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Seiten aus Anästhesiologie_21EL_Inhal_DruckdatentX1a.pdf

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3.2.1.1 Allgemeiner Teil Pharmakologie<br />

2.2.4 Dosierung<br />

Einleitung: Thiopental: 5 (3 – 7) mg/kg Körpergewicht<br />

empfohlen, für Methohexital<br />

1 – 2 mg/kg. Die Applikation soll im Regelfall<br />

langsam über 30 sec erfolgen. Nach intravenöser<br />

(i.v.) Applikation beginnt die<br />

Aufnahme der nichtionisierten Fraktion<br />

von Thiopental und Methohexital ins Gehirn<br />

innerhalb einer Kreislaufzeit von 20 –<br />

45 Sekunden. Die Äquilibrierungshalbwertszeit<br />

zwischen Blut und Gehirn beträgt<br />

ca. 1 – 1,5 Minuten, die maximale Wirkung<br />

ist ca. nach 2,5 Minuten erreicht. Die Wirkdauer<br />

einer Bolusdosis beträgt 6 – 10 Minuten<br />

für Thiopental und etwa 7 Minuten für<br />

Methohexital, wobei die Beendigung der<br />

Wirkung durch Umverteilung <strong>aus</strong> dem ZNS<br />

weniger gut durchbluteter Gewebe erfolgt,<br />

die für die hypnotische Wirkung inert<br />

sind. Der therapeutische Bereich der Plasmakonzentration<br />

für eine <strong>aus</strong>reichende<br />

hypnotische Wirkung beträgt für Thiopental<br />

10 – 20 µg/ml und für Methohexital 3 –<br />

6 mg/ml.<br />

2.2.5 Kontraindikationen<br />

• Absolut: akute intermittierende Porphyrie.<br />

Aktivierung der δ-Aminolävulinsäure<br />

mit vermehrter Bildung von Porphyrinvorstufen<br />

(Cave: akuter Anfall!), Alkoholvergiftung,<br />

Schlafmittelvergiftung,<br />

Vergiftung mit Psychopharmaka, Status<br />

asthmatikus<br />

• Relativ: Schwangerschaft, Stillzeit, obstruktive<br />

Atemwegserkrankung, schwere<br />

Nieren- und Leberfunktionsstörungen<br />

2.3 Propofol<br />

2.3.1 Struktur und Wirkmechanismen<br />

Propofol ist ein lipidsubstitutiertes Phenolderivat<br />

(2,6-Diisopropylphenol). Die Substanz<br />

ist wasserunlöslich und wird als<br />

1 %ige oder 2 %ige Emulsion mit Sojabohnenöl<br />

und seit neuestem auch mit mittelkettigen<br />

Triglyceriden in Wasser (MCT) verwendet.<br />

Propofol entfaltet seine hypnotische<br />

Wirkung im Gehirn durch Aktivierung<br />

des GABA A -Rezeptor-Komplexes.<br />

2.3.2 Pharmakokinetik: Aufnahme und<br />

Verteilung<br />

Infolge schneller Umverteilung fallen die<br />

Blutspiegel von Propofol nach einer Bolusgabe<br />

schnell ab. Die initiale Verteilungshalbwertszeit<br />

beträgt ca. 2 Minuten. Die<br />

Clearance von Propofol ist mit 30 ml/min/<br />

kg KG die höchste unter allen derzeit klinisch<br />

verfügbaren Hypnotika. Aufgrund<br />

der hohen Clearance verliert Propofol auch<br />

bei längerfristiger Dosierung nicht seine<br />

gute Steuerbarkeit, was sich darin äußert,<br />

dass die kontextsensitive Halbwertszeit<br />

dieser Substanz bei Infusionsdauern von<br />

10 Stunden immer unter 40 Minuten<br />

bleibt. Die Eliminationshalbwertszeit von 4<br />

– 5 Stunden steht nicht im Widerspruch zur<br />

guten Steuerbarkeit dieser Substanz, sie ist<br />

vielmehr Ausdruck der langsamen Umverteilung<br />

in das Fettgewebe und der Rezirkulation.<br />

Die metabolische Inaktivierung in der Leber<br />

erfolgt durch Einführung einer weiteren<br />

phenolischen OH-Gruppe in 4-Stellung<br />

und Konjugation mit Glukuron- und<br />

Schwefelsäure. Die Elimination erfolgt renal.<br />

Eckart • Jaeger • Möllhoff – <strong>Anästhesiologie</strong> – 21. Erg.-Lfg. 2/11 7<br />

7 Gefäßchirurgie 6 Anästhesieverfahren 5 Begleiterkrankungen 4 Neurochirurgie 3 Pharmakologie 16 Schmerztherapie 15 Urologie<br />

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