Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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22<br />
Tabelle 3: Klassifizierte Äsungsmengenzahlen<br />
der Pflanzen auf den Weiserflächen nach<br />
Petrak<br />
Äsungsmengenzahl Anteil abgeäster Wurzeln,<br />
Sprossen <strong>und</strong> Blätter<br />
0 keine Pflanzen beäst<br />
1 < 5 %<br />
2 5< 25 %<br />
3 25< 50 %<br />
4 50< 75 %<br />
5 75100 %<br />
Tabelle 4: Klassifizierte Verbissgrade der<br />
Gehölze auf den Weiserflächen nach Petrak<br />
<strong>und</strong> Pollanschütz<br />
Anteil verbissener Triebe<br />
Verbissgrad Seitentriebe Leittrieb<br />
0 0 % Unverbissen<br />
1 < 60 % Unverbissen<br />
2 6090 % Unverbissen<br />
3 > 90 % Unverbissen<br />
4 < 30 % Verbissen<br />
5 3060 % Verbissen<br />
6 6090 % Verbissen<br />
7 > 90 % Verbissen<br />
Leittriebverbiss an einer<br />
jungen Buche.<br />
völlig kahlgefressenen<br />
Gehölze wurden nicht in<br />
der Summenbildung der<br />
Gesamtanzahl der Gehölze<br />
berücksichtigt, wurden<br />
aber – falls überhaupt<br />
bei der Aufnahme sichtbar<br />
– dokumentiert. Die<br />
durch Mäuse <strong>und</strong> Hasen<br />
verbissenen Gehölze<br />
wurden kategorisch den nicht verbissenen zugerechnet,<br />
da primär der Schalen wildverbiss dokumentiert wurde.<br />
In Fällen mit signifikantem Ver bisseinfluss durch Mäuse<br />
<strong>und</strong> Hasen wurde dieser zahlenmäßig exakt erfasst <strong>und</strong><br />
gesondert zum Schalenwildverbiss notiert.<br />
Nach Einrichtung der Waldweiserflächen im Jahr 1992<br />
wurden auf den Zaunflächen die Ist-Situation dokumentiert:<br />
Bodenvegetation <strong>und</strong> Deckungsgrade der Kraut<strong>und</strong><br />
Strauchschicht wurden erhoben sowie Deckungsgrade<br />
<strong>und</strong> maximale Wuchshöhen der Gehölze notiert.<br />
Auf eine detaillierte Aufnahme der Gehölze in den B-<br />
Parzellen wurden jedoch bis 1995 verzichtet. Beginnend<br />
mit dem Jahr 1996 wurde erstmals nach vier Jahren auch<br />
der Baumjungwuchs der eingezäunten B-Parzellen – nach<br />
Baum arten <strong>und</strong> Größenklassen getrennt – aufgenommen,<br />
um die Entwicklung des Baumjungwuchses unter<br />
Ausschluss des Wildeinflusses von nun an fortlaufend zu<br />
dokumentieren. Für die Jahre 19962000 liegen <strong>für</strong> A-<br />
<strong>und</strong> B-Parzellen geschlossene Datenreihen vor.<br />
Baumart, Anzahl, Wuchshöhe <strong>und</strong> Verbissgrad aller auf<br />
einer Parzelle wachsenden Gehölze. Die Verbissaufnahme<br />
der Gehölzpflanzen erfolgte nach der von Petrak<br />
(1991) <strong>und</strong> Pollanschütz (1980) beschriebenen Methode.<br />
Da <strong>für</strong> die Höhenentwicklung der jungen Gehölze<br />
vor allem der Leittriebverbiss entscheidend ist, wurde in<br />
Anlehnung an Reimoser & Reimoser (1998) <strong>und</strong> Simon<br />
et al. (2003) in der Datenauswertung der Leittriebverbiss<br />
herausgearbeitet, ohne hierbei jedoch zwischen den<br />
Verbissgraden 47 zu differenzieren (leittriebverbissene<br />
Gehölze zeigten meist einen Verbissgrad von 45). Dabei<br />
wird deutlich, dass in Wuchshöhen ab 50 cm bis 140 cm<br />
der Seitentriebverbiss gegenüber dem Leittriebverbiss<br />
vernächlässigbar ist. Ein bedeutsamer Aspekt <strong>für</strong> die<br />
Frage stellung war die Unterscheidung zwischen Winter<strong>und</strong><br />
Sommerverbiss (vgl. Simon et al. 2003). Durch die<br />
zweimalig im Jahr stattfindende Gehölzaufnahme im Mai<br />
<strong>und</strong> September wurde es möglich, zwischen Winterverbiss<br />
<strong>und</strong> Sommerverbiss der Gehölze zu differenzieren.<br />
Die durch Trockenschäden abgestorbenen Exem p lare<br />
ebenso wie die durch Raupen-, Schnecken- oder Käferfraß<br />
3.1.2 Weiserflächen auf Sturmwurfflächen<br />
Durch die Orkane im Spätwinter 1990 entstanden auch<br />
im Wildschutzgebiet Kranichstein erhebliche Sturmwurfflächen,<br />
die später teilweise <strong>und</strong> vor allem mit Eiche<br />
wiederaufgeforstet, in einigen Teilen aber auch der natürlichen<br />
Sukzession überlassen wurden. Nachdem diese<br />
Flächen zunächst mit Schlagfluren, Landreitgrasfluren<br />
<strong>und</strong> nachfolgenden Sukzessionstadien wiederbesiedelt<br />
wurden, wuchsen etwa ab 1993 <strong>und</strong> 1994 auch zahlreiche<br />
Gehölzarten in zum Teil großer Menge auf, was zu völlig<br />
neuen Nahrungs- <strong>und</strong> Äsungsverhältnissen <strong>für</strong> das Wild<br />
führte. Um diese Entwicklung wissenschaftlich zu dokumentieren,<br />
erschien es geboten, weitere Weiserflächen auf<br />
einigen der größeren Sturmwurfflächen auszuwählen <strong>und</strong><br />
einzurichten. Dies geschah im August 1996 mit drei Weiserflächenpaaren,<br />
die ebenso wie die Waldweiserflächen<br />
ausgepflockt, eingezäunt <strong>und</strong> analog den Waldweiserflächen<br />
nummeriert wurden. Die drei Flächenpaare wurden<br />
seit Anfang September 1996 in gleicher Weise <strong>und</strong> zeitgleich<br />
mit den neun Waldweiserflächen aufgenommen.