Schuler (1882) - Swiss Embroidery
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28<br />
, h '1 ' Fabrikthiitigkeit zu sorgen, Diejenige Firma, z, B'<br />
useer dem ßel'(,lc 1 \ 1 e-f . ' .. d<br />
o ,1 l ' I ' krlun" oet' hlnschinenshckereJ ausgegangen, grun ete<br />
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"\ I' \ Reilullli chern und weiblichen ArbeIt en erhalten un zugleIch<br />
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.' I '1 (I te für Nahrung Wohnung nnd l{\eldung etc, a -<br />
Wird C1l1e llese ICll eue \:UO J. , . • • A<br />
. R t in die Sparcnsse gelegt nnd benn Austntt aus deI n.ngezogen,<br />
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stalt aushezahlt, sr k '<br />
Für Krankencassen sorgten eine bescheidene Anzahl gröss?rer IC erelen<br />
und zwar in der Regel so, dass dieselben für männliche und w01?IIChe Arbeiter<br />
obligatorisch erklärt wurden, In kleinen Geschäften, die allerdlDgs nu: dnrch<br />
Vereinigung etwas hälten zu Stande bringen können, geschah mIt sehr<br />
seltenen Ausnahmen gar nichts und erst selt wemgen Jahren haben d,e<br />
Arbeiter seIhst angefangen I sicb zu l{rankenvel'einen ztlsammenz~tbnn.<br />
Leider kommen dieselben nill' den Stickern allein zn gute und schhessen<br />
das weIbliche Geschlecht aus; sie umfassen anch noch keine sebr grosse Zahl,<br />
J cdenfans scheint weit üher die llälfte der Stickel' nicht an Krankencassen<br />
beth. iligt zu sein, Dagegen ist lohend hervorzuhehen, dass die, Sticker<br />
sich durch ziemlich hohe Prämien, meist 12 Francs per Jahr, eme welt<br />
zureichendere Unterstützung (12 Fr, per Woche) gesichert haben, als dies<br />
bei den meisten Cassen der anderen Industriezweige der Fan zu sein pflegt,<br />
Ebenso baben sich 23 diesel' Vereine mit 1744 Mitgliedern zusammengethan,<br />
um sich einerseits gegenseitige Freizügigkeit zu gewähren, andererseits eine<br />
Art Rückversichernng für Sectionen, die eiu Dcficit machon, ahzuschliessen,<br />
Während ,he Stickerei mein es Wissens noch keine Alters- nnd Invalidencassen<br />
kennt, wie diese bei manchen Zweigen der Textiliodustrie vorkommen,<br />
sin,l doch Sparcassen nicht selten und z, B, von den 35 Sparcassen des<br />
Canton St, Gallen ist eine ganz beträchtliche ~ahl in Ortschaften mit vieler<br />
Stickilldustrie nnd wohl gutentheils auch veranlasst durch dieselbe , entstanden,<br />
Die in den industriellcn Cantonen der Ostschweiz sonst so verbreiteten<br />
Cousnmvereme haben in manchen Stickereibezirken noch wenig Eingang<br />
gefunden, wohl des.halh, weil die industrielle (ausschliesslich Stickerei betreiheude)<br />
B~völkel'uDg in denselben gegenüber der vorzugsweise Landbau trei ..<br />
benden Gesa.1llmtpopnlntion noch allzugeringe Proportionen angenommen bat.<br />
Ebenso sind Fabl'ikkosthänser selten. Wo sie bestehen wird die Kost<br />
m~t Au ~.ch lu ss d e~ Brotes anf etwa SO Cents täglich berechnet, Stickel' i~<br />
EJDzelzlmmern bel Privaten beza.hlen für eine sehr reichliche Kost, zwei<br />
ZWlschen- \lnd d.rei Hauptmahlzeiten D1it z"'lci1l1 al täglich Fleisch nnd dreimal<br />
Most 1'70 l>1s 1 'SO Ceuts per Tag, Wohnung inllegriffon, Die Zwischen<br />
~ahlz ~1ten hefert m kleinen Stickereien oft der lnbaber, der zugleich W irtb<br />
1St, selDen Al'bcltcrn - ein fa.taler Umstand deI' schon manchen jungeu<br />
b1,,,n n allm .. lig zum Trinker gemacht bat. Nicht selten geräth anf di~ ••<br />
" els~ oder auch gegenüber einem Arbeitgeber, der zugleich Krii.DlCr 1st<br />
- . . elD .ebe?falls R~.hr "bäufi ~eB VorkoUlmnisti _ der Sticker io Sc~ul~epi<br />
?l~ Ihn In dIe vollstandlgste akaDomische Abhängigkeit von seinem Pnnclpa<br />
urlogeu.<br />
29<br />
Der sanitarische Einfluss d er Stickerei und die QnelleD<br />
sei u el" Kenntniss.<br />
Welches sind nnn die Ergehnis.e der Einwirknng der bisher besprochenen<br />
Factoren auf Gesundheit, Kraft und Lebensdauer der mit der Stickindustrie<br />
beschäftigten Bevölkerung? E. ist eine sehr intere.sante Aufgabe,<br />
dIes zu untersuchen. Wir haben hier nicht, wie beim Stndium mnDcher<br />
anderen Industl'lezweige, die Schwierigkeit, auscinnoderzllhaJten, was durch<br />
Mangel und Entbehrungen eines indnstriellen Proletariats nnd was durch<br />
,he Lehenshedindnngen bel'beigefllbl,t ist, unter welche der Arbeiter während<br />
seiner Arheit und duroh dieselbe versetzt wil'd, Wir haben es mit einem<br />
Industriezw61g zu thon, der seine Leute - bis vor Kurzem wenigstens _<br />
reichlicher nährte als die meisten anderen, Auoh die Sohwierigkeit ist hier,<br />
wenigstens in einem grossen Theil des Sticlcel'sigebietcs nicht vorbanden,<br />
das. die Nachwirkungen ein er früher heotandenen Indu. trie das Bild trühen<br />
und die Ungewissheit erwecken, was auf Rechnuog der ehemo.ligeo, wns auf<br />
diejenige der jetzigen industriellen Beschiiftigungsweise zu bringen sei,<br />
War doch ein grosser Theil der jetzigen Stickereibezirke früher au •• chli •• s<br />
lieh Landbau treibendes Gehiet. Wäbrend endlich in dcn eiDzeInen Br-trieben<br />
mancher anderen Indostriezweige grossc und sanitarisch bedeuttltlme Ver·<br />
schiedeoheiteu vorkommen, je nachdem diesel' oder jener Artikel angefertigt,<br />
das eine oder Rndere Material verarbeitet wird - ich (';riunere z. B. an die<br />
Grob· und Feinspinnerei der ßanIDwollindustl'ie -, bedingt bei der Ma8chinenstickel"ei<br />
der Betrieb nur ganz minima Differenzen.<br />
Trotz .lledem ist die Beäntworlung deI' gestellton Frage eine sebr<br />
schwierige , wenn man sich nicht mit allgemeinen Abschätzungen, mit der<br />
Wiedergabe der Eindrücke begnügen wilJ, die Dam entlich del" u.nter einer<br />
Stickerbevölkerullg prakticirende Arzt gewinut. ZI\blcllmiissige Na.chweise<br />
irgend ,velcher Art sind schwer erhülllicb, sowohl in n ozug aof Sterblichkeit,<br />
auf die Zahl lind Dooer der ErkraokungcD, als bezüglich der Krankheitsformen,<br />
welche Tod oder Kranksein bedingen,<br />
Erst die nächsten Jahre werden uns eioe B orufsstatistik unserer<br />
schweizerischen Be\'ölkerung und damit die erste und wichtigste Grundlage<br />
für jede geonnere Beul'tboilung der sanital'iscben Einflüsse ein.es IDc!ust.·iezweiges<br />
auf die dAmit ß eschliftigtcll bringen. Zwar besitzen wir ausnahmsweise<br />
für den in Frage liegenden Zweig eine Reiho von Angabon I die rür<br />
jeden anderen nicht erhältlich wiifeu. Dus kaufmüonische Direetoriom von<br />
St. Gallen bat schon zo.m dritten Mol, je in v-ieljührigen ZwischenräumeD.<br />
Erhebuogen über die Zahl der StickmusclJineu, dU!' dM'UD VCHchfLltigten A.Pbeiter<br />
- ausgeschieden nach der Art der Bcsobiiftigung aDd naotJ dem<br />
Geschleoht - voran.etaltet. Es kanu dCDselben auch die Zahl der Arbeiter<br />
unter 16 Jahren ent.nommen \Vcrdollj u.lwr ülJcr die Alterl:lverhlltnis8e der<br />
erwacbsenen Arbeiter goben tlie keinerlei .Ao.feohlnBB. Immerhin 1&88eo sieb<br />
aue don Zablen dioser verdioueUichen Arbeit cinc Anzahl werthvoUer A.ahaltepunkto<br />
gewioDcn.<br />
Sic ermöglichen es iusbesondoro, eino ßDoiiberud siebere BasiI: lIIr<br />
rechnangsJUlisslgo Verwerthung oinzelner Zahlon ZD gowiDDen."..... .