Die Tugend der Gerechtigkeit aus Aristoteles - dramma.de

_ Gerechtigkeit in Aristoteles’ Nikomachischer Ethik und Platons Politeia
2 Einleitender Überblick über Politeia und Nikomachische Ethik
In dieser Arbeit möchten wir die die Konzeptionen und Beschreibungen der
>Gerechtigkeit< von Platon und Aristoteles, dem Schüler von Platon, untersuchen.
Platon und Aristoteles sind die wirkungsmächtigsten aller Philosophen der Antike
(und auch wichtigen Quellen eben jener anderen Philosophen aus dieser Zeit), wobei
Platon hier noch tiefer auf seine Nachwelt eingewirkt als Aristoteles, der gewissermaßen
– als dessen Schüler – aus Platon hervorgegangen ist. 2 Daher wird es
interessant sein, ob und welche unterschiedlichen von beiden zur Tugend der Gerechtigkeit
geäußert werden.
Zu Beginn unserer Untersuchungen müssen wir uns nun zuerst kurz den beiden
zu vergleichenden Schriften widmen, um später die jeweiligen Beschreibungen
der Tugend der Gerechtigkeit miteinander vergleichen zu können.
Wir beginnen mit der älteren Schrift, also der Politeia von Platon.
Anmerkung:
Die beiden Werke sind unterschiedlichen stilistischen Formen geschrieben:
Während Platons Werk formal als Dialog daherkommt, wenngleich der
Hauptredner Sokrates ist und daher stellenweise von einem Monolog gesprochen
werden kann, ist Aristoteles‘ NE einer wissenschaftlichen Abhandlung
ähnlicher.
2.1 Platon – Politeia
Platon stellt in seinem Werk keine geringere Frage als die nach eben jenem
Begriff der Gerechtigkeit, den wir mit dem des Aristoteles zu vergleichen suchen.
Somit lautet schlechthin seine Ausgangsfrage:
2 s.[8], S.126
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Christian Schlatow