Schuler (1882) - Swiss Embroidery
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b findet dass trotz besserer N ahruug und<br />
der Phpicns von Untertogg·Sn, u: g , LUll~en _ und lIIagcnaffectioneu über<br />
Wobnung bei deu Jungeu hc CIll<br />
band ""hmeu, , Z 't b en auch die Militärärzte, durch die stets<br />
L fi br um leue ., eganu ,<br />
nge, " I r t hl der Diensttauglichen erschreckt, sICh geuauer<br />
sich renumrlel'lH ,. d roce ". Azab hme um zusehen und bezeichneten die Sticker<br />
h lln l'rc:.arhen leSet UR . k I<br />
nnc ," ", L t wo vielf.ch mangelhafte Körperentwlc e ung<br />
ab eme Cat~gorle von cu cn,<br />
und }lissbildung des Thorax vorkom me, ,<br />
In der That giebt eine Menge .nderer erfahrener A~"zt~ zn , dass _me<br />
aJlmiilig. Y.rkrülllnlUng der Wirbelsäule eme .sehr gewohnh ch,. F~lge des<br />
Stickens sei umlnamentlicb in Bezll'keu, wo fruh er dIe WebereI hluhte und<br />
in Folge der Arbeit 3m Webstuhl nein schiefer Rücken" k ei n nngewöhnlicbes<br />
Vorkommniss wal', soll der schiefe Thorax ganz auffallend ha ufi,g<br />
nuzutrefJ.n sein. lnsbesoudere - das bekennt J edermauu - wenn d,e<br />
Lente nllzujung mit dem Sticken beginnen, entwickelt sich rasch eine<br />
bedentende Asymmetrie und Jer Brustkorb entwickelt sich überhaupt sehr<br />
manselbnl\. In reiferen Jabl'en beginnende Sticker scheinen weit weniger<br />
daTunt~r zu leiden.<br />
Deim weihlichen Geschlecht, das selten am Stickstuhl , meist nur am<br />
Fädierlisch arb.itet, treten fast ausschliesslich Scoliosen anf,<br />
llaud in Hand mit diesen Difformitäten und EntwickelungsmängelD<br />
tritt eine andere Reibe von Erscheinungen zu Tage; rasche Abnutzung der<br />
Kräfte, chronische Erschöpfn ng, allgemeine Scbwäche , Blutmangel. Nicht<br />
se.lten machen Leute ~ou einigen vierzig Jahren scboD einen greisenhaften<br />
Emdl'uck und fühlen SICh selbst ahgeleht, abgenutzt. Sehr viele bieten das<br />
BIhl dar, das Ulan bei armen Webern mancher Gegenden so oft findet<br />
hagere, schmalbrüstige, blasse Fignren, Allerdings bleiben zahlreiche Sticke:<br />
a~cb ganz unberührt von den Nnchtbeilen ihres Berufes; am häufigsten<br />
gIlt das oben Gesagte von den Stickern die ihr Gewerbe I H 'd t'<br />
b t "L 'a s auslU US 1'18<br />
.e rel en ~~d rast Tag und Nacht ihrer Arbeit obliegen; ehenso bei Lüderhcht'~.<br />
bel rnnkern oder sonst ausschweifenden L euten Ab b'<br />
zu eInem gewissen Grad i t b . .' magerung 18<br />
diese bei solidem Leben u:d e;s::gehenden , Stl:kern Regel; doch bleiht<br />
gerke;t der Leute hindert n' h~ d d~, ConstltutlOn statIonär und die Mahindurch<br />
abHegen können lC 'I ass Ie~elbeD i,hrem Berufe oft Jahrzehnte<br />
abgeht.<br />
,zuma wenn Ihnen eIDe gehörige Nahrnng nicht<br />
N.ben der Abnahme an R" ,<br />
Müdigkeit machen sieb b' orpergewlcht und dem Gefühl anhaltender<br />
E l' . , angehenden SI' k h<br />
rsc Hnuungen sehr gewöb r h b ,IC er n noe ein Pan.r andere<br />
bekannt sind und die A 'b n,;c b emel'khch, die den Arbeitern sehr wobl<br />
der I k t e, ge er oft veranl d<br />
1e crpl'ofession abzuratben E ' a~Ben, an jungen Leuten von<br />
Adtbes?,uotb, n .,'zklopfeu, NaaenbIu! 8 s mN~ dl ~s: Stechen auf der Brust,<br />
as ,teehen b ' d en. ur In m'" G<br />
61 eu meisten angeb d' asslgem rade scheint<br />
sl~('hu~? ,veist hier und da die h eD 'ken ,StIckern aufzutreten, Die Unter-<br />
Ieurllls nach d' I P YSI ahschen Sy t '<br />
macht I ,Je ,se ten VOn grosa6r Bed ,mp Ome eIner trockenen<br />
. . n der welt überwiegenden 1:.1 h eut.ung WIrd, nuer öftere Recidiveu<br />
un d es ,md ver thl' h e I'zahl der F " 11 '<br />
' " WU IC Dur Muskel h a e 1st nichts zu finden<br />
COD t IDwrhchen A t sc merzen d'<br />
l1S rengung gewisser M k'l ' le von der übernülssigen<br />
ua e gruppen herrübren. lEer und<br />
.,<br />
..,<br />
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d/l freilich sind sie die Vorboten tuberculöser Erkranknng der Relpiiltioa ..<br />
ol'gane - dieser von allen Beobachtern am übereinstimmenoeten als eine<br />
die Sticker ganz besonders häufig befallende be,eichneten Krankheit. .Der<br />
Sticker wird schwindsüchtig", berichtet ein sehr hervorra!!ender, mit der<br />
Stickerei wohlvertranter Arzt, >I unrl es ist ein Jammer, welche :.\fengeD tu·<br />
bercu]ösel' Sticker beim Arzte aufmarschireo, Es sind vorzugswei.e zwei<br />
Gruppen: die Lumpe, welcbe ibren Lohn mit Venus und Bacchus durchbringen<br />
und gewissenhaft Blanen machen und die sehr soliden, einstuhligen<br />
Familienväter und haushälterischen Leute , welche nach zehn Jahren einige<br />
1000 Francs in der Spare"sse hahen, aber 16 bis 18 Stunden arbeiten und<br />
rasch zu Grunue gehen, Die regelmässigen Stickel' der Fahrlken sind weit<br />
besser darmI. Schlimm steht es mit denen, die schon im 16" 17. J/lhre<br />
anfangen; auch mit solchen, die früher Danern gewesen." - Wenn vereinzelte<br />
Stimmen behaupten, d ass auch bei anderen Berufsarten die Lungenschwindsucht<br />
grössere Verhreitung gewonnen und dase kein Unterschied<br />
zn Ungunsten der Sticker best ehe, scheint mir diese abweichende Ansicht<br />
darin ihren Grund zu haben, d ass di e Betreffenden unter einer öconomisch<br />
günstig situirten, reichlicher Nabrung und guter Wohnung sich erfreuenden<br />
Sticker bevölkerung ihre Erfahrungen gesammelt, Die Anschauungen der<br />
Mehrzabl der Aerzte scheint eben in den in früheren Abscbnitten mitgetheilten<br />
Zahlen eine allzu unwiderlegliche Bestätigung zu finden,<br />
Was di e anderen, hei den Stickern vorkommenden Lungenkrankbeiten<br />
betrifft, constatirt schon ein Gutachten der St. Gallischen Aerztegesellscbaft<br />
vom Jahre 1879, dass zwar die cat.,,-rhalischen Erkraukungen in grosseI'<br />
Zahl vorkommen, dass sie aber in der industriellen Beschiiftigllngsw.ise<br />
entschieden nicht ihre Ursache haben, Schwerere Erkrankungen der R ..<br />
spirationsorgane, wie Pneumonieen, Pleuritiden ete. bezeichnet es als selten,<br />
:vas auch ganz mit den mir zugegangenen Angaben der Kr/lnkeneass.n<br />
ubereinstimmt. Diesen zufolge beträgt die Zahl der Krankheiten der RespIratIOnsorgane<br />
bei den Stickern 24 Proc. aller Krnnkbeit.frille und die Kraokheitsdaner<br />
beträgt durchschnittlich per Fall 21 Tage. Auch eine Notiz ao.<br />
Appenzell a, R. scheint die relative Seltenheit anderer scl'\l'erer LungenkrankheIten<br />
als Lungenschwindsucht, zu bestiitigen, denn 1876 bis 1~79 starben<br />
~on einer dnrchschnittlichen Zahl von 4840 Stickerei8rbeitern nU!' 12, somit<br />
J8hrlich nur 3 an solchen.<br />
Ganz auffallend häufig leiden die Sticker an Krankheiten der Ve~dauungsol'gaue,<br />
die in den Listen der K""nkeucasseu fürs Jahr 1880 IWt<br />
26 P"OO. der ges8mmten Erkrankungen figuriren uud wit einer durchs~hnittlichen<br />
Dauer von 18 Tugen, Das oben angeführte Gutachten stüute<br />
s~cb Sogar auf eine Zusammenstellung aus der 38 Peoc. sich ergahen.<br />
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SInd, ., tli h<br />
n il mel,st acute und chronische Mngencat8rl'he, deren. ausse1'Gl'den<br />
n. ungkclt VOn alleu Seiten hervorgehoben wI~d, w"bel .hald d~ .tele<br />
"uchen der Arbeiter bald UomüsslgkOlt, weDlger 10 Sp.,8eD als Im Gel'llnk<br />
t •<br />
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t' 1 ....'th'DII'.IIj"'.~<br />
0, grobe F ehler in der Erllührung, dIe Haltung e!c. a s }<br />
d ',8che, Momcnt hervorgeboben werden. Letzterer ist ohne Z ..'ejj81<br />
.. le b" I\.UIl8'e, " hier und da von Diarrhöen untel'broohene, Olbsltip,.ticlIl'"<br />
·.UZ.<br />
wOhl sC b<br />
,"elben<br />
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uud auch clie häufig vorkommenden<br />
lliiIDo:rr!,o'd@<br />
dIeser Ursache ihre Entstehung.