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Feindbild Polizei - Landespräventionsrat Brandenburg - Land ...

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Fazit<br />

Das „<strong>Feindbild</strong> <strong>Polizei</strong>“ und eine massive,<br />

überwiegend unsachliche und<br />

überzogene Kritik an polizeilichen Ermittlungen<br />

innerhalb der rechten Szene<br />

ist in allen Medien der extremen Rechten<br />

zu finden.<br />

Die eindeutigsten polizeifeindlichen Äußerungen,<br />

inklusive Beleidigungen und<br />

Aufrufe zu Straftaten, finden sich im Bereich<br />

der sog. „freien Kräfte“ im Internet<br />

und in Liedtexten der Rechtsrockszene.<br />

Beide Bereiche sind organisatorisch<br />

und personell vielfach mit der NPD verflochten,<br />

die sich in ihren offiziellen Verlautbarungen<br />

und programmatischen<br />

Äusserungen zumeist zurückhaltend<br />

ausdrückt.<br />

Zahlreiche rechtsextreme Liedtexte,<br />

oft von erstaunlicher intellektueller<br />

Schlichtheit und fehlender innerer<br />

Konsistenz, thematisieren <strong>Polizei</strong>, polizeiliches<br />

Handeln und polizeiliches Verhalten.<br />

Die ausgewerteten Musiktexte<br />

belegen deutlich, wie innerhalb der<br />

rechtsextremen Szene eine verzerrte<br />

Wahrnehmung komplexer gesellschaftlicher<br />

Prozesse und Erscheinungsformen<br />

(z. B. Kriminalität) vorherrscht. In<br />

einer für diese Szene typischen Kultur<br />

der Selbstviktimisierung sieht sich die<br />

extreme Rechte als Opfer einer ungerechtfertigten<br />

politischen und polizeilichen<br />

Verfolgung und systematischen<br />

Ausgrenzung. Aus dieser Position her-<br />

aus werden Straftaten und Selbstjustiz<br />

gerechtfertigt und eine in der Zukunft<br />

stattfindende (gewalttätige) Abrechnung<br />

angedroht bzw. prophezeit. In<br />

zahlreichen rechtsextremen Liedtexten<br />

wird eindeutig ein „<strong>Feindbild</strong> <strong>Polizei</strong>“<br />

erzeugt und gepflegt.<br />

Der Themenkomplex <strong>Polizei</strong> gehört<br />

zu den zentralen Themen auf fast allen<br />

rechtsextremen Websites. Auch<br />

hier treffen wir auf Unterscheidungen<br />

zwischen „guten Polizisten“ und<br />

„schlechter <strong>Polizei</strong>“. <strong>Polizei</strong>liche Maßnahmen<br />

gegen rechtsextrem motivierte<br />

Straf- und Gewalttaten werden als<br />

politische Verfolgung Andersdenkender<br />

beschrieben. Dabei wird regelmäßig<br />

der Vergleich mit DDR-Unterdrückung<br />

und Stasimethoden angestrengt.<br />

Sämtliche polizeilichen Maßnahmen<br />

gegen Rechtsextreme werden häufig<br />

pauschal als unbegründet, überzogen<br />

oder rechtswidrig angesehen. Gleichzeitig<br />

wird die <strong>Polizei</strong> als unfähig oder<br />

unwillig beschrieben, Kriminalität zu<br />

bekämpfen, es sei denn, es geht gegen<br />

Rechtsextreme. Einzelne <strong>Polizei</strong>beamte<br />

werden an den Pranger gestellt, nicht<br />

selten verbunden mit unverhohlenen<br />

Aufrufen zu Gewalt bis hin zum Mord.<br />

In der Berichterstattung der NPD-Presse<br />

lassen sich durchgängig folgende<br />

Motive und Narrative erkennen: Eine<br />

eigentlich gute <strong>Polizei</strong> wird von einer<br />

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