04.11.2013 Aufrufe

Seiten aus Anästhesiologie_21EL_Inhal_DruckdatentX1a.pdf

Seiten aus Anästhesiologie_21EL_Inhal_DruckdatentX1a.pdf

Seiten aus Anästhesiologie_21EL_Inhal_DruckdatentX1a.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pharmakologie Allgemeiner Teil 3.2.1.1<br />

7 Gefäßchirurgie 6 Anästhesieverfahren 5 Begleiterkrankungen 4 Neurochirurgie 3 Pharmakologie 16 Schmerztherapie 15 Urologie<br />

Tab. 2: Pharmakokinetische Daten: Propofol<br />

(nach [7])<br />

Propofol<br />

Verteilungshalbwertszeit (min) 2,3<br />

Eliminationshalbwertszeit (min) 320<br />

zentrales Verteilungsvolumen(l/kg) 0,23<br />

Clearance (ml/min/kg) 27<br />

2.3.3 Pharmakodynamik<br />

2.3.3.1 Wirkungen am zentralen Nervensystem<br />

• Suppression der EEG-Aktivität (höhere<br />

Dosierungen verursachen „Burst-Suppression-Muster)<br />

• Abnahme des zerebralen Sauerstoffverbrauches<br />

und der Gehirndurchblutung<br />

(Senkung des intrakraniellen Drucks bei<br />

gleichbleibenden zerebralen Perfusionsdruck;<br />

Cave: Blutdruckabfall<br />

• Erhaltene Reaktivität der zerebralen Gefäße<br />

auf Kohlendioxid<br />

2.3.3.2 Wirkungen am kardiopulmonalen<br />

System<br />

• Blutdruckabfall (Vasodilatation) bis zu<br />

30 – 40 % des Ausgangswertes<br />

• Abfall des Herzzeitvolumens (negativ<br />

inotrope Wirklung)<br />

• Reduktion des Sympathikotonus und<br />

Abschwächung des Barorezeptorreflexes<br />

mit Abfall der Herzfrequenz<br />

• Atemdepression und Apnoe<br />

• Die stimulierenden Effekte durch die Laryngoskopie<br />

und die endotracheale Intubation<br />

werden durch Propofol (Mittel<br />

der ersten Wahl bei Einführung der Larynxmaske)<br />

besser unterdrückt im Vergleich<br />

zu Barbituraten oder Etomidat<br />

8 Eckart • Jaeger • Möllhoff – <strong>Anästhesiologie</strong> – 21. Erg.-Lfg. 2/11<br />

• Bronchodilatation, geringeres Risiko für<br />

reflektorisch auftretende Bronchospasmen<br />

2.3.3.3 Wirkungen an Leber/Niere/Stoffwechsel<br />

und Toxizität<br />

• Kein Einfluss auf Leber- oder Nierenfunktion<br />

• Propofolinfusionssyndrom<br />

2.3.4 Dosierung<br />

Die Einleitungsdosis für Propofol beträgt<br />

1 – 2,5 mg/kg KG und sollte, wie bei allen<br />

Hypnotika, individuell an die Wirkung angepasst<br />

werden. Bei älteren Patienten (> 55<br />

Jahre) und Patienten der ASA-Risikogruppen<br />

III/IV ist eine Dosisreduktion auf 1 – 1,5<br />

mg/kg KG erforderlich. Bei Kindern ist eine<br />

Erhöhung der Dosis auf 3 – 5 mg/kg KG zu<br />

empfehlen, da diese eine höhere Clearance<br />

und ein größeres Verteilungsvolumen für<br />

Propofol aufweisen. Der Wirkungseintritt<br />

nach Bolusgabe erfolgt innerhalb 25 – 40<br />

Sekunden, die maximale Wirkung ist nach<br />

ca. 3,5 Minuten erreicht und die Wirkdauer<br />

beträgt ca. 6 – 10 Minuten, wobei die Wirkbeendigung<br />

durch Umverteilung eintritt.<br />

Der therapeutische Bereich für die hypnotische<br />

Wirkung von Propofol liegt zwischen<br />

2 und 6 µg/ml, für die Sedierung zwischen<br />

1 – 2 µg/ml. Durch seine hohe Clearance ist<br />

Propofol von allen derzeit zugelassenen<br />

Hypnotika am besten für die intravenöse<br />

Aufrechterhaltung der Narkose geeignet,<br />

da es kaum kumuliert und auch nach längerer<br />

Infusionsdauer gut steuerbar bleibt.<br />

Die Infusionsraten zur Gewährleistung<br />

hypnotisch wirksamer Blutspiegel betragen<br />

nach Bolusgabe etwa 10 – 8 – 6 mg/<br />

kgKG/h, abzusenken nach etwa jeweils 30<br />

Minuten bzw. 120 Minuten Infusionsdauer<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!