gruss aus lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur eV
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52 G r u s s a u s L o m n i t z<br />
len von ihrem einfachen, ruhigen Leben hier auf dem Lande. Er ist<br />
etwas über 70 Jahre alt, sie etwas jünger <strong>und</strong> wohl eine Deutsche,<br />
deren zwei Geschwister in den Westen gegangen sind. Die Beiden<br />
sind offensichtlich zufrieden in ihrer überschaubaren Welt <strong>und</strong> durch<br />
die Bewirtschaftung eines Ackerstreifens sowie einer Kuh mit Kalb im<br />
Stall bessern sie sich ihre kleine Rente auf.<br />
Nun rollt mein Rad westlich an Rosenberg vorbei wieder durch<br />
weite Waldlandschaften in südlicher Richtung. Erneut stehe ich an<br />
einem Abzweig <strong>und</strong> versuche mich zu orientieren. Da hält ein junger<br />
Truckfahrer mit seinem fast neuen, noch chromblitzenden Langholztransporter<br />
<strong>und</strong> — wo gibt es das — stellt wegen mir den Motor ab,<br />
steigt <strong>aus</strong> <strong>und</strong> gibt mir die Hand, um mir den besten Weg zu erläutern.<br />
Fre<strong>und</strong>liche, aufgeschlossene Menschen, immer wieder treffe<br />
ich sie auf meinen Wegen durch dieses besondere Land. Etwas<br />
weiter im Dorf Mischline/Myślina, etwa 10 km westlich vom Guttentag/Dobrodzień,<br />
hat ein junges Paar (ein polnischer Mann mit einer<br />
deutschen Frau) vor zwei Wochen ein kleines Cafe/Kawarenka mit<br />
anschließendem Landen neu eröffnet. Alles ist sehr ansprechend <strong>und</strong><br />
modern eingerichtet <strong>und</strong> alle Beteiligten machen einen zupackenden<br />
Eindruck. Ich lasse mir einen Milchkaffee <strong>und</strong> ein Stück Kuchen<br />
schmecken <strong>und</strong> komme mit dem Vater der jungen Frau ins Gespräch,<br />
der wohl <strong>aus</strong> Guttentag stammt, derzeit in München arbeitet <strong>und</strong> in<br />
seinem Urlaub den jungen Leuten bei der Herrichtung des Geschäftes<br />
hilft. Es herrscht Aufbruchstimmung <strong>und</strong> man kann dem jungen<br />
Paar nur viel Erfolg wünschen.<br />
Die letzten 25 km bis Himmelwitz werden nun in Angriff genommen.<br />
In Klein Zeidel/Staniszcze Małe überquere ich die Malapane<br />
(gute Einsatzmöglichkeit für Kanus) <strong>und</strong> durchquere noch einmal<br />
großflächige Wälder in südöstlicher Richtung, bevor sich wieder freie<br />
Felder entlang des Himmelwitzer Wassers/der Jemielnica öffnen. Besonders<br />
lieblich wird die Landschaft noch einmal kurz vor meinem Tagesziel<br />
in einem Quell- <strong>und</strong> Teichgebiet bei Quellental/Gąsiorowice.<br />
Als ich Himmelwitz erreiche, suche ich zunächst das Rath<strong>aus</strong> <strong>und</strong> finde<br />
die Gemeindeverwaltung etwas außerhalb der Ortschaft in zwei<br />
ehemaligen Wohnhäusern. Ich bin dort über die Städtepartnerschaft<br />
der befre<strong>und</strong>eten Gemeinde Wickede/Ruhr (Kreis Soest) zwar angekündigt,<br />
aber es ist schon 17.00 Uhr <strong>und</strong> um diese Zeit sind die Büros