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Strategien zur Hebung der Datenqualitaet in Datenbanken

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Er erstellt meistens auch die „Bus<strong>in</strong>ess Rules“ 103 , nach denen Datene<strong>in</strong>gaben überprüft und<br />

verarbeitet werden und die e<strong>in</strong> wichtiges Werkzeug bezüglich <strong>der</strong> Identifikation <strong>der</strong> Datenqualität<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

In Bezug auf die Datenqualität muss er dafür sorgen, dass die Bereiche und Methoden def<strong>in</strong>iert<br />

werden, und klären, wie die Datenqualität gemessen werden soll. Sehr oft ist <strong>der</strong> Data Owner<br />

identisch mit dem Data Consumer, kann aber auch dem Prozess Owner angeglie<strong>der</strong>t se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> sogar<br />

ganz ausserhalb dieses Modells stehen.<br />

Für die korrekte Benennung des Data Owners gibt es ke<strong>in</strong>e starren Regeln, son<strong>der</strong>n nur H<strong>in</strong>weise<br />

darauf. Losh<strong>in</strong> beschreibt <strong>in</strong>sgesamt 11 Möglichkeiten, wer <strong>der</strong> Data Owner se<strong>in</strong> könnte. Für ihn<br />

kommen folgende organisatorische E<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> Frage:<br />

Der Datenersteller, <strong>der</strong> Datenbezüger, <strong>der</strong> Datenverarbeiter, das Unternehmen als Ganzes, <strong>der</strong><br />

Auftraggeber für die Datenerstellung, <strong>der</strong> Entdecker von Daten, <strong>der</strong> Zusammensteller von<br />

Datensets, <strong>der</strong> Leser, das Subjekt, <strong>der</strong> Lizenznehmer und Je<strong>der</strong>mann. 104<br />

In <strong>der</strong> Realität des Unternehmens werden wohl kaum alle dieser möglichen Data Owner <strong>in</strong> Frage<br />

kommen – trotzdem zeigt diese Auflistung, dass die korrekte Identifizierung des Data Owners nicht<br />

e<strong>in</strong>fach ist und sorgfältig erfolgen sollte.<br />

5.2.2.3. Der Data Def<strong>in</strong>ition Owner und Data Consumer<br />

Der Data Def<strong>in</strong>ition Owner ist meistens identisch mit <strong>der</strong> Stelle, die die Daten verwendet (Data<br />

Consumer) und ist somit <strong>der</strong> Nutzniesser <strong>der</strong> Daten. Er muss def<strong>in</strong>ieren, welche Daten er <strong>in</strong> welcher<br />

Qualität, Granularität und Form sowie <strong>in</strong> welchem Format benötigt. Werden die gleichen Daten von<br />

mehreren Stellen konsumiert, müssen sich diese entsprechend koord<strong>in</strong>ieren.<br />

5.2.2.4. Der Data Provi<strong>der</strong><br />

Der „Data Provi<strong>der</strong>“ ist zuständig für die zeitgerechte Beschaffung <strong>der</strong> benötigten Daten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

benötigten Qualität. Da <strong>der</strong> Data Provi<strong>der</strong> die Daten <strong>in</strong>s System e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, ist hier auch <strong>der</strong> klassische<br />

Ansatzpunkt für viele Verbesserungsmassnahmen zu f<strong>in</strong>den – vor allem für Massnahmen bei den<br />

weichen Faktoren nach Abbildung 10.<br />

Das heisst aber nicht, dass Initiativen <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Datenqualität nur hier ansetzen dürfen.<br />

Wird nämlich vom Data Consumer nicht def<strong>in</strong>iert, <strong>in</strong> welchem Format er die Daten benötigt, wird es<br />

für den Data Provi<strong>der</strong> schwierig, den unausgesprochenen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden.<br />

5.2.3. Nutzen dieser Strategie<br />

Schon alle<strong>in</strong>e durch die formale Regelung von Verantwortlichkeiten wird Transparenz (siehe dazu<br />

auch Strategie A) <strong>in</strong> das ganze System e<strong>in</strong>gebracht. Wird die abgemachte Verantwortung auch richtig<br />

wahrgenommen, so kann das ganze Potential dieser Strategie voll ausgeschöpft werden.<br />

Im Idealfall werden diese Geschäftsrollen auch von <strong>der</strong> Technik mittels Zugriffsrollen adaptiert, so<br />

dass e<strong>in</strong> entsprechendes Abbild „<strong>in</strong> Software gegossen“ wird und e<strong>in</strong>e Kongruenz zwischen<br />

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung erreicht wird.<br />

5.2.4. Nachteile und Risiken dieser Strategie<br />

Die Def<strong>in</strong>ition, Implementation und Wartung von solchen Rollen ist immer e<strong>in</strong> Aufwand und bed<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong>e saubere Verwaltung. Wenn Geschäftsrollen zusätzlich <strong>in</strong> technische Rollen münden, so s<strong>in</strong>d<br />

auch hier entsprechende Verwaltungs- und Autorisierungsprozesse notwendig, welche wie<strong>der</strong>um<br />

e<strong>in</strong>en Mehraufwand bedeuten.<br />

103 Bus<strong>in</strong>ess Rule, englisch für Geschäftsregel. Mehr dazu unter [ 73 ].<br />

104 Losh<strong>in</strong> beschreibt diese 11 „Ownership Paradigms“ detailliert <strong>in</strong> [ 34 ], Seiten 33-37.<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hebung</strong> <strong>der</strong> Datenqualität <strong>in</strong> <strong>Datenbanken</strong> - Diplomarbeit © Jürg Wolf 2007 Seite 50 / 83

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