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Anleitung Medizinerpraktikum - Universität Bonn

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2.1 Viskositätsbestimmung durch Messung der Stromstärke<br />

Hier bedeuten:<br />

I = ∆V = Volumenstromstärke, Einheit: m3<br />

∆t s<br />

r = Innenradius des Rohres, Einheit: m<br />

l = Länge des Rohres, Einheit: m<br />

η = Viskosität der Flüssigkeit, Einheit: Pa · s, veraltete Einheit<br />

Poise P (1 P = 0,1 Pa · s)<br />

∆p = p 1 − p 2 = Druckdifferenz zwischen Anfang und Ende des Rohres, Einheit:<br />

Pa<br />

In dem Versuch soll die laminare Strömung durch eine Kapillare, d.h. durch ein<br />

Rohr mit besonders kleinem Durchmesser untersucht werden. Die Viskosität η<br />

soll als Mittelwert aus fünf Einzelmessungen bestimmt werden.<br />

Aufgabe 2.A: Wie hängt der hydrostatische Druck von der Gefäßform ab?<br />

Aufgabe 2.B: Durch die Veränderung welcher Parameter wird die Volumenstromstärke<br />

einer laminaren Strömung durch eine Kapillare am stärksten<br />

verändert? Sehen Sie einen Zusammenhang zu den Vorgängen in biologischen<br />

bzw. medizinischen Gefäßsystemen?<br />

2.1.1 Versuchsaufbau<br />

Bei geöffnetem Ventil wird mit Hilfe der Mariotteschen Flasche ein konstanter<br />

Überdruck ∆p = ϱg∆h (mit der Flüssigkeitsdichte ϱ und der Erdbeschleunigung<br />

g) an der Eintrittsöffnung der Kapillaren erzielt. Die Höhe ∆h hängt von der<br />

Eintauchtiefe des nach außen offenen Rohres ab. Der Schweredruck ϱg(h 3 − h 2 )<br />

der Flüssigkeit oberhalb von h 2 wird durch einen entsprechenden Unterdruck der<br />

eingeschlossenen Luft kompensiert. Dieser Unterdruck wird beim Öffnen des Absperrventils<br />

durch das Absenken des Flüssigkeitsspiegels hervorgerufen. Da das<br />

Wasser kontinuierlich ausströmt, nimmt die Höhe h 3 und der Unterdruck der<br />

eingeschlossenen Luft ab. Der Druckausgleich, d.h. die Einstellung des Unterdrucks,<br />

geschieht automatisch durch Luftbläschen, die von außen über das oben<br />

offene Rohr angesaugt werden, so dass stets der Unterdruck den Schweredruck<br />

ϱg(h 3 − h 2 ) kompensiert.<br />

Aufgabe 2.C: Weshalb wird in diesem Versuch eine Mariottesche Flasche benutzt<br />

und nicht ein nach oben offenes Vorratsgefäß?<br />

Aufgabe 2.a: Versuchsdurchführung<br />

Zur Bestimmung der Zähigkeit müssen die Größen ∆V , ∆t und ∆p ermittelt<br />

werden. Die Werte von r und l sind an der jeweiligen Apparatur angegeben.<br />

In einer Messreihe werden 5 Werte für ∆V und ∆t aufgenommen. Dabei soll<br />

jeweils die Zeit ∆t für den Durchfluss von ∆V ≈ 100 ml gemessen und in<br />

eine Tabelle eingetragen werden. Bei jeder Messung muss ∆p bestimmt und<br />

die Wassertemperatur T abgelesen werden.<br />

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