Juenger, Ernst - Der Kampf als inneres Erlebnis
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man im Grunde an Menschen und Dingen vorübergeschritten ist.<br />
<strong>Der</strong> große Abend, Lösung, Vergessen, Untergehen und<br />
Rückkehr aus der Zeit in die Ewigkeit, aus dem Raum in das<br />
Unendliche, aus der Persönlichkeit in jenes Große, das alles im<br />
Schoße trägt.<br />
Ja, der Soldat in seinem Verhältnis zum Tode, in der Aufgabe<br />
der Persönlichkeit für eine Idee, weiß wenig von den<br />
Philosophen und ihren Werten. Aber in ihm und seiner Tat<br />
äußert sich das Leben ergreifender und tiefer, <strong>als</strong> je ein Buch es<br />
vermöchte. Und immer wieder, trotz allem Widersinn und<br />
Wahnsinn des äußeren Geschehens, bleibt ihm eine strahlende<br />
Wahrheit: <strong>Der</strong> Tod für eine Überzeugung ist das höchste<br />
Vollbringen. Er ist Bekenntnis, Tat, Erfüllung, Glaube, Liebe,<br />
Hoffnung und Ziel; er ist auf dieser unvollkommenen Welt ein<br />
Vollkommenes und die Vollendung schlechthin. Dabei ist die<br />
Sache nichts und die Überzeugung alles. Mag einer sterben, in<br />
einen zweifellosen Irrtum verbohrt; er hat sein Größtes geleistet.<br />
Mag der Flieger des Barbusse tief unter sich zwei gerüstete<br />
Heere zu einem Gott um den Sieg ihrer gerechten Sache beten<br />
sehen, so heftet sicher eins, wahrscheinlich beide einen Irrtum<br />
an seine Fahnen; und doch wird Gott beide zugleich in seinem<br />
Wesen umfassen. <strong>Der</strong> Wahn und die Welt sind eins, und wer für<br />
einen Irrtum starb, bleibt doch ein Held.<br />
Ich habe vom Lärm und Wein einen heißen Kopf bekommen.<br />
Seit zum ersten Male der leichte Rausch des Weines mich trug,<br />
habe ich immer wieder das Empfinden einer Befreiung. Vielen<br />
werden Farben, Töne und Erleben greller, wesentlicher, mir<br />
verschwimmen sie ins Bedeutungslose und treten angenehm und<br />
matt in einen weiten Hintergrund zurück, der mich und die<br />
lebendig werdenden Gedanken <strong>als</strong> Mittelpunkt umschließt.<br />
Dann sitze ich gern allein, um der Unterhaltung, die<br />
sprunghafter und lärmender die Runde zu einem geistigen<br />
Körper verbindet, in dem alle dasselbe fühlen und doch jeder<br />
nur sich allein hört, zu entgehen. Deshalb stehe ich auf und setze<br />
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