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Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...

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22<br />

„Interessieren durch das, wie wir sind...“<br />

Eine Untersuchung zur Praxis der Arbeitsgemeinschaft <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong>s<br />

Es war der Wortlaut „Jenseits von `Musikalisch´<br />

und `Unmusikalisch´“, der mich neugierig<br />

werden ließ. Während meines Studiums der<br />

Erziehungswissenschaft Musik und Literaturwissenschaft<br />

stieß ich in einer Buchhandlung<br />

zufällig auf die unter diesem Titel herausgegebenen<br />

Zeitschriftenaufsätze <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong>s,<br />

ohne dass ich den Autor irgendwie gekannt<br />

hätte. Ich war damals schon in Kursen bei Miriam<br />

Goldberg gewesen, ohne jedoch etwas über<br />

die Ursprünge ihrer Arbeit zu wissen. Die in den<br />

Aufsätzen enthaltenen musikpädagogischen<br />

Positionen empfand ich als ausgesprochen<br />

aktuell. Sie betrafen viele Aspekte, die ich in<br />

meiner Ausbildung an der Hochschule für Musik<br />

und Theater in Hamburg weitgehend vermisst<br />

hatte und die ich in weiten Teilen der Musikpädagogik<br />

unberücksichtigt fand, von denen ich<br />

aber ahnte, dass sie entscheidend die (musikalischen)<br />

Ausdrucksmöglichkeiten von Menschen<br />

tangieren.<br />

Nach der Lektüre der wenigen vorhandenen<br />

Publikationen <strong>Jacoby</strong>s suchte ich nach Spuren<br />

der Arbeit <strong>Jacoby</strong>s heute. Durch die Kurse zu<br />

Fragen und Aufgabenstellung aus der Arbeit<br />

von <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> und <strong>Elsa</strong> <strong>Gindler</strong> und das<br />

Kennenlernen einiger verwandter Verfahren<br />

konnte ich erleben, wie sehr ich mich in der<br />

Auseinandersetzung veränderte und sich mir<br />

neue Möglichkeiten und andere Voraussetzungen<br />

z.B. zum Musizieren erschlossen. Ich habe<br />

erlebt, wie diese Erfahrungen allmählich meine<br />

eigene (musik-)pädagogische Arbeit veränderten<br />

und immer noch verändern. Da ich die Arbeit<br />

in sehr unterschiedlichen Ausprägungen<br />

von verschiedenen Schülerinnen der zweiten<br />

und dritten Nachfolgegeneration kennengelernt<br />

habe, begann mich zunehmend zu interessieren,<br />

wie die Arbeit <strong>Jacoby</strong>s ursprünglich aussah.<br />

Da <strong>Jacoby</strong> eine praxis- und erfahrungsorientierte<br />

Arbeit einer theoretischen Vermittlung seiner<br />

Erkenntnisse vorzog, lag es nahe, genau diesen<br />

Aspekt in den Mittelpunkt einer Untersuchung<br />

zu stellen. Dabei interessierte mich, wie die<br />

praxisorientierte Arbeit <strong>Jacoby</strong>s und <strong>Gindler</strong>s<br />

als Ursprünge der heute vermittelten Arbeit<br />

wissenschaftlich zu rekonstruieren ist. In welchem<br />

Kontext ist sie entstanden und worum<br />

ging es <strong>Jacoby</strong>, wenn nicht um eine theoretische,<br />

systematische Vermittlung? Was sind<br />

zentrale Charakteristika seiner Arbeit? Wie ist<br />

<strong>Jacoby</strong> vorgegangen? Und was hat die Arbeit<br />

bei Teilnehmenden bewirkt?<br />

So entstand die Idee zu einem Dissertationsprojekt<br />

zur Arbeit <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong>s, für das ich<br />

Materialien aus dem Archiv der <strong>Heinrich</strong>-<br />

<strong>Jacoby</strong>/<strong>Elsa</strong>-<strong>Gindler</strong>-Stiftung ausgewertet habe.<br />

Ich bin darin Fragen nach den Ursprüngen, dem<br />

praktischen Vorgehen in der Arbeitsgemeinschaft<br />

und nach konkreten Erfahrungsprozessen<br />

von Teilnehmenden nachgegangen.<br />

Bei der Veranstaltung am 11. Februar 2007<br />

möchte ich über mein Dissertationsprojekt und<br />

meine Erfahrungen bei der wissenschaftlichen<br />

Bearbeitung berichten. Mein Agieren in allen<br />

Phasen des Forschungsprozesses war durch<br />

eine doppelte Perspektive gekennzeichnet und<br />

beeinflusst. Während ich mich im Rahmen dieser<br />

Studie mit der Arbeit <strong>Jacoby</strong>s wissenschaftlich<br />

befasste, setze ich mich weiterhin mit der<br />

Arbeit <strong>Jacoby</strong>s und <strong>Gindler</strong>s praktisch auseinander.<br />

Gerade dieser doppelte Zugang bot<br />

Chancen und Schwierigkeiten. Ich möchte Ergebnisse<br />

aus meiner Untersuchung vorstellen<br />

und damit zur Diskussion anregen. Dabei beziehe<br />

ich mich auch auf aktuelle Lern- und Erfahrungsbegriffe<br />

und werde die Frage nach<br />

unabgegoltenen Impulsen für die heutige pädagogische<br />

Praxis beleuchten.<br />

Inken Neubauer<br />

Am Sonntag, 11. Februar 2007 um 11:30 Uhr (Achtung: Terminverschiebung!) stellt Inken Neubauer<br />

Ergebnisse aus ihrem Dissertationsprojekt vor.

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