Seiten aus Anästhesiologie_21EL_Inhal_DruckdatentX1a.pdf
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Pharmakologie Allgemeiner Teil 3.2.1.1<br />
7 Gefäßchirurgie 6 Anästhesieverfahren 5 Begleiterkrankungen 4 Neurochirurgie 3 Pharmakologie 16 Schmerztherapie 15 Urologie<br />
und N-Dealkylierung; 2 % unveränderte renale<br />
Ausscheidung.<br />
Tab. 3: Pharmakokinetische Daten: Etomidat<br />
(nach [10, 11])<br />
Etomidat<br />
Verteilungshalbwertszeit (min) 3,5<br />
Eliminationshalbwertszeit (min) 200<br />
zentrales Verteilungsvolumen 0,4<br />
(l/kg)<br />
Clearance (ml/min/kg) 13<br />
2.4.3 Pharmakodynamik<br />
2.4.3.1 Wirkungen am zentralen Nervensystem<br />
• Etomidat verursacht den Barbituraten<br />
vergleichbare EEG-Veränderungen. Prokonvulsive<br />
Wirkungen konnten für Etomidat<br />
nicht nachgewiesen werden<br />
• häufig Myoklonien, v.a. bei fehlender<br />
Prämedikation (Auslösung auf spinaler<br />
Ebene). Die Inzidenz von Myoklonien<br />
kann durch eine Prämedikation mit Benzodiazepinen<br />
reduziert werden<br />
• Reduktion des zerebralen Metabolismus,<br />
des zerebralen Blutflusses, Senkung<br />
des intrakraniellen Druckes<br />
2.4.3.2 Wirkungen am kardiopulmonalen<br />
System<br />
• Gleichzeitiger Abfall des koronaren Blutflusses<br />
und kardialer Sauerstoffverbrauch<br />
→ Anstieg der venösen Sauerstoffsättigung<br />
im Sinus koronarius (ca.<br />
20 %). Geeignet für die Einleitung einer<br />
Anästhesie bei Patienten mit eingeschränkter<br />
Koronarreserve.<br />
10 Eckart • Jaeger • Möllhoff – <strong>Anästhesiologie</strong> – 21. Erg.-Lfg. 2/11<br />
• Geringe Atemdepression, Apnoe nur in<br />
Kombination mit Opioiden<br />
2.4.3.3 Leber/Niere/Stoffwechsel und<br />
Toxizität<br />
• Aktivierung der δ-Aminolaevulinsäure-<br />
Synthetase möglich (bei Patienten mit<br />
Porphyrie nicht sicher), keine Beeinträchtigungen<br />
der Nierenfunktion bekannt.<br />
• Reversible Hemmung der 17-α-Hydroxylase<br />
als auch die 17-β-Hydroxylase<br />
(Cortisolsuppression, Cave: Nebenniereninsuffizienz)<br />
2.4.4 Dosierung<br />
Die Einleitungsdosierung beträgt 0,3 mg/<br />
kg/KG i.v. Innerhalb von 30 Sekunden<br />
kommt es zum Wirkungseintritt für ca. 3 – 5<br />
Minuten Wirkdauer.<br />
2.4.5 Kontraindikationen<br />
• Absolut: Langzeitsedierung, allergische<br />
Disposition, Sojabohnenölallergie, Porphyrie<br />
• Relativ: Schwangerschaft, Stillzeit<br />
2.5 Ketamin<br />
2.5.1 Struktur und Wirkmechanismen<br />
Ketamin (2-(O-Chloro-Phenyl)-Methylamino-Zyklohexanon)<br />
zeigt aufgrund eines sogenannten<br />
Chiralitätszentrums das Phänomen<br />
der optischen Aktivität. Ein Chiralitätszentrum<br />
ergibt sich <strong>aus</strong> der Existenz meist<br />
eines Kohlenwasserstoffatoms mit vier verschiedenen<br />
Liganden in der chemischen<br />
Struktur, wodurch es zur Bildung zweier<br />
spiegelbildlicher Stereoisomere, so genannter<br />
Enantiomere, kommt, die mit Aus-<br />
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