PEK - Erzbistum Köln
PEK - Erzbistum Köln
PEK - Erzbistum Köln
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Presseamt des <strong>Erzbistum</strong>s <strong>Köln</strong> / Seite 56<br />
gesellschaftlichen Wirkung nicht bewußt oder setzten diese oft nicht bewußt<br />
ein, kritisierte der Referent. Dabei müsse Kirche gemäß ihrem<br />
Selbstverständnis und als<br />
soziale Großgruppe in die Gesellschaft hineinwirken. Koch bedauerte, daß sich<br />
gerade aber die Verbände zunehmend auf eher binnenkirchliche Probleme<br />
zurückzögen und damit sowohl innerkirchlich an Bedeutung als auch<br />
gesellschaftlich an Relevanz verlören. "Es wäre wichtig, angesichts der<br />
Arbeitslosigkeit umgehend Gesprächsrunden der kirchlichen Institutionen,<br />
Verbände und Einrichtungen zu gründen mit dem Ziel der Koordination und<br />
Kooperation von Aktivitäten zur Begleitung jugendlicher Arbeitsloser und zur<br />
Behebung oder Eingrenzung des Problems - und dies auf allen Ebenen",<br />
mahnte Koch. Er ermutigte zu gesellschaftspolitischem wie caritativem<br />
Engagement im Hinblick auf dieses Problemfeld. Außerdem könne Kirche<br />
mitarbeiten an einer Bewußtseinsänderung oder -erweiterung, denn schließlich<br />
sei Jugendarbeitslosigkeit auch ein Problem der Einstellung und des<br />
Empfindens, wenn es beispielsweise um den Abbau von Vorurteilen und die<br />
berwindung sozialer Isolierung gehe. Hier müsse Kirche für ihre Mitglieder<br />
wie für die Gesamtgesellschaft eine Art "Sehhilfe" geben, aus der heraus dann<br />
auch soziale wie politische Schlußfolgerungen gezogen werden müßten.<br />
Die Schaffung von Arbeitsplätzen sei das Gebot der Stunde. "Es müssen Ideen,<br />
unternehmerische Fähigkeiten, qualifizierte Arbeit, Risikobereitschaft und<br />
Kapital zusammenkommen", argumentierte Koch. Nur in dieser Vernetzung<br />
machten Einrichtungen wie der Leverkusener "Bunker" als ein Standort für<br />
Maßnahmen und Werkstätten der Jugendberufshilfe Sinn. "Die Problematik der<br />
Arbeitslosigkeit bedarf der Aufmerksamkeit", appellierte der Geistliche an<br />
Unternehmer, Arbeitgeber sowie Sozial- und Wirtschaftspolitiker. "Wir können<br />
und wollen uns als Kirche nicht nur auf den Teilbereich der beruflichen<br />
Qualifizierung und Integration beschränken. Wir sehen uns aufgerufen, unseren<br />
Blick zunehmend auch auf die Gesamtproblematik der Wirtschafts- und<br />
Beschäftigungskrise zu richten und fordern Sie auf, ausgehend von Ihrer<br />
spezifischen Sichtweise das gleiche zu tun und Ihre Erkenntnisse in einen<br />
Dialog zwischen Kirche und Staat mit dem Ziel einer effektiven und