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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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Vorwort<br />

Ein stadtnahes Erholungsgebiet mit besonderem Flair,<br />

interessante <strong>und</strong> einzigartige Informations- <strong>und</strong> Erlebnisangebote,<br />

Naturschutz <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Kultur <strong>und</strong><br />

Jagd – alles auf einer Fläche, alles auf einem historischen<br />

Boden. Was auf den ersten Blick unmöglich erscheint, ist<br />

im Wildschutzgebiet Kranichstein <strong>für</strong> alle Beteiligten <strong>und</strong><br />

Besucher irgendwie selbstverständlich. Keine der verschiedenen<br />

Funktionen schließt die andere aus, sondern<br />

sie ergänzen sich im Wildschutzgebiet Kranichstein in<br />

einer ganz besonderen Weise. Allerdings ragt der jagdwirtschaftliche<br />

Themenschwerpunkt als Basis, als historisches<br />

Erbe <strong>und</strong> zu bewahrendes Kulturgut hervor.<br />

Das jagdhistorisch gewachsene Ensemble Kranichstein<br />

mit Jagdschloss, Zeughaus <strong>und</strong> idyllischem Schlosspark<br />

liegt innerhalb einer malerisch gestalteten Jagdlandschaft<br />

mit Wäldern, Wiesen <strong>und</strong> Teichen. Kunstvoll angelegte<br />

Sichtschneisen, Jagdhäuser, Saufanghäuschen sowie<br />

Flur- <strong>und</strong> Naturdenkmäler dokumentieren über 400 Jahre<br />

<strong>für</strong>stliche Jagdausübung.<br />

Die Jagd lebte <strong>und</strong> lebt, früher wie heute, jedoch nicht<br />

von jagdlichen Gebäuden oder perfekt ausgebauter jagdlicher<br />

Infrastruktur, sondern vielmehr mit <strong>und</strong> durch die<br />

Wildtiere. Der Bezug zu den Wildtieren hat sich im Laufe<br />

der Zeit glücklicherweise deutlich gewandelt. Weg von<br />

dem <strong>für</strong>stlichen Jagdvergnügen, dem das Wild zu dienen<br />

hatte, hin zu einer modernen jagdlichen, tier- <strong>und</strong> artenschutzkonformen<br />

Bewirtschaftung der Wildbestände. Wer<br />

etwas bewirtschaften, erhalten <strong>und</strong> nutzen möchte, der<br />

muss das Wild <strong>und</strong> sein Verhalten kennen. Wer jedoch<br />

sein Wissen erweitern will, der muss anfangen, das Wild<br />

<strong>und</strong> seinen Lebensraum zu erforschen.<br />

Mit der vorliegenden wildbiologisch-vegetationsk<strong>und</strong>lichen<br />

Untersuchung des Lebensraumes im Wildschutzgebiet<br />

Kranichstein in den Jahren 1986 bis 2003 hat man<br />

F<strong>und</strong>amente geschaffen. Ein F<strong>und</strong>ament in Form einer<br />

Ist-Analyse über den Wild- <strong>und</strong> Vegetationsbestand, die<br />

Raumnutzung <strong>und</strong> das Verhalten der vorkommenden<br />

Wildtiere <strong>und</strong> ihren Einfluss auf den Lebensraum. Ein<br />

F<strong>und</strong>ament <strong>für</strong> zukünftige, darauf aufbauende Forschungsvorhaben<br />

<strong>und</strong> ein F<strong>und</strong>ament, auf welchem man<br />

Prognosen <strong>und</strong> Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige Bewirtschaftung<br />

geben kann. Den Autoren dieses Bandes danke<br />

ich <strong>für</strong> die umfassende Darstellung.<br />

Mit diesen Untersuchungsergebnissen verbinde ich die<br />

Hoffnung, das Ensemble Kranichstein zu bewahren <strong>und</strong><br />

weiterzuentwickeln <strong>und</strong> gleichzeitig das Interesse an der<br />

Natur <strong>und</strong> ihren Schutz zur Bewahrung dieses Natur- <strong>und</strong><br />

Kulturerbes bei der Bevölkerung weiter zu fördern. Gerade<br />

diese Untersuchungen zeigen, dass ein Miteinander<br />

von Mensch <strong>und</strong> Natur, trotz Nutzung <strong>und</strong> Bewirtschaftung,<br />

sogar in einem Ballungsgebiet möglich ist.<br />

Die Untersuchungen einschließlich dieser Veröffentlichung<br />

sind aus den Mitteln der Jagdabgabe gefördert<br />

worden. Die Jägerinnen <strong>und</strong> Jäger des Landes Hessen,<br />

die Kraft Gesetzes verpflichtet sind, neben den Gebühren<br />

<strong>für</strong> ihren Jagdschein auch eine Jagdabgabe zur Förderung<br />

des Jagdwesens zu entrichten, haben damit einen wichtigen<br />

Beitrag zur Erforschung des Lebensraumes <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung des Wildschutzgebietes geleistet. Auch ihnen<br />

gilt an dieser Stelle mein ganz besonderer Dank.<br />

Die Stiftung Hessischer Jägerhof als Eigentümerin des<br />

Jagdschlosses sowie die Oberste Forst- <strong>und</strong> Jagdbehörde<br />

meines Hauses verfolgen die Veröffentlichung <strong>und</strong> Vermittlung<br />

von Informationen <strong>und</strong> Forschungsergebnissen<br />

<strong>für</strong> die interessierte Öffentlichkeit als eines ihrer wichtigen<br />

Anliegen.<br />

Ihnen, verehrte Leserinnen <strong>und</strong> Leser, sowie allen<br />

Besuchern des Wildschutzgebietes Kranichstein, des<br />

Jagdschlosses <strong>und</strong> des Museums Bioversum mit seinen<br />

vielfältigen Angeboten wünsche ich viel Freude, Erholung<br />

<strong>und</strong> Anreize <strong>für</strong> vertiefende Betrachtungen im Wildschutzgebiet<br />

Kranichstein.<br />

Ihre<br />

Lucia Puttrich<br />

Hessische Ministerin <strong>für</strong> Umwelt, Energie,<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz

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