Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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30<br />
Frische <strong>und</strong> alte Schälw<strong>und</strong>en an Buche.<br />
Methode erfasst entlang von Transekten, die in gleichmäßiger<br />
Verteilung über den Bestand gelegt sind <strong>und</strong> damit<br />
die Bestandssituation repräsentativ widerspiegeln, alle<br />
Stämme innerhalb eines ein bis zwei Meter breiten Korridors.<br />
Im Ergebnis erhält man ein Schälprozent, das auf<br />
einer hohen Stammstichprobe basiert <strong>und</strong> daher auch als<br />
Datengr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> umfangreichere Fragestellungen zum<br />
Themenkomplex Schälschäden geeignet ist. Die Methode<br />
ist sowohl in Naturverjüngungen wie Pflanzungen gut<br />
anwendbar.<br />
Um das neue Schälereignis möglichst vollständig zu<br />
erfassen, erfolgt die Schälaufnahme im August gegen<br />
Ende der Vegetationszeit. Im Rahmen der Schälaufnahme<br />
wird die Sommerschäle <strong>und</strong> die zurückliegende<br />
Winterschäle erfasst. Die Schälereignisse werden nach<br />
den Schältypen Stammsommerschäle, Stammwinterschäle<br />
<strong>und</strong> Wurzelanlaufschäle differenziert; weiterhin wird<br />
zwischen neugeschälten Stämmen, d.h. Stämmen, die im<br />
Aufnahmejahr neu geschält wurden, jedoch bereits alte<br />
Schälw<strong>und</strong>en aufweisen, <strong>und</strong> erstgeschälten Stämmen,<br />
d.h. Stämmen, die im Aufnahmejahr erstmalig geschält<br />
wurden, unterschieden (vgl. Simon & Petrak 1998; Simon<br />
2003). Altschälschäden <strong>und</strong> Schälschutzmaßnahmen wurden<br />
in den Aufnahmen berücksichtigt.<br />
3.4 Ergänzende Untersuchungen<br />
zu Baum mast, Baumverjüngung<br />
<strong>und</strong> Wildverbiss<br />
Baumfrüchte von Eichen <strong>und</strong> Buchen bilden im Herbst<br />
<strong>und</strong> Winter eine bedeutende ergänzende Nahrungsgr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> das Schalenwild im Wildschutzgebiet. Es ist daher<br />
zu erwarten, dass die Intensität des Winterverbisses an<br />
Gehölzen <strong>und</strong> Bodenvegetation in Beziehung zur verfügbaren<br />
Menge an Baummast steht. Für die Analyse der<br />
Wechselwirkungen zwischen Wildeinfluss <strong>und</strong> Vegetation<br />
war es also notwendig, gebietsspezifische Daten zur Größenordnung<br />
von Baummasten zu kennen.<br />
Um die Menge an Baumfrüchten abschätzen zu können,<br />
die dem Schalenwild im Winter als Nahrung zur Verfügung<br />
steht, wurden in einer einmaligen Stichprobe am<br />
27. November 2000 in einem schwarzwilddicht eingezäunten<br />
über 180-jährigen Eichen-Hainbuchenwald in Abt.<br />
603 auf einer Bezugsfläche von 0,5 ha die auf dem Boden<br />
liegenden Eicheln gesammelt <strong>und</strong> gewogen. Dazu wurden<br />
entlang einer Transektlinie, die quer durch die Bestandsfläche<br />
führte, alle drei bis sechs Meter sämtliche Eicheln<br />
auf einer einen Quadratmeter großen Fläche vollständig<br />
abgesammelt. Die Sammelstichprobe umfasste insgesamt<br />
23 Quadranten von jeweils einem Quadratmeter. Da die<br />
Fruchtmenge von Eiche zu Eiche stark variieren kann,<br />
wurde in einer ergänzenden Stichprobe auf derselben<br />
Fläche exemplarisch in einem Radius von fünf Metern<br />
um den Stammfuß von zwei 180-jährigen Eichen aus dem<br />
Bestandsinneren sowie zwei weiteren mit freier Krone<br />
im lichten Bestand stehenden Eichen sämtliche Eicheln<br />
abgesammelt. In der Summe wurden auf einer Fläche von<br />
364 m² alle Eicheln gesammelt <strong>und</strong> gewogen.<br />
Um ergänzende Daten zur Verjüngungsfreudigkeit der<br />
Eiche im Wildschutzgebiet, insbesondere zum Verjüngungspotenzial<br />
nach einer Vollmast, zu erhalten, wurden<br />
als Stichprobe im Frühsommer 1999 (1998 trugen die<br />
Eichen in Kranichstein Vollmast) alle Eichenkeimlinge<br />
im Stammumfeld von zwei 180-jährigen Eichen innerhalb<br />
eines Eichen-Hainbuchen waldes in Abt. 622 A gezählt.<br />
Die beiden Eichen stehen im Umfeld der Waldweiserfläche<br />
1 (Distanz 50 m) <strong>und</strong> wachsen 40 m voneinander<br />
ent fernt. Das Auszählen der Eichenkeimlinge erfolgte