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Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...

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12<br />

Körperbewusstheit beim Musizieren (Aufgaben<br />

aus der Arbeit <strong>Elsa</strong> <strong>Gindler</strong>s, z.B. das bewusste<br />

Empfinden der Schwerkraft), Prof. Dr. Rudolf<br />

Weber beschäftigte seine Gruppe mit der Rezeption<br />

von Musik am Beispiel eines zeitgenössischen<br />

Werkes und Udo Petersen schließlich<br />

gab den Musikpädagogen die Gelegenheit, sich<br />

an „fremden“ Instrumenten zu versuchen, um<br />

so aus der Rolle des Anfängers heraus zweckmäßige<br />

Fragestellungen für den Anfangsunterricht<br />

zu finden.<br />

Die Referenten betonten, dass ein Tag viel zu<br />

kurz sei, um einen umfassenden Einblick in die<br />

Arbeit und die weitreichenden Ideen <strong>Jacoby</strong>s zu<br />

bekommen. Dennoch war die Resonanz im<br />

Lehrerkollegium in den abschließenden Stellungnahmen<br />

sehr positiv, wohl nicht zuletzt<br />

deshalb, weil die Dozenten ganz im <strong>Jacoby</strong>’schen<br />

Sinne den Schwerpunkt des Seminars<br />

auf „Ausprobieren“ und „Selbermachen“ gelegt<br />

hatten. Auch der Büchertisch mit den Schriften<br />

der Stiftung wurde eifrig genutzt.<br />

Und die Nachhaltigkeit? Bei einer Gesamtkonferenz<br />

einige Wochen nach dem Seminar sprach<br />

ich das Thema <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> noch einmal an<br />

und siehe da: an der positiven Aufnahme hatte<br />

sich auch nach einer Zeit der Reflektion und<br />

des Ausprobierens nichts geändert. Außerdem<br />

wurde eine Arbeitsgruppe angeregt, in der man<br />

sich in lockerer Runde („<strong>Jacoby</strong>-Frühstück“)<br />

weitergehend austauschen wollte. Und immer<br />

wieder wurde der Wunsch nach einer Fortsetzung<br />

des Seminars geäußert - und die ist natürlich<br />

in Planung!<br />

Jürgen Schenk<br />

Auseinandersetzung mit Elementarem<br />

Entdeckungsreise auf dem Xylophon<br />

<strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> war bereits in den 20er Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts mit Thesen zur Unzweckmäßigkeit<br />

herkömmlicher Auffassungen<br />

von Genialität und Leistung an die Öffentlichkeit<br />

getreten. Innerhalb seiner gesamten Arbeit<br />

ist Musik Beispiel für einen "Stoff", an dem die<br />

Zweckmäßigkeit von Verhalten überprüft werden<br />

kann. In den 1950er Jahren ließ sich <strong>Jacoby</strong><br />

von Kursteilnehmern zu einem "Musikkurs"<br />

bewegen. Einmal pro Woche kamen die Teilnehmenden<br />

in Zürich mit <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> in<br />

seiner Wohnung zum gemeinsamen Arbeiten<br />

zusammen. Die Transkriptionen der gleichzeitig<br />

mitgeschnittenen Tonbandaufzeichnungen liegen<br />

seit drei Jahren in erweiterter und überarbeiteter<br />

Form vor. Die Neuauflage ist ergänzt<br />

durch die ersten sieben Kursabende, weitere<br />

Abbildungen und eine CD mit Hörbeispielen, die<br />

reale Versuche miterleben lassen. Auch wenn<br />

dies nur kurze Ausschnitte sind, so vermittelt<br />

sich dadurch doch die ansprechende Arbeitsatmosphäre.<br />

Inhaltlich geht es auch in diesem Kurs <strong>Jacoby</strong>s<br />

um grundsätzliche Fragen der Entfaltung. Es<br />

sind Fragen der Teilnehmenden, an denen <strong>Jacoby</strong><br />

anknüpft, und durch die er neue Fragestellungen<br />

eröffnet. Durch Auseinandersetzung mit<br />

Musik werden Voraussetzungen erarbeitet für<br />

eine neuartige, selbständige weitere Auseinandersetzung.<br />

Erarbeiten entsteht hier im Dialog.<br />

Wer mit diesem "Musik-Buch" beginnt, sich der<br />

Arbeit <strong>Jacoby</strong>s zu nähern, kann entdecken, in

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