20 Jahre „Adj´isten magyarok“ - UMIZ
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sondern es wird ein viel größeres Publikum erreicht, welches – geografisch gesehen – nicht<br />
den Vorteil genießt, in der Nähe des jeweiligen Gruppengefüges zu wohnen.<br />
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Fernsehfunkversorgung der ungarischsprachigen<br />
Volksgruppe in Österreich. Als Untersuchungsobjekt dient die einzige im österreichischen<br />
Fernsehen präsente Sendung für die hier ansässigen Ungarn namens Adj´Isten magyarok.<br />
Dieses TV-Magazin wird von dem österreichischen Rundfunk (ORF) sechs Mal im Jahr<br />
halbstündig ausgestrahlt und zeigt seinen Zusehern das Leben der ungarischsprachigen<br />
Volksgruppe mit all seinen kulturellen Facetten. Im Fokus der Analyse stehen hier vor allem<br />
ihre Entstehungsgeschichte, das Sendeformat, sowie ihre thematischen und örtlichen<br />
Bezugsschwerpunkte. Denn diese Punkte sind der Kern einer erfolgreichen Sendung und<br />
haben letztlich die Aufgabe, das Zielpublikum zum Einschalten zu bewegen, sowie mit einem<br />
entsprechend hohen Unterhaltungswert zu dienen.<br />
Des Weiteren werden in der Arbeit zwei zusätzliche Gebiete ergänzend behandelt, welche das<br />
Identitätsgefühl und das Selbstbewusstsein einer Volksgruppe besser veranschaulichen, aber<br />
diese auch positiv und negativ beeinflussen können: ihr geschichtlicher Hintergrund und ihre<br />
politischen Rechte. Diese zwei Faktoren stehen in Wechselwirkung zum Gruppenbewusstsein<br />
einer Minderheit und haben somit auch im übertragenen Sinne Einfluss auf die<br />
Volksgruppensendung und dessen Format.<br />
Aus diesem Grund befasst sich der erste Teil der vorliegenden Forschungsarbeit mit der<br />
historischen Vergangenheit der Wiener- und der Burgenlandungarn, um deren Entwicklung<br />
zur autochthonen Volksgruppe in Österreich veranschaulichen zu können. Hierbei liegt das<br />
Hauptaugenmerk ausschließlich auf den Ungarn im Raum Wien und Burgenland, da nur diese<br />
vom Staat als Volksgruppe anerkannt sind. Diejenigen Ungarn, die in anderen Teilen des<br />
Landes leben, gehören nicht zur autochthonen Volksgruppe der Ungarn, obwohl sie in einigen<br />
Bundesgebieten wie in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark ein zahlenmäßig<br />
starkes Gruppengefüge bilden.<br />
Im zweiten Teil soll die rechtliche Situation der ungarischen Volksgruppe in Österreich<br />
genauer betrachtet werden. Denn die österreichische Gesetzgebung ist maßgeblich dafür<br />
verantwortlich, ob eine kleine Sprachgruppe wie die der Ungarn in der Deutsch sprechenden<br />
Mehrheitsgesellschaft überleben kann. Besonders die rechtlichen Rahmenbedingungen des<br />
Mediensektors stehen hier im Interesse der Untersuchung, da diese entscheidende<br />
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