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Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung

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dann vor allem auch in der Konkurrenz um Ressourcen<br />

gegenüber Rothirsch <strong>und</strong> Damhirsch <strong>für</strong> das Reh nachteilig<br />

aus (Petrak 1987; Petrak et al. 1991; Petrak 1993).<br />

Jedoch bestimmen nicht nur Nahrungsangebot <strong>und</strong><br />

-verfügbarkeit die Raumnutzung, sondern wesentlich<br />

auch Aspekte des Feindverhaltens. Besonders bei kleinen<br />

Populationen kommt daher der individuellen Lebensgeschichte<br />

der Tiere eine besondere Bedeutung zu, so<br />

auch im Wildschutzgebiet Kranichstein.<br />

4.2.1 Rotwild<br />

In Kranichstein reichen die neueren Eintragungen zu<br />

Frühjahrsbestand <strong>und</strong> Abschuss bis in das Jahr 1979<br />

zurück. Der Rotwildbestand lag bis zum Jahr 1982 mit<br />

bis zu zehn Stück Rotwild pro km² auf einem hohen<br />

Bestandsniveau. Einhergehend mit dem Beschluss des<br />

Ministeriums, Damwild im Gebiet einzubürgern, wurde<br />

der Rotwildbestand bis 1984 um die Hälfte reduziert.<br />

Innerhalb von zwei Jahren wurden damals ca. 2/3 der<br />

Alttiere erlegt. Rot- <strong>und</strong> Damwildbestände sollten fortan<br />

gemäß dem Beschluss des Ministeriums einen Frühjahrsbestand<br />

von 20 Stück nicht wesentlich überschreiten<br />

(Ehrhardt 1986). Im selben Jahr verließ ein siebenköpfiges<br />

Kahlwildrudel durch ein offengelassenes Gattertor<br />

das Gebiet. Der Frühjahrsbestand 1985 umfasste schließlich<br />

neun männliche <strong>und</strong> ein weibliches Tier. Bis in den<br />

Sommer 1989 wurde auf eine Rotwildbejagung – vom<br />

Abschuss vier alter Hirsche abgesehen verzichtet. 1989<br />

wurden erstmals nach vier Jahren wieder Kälber <strong>und</strong><br />

junge Hirsche geschossen. Auf Anraten des damaligen<br />

fachlichen Beraters der hessischen Wildschutzgebiete,<br />

Prof. Alexander Herzog vom Veterinärmedizinischen<br />

<strong>Institut</strong> der Universität Gießen, sollte der Genpool des<br />

stark reduzierten Bestandes erweitert werden. Im Herbst<br />

1990 wurden daher drei Schmaltiere aus dem nordhessischen<br />

Wildpark Edersee dem Bestand zugesetzt. Die drei<br />

Weibchen waren durch gelbe, viereckige Lauschermarken<br />

mit den Nummern 41, 42 <strong>und</strong> 43 gekennzeichnet. Zwei der<br />

drei Weibchen waren trächtig <strong>und</strong> setzten im Frühsommer<br />

1991 je ein Kalb.<br />

Vier Schalenwildarten leben heute im Wildschutzgebiet Kranichstein.

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