Demokratie kontra Diktatur - Bürger in Bewegung

eschnitten. Er musste Beratungsgremien
akzeptieren, sich einer Wahl stellen (z. B. durch
Kurfürsten) und letztlich wie in einer konstitutionellen
Monarchie sich einer Verfassung unterwerfen, die ihm
auch die letzten Machtbefugnisse raubt und ihn zu
einer bloßen Repräsentationsfigur abstempelt. Alle
modernen Machtausübenden in der Politik sind an
Verfassungen und Gesetze gebunden. Darüber hinaus
gebieten die Anforderungen des modernen Lebens
weitere ungeschriebene Pflichten, beispielsweise die
Berücksichtigung anstehender Wahlen oder die Furcht
vor einer negativen Presse.
Es ist eine überraschende Erkenntnis, dass viele
Elemente des Demokratieprozesses nicht von der
Masse der einfachen Untertanen oder der Opposition
ausgegangen sind, sondern von den Vasallen der
Machtausübenden. Dennoch führte letztlich der
potenzielle Druck einer möglichen Opposition zu all
den Konzessionen der „Regierungspartei“.
Die größte Gefahr für die Machterhaltung ging nun
einmal - wie bereits wiederholt dargelegt - von einem
möglichen Angriff einer organisierten Opposition aus.
Daher wurde seit der „Geburtsstunde der
Demokratie" jeder Versuch einer Opposition
gnadenlos bekämpft. Die Tötung, die Verbannung und
das Einsperren wirklicher oder verdächtigter
Opponenten waren sicher bereits in prähistorischen
Zeiten wie die ganze Geschichte hindurch bis in die
Gegenwart hinein weit verbreitet. Erst als die Macht
der Einzelherrscher weitgehend geschwächt war,
gelang es vor wenigen hundert Jahren, oft als
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