Pressespiegel 02_13 vom 05.01. bis 11.01.2013.pdf - Evangelisch ...
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Engadiner Post <strong>vom</strong> <strong>05.01.</strong>20<strong>13</strong>, Seite 15.pdf<br />
Sonntagsgedanken<br />
Die Brücke<br />
Obergange im Lcben - auchJahrcsi.ibergange<br />
- sind wie eine BrÜcke. $ie stellen<br />
ei ne Verbi ndung dar zwischen dem<br />
Vcrtrauten und dem beginnenden<br />
Neuen. Wir vcrlasscn das bekann te<br />
vref, nchmcn dcn Wcg über dic Brücke<br />
und kommcn am neuen Ufer an.<br />
Nicht bei allen Obergangen im Laufe<br />
unseres Dasein s kõ nncn wi r wahlen.<br />
Manche werden uns <strong>vom</strong> Leben aufgczwungen.<br />
SO müssen wir den schützcnden<br />
Mutterleib bei der Geburt verlasscn.<br />
Beim Übergang <strong>vom</strong> Kindes- los<br />
Erwachsenenleben lassen wi r Ki nder<br />
Iraume hinter uns und im Laufe des relferen<br />
Lebens temen wir Liebgewonnenes<br />
und Freunde loszulassen und<br />
Abschied zu nehmen.<br />
Doch gibt es auch Übergánge jm Leben,<br />
bei denen wir wâhlen kõnnen, ob<br />
wir dic «8rücke" var uos übcrsehreiten<br />
wollen oder nieh\. Sollcn wir d iese Herausforderung<br />
ann ehmen? Sollcn wir<br />
den Sehritt <strong>vom</strong> Bekannten Ins Ungewlsse<br />
wagen und uns auf Neues ein·<br />
lassen?<br />
Bekanntes und Vcrtrautes zurück·<br />
lassen tuI weh, macht uns vcrlelzbar,<br />
unsieher und zuweilen aueh traurig.<br />
Wagen wir den Sehritt auf die andere<br />
Sei le, tuI sich uns vielleieht eine n('ue<br />
Welt auf und ungeahnle Wege erõffnen<br />
sieh. Für den Schritt übcr diese Brüeken<br />
lns Neue und Ungewisse brauchen wir<br />
abcr Vertrauen und Mu\.<br />
Vertraucn darauf, dass der Weg auf<br />
der anderen Seite begehbar ist und wir<br />
gul ausgerüstet neuen Soden belrel'en.<br />
Vertrauen in die Menschen an unserer<br />
Scile und darauf, dass die Srüeke d ie<br />
Lasl halI, aueh wenn sie wacklig und<br />
unsicher seheint. Wenn dieses Ver·<br />
trauen nieht oder l10eh nieht da iSI,<br />
wird auch der Mul fehlcn, diesen<br />
Sdm-tt zu m~en , oder es wirâ dazu<br />
noch zu früh sein. Dann braueht es<br />
ebenso viel Mul, auf der sieher schei·<br />
nenden Scite zu bleiben. Es braucht<br />
MUI, den richtígen Zeilpunkt abzuwarlen<br />
und zu wissen, dasses in Ord·<br />
nung iSl, wenll wir den Übcrgang noeh<br />
niehl wagen, sondern aut der uns be·<br />
kannten Seite bleiben. Auch das isl eine<br />
grosse Herausforderung.<br />
Ieh wünsche lhnen Vertrauen und<br />
Mut, bei all den "Übergãngen» in lhrem<br />
lebcn, in diesem neuen, noch offen<br />
vor lhnen liegenden Jahr, die für Sie<br />
richtige Enlscheidung zu Ireffen und<br />
hoffenUieh Ihren Weg zu finden.<br />
Hanspeter Kühni ,<br />
Sozialdiakon, Sameda n<br />
<strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden