Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...
Rundbrief Nr. 8 (September 2006) - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler ...
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Spenden<br />
Sitzen<br />
In einem Münchner Betrieb für Informationstechnologie sollen neue Sitzmöbel beschafft werden. Carola<br />
Portenlänger, die mit der Arbeit von <strong>Elsa</strong> <strong>Gindler</strong> und <strong>Heinrich</strong> <strong>Jacoby</strong> vertraut ist, wird gefragt, ob sie<br />
zum Thema 'Sitzen' etwas vermitteln könne. Es kommt zu einem Treffen mit Angestellten des Betriebes.<br />
Sitzen als Balancieren - Kinder bei Elfriede Hengstenberg<br />
"Nun gab es die Erwartungshaltung an mich",<br />
berichtet sie, "ihnen ein Rezept für gutes Sitzen<br />
zu vermitteln. Ich fragte mich: Wie kann ich<br />
diese 13 Menschen oder einige von ihnen in<br />
einer Stunde, die uns zur Verfügung stand, interessieren,<br />
wenn ich ihnen sage, dass es kein<br />
Rezept gibt, ausser dem, dass sie sich für sich<br />
zu interessieren beginnen? Ich habe sie aufgefordert,<br />
sich so zu setzen, dass sie bequem<br />
sitzen - bequem im Sinne von schmerzfrei, entlastet,<br />
sich wohl fühlen. Ich habe sie gebeten,<br />
eine Weile ihre Position nicht zu ändern, sich<br />
etwas Zeit zu lassen und zu spüren, wie es sich<br />
anfühlt, im Hals, in Bauch, Rücken, Beinen<br />
usw.. Ein Mann sagte fast überrascht (er sass<br />
mit übereinander geschlagenen Beinen): 'Das<br />
obere Bein drückt sehr auf das untere Knie.' Ein<br />
anderer: 'Ich atme ganz flach.' Einer meinte:<br />
'Na ja, nach einer Weile wird es unbequem, das<br />
ist doch normal, dann muss ich eben die Position<br />
ändern.' Später zeigte ich ihnen ein paar<br />
Bilder aus dem Buch von Elfriede Hengstenberg:<br />
Die Frau, die ein Kind auf dem Arm und<br />
einen Krug auf dem Kopf trägt; sitzende Kinder.<br />
Jemand sagte zu dem Bild mit dem auf der<br />
Stange sitzenden Mädchen: 'Das ist etwas anderes;<br />
dieses Mädchen spielt ja, sie sitzt ja<br />
nicht.' Bei dem Gespräch darüber, was Sitzen<br />
sei, knüpfte ich an das spielende Mädchen an:<br />
'Wenn ich anregen kann, ab und zu zu spielen -<br />
auch beim Sitzen - dann freue ich mich, denn<br />
dann kann etwas geschehen.' Es gab ein paar<br />
Augenblicke, da sah ich Fragen, Staunen, Erleben."<br />
- Statt eines Honorars erbat Carola Portenlänger<br />
eine Spende für die Stiftung.<br />
Eine ganz andere Idee hatte Eva Mach Dixon aus den USA. Anlässlich ihres 70. Geburtstages bat sie<br />
ihre Gäste anstelle von Geschenken um eine Spende für die Stiftung und schenkte ihnen die Benefiz-CD<br />
mit <strong>Heinrich</strong> von Kleists "Marionettentheater". So kam ein vierstelliger Spendenbetrag zusammen.<br />
Die Stiftung ist zur Erhaltung und Ausweitung ihrer Aktivitäten auch auf finanzielle Hilfe angewiesen.<br />
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch Spenden!<br />
Kontonummer 72 000 9057, Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00.<br />
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