PEK - Erzbistum Köln
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Presseamt des <strong>Erzbistum</strong>s <strong>Köln</strong> / Seite 36<br />
Jugendseelsorger. Dieses Stichwort wurde an den Folgetagen zum Signal, wo<br />
immer die <strong>Köln</strong>er Jugend mit ihren Tüchern das Bild dieser Stadt mitprägten:<br />
auf der Piazza Navona, am Fuße der Spanischen Treppe, auf dem Petersplatz<br />
oder vor dem internationalen Jugendzentrum San Lorenzo. Und immer traf<br />
man die große Gemeinde der Ministranten in Bewegung an, wenn sie<br />
ausgelassen ihre Lieder anstimmte oder zu den musikalischen Rhythmen der<br />
geistlichen Gesänge auch außerhalb einer Meßfeier beschwingt klatschte. Vor<br />
allem aber demonstrierte sie mit jugendlichem Elan eine überschwengliche<br />
Freude darüber, teilzuhaben an der lebendigen Gestaltung von Kirche in unseren<br />
Tagen.<br />
Eine Welle der Begeisterung löste Erzbischof Alois Wagner unter den<br />
Jugendlichen aus, als er mit ihnen in Roms größter Marienkirche, Santa Maria<br />
Maggiore, einen lebhaften Gottesdienst feierte und ohne Zögern in die<br />
rhythmischen Lieder einstimmte. Mit viel Humor und einem stets lachenden<br />
Gesicht ging der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UN-<br />
Organisationen für Ernährung und Landwirtschaft in Rom auf seine junge<br />
Gemeinde ein, indem er sich kurzentschlossen das rote Ministrantentuch um<br />
den Bischofsstab band und mit dieser unerwarteten Geste der Zugehörigkeit<br />
große Sympathie bei den Mädchen und Jungen erntete. "Ich gratuliere Euch zu<br />
Eurer Gemeinschaft, denn allein ist der Bischof nichts", sagte der 70jährige<br />
anerkennend. Das Evangelium sei als ein "Liebesbrief Gottes" zu verstehen,<br />
der an jeden gerichtet sei sowie jeder Ministrant als Christ dazu berufen sei,<br />
an seinem Platz missionarisch tätig zu sein, gab der Vatikan-Diplomat seinen<br />
Zuhörern mit auf den Weg. Die Messe wurde zu einem ausgelassenen Fest,<br />
das sich im Anschluß noch lange vor den altehrwürdigen Kirchenmauern Santa<br />
Maria Maggiores fortsetzte. "Mit so einem macht Kirche richtig Spaß",<br />
kommentierte Peter aus Düsseldorf ungeniert, "der ist ja gar nicht so, wie man<br />
sich einen Bischof der römischen Kurie vorstellt."<br />
Die Stimmung unter den <strong>Köln</strong>er Jugendlichen erreichte ihren Höhepunkt, als<br />
die 1100 Mädchen und Jungen am vorletzten Tag ihres Rom-Aufenthaltes in<br />
feierlicher Prozession vom Petersplatz mit ihrem Erzbischof, Joachim Kardinal<br />
Meisner, unter Orgelbrausen in den Dom einzogen und mit ihm am Kathedra-