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Die Presse Schaufenster

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nelle Gastgeber. Auch die Kundschaft hat<br />

sich weiterentwickelt, so kommt der Großteil<br />

der Gäste aus den umliegenden Fünfsternehotels<br />

oder sind VIPs der Stadt.<br />

Abschied mit Umarmung. Der Erfolg kam<br />

auch für Gypser überraschend, er ist sich<br />

sicher, dass viele Komponenten dafür verantwortlich<br />

sind. „Man kommt nicht nur<br />

zum Essen, man kann sich entspannen und<br />

macht den ganzen Abend eine bereichernde<br />

Erfahrung. Es ist, als gehe man zu<br />

Freunden, da dauert es auch etwas länger.<br />

Und dann verabschiedet man sich mit<br />

einer Umarmung.“<br />

Ungewöhnlich ist schon der Beginn des<br />

Essensexperiments. <strong>Die</strong> Abende beginnen<br />

nicht vor der Haustüre, sondern in der<br />

Lobby eines Fünfsternehotels zehn Minuten<br />

entfernt, dem Treffpunkt. Denn das<br />

Wohnhaus in Chinatown, eines der ältesten<br />

Wohngebäude der Stadt, ist nicht leicht zu<br />

finden. Eine falsche Abbiegung, und schon<br />

ist man in den engen Gassen verloren. Der<br />

Weg zum Diner dient dem ersten Beschnuppern,<br />

wenn die Gäste, die dann an einem<br />

Tisch sitzen werden, einander nicht kennen.<br />

Eine Trennung zwischen Schlaf- und Esszimmer<br />

gibt es in den Wohnungen der<br />

Thailänder oft nicht, es wird gleichzeitig<br />

ferngesehen und gekocht, und<br />

auch das Motorrad hat ein Dach<br />

über dem Kopf. Trotz der Enge<br />

hatte Gypser mit seinen Nachbarn<br />

bisher keine Probleme.<br />

„Wenn wir zwei bis drei Tage lauter<br />

sind, dann entschuldigen wir<br />

uns.“ Lizenz gibt es keine. „Es ist<br />

grenzwertig, aber das macht es<br />

aus. Bisher gab es noch keine<br />

Reklamationen. In Thailand wird<br />

Essen und auch das Gastgebersein<br />

als Kulturgut so hoch<br />

geschätzt, dass es nicht so sehr um Geld<br />

und Steuern geht“, meint er.<br />

Auch um die Zukunft hat er sich schon<br />

Gedanken gemacht, der selbst ernannte<br />

„notorische Entrepeneur“, der als Architekturlektor<br />

auf Unis und als Möbeldesigner<br />

arbeitet und gerade dabei ist, ein neues<br />

Lederunternehmen zu gründen. Ob man<br />

etwa ein richtiges Restaurant eröffnen<br />

sollte oder zumindest eine Zweitwohnung<br />

anmietet, immerhin hat man so gut wie<br />

kein Privatleben. „Es sind ständig Leute zu<br />

Gast, aber es macht immer Spaß. 99,9 Prozent<br />

der Abende sind toll, erfolgreich und<br />

extrem bereichernd.“ Viel ändern will er<br />

deshalb gar nicht: „Wir sind so anders und<br />

so gut, dasss man das nicht duplizieren<br />

kann. So wie es ist, ist es gerade schön.“ <br />

Stadtbild. Florian Gypser kredenzt<br />

Essen – und Bankgkok-Panorama.<br />

<br />

Das Zwölfgängemenü gibt es in vier Varianten<br />

(vegetarisch, Thai contemporary, Thai<br />

classic und Thai seafood). Auch bei den Dinerkonzepten<br />

setzt man ganz auf Individualität.<br />

Das „Hide Away“ ist ein Candle-Light-<br />

Diner für zwei Personen, das „Meet & Greet“<br />

besteht aus einer Gruppe von bis zu zwölf<br />

Personen, die sich nicht kennen, und das<br />

„Friends & Familiy“ ist Familienfeiern vorbehalten.<br />

Ab 70 Euro pro Person inklusive Getränke,<br />

nähere Informationen unter<br />

www.facebook.com/nang.gin.kui und auf www.<br />

nangginkui.com

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