02.11.2013 Aufrufe

Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...

Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...

Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4<br />

Ägypten machte. Es sind Aufnahmen, die Menschen<br />

in außergewöhnlicher Daseinsqualität<br />

zeigen. Darunter ist eine Aufnahme von drei<br />

Jungen, die in den Tanganyika See laufen. Dieses<br />

Photo strahlt eine solche Lebendigkeit und<br />

Vitalität aus, dass man am liebsten mitlaufen<br />

möchte. Der berühmte französische Photograph,<br />

Regisseur und Maler Henri Cartier-<br />

Bresson hat über dieses Bild gesagt: „Es war<br />

diese Photographie, die für mich der Funke war,<br />

der das Feuerwerk abbrennen ließ. [...] Plötzlich<br />

begriff ich, daß es der Photographie möglich ist,<br />

die Ewigkeit zu erreichen – durch den Moment.<br />

Es ist die einzige Photographie, die mich beeinflusst<br />

hat. In diesem Bild ist eine solche Intensität,<br />

eine solche Lebensfreude, ein solches<br />

Wunder, dass ich noch heute von ihm fasziniert<br />

bin.“<br />

Martin Munkácsi: "Kindersport" um 1930<br />

Photographien in den damals aktuellen Zeitschriften,<br />

z.B. in dem Magazin „Berliner Illustrirte<br />

Zeitung“. Seine Photographien von Läufern,<br />

Fußballspielern, Reitern halten einzelne Momente<br />

von Bewegungsprozessen und Verhaltensqualitäten<br />

fest und waren vermutlich deshalb<br />

für <strong>Elsa</strong> <strong>Gindler</strong> und <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> so<br />

attraktiv, dass sie diese in ihre Bildsammlungen<br />

übernahmen. Die Photographien Munkácsis aus<br />

dem Berlin der 1920er und 1930er Jahre vermitteln<br />

Eindrücke von der Zeit, in der die Arbeit<br />

von <strong>Elsa</strong> <strong>Gindler</strong> und <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> gewachsen<br />

ist und auf die sie reagiert haben.<br />

Aus Sicht der Arbeit <strong>Gindler</strong>s und <strong>Jacoby</strong>s sind<br />

besonders auch Photographien interessant, die<br />

Munkácsi zwischen 1929 und 1932 auf seinen<br />

Reisen u.a. durch Liberia, Spanien, die Türkei,<br />

Intensität und Lebensfreude... Stille und Anwesenheit...<br />

genauso wie Deformation, Verstörtheit,<br />

Härte, Kontaktlosigkeit... Bilder von Militärmärschen,<br />

Schrecken der Nazizeit ...<br />

Bewegungen, Körper, Aktaufnahmen ... die<br />

unterschiedlichsten Gesichter der Zivilisation...<br />

Showbusiness und High Society ... und immer<br />

wieder Menschen in den unterschiedlichsten<br />

Lebenssituationen – es sind vielfältigste Eindrücke,<br />

die die Photographien Munkácsis vermitteln<br />

und diese Ausstellung für mich so interessant<br />

gemacht haben.<br />

Inken Neubauer<br />

Die Ausstellung „Martin Munkácsi. Budapest – Berlin – New York. Retrospektive des großen Fotografen“<br />

ist im Martin-Gropius-Bau Berlin bis zum 6. November <strong>2006</strong> zu sehen.<br />

Am Samstag, 14. Oktober <strong>2006</strong> um 17 Uhr veranstaltet die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Jacoby</strong>/<strong>Elsa</strong>-<strong>Gindler</strong>-Stiftung<br />

einen Vortrag zum Thema „Lebendigkeit im Moment – Die Photographien von Martin Munkácsi aus<br />

Sicht der Arbeit von <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> und <strong>Elsa</strong> <strong>Gindler</strong>“. Referentin ist Inken Neubauer. Der Vortrag<br />

findet im Martin-Gropius-Bau Berlin, Kinosaal statt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!