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Schuler (1882) - Swiss Embroidery

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42<br />

b findet dass trotz besserer N ahruug und<br />

der Phpicns von Untertogg·Sn, u: g , LUll~en _ und lIIagcnaffectioneu über­<br />

Wobnung bei deu Jungeu hc CIll<br />

band ""hmeu, , Z 't b en auch die Militärärzte, durch die stets<br />

L fi br um leue ., eganu ,<br />

nge, " I r t hl der Diensttauglichen erschreckt, sICh geuauer<br />

sich renumrlel'lH ,. d roce ". Azab hme um zusehen und bezeichneten die Sticker<br />

h lln l'rc:.arhen leSet UR . k I<br />

nnc ," ", L t wo vielf.ch mangelhafte Körperentwlc e ung<br />

ab eme Cat~gorle von cu cn,<br />

und }lissbildung des Thorax vorkom me, ,<br />

In der That giebt eine Menge .nderer erfahrener A~"zt~ zn , dass _me<br />

aJlmiilig. Y.rkrülllnlUng der Wirbelsäule eme .sehr gewohnh ch,. F~lge des<br />

Stickens sei umlnamentlicb in Bezll'keu, wo fruh er dIe WebereI hluhte und<br />

in Folge der Arbeit 3m Webstuhl nein schiefer Rücken" k ei n nngewöhnlicbes<br />

Vorkommniss wal', soll der schiefe Thorax ganz auffallend ha ufi,g<br />

nuzutrefJ.n sein. lnsbesoudere - das bekennt J edermauu - wenn d,e<br />

Lente nllzujung mit dem Sticken beginnen, entwickelt sich rasch eine<br />

bedentende Asymmetrie und Jer Brustkorb entwickelt sich überhaupt sehr<br />

manselbnl\. In reiferen Jabl'en beginnende Sticker scheinen weit weniger<br />

daTunt~r zu leiden.<br />

Deim weihlichen Geschlecht, das selten am Stickstuhl , meist nur am<br />

Fädierlisch arb.itet, treten fast ausschliesslich Scoliosen anf,<br />

llaud in Hand mit diesen Difformitäten und EntwickelungsmängelD<br />

tritt eine andere Reibe von Erscheinungen zu Tage; rasche Abnutzung der<br />

Kräfte, chronische Erschöpfn ng, allgemeine Scbwäche , Blutmangel. Nicht<br />

se.lten machen Leute ~ou einigen vierzig Jahren scboD einen greisenhaften<br />

Emdl'uck und fühlen SICh selbst ahgeleht, abgenutzt. Sehr viele bieten das<br />

BIhl dar, das Ulan bei armen Webern mancher Gegenden so oft findet<br />

hagere, schmalbrüstige, blasse Fignren, Allerdings bleiben zahlreiche Sticke:<br />

a~cb ganz unberührt von den Nnchtbeilen ihres Berufes; am häufigsten<br />

gIlt das oben Gesagte von den Stickern die ihr Gewerbe I H 'd t'<br />

b t "L 'a s auslU US 1'18<br />

.e rel en ~~d rast Tag und Nacht ihrer Arbeit obliegen; ehenso bei Lüderhcht'~.<br />

bel rnnkern oder sonst ausschweifenden L euten Ab b'<br />

zu eInem gewissen Grad i t b . .' magerung 18<br />

diese bei solidem Leben u:d e;s::gehenden , Stl:kern Regel; doch bleiht<br />

gerke;t der Leute hindert n' h~ d d~, ConstltutlOn statIonär und die Mahindurch<br />

abHegen können lC 'I ass Ie~elbeD i,hrem Berufe oft Jahrzehnte<br />

abgeht.<br />

,zuma wenn Ihnen eIDe gehörige Nahrnng nicht<br />

N.ben der Abnahme an R" ,<br />

Müdigkeit machen sieb b' orpergewlcht und dem Gefühl anhaltender<br />

E l' . , angehenden SI' k h<br />

rsc Hnuungen sehr gewöb r h b ,IC er n noe ein Pan.r andere<br />

bekannt sind und die A 'b n,;c b emel'khch, die den Arbeitern sehr wobl<br />

der I k t e, ge er oft veranl d<br />

1e crpl'ofession abzuratben E ' a~Ben, an jungen Leuten von<br />

Adtbes?,uotb, n .,'zklopfeu, NaaenbIu! 8 s mN~ dl ~s: Stechen auf der Brust,<br />

as ,teehen b ' d en. ur In m'" G<br />

61 eu meisten angeb d' asslgem rade scheint<br />

sl~('hu~? ,veist hier und da die h eD 'ken ,StIckern aufzutreten, Die Unter-<br />

Ieurllls nach d' I P YSI ahschen Sy t '<br />

macht I ,Je ,se ten VOn grosa6r Bed ,mp Ome eIner trockenen<br />

. . n der welt überwiegenden 1:.1 h eut.ung WIrd, nuer öftere Recidiveu<br />

un d es ,md ver thl' h e I'zahl der F " 11 '<br />

' " WU IC Dur Muskel h a e 1st nichts zu finden<br />

COD t IDwrhchen A t sc merzen d'<br />

l1S rengung gewisser M k'l ' le von der übernülssigen<br />

ua e gruppen herrübren. lEer und<br />

.,<br />

..,<br />

"'J<br />

d/l freilich sind sie die Vorboten tuberculöser Erkranknng der Relpiiltioa ..<br />

ol'gane - dieser von allen Beobachtern am übereinstimmenoeten als eine<br />

die Sticker ganz besonders häufig befallende be,eichneten Krankheit. .Der<br />

Sticker wird schwindsüchtig", berichtet ein sehr hervorra!!ender, mit der<br />

Stickerei wohlvertranter Arzt, >I unrl es ist ein Jammer, welche :.\fengeD tu·<br />

bercu]ösel' Sticker beim Arzte aufmarschireo, Es sind vorzugswei.e zwei<br />

Gruppen: die Lumpe, welcbe ibren Lohn mit Venus und Bacchus durchbringen<br />

und gewissenhaft Blanen machen und die sehr soliden, einstuhligen<br />

Familienväter und haushälterischen Leute , welche nach zehn Jahren einige<br />

1000 Francs in der Spare"sse hahen, aber 16 bis 18 Stunden arbeiten und<br />

rasch zu Grunue gehen, Die regelmässigen Stickel' der Fahrlken sind weit<br />

besser darmI. Schlimm steht es mit denen, die schon im 16" 17. J/lhre<br />

anfangen; auch mit solchen, die früher Danern gewesen." - Wenn vereinzelte<br />

Stimmen behaupten, d ass auch bei anderen Berufsarten die Lungenschwindsucht<br />

grössere Verhreitung gewonnen und dase kein Unterschied<br />

zn Ungunsten der Sticker best ehe, scheint mir diese abweichende Ansicht<br />

darin ihren Grund zu haben, d ass di e Betreffenden unter einer öconomisch<br />

günstig situirten, reichlicher Nabrung und guter Wohnung sich erfreuenden<br />

Sticker bevölkerung ihre Erfahrungen gesammelt, Die Anschauungen der<br />

Mehrzabl der Aerzte scheint eben in den in früheren Abscbnitten mitgetheilten<br />

Zahlen eine allzu unwiderlegliche Bestätigung zu finden,<br />

Was di e anderen, hei den Stickern vorkommenden Lungenkrankbeiten<br />

betrifft, constatirt schon ein Gutachten der St. Gallischen Aerztegesellscbaft<br />

vom Jahre 1879, dass zwar die cat.,,-rhalischen Erkraukungen in grosseI'<br />

Zahl vorkommen, dass sie aber in der industriellen Beschiiftigllngsw.ise<br />

entschieden nicht ihre Ursache haben, Schwerere Erkrankungen der R ..<br />

spirationsorgane, wie Pneumonieen, Pleuritiden ete. bezeichnet es als selten,<br />

:vas auch ganz mit den mir zugegangenen Angaben der Kr/lnkeneass.n<br />

ubereinstimmt. Diesen zufolge beträgt die Zahl der Krankheiten der RespIratIOnsorgane<br />

bei den Stickern 24 Proc. aller Krnnkbeit.frille und die Kraokheitsdaner<br />

beträgt durchschnittlich per Fall 21 Tage. Auch eine Notiz ao.<br />

Appenzell a, R. scheint die relative Seltenheit anderer scl'\l'erer LungenkrankheIten<br />

als Lungenschwindsucht, zu bestiitigen, denn 1876 bis 1~79 starben<br />

~on einer dnrchschnittlichen Zahl von 4840 Stickerei8rbeitern nU!' 12, somit<br />

J8hrlich nur 3 an solchen.<br />

Ganz auffallend häufig leiden die Sticker an Krankheiten der Ve~dauungsol'gaue,<br />

die in den Listen der K""nkeucasseu fürs Jahr 1880 IWt<br />

26 P"OO. der ges8mmten Erkrankungen figuriren uud wit einer durchs~hnittlichen<br />

Dauer von 18 Tugen, Das oben angeführte Gutachten stüute<br />

s~cb Sogar auf eine Zusammenstellung aus der 38 Peoc. sich ergahen.<br />

c.<br />

•<br />

SInd, ., tli h<br />

n il mel,st acute und chronische Mngencat8rl'he, deren. ausse1'Gl'den<br />

n. ungkclt VOn alleu Seiten hervorgehoben wI~d, w"bel .hald d~ .tele<br />

"uchen der Arbeiter bald UomüsslgkOlt, weDlger 10 Sp.,8eD als Im Gel'llnk<br />

t •<br />

t<br />

t' 1 ....'th'DII'.IIj"'.~<br />

0, grobe F ehler in der Erllührung, dIe Haltung e!c. a s }<br />

d ',8che, Momcnt hervorgeboben werden. Letzterer ist ohne Z ..'ejj81<br />

.. le b" I\.UIl8'e, " hier und da von Diarrhöen untel'broohene, Olbsltip,.ticlIl'"<br />

·.UZ.<br />

wOhl sC b<br />

,"elben<br />

'<br />

uud auch clie häufig vorkommenden<br />

lliiIDo:rr!,o'd@<br />

dIeser Ursache ihre Entstehung.

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