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Gemeinde Toppenstedt <strong>Begründung</strong> Bebauungsplan „Gewerbegebiet Tangendorf“ Beschreibung und Bewertung Auswirkungen durch den Bebauungsplan / Prognose 1. Mensch und Gesundheit Im Hinblick auf das Schutzgut Mensch ist im Wesentlichen die Gesundheit des Menschen zu betrachten. Hierzu gehört auch die Erholung vor dem Hintergrund des Wohlbefindens und des Erhaltes der Gesundheit. Das Untersuchungsgebiet liegt von den südlichsten bebauten Grundstücken in Thieshope ca. 250 m und zu dem nächstgelegenen Baugebiet „Thieshoper Neuland“ (Abrundungssatzung der Gemeinde Brackel) ca. 220 m entfernt. Zwischen Plangebiet und südlichem Ortsrand verlaufen bis zu 10 m breite Gehölzstreifen, die u. a. im Zuge der 1. Änderung und Erweiterung der Abgrenzungs- und Abrundungssatzung „Thieshoper Neuland“ (Gemeinde Brackel, 2003) als Kompensationsmaßnahme neu angelegt wurden und eine Eingrünung des südlichen Ortsrandes von Thieshope bewirken soll. Der Ort Tangendorf schließt sich südöstlich, jenseits der stillgelegten Bahntrasse (die in diesem Bereich in Hochlage verläuft) an. Zwischen diesem Ort und dem Gewerbegebiet liegt eine Pufferzone (Bahnanlage / Grünfläche) von ca. 250 m. Des weiteren befinden sich vereinzelt schutzwürdige Nutzungen im Außenbereich. Sie sind dem Schutzanspruch gemischter Nutzungen zuzuordnen. Der von der Autobahn A 7 ausgehende Verkehrslärm stellt einen die menschliche Gesundheit beeinträchtigenden Faktor dar. Das Gebiet besitzt mit den angrenzenden Freiräumen für die dortigen Anwohner eine eingeschränkte Erholungsfunktion. Westlich des Plangebietes befinden sich 3 Windenergieanlagen. • Bewertung: Im Plangebiet besteht eine Vorbelastung vor allem aufgrund des Verkehrs auf der Autobahn BAB 7 sowie auch aufgrund der vorhandenen Windenergieanlagen. Das Plangebiet hat keine besondere Bedeutung für die Erholungsfunktion. Mit der Planung geht ein zusätzliches Verkehrsaufkommen einher, dass aus einer generellen Verkehrszunahme und aus der Entwicklung des Gewerbegebietes zusätzlichen Verkehrsbelastung resultiert. • Ortsumgehung (Verlegung L215):Die Bewertung und Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Verkehrs wird im Rahmen des zur geplanten Ortsumgehung von Thieshope durchzuführenden Planfeststellungsverfahren untersucht. Somit werden die aus der Verkehrsuntersuchung abgeleiteten Maßnahmen und Lärmbeurteilungen im Rahmen des Pflanfeststellungsverfahrens durchgeführt und festgelegt. Für die Ortsdurchfahrt von Thieshope kann aufgrund der geplanten Ortsumgehung eine deutliche Verkehrsentlastung angenommen werden, so dass hier u.a. für Fußgänger / Schulkinder etc. von einer deutlich abnehmenden Verkehrsgefährdung ausgegangen werden kann. Es ist daher auch von einer erheblichen Abnahme von Erschütterungen innerhalb der Ortslage durch Straßenverkehr auszugehen. Generell trägt die verlegte Durchgangsstraße (L 215) dazu bei, dass mögliche Emissionen, die vom gewerblichen Verkehr ausgehen, für die Wohnnutzung weitestgehend minimiert werden, so dass keine unzumutbaren Beeinträchtigungen entstehen. • Verkehrslärm (Autobahn): Die Beurteilung der Lärmsituation hat den Umstand zu berücksichtigen, dass der Siedlungsbereich von Thieshope einen durch Verkehrswege (L 215, BAB 7) vorbelasteten Bereich darstellt. Der im September 2007 ergangene Planfeststellungsbeschluss zur nachträglichen Lärmvorsorge an der BAB 7 weist der Wohnbebauung in Thieshope den Schutzanspruch eines Dorfgebietes zu. Die Flächennutzungspläne stellen Thieshope und Tangendorf als Dorfgebiete dar, so dass die aus dem Flächennutzungsplan entwickelte Abrundungssatzung (Thieshoper Neuland), diesen Schutzanspruch bestätigt. Zum weitestgehenden Schutz der Wohnbebauung wird für die Beurteilung ihrer Schutzwürdigkeit die Nutzungskategorie „Allgemeines Wohngebiet“ herangezogen. Die zu erwartende Lärmentwicklung durch Verkehrslärm, der durch die Autobahn verursacht wird, wurde gutachterlich ermittelt (M+O, 16.04.08). Dabei können die 08.12.2009 20
Gemeinde Toppenstedt <strong>Begründung</strong> Bebauungsplan „Gewerbegebiet Tangendorf“ Beschreibung und Bewertung Auswirkungen durch den Bebauungsplan / Prognose Ergebnisse auch auf den geänderten Bebauungsplanentwurf angewendet werden. Es wurde der Schutzanspruch eines „Allgemeinen Wohngebietes“ (WA) zugrunde gelegt. Dabei wurden insbesondere die schutzwürdigen und potentiell betroffenen Wohngebäude der Ortslage Thieshope bei der Untersuchung betrachtet. Auswirkungen im Sinne einer erhöhten Verkehrslärmbelastung ergeben sich vor allem auf den Bereich nördlich der freigehaltenen Trasse der Ortsumgehung, also die Fläche zwischen Thieshoper Wadern und Thieshoper Neuland. Für die Erhöhung des Verkehrslärms zwischen Thieshoper Wadern und Thieshoper Neuland sind die möglichen neuen Gebäude im B-Plan, die den Lärm der Autobahn reflektieren können, verantwortlich. Die für diesen Bereich angesetzten schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005 (55/45 dB(A) tags/nachts für Allgemeine Wohngebiete) sind schon in der derzeitigen Bestandssituation überschritten. In Folge der Planung ändert sich Schallsituation nicht erheblich, da die Beurteilungspegel um nicht mehr als 2 dB(A) steigen. Schutzwürdige Nutzungen (Büros etc.) innerhalb des Gewerbegebietes können durch den von der Autobahn ausgehenden Verkehrslärm ebenfalls erheblich beeinträchtigt werden. In dem Gutachten werden Lösungsansätze beschrieben und Festsetzungsvorschläge zur Vermeidung und somit zum Schutz schutzwürdiger Nutzungen getroffen (passiver Schallschutz). Die Vorschläge wurden geprüft. Sie sind zum Schutz der Wohnnutzung in Thieshope erforderlich und in den Bebauungsplan eingearbeitet. • aktiver Lärmschutz: Die geplante Wallanlage an der freigehaltenen Trasse der Ortsumgehung (L215neu) verändert aus lärmphysikalischer Sicht die Schallsituation positiv. Es ergibt sich eine Pegelminderung von ca. -0,5 dB(A). • Gewerbelärm: Die zu erwartende Lärmentwicklung durch die gewerblichen Nutzungen wurden gutachterlich ermittelt (M+O, 04.09.09). Bei der Beurteilung wurde die Schutzwürdigkeit der potentiell betroffenen Wohngebäude der Ortslagen Thieshope und Tangendorf sowie der relevanten Außenbereichswohnbebauung der zu erwartenden Lärmentwicklung im Gewerbegebiet gegenübergestellt. Das Gewerbegebiet wurde auf Grundlage der DIN 18005 (Schallschutz im Städtebau) nach den Kriterien der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm - TA- Lärm beurteilt. Die Ergebnisse zeigen, dass die gebietsabhängigen Immissionsrichtwerte der TA Lärm tags generell eingehalten werden. Nachts sind dagegen Ü- berschreitungen festzustellen. 08.12.2009 21
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