Untitled - Abruzzo Promozione Turismo
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ABRUZZO ITALIA 45<br />
SANTA MARIA IN VALLE PORCLANETA<br />
In der Nähe der kleinen Ortschaft Rosciolo mit Blick auf das in die Ebene<br />
um den Fuciner See mündende Tal befindet sich eines der Schmuckstücke<br />
der romanischen Architektur der Abruzzen: Santa Maria in Valle<br />
Porclaneta. Die Kirche, die am Anfang des 11. Jahrhunderts zu den<br />
Besitztümern der Benediktinerabtei von Montecassino gehörte, ist reich<br />
an dekorativen und bildhauerischen Elementen von außerordentlichem<br />
Wert. Dazu zählen vor allem das Geländer mit seinen überaus feinen<br />
Chorschranken und die absolut einzigartige<br />
Ikonostase aus Holz (unglaublich, dass sie<br />
nach fast einem Jahrtausend so gut erhalten<br />
ist!). Sie teilt die Kirche in zwei Hälften und<br />
trennt den in Richtung Eingang weisenden,<br />
den Gläubigen zugedachten Bereich von dem<br />
den Geistlichen vorbehaltenen Bereich. Hinzu<br />
kommen das Ziborium und der Ambo, zwei<br />
außergewöhnliche Kunstwerke, die im Jahr<br />
1150 von den Meistern Nikodemus und<br />
Roberto geschaffen wurden.<br />
Rechts: die Kirchenfassade ; Links: augenfällige<br />
Detailansicht eines Kapitells.<br />
ROCCA DI CAMBIO,<br />
DIE HÖCHSTGELEGENE GEMEINDE DES APENNINS<br />
Rocca di Cambio ist mit einer Höhe von 1433 Metern das höchstgelegene<br />
Dorf der Abruzzen. Es ist der ideale Ort für Sommerausflüge, ein<br />
optimaler Ausgangspunkt zur Besteigung der Gipfel des Monte Cagno, des<br />
Monte Ocre und des Monte Rotondo, die zur Sirente-Kette gehören, und<br />
zudem ein quirliger Wintersportort. Aber der wahre Kunstschatz erhebt<br />
sich etwas außerhalb der Ortschaft: die kleine romanische Kirche Santa<br />
Lucia. Von ihrem blühenden Leben im dreizehnten Jahrhundert erzählt der<br />
wunderbare Freskenzyklus im Kircheninneren. Auf den Fresken sind die<br />
Leidensszenen, die Auferstehung und<br />
Mariä Himmelfahrt dargestellt sowie das<br />
Letzte Abendmahl, das eine ganze<br />
Wandfläche einnimmt. Es folgen Episoden<br />
aus dem Leben der Heiligen Lucia und<br />
verschiedene Heiligenabbildungen aus<br />
dem vierzehnten Jahrhundert, die auch die<br />
Krypta schmücken.<br />
Rechts: Detailansicht der Fresken der<br />
S. Lucia-Kirche; Links: die Hochebene<br />
Altopiano delle Rocche mit Rocca di Cambio<br />
im Hintergrund.<br />
SANTA MARIA DELLE GRAZIE IN COLLARMELE<br />
Das Wunderbare an dieser kleinen Ortschaft in der Marsica ist die<br />
Einzigartigkeit ihrer Wallfahrtskirche Santa Maria delle Grazie, die etwas<br />
außerhalb der Ortschaft entlang der antiken Regio Tratturo-Strecke liegt.<br />
Die aus dem sechzehnten Jahrhundert stammende Kirchenfassade ist<br />
nämlich in der oberen Hälfte vollständig mit farbig glänzenden Majolika-<br />
Fliesen verkleidet. An Sonnentagen glänzt sie wie ein Spiegel und sticht<br />
aus dem Grün der Landschaft hervor. Diese Besonderheit ist einmalig<br />
und bezeugt, welche Bedeutung die Keramikherstellung in den Abruzzen<br />
schon in der Renaissance hatte. Die Fliesen in Collarmele wurden von<br />
Majolika-Meistern aus dem nahegelegenen Anversa degli Abruzzi<br />
hergestellt. Es sind circa viertausend Stück in verschiedenen Formen:<br />
quadratisch, rechteckig und dreieckig. Weil<br />
man vom Gesamteindruck derartig<br />
geblendet ist, entgeht einem beim<br />
flüchtigen Hinsehen leicht dieser<br />
schmückende Reichtum Es ist hingegen<br />
empfehlenswert, die einzelnen Fliesen<br />
genauer zu betrachten und dabei eventuell<br />
ein Fernglas zur Hilfe zu nehmen.<br />
Rechts: die Vorderseite der Kirche; Links:<br />
Detailansicht der Majolika-Fliesen.