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20 Jahre „Adj´isten magyarok“ - UMIZ

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Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie im <strong>Jahre</strong> 1918 ging die<br />

Einwohnerzahl der Ungarn in Wien ein wenig zurück, da, neben den politischen<br />

Unstimmigkeiten und der Aufteilung der beiden Staaten, noch das Problem der<br />

Landeszugehörigkeit hinzukam. In jener Zeit nahmen viele Ungarn, die sich in Wien<br />

niedergelassen hatten, die österreichische Staatsbürgerschaft an und gaben somit ihre frühere<br />

ungarische Identität auf. 63<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten sich die Ungarn vorwiegend durch drei größere Wellen<br />

des Zustroms 1945, 1948 und 1956 halten. 64 Aufgrund der Oktoberrevolution in Ungarn<br />

flüchteten zwischen November 1956 und April 1957 ca. 180.432 ungarische Staatsbürger<br />

nach Österreich. Diese Flüchtlingswelle von 1956/1957 aus Ungarn erwies sich als „die<br />

bedeutendste und intensivste Volksbewegung in Europas“. 65<br />

Darunter befanden sich nicht nur Kommunisten, sondern viele Ungarn verließen ihr<br />

Heimatland weil die Grenzen endlich offen waren und sie die Gelegenheit nutzen wollten,<br />

über Österreich auszuwandern. Viele Frauen und Kinder befanden sich ohne ihre Männer und<br />

Väter unter den Flüchtlingen, jedoch mit der Absicht nach Beendigung der Revolution wieder<br />

ins eigene Land zurückzukehren, oder auf das Nachkommen der Männer und Familie zu<br />

warten. 66<br />

Da jedoch die Rückkehr ins eigene Heimatland für die meisten nicht mehr möglich war oder<br />

nicht mehr in Frage kam, war die einzige wählbare Option das Auswandern. Der riesige<br />

Massenzustrom an Ungarn veranlasste viele Länder aus aller Welt die Flüchtlinge ohne<br />

Auswahlverfahren aufzunehmen. Mit Bussen und Zügen fuhren die Transporte etwa in die<br />

Schweiz, nach Belgien, Schweden und die Niederlande. Vor allem die USA und Kanada als<br />

Zweitasylland waren bei den Auswanderern ebenfalls sehr beliebt. 67<br />

So fanden laut der ICEM Mission Austria ca. 154.309 ungarische Flüchtlinge in europäischen<br />

und Staaten und in Übersee neue Zufluchtsstätten. 7.722 Flüchtlinge gingen jedoch<br />

nachweislich aus Österreich wieder in ihr Heimatland zurück. Das bedeutet, dass von rund<br />

180.000 Ungarn, die infolge des Oktoberaufstandes 1956 nach Österreich geflohen waren,<br />

etwa 18.000 hier blieben. 68<br />

63 Vgl. Österreichisches Volksgruppenzentrum (<strong>20</strong>01), S. <strong>20</strong>; vgl. Deák in Tichy et al. (<strong>20</strong>04), S. 112.<br />

64 Vgl. Pesendorfer/ Ujvári (<strong>20</strong>02), S. 19.<br />

65 Vgl. Deák in: Deák/ Fónagy (<strong>20</strong>06), S. 27.<br />

66 Vgl. Stanek (1985), S. 60.<br />

67 Vgl. a.a.O., S. 70f.<br />

68 Vgl. a.a.O.: S. 72.<br />

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