendelin, Oberfeld,<br />
des Kantons <strong>St</strong>.Gallen 9126 Necker 071 374 21 53<br />
Kantonaler Bäuerinnenverband <strong>St</strong>.Gallen Dürr Barbara, Karmaad 1924,<br />
9473 Gams 081 771 46 20<br />
Imkerverband <strong>St</strong>.Gallen-Appenzell Züst Hans, Neuchlenstrasse 27a,<br />
9200 Gossau 071 385 88 42<br />
Landwirtschaftlicher Klub Hug Hans, Chatzensteig 618<br />
des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Kantonsrates 9313 Muolen 071 411 23 30<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Obstverband<br />
Lehmann Rico, Oberhueb,<br />
9304 Bernhardzell 071 433 19 85<br />
Gemüsebauvereinigung Rheintal<br />
Giger Andreas,Auhof,<br />
9475 Sevelen 081 740 15 82<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Braunviehzuchtverband<br />
Räss Sepp, Ladhub,<br />
9308 Lömmenschwil 071 298 19 53<br />
<strong>St</strong>.Gallische Landjugendvereinigung Nauer Michael, Unterhaus 115<br />
9033 Untereggen 071 866 18 34<br />
<strong>St</strong>.Gallische Saatzuchtgenossenschaft<br />
Kessler Fredy, Rüeggetschwil,<br />
9200 Gossau 071 385 13 24<br />
Verband landwirtschaftlicher Angestellter Ulrich Paul, Wildhusstrasse,<br />
des Kantons <strong>St</strong>.Gallen 9200 Gossau 071 385 19 91<br />
<strong>St</strong>.Gallischer Schafzuchtverband<br />
Keller Martin, Oberes Rhynerhaus,<br />
9470 Buchs 081 756 28 35<br />
Verband <strong>St</strong>.Gallischer<br />
Wenk Josef, Riet<br />
Ziegenzuchtgenossenschaften 9612 Dreien 071 983 26 25<br />
62
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Adresse:<br />
Präsident:<br />
Verein ehemaliger Schüler und Schülerinnen Brülisauer Damian, Im Gisli 1<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Landwirtschafts- und bäuerlicher 9450 Lüchingen 071 755 04 18<br />
Hauswirtschaftsschulen (VESTG)<br />
Verein Ostschweizer Biobäuerinnen<br />
Müller Kurt, Krinäuli,<br />
und -bauern 9622 Krinau 071 988 35 09<br />
Vereinigung <strong>St</strong>.Gallischer Beerenpflanzer Kuster Rico, Rheinhofstrasse 1440,<br />
9444 Diepoldsau 071 733 33 83<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Weinbauverband Eberle Daniel, Seestrasse 43a,<br />
8880 Walenstadt 081 735 24 10<br />
Alpwirtschaftlicher Verein Toggenburg Scherrer Jakob, Egg 910,<br />
9650 Nesslau 071 994 29 47<br />
Sennenverband Toggenburg<br />
Bösch Georg, Schwantlen,<br />
9630 Wattwil 071 988 32 84<br />
Verein Ziegenfreunde<br />
Koch Hanspeter, Sonnhalden<br />
9607 Mosnang 071 980 03 53<br />
Regionale landwirtschaftliche Organisationen<br />
Bäuerliche Vereinigung <strong>St</strong>.Gallen-Gossau Angehrn Cornel, Hub 15<br />
9313 Muolen 071 410 05 67<br />
Bäuerliche Vereinigung Region Rorschach Bannwart Matthias, Bannwil,<br />
9305 Berg 071 455 12 09<br />
Landwirtschaftlicher Bezirksverein Unterrheintal Kuster Peter, Reutestrasse 1444,<br />
9444 Diepoldsau 071 733 10 89<br />
Landwirtschaftliche Vereinigung Rheintal Freund Walter, Härdlistrasse 77,<br />
9453 Eichberg 071 755 52 59<br />
Landwirtschaftlicher Verein Werdenberg Lenherr Beat, Tschudenhus 286,<br />
9473 Gams 081 771 54 07<br />
Landwirtschaftliche Vereinigung Sarganserland Eberle Anton, Rutz,<br />
8894 Flumserberg Saxli 081 733 20 68<br />
<strong>Bauernverband</strong> See-Gaster<br />
Fischli Robert, Spitzenwies<br />
8717 Benken 055 283 49 45<br />
Bauernverein Toggenburg<br />
Kugler Roland, Gaden,<br />
9621 Oberhelfenschwil 071 374 14 52<br />
Landwirtschaftliche Vereinigung<br />
Egli Lorenz, Feldhof,<br />
Region Wil 9512 Rossrüti 071 911 14 77<br />
63
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Dienstleistungen<br />
<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Bauernverband</strong><br />
- Betriebshelferdienst<br />
- Verbandssekretariat<br />
- Rechtsauskünfte<br />
Magdenauerstrasse 2<br />
Postfach 151, 9230 Flawil<br />
Telefon 071 394 60 10, Fax 071 394 60 19<br />
E-Mail: info@bauern-sg.ch, www.bauern-sg.ch<br />
Hans Müller<br />
Geschäftsführer<br />
Brigitte Frick<br />
<strong>St</strong>v. Geschäftsführerin<br />
Kommunikation<br />
Andrea Lehner<br />
Betriebshelferdienst<br />
Verbandssekretariat<br />
Versicherungensberatung<br />
Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil<br />
Telefon 071 394 60 17<br />
E-Mail: beratung@bauern-sg.ch<br />
Lukas Bitschnau, Leiter Abteilung Versicherung<br />
Damian Sutter, Versicherungsberater<br />
Kontrolldienst KUT<br />
Magdenauerstrasse 2, Postfach 151, 9230 Flawil<br />
Telefon 071 394 60 13, Fax 071 394 60 19<br />
E-Mail: roman.steiger@bauern-sg.ch<br />
www.bauern-sg.ch<br />
Doris Ammann-Süess, leitende Redaktorin<br />
Sandra Weingart, Redaktorin«Bäuerin heute»<br />
Oriana Oertig, Redaktionsmitarbeiterin<br />
Krankenkasse Agrisano<br />
Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil<br />
Telefon 071 394 60 16, Fax 071 394 60 19<br />
E-Mail: info-sg@agrisano.ch<br />
Ines Neher, Sachbearbeiterin<br />
Anja Pfister, Sachbearbeiterin<br />
Roman <strong>St</strong>eiger<br />
Leiter Kontrolldienst KUT<br />
Bruno Giger, Mitarbeiter<br />
Monika Pinacho, Mitarbeiterin<br />
Redaktion «<strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> Bauer»<br />
Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil<br />
Telefon 071 394 60 15, Fax 071 394 60 19<br />
E-Mail: sgbauer@bauern-sg.ch<br />
www.bauern-sg.ch<br />
Agriviva<br />
Vermittlungsstelle für Kantone SG, TG, AI<br />
Rahel Fürst<br />
Gräflibühlstrasse 9a<br />
9445 Rebstein<br />
Telefon 071 390 09 64, Fax 071 390 09 65<br />
E-Mail: agriviva.sg@bluewin.ch<br />
www.agriviva.ch<br />
Bäuerliche Familienhilfe:<br />
Kantonaler Bäuerinnenverband <strong>St</strong>.Gallen<br />
Vermittlungsstelle: Rösli Oberholzer<br />
Böllenberg, 8730 Uznach<br />
Telefon 055 280 12 31<br />
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