gruss aus lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV
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Ausgabe Nr. 49 — Dezember 2012<br />
45<br />
Gastronomie geboten. Ich lasse mir eine gut gewürzte Żurek-Suppe<br />
schmecken <strong>und</strong> bestelle dazu ein Radler zum „Ausgleich des Flüssigkeitsh<strong>aus</strong>haltes“.<br />
Frisch gestärkt geht es entlang eines <strong>aus</strong>gedehnten<br />
Freizeitbades <strong>und</strong> durch saubere Parkanlagen mit hübscher angrenzender<br />
Bebauung in den Ortskern von Trebnitz. Immer wieder beeindruckend<br />
ist die großzügige barocke Klosteranlage, die durch den<br />
Orden der Borromäerinnen genutzt wird, die bereits vor 150 Jahren<br />
(1861) <strong>aus</strong> Neisse nach Trebnitz kamen. Ich versäume es nicht, das<br />
Grab der hl Hedwig zu besuchen <strong>und</strong> nutze die Gelegenheit, in die<br />
romanisch-gotische Krypta des Gottesh<strong>aus</strong>es hinabzusteigen, deren<br />
Türen ich heute geöffnet finde. Am Abend <strong>zur</strong>ück in Striese sitze ich<br />
mit meinen Gastgebern beim gleichmäßigen Plätschern des Quellwassers<br />
zu einem kleinen Pl<strong>aus</strong>ch unter einer Weide am Schlossteich.<br />
Es gibt noch einen guten Teller deftiger Graupensuppe, ein Fläschchen<br />
Żywiec-Bier, <strong>und</strong> es fehlt mir an nichts.<br />
Von Breslau nach Norden verläuft seit kurzer Zeit entlang der<br />
Staatsstraße Nr. 5 ein gut <strong>aus</strong>gebauter Radweg bis zum Abzweig nach<br />
Machnitz. Ich verabschiede mich am nächsten Morgen von den fleißigen<br />
Menschen in Striese <strong>und</strong> nutze ein Stück dieses Weges, um dann<br />
noch einmal auf stillen Wegen die gestern besuchten Bauerndörfer<br />
zu streifen. Durch die Trebnitzer Hügellandschaft (auch Katzengebirge<br />
genannt) mit Buchenwäldern, weiten gewellten Getreideflächen<br />
<strong>und</strong> Obstanlagen geht meine Fahrt nach Nordosten über Blüchertal/<br />
Zawonia in Richtung Militsch/Milicz. Der Blick schweift bei klarem<br />
Sonnenwetter über die anmutige hügelige Landschaft mit ihren idyllisch<br />
eingebetteten Dörfern <strong>und</strong> Weilern <strong>und</strong> nach Norden weit in das<br />
Blau des Horizontes über die sich andeutenden großen Wälder der<br />
Bartschniederung. Der Ruf des Pirols, Lerchengesang <strong>und</strong> Wachtelruf<br />
dringen in der sonst ruhigen Landschaft an das wachsame Ohr <strong>und</strong><br />
in großen Schwärmen fallen lärmende Stare über die reifen Kirschen<br />
der Obstanlagen her. Ein von der Natur gesegnetes Land! Hinter Blüchertal<br />
erreiche ich die großen Wälder des Bartschtales, die sich<br />
von hier <strong>aus</strong> gut 20 km bis Militsch hinziehen. Auf der Landkarte<br />
locken in dem großen Waldgebiet verheißungsvoll die Schlottauer<br />
Mühlen (Młyny Złotowskie) <strong>und</strong> die alten deutschen Ortsnamen wie<br />
Groß Hammer, Katholisch Hammer oder Deutsch Hammer erinnern<br />
an ehemalige noch handwerkliche Eisenverarbeitung. Auf Nachfrage