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20 Jahre „Adj´isten magyarok“ - UMIZ

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nachdem bei einer Volksabstimmung, vom 14. bis 16. Dezember 1921 die Mehrheit für einen<br />

Verbleib gestimmt hatte. Somit war die Gruppe der Ungarn im Burgenland nach dem<br />

Anschluss an Österreich einer starken Abwanderung ausgesetzt. 36 Vor allem die stetig<br />

ansteigende antiungarische Politik der burgenländischen Landesregierung, die auch den<br />

öffentlichen Gebrauch der ungarischen Sprache in der Verwaltung sowie das „ungarische<br />

Plappern“ in den Schulen untersagte, veranlasste viele Beamte, Lehrer und Adelige das<br />

Burgenland zu verlassen. So zählten sich bei der Volkszählung 1934 nur noch knappe 10.000<br />

Personen zur ungarischen Sprachgruppe. 37<br />

Ein weiterer sprachlicher Assimilationsschub erfolgte in der Zeit des Zweiten Weltkrieges<br />

sowohl für die Ungarn als auch für alle Minderheiten nichtdeutscher Muttersprache. Durch<br />

die Tatsache, dass viele burgenländische Juden und Roma der ungarischen Volksgruppe<br />

angehörten, musste die Volksgruppe während des Holocaust einen Verlust von 12.000<br />

Mitgliedern hinnehmen. 38<br />

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und die Errichtung des Eisernen Vorhanges schienen<br />

das Schicksal der Burgenlandungarn zu besiegeln. Einerseits gab es keinen Unterricht in der<br />

jeweiligen Mindersprache mehr, da die verstaatlichten Schulen nicht mehr konfessionell<br />

geführt wurden. Andererseits fehlte es den Ungarn an organisatorischen Zusammenhalt. Man<br />

war leicht als Kommunist verschrien wenn man Ungarisch sprach oder sich zur ungarischen<br />

Volksgruppe bekannte. Aus diesem Grund reagierten viele mit einer raschen Assimilierung<br />

oder einer rigorosen antikommunistischen Haltung. Dieses fehlende<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl wirkte sich nachteilig für die Ungarn als Volksgruppe aus,<br />

sodass sie im Staatsvertrag von 1955 in keinster Weise erwähnt wurden. Erst mit der<br />

Gründung des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins 1968 stärkte sich das<br />

Gemeinschaftsgefühl der Ungarn wieder. 39<br />

36 Vgl. a.a.O.: S. 11.<br />

37 Vgl. Baumgartner (1995), S. 93.<br />

38 Vgl. Baumgartner (1995), S 94.<br />

39 Vgl. Henke (1988), S. 127f.<br />

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