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Feindbild Polizei - Landespräventionsrat Brandenburg - Land ...

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1. <strong>Polizei</strong> als Gegenstand<br />

rechtsextremer Musiktexte 10<br />

In den letzten dreißig Jahren hat sich<br />

international und in Deutschland eine<br />

vielfältige extrem rechte Musikszene<br />

(Rechtsrock) als Teil einer rechtsextremen<br />

Jugendkultur herausgebildet. 11<br />

Die Anfänge dieser Jugendkultur liegen<br />

in der Subkultur der Skinheads.<br />

Inzwischen hat sich die Szene stilmäßig<br />

ausdifferenziert und seit Ende der<br />

1980er Jahre deutlich politisiert und<br />

radikalisiert. Wesentlicher Bestandteil<br />

der rechtsextremen Jugendkultur sind<br />

Bands und Interpreten, die Lieder mit<br />

rassistischen und rechtsextremen Inhalten<br />

veröffentlichen oder vortragen<br />

bzw. der Konsum dieser Musik. Einzelne<br />

Musikformationen, wie etwa die<br />

als kriminelle Vereinigung verbotene<br />

Musikformation <strong>Land</strong>ser verfügen über<br />

einen beträchtlichen Bekanntheitsgrad.<br />

Der Rechtsrock-Bereich ist organisatorisch<br />

und personell mit der politischen<br />

NS-Szene vielfach verknüpft, es gibt<br />

zahlreiche fließende Übergänge. Mit<br />

Musik, NS-Devotionalien und szenetypischer<br />

Kleidung lassen sich zudem<br />

inzwischen Millionenbeträge erwirtschaften,<br />

die zum Teil wieder in die<br />

politische Arbeit investiert werden. Die<br />

brandenburgische Verfassungsschutzbehörde<br />

schätzt die Botschaften dieser<br />

Musikgruppen folgendermaßen ein:<br />

„Alle […] Bands verbreiten – teils offen,<br />

teils mehr oder weniger versteckt – rechtsextremistische,<br />

antisemitische sowie fremdenfeindliche<br />

Propaganda, Zerrbilder des<br />

politischen Feindes und rufen zu Gewalt sowie<br />

anderen Delikten auf.“ 12<br />

Das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

konstatiert aktuell:<br />

„Rechtsextremistische Musik hat für die<br />

gesamte Szene eine herausragende Bedeutung.<br />

Musikgruppen und Liedermacher<br />

transportieren in ihren Texten offen oder<br />

unterschwellig rechtsextremistische <strong>Feindbild</strong>er<br />

sowie nationalistische, fremdenfeindliche,<br />

antisemitische und antidemokratische<br />

Ideologiefragmente. Dadurch vermitteln<br />

und verfestigen sie rechtsextremistische<br />

Einstellungsmuster.“ 13<br />

Grundsätzlich lässt sich mit Dornbusch<br />

und Raabe die Wirkungsweise rechtsextremistischen<br />

Musikkonsums wie<br />

folgt beschreiben:<br />

„Die mit den Musiktexten vermittelten Deutungsangebote<br />

dominieren […] zunehmend<br />

die Wahrnehmung beziehungsweise Interpretation<br />

gesellschaftlicher (und politischer)<br />

Zusammenhänge zu Ungunsten eines realistischen<br />

demokratischen Verständnisses.“ 14<br />

11

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