Die Tugend der Gerechtigkeit aus Aristoteles - dramma.de
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_ <strong>Gerechtigkeit</strong> in <strong>Aristoteles</strong>’ Nikomachischer Ethik und Platons Politeia<br />
Auch wenn je<strong>de</strong> Tätigkeit ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Ziel hat, gibt es ein übergeordnetes Ziel,<br />
welches man um seiner selbst willen anstrebt (da es sonst noch ein höheres Ziel<br />
gäbe), um <strong>de</strong>ssen Willen man je<strong>de</strong> mögliche Tätigkeit überhaupt durchführt (wenn<br />
es kein (auch temporäres) Ziel gäbe, wür<strong>de</strong> man keine Handlung durchführen). Und<br />
eben dieses Ziel ist „ (eudaimonia) “ 12 , was soviel heißt, als „dass<br />
man gut lebt (eu zēn) und gut han<strong>de</strong>lt (eu prattein)“ 13 . Im dritten Abschnitt <strong>de</strong>s<br />
ersten Buches gibt <strong>Aristoteles</strong> nun die drei wichtigsten Lebensformen wie<strong><strong>de</strong>r</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Glücke (i.S.v. eudaimonia) unterschiedlicher Art sind; es sind:<br />
1. Leben <strong><strong>de</strong>r</strong> Lust<br />
2. Politisches Leben<br />
3. Betrachten<strong>de</strong>s (o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch: philosophisches) Leben,<br />
wobei das erste als eine „sklavenhafte Art […] [<strong>de</strong>s] Leben[s] <strong>de</strong>s Viehs“ 14 bezeichnet<br />
wird, aber auch das politisches Leben, <strong><strong>de</strong>r</strong> „kultivierten und aktiven (praktikoi)<br />
Menschen“ 15 , die die Ehre wählen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Ziel die „Gutheit (aretē) “ 16 ist, wäre nach<br />
<strong>Aristoteles</strong> „zu wenig fertig“ 17 , da sie sowohl positiv als auch negativ >>eingesetzt