20 Jahre „Adj´isten magyarok“ - UMIZ
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4 Die Wiener-Ungarn<br />
4.1 Geschichte der Wiener-Ungarn<br />
Zwischen Wien und dem ungarischen Volk besteht eine bereits 1100jährige Beziehung. Ihre<br />
gemeinsame Geschichte hat sie untrennbar miteinander verbunden und hält bis zur heutigen<br />
Zeit an. Aus diesem Grund sind in Wien viele Spuren dieser jahrhundertelangen Beziehung zu<br />
finden. 55 Die erste Erwähnung der Stadt Wien im Zusammenhang mit den kriegerischen<br />
Ungarn ist in den Salzburger Annalen in der Aufzeichnung Primum bellum cum ungaris apud<br />
Weniam aus dem <strong>Jahre</strong> 881 aufzufinden. Dies zeigt, dass die Geschichte der Ungarn in Wien<br />
tatsächlich schon bis ins Mittelalter zurückzuverfolgen ist. 56<br />
Wie viele Ungarn im Hochmittelalter in Wien lebten, lässt sich nicht genau feststellen, da es<br />
war ein ständiges Kommen und Gehen war. Besonders seit der Gründung der Universität in<br />
Wien 1365, diente diese auch für viele tausend Studierende aus dem Königreich Ungarn als<br />
Ausbildungsstätte, um später das hier erworbene Wissen in Ungarn zu verbreiten. Neben<br />
Bildung und Kultur, herrschte in der Stadt auch ein reger Handel mit Gütern und Waren aus<br />
und nach Ungarn. Tausende Rinder wurden von Ungarn nach Wien getrieben, um die Stadt<br />
mit Fleisch zu versorgen, wogegen Wien wiederum zahlreiche Luxusgüter nach Ungarn<br />
exportierte. 57<br />
Auch die Herrschaftszeit von König Matthias Corvinus in Wien (1485-1490) wirkte sich<br />
positiv auf die humanistische Bildung aus. Er förderte die Wiener Universität bei jeder sich<br />
bietenden Gelegenheit. Einer der Gründe dafür war wohl, dass die von ihm gegründete<br />
Universität von Pressburg, die Academia Istnopolitan, nach dem Tode von János Vitéz nicht<br />
mehr funktionierte. 58<br />
Den großen Umbruch brachte die Schlacht bei Mohács (1526) und die Eroberung der Burg<br />
von Buda (1541) durch die Türken. Die darauf folgenden politischen Ereignisse führten dazu,<br />
dass von 1526 bis 1918 die Habsburger den römisch-deutschen Kaiser stellten und die<br />
55 Vgl. Pesendorfer/ Ujvári (<strong>20</strong>02), S. 17.<br />
56 Vgl. Deák in Tichy et al. (<strong>20</strong>04), S. 105.<br />
57 Vgl. a.a.O. 106.<br />
58 Vgl. Ackerl (1985), S. 75.<br />
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