Hemmi–Polyeder - Mathematisches Institut - Universität Leipzig
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4 MOTIVATION UND ZIELE<br />
dargestellt ist. Charakteristische Parameter konvexer Körper beschreiben spezielle<br />
Funktionale auf diesem Raum. Von besonderem Interesse sind Stetigkeitsund<br />
Konvexitätseigenschaften dieser Parameter. In Abschnitt 1.3 werden für den<br />
ebenen Fall Extremalprobleme zu Flächeninhalt, Umfang, Durchmesser und Umkreisradius<br />
und entsprechende Ungleichungssysteme diskutiert und zusammengestellt.<br />
Das zweite Kapitel behandelt eine Verallgemeinerung des Favard’schen Problems.<br />
Während FAVARD [28] nach flächenkleinsten isoperimetrischen Kreisinpolyedern<br />
fragte, wird hier der Umkreis durch einen Kreissektor ersetzt. Diese Aufgabe kann<br />
man zunächst als Optimalsteuerproblem mit Zustands- und Steuerrestriktionen, in<br />
welchem die Steuerungen verallgemeinerte Funktionen sind, formulieren. Bei der<br />
Lösungsdiskussion lässt sich die Wirksamkeit der von KLÖTZLER [70] ausgearbeiteten<br />
distributionellen Version des Pontrjagin’schen Maximumprinzips demonstrieren.<br />
Die Auswertung dieser notwendigen Bedingung an eine Lösung des<br />
Problems führt auf die Bestätigung, dass Optimalfiguren polyedrische Struktur<br />
besitzen. Flächenminimale Sektorinpolyeder vorgegebenen Umfangs lassen sich<br />
nun als Lösung einer nichtlinearen Optimierungsaufgabe, deren notwendige und<br />
hinreichende Optimalitätsbedingungen explizit auswertbar sind, bestimmen. Eindeutige<br />
Optimalfiguren des verallgemeinerten Favard’schen Problems sind sogenannte<br />
fastreguläre Sektorinpolyeder. Die zugehörige Optimalwertfunktion, welche<br />
die Abhängigkeit des minimalen Flächeninhalts vom Umfang beschreibt, bezeichnen<br />
wir als ’fonction penetrante’.<br />
Diese Funktion ist stetig abhängig vom Umfang, stückweise implizit definiert sowie<br />
auf jedem der abzählbar unendlich vielen Teilintervalle von [3D, πD], auf denen<br />
die Seitenzahl der fastregulären Sektorinpolyeder konstant ist, jeweils streng<br />
konvex–konkav und stetig differenzierbar. Gegenstand von Kapitel 3 ist eine Untersuchung<br />
von Eigenschaften dieser Funktion, insbesondere ihrer Ableitungen<br />
bis zur vierten Ordnung, des asymptotischen Verhaltens ihres Sekantenanstieges,<br />
ihrer Konvexitätsdefekte und „groben“ Konvexitätsmerkmale. Letztere werden für<br />
eine allgemeine Klasse streng konvex–konkaver Funktionen analysiert. Eine glatte<br />
konvexe untere Einhüllende der ’fonction penetrante’ kann in impliziter Form<br />
angeben werden.<br />
Im vierten Kapitel werden Aufteilungsprobleme mit einem streng konvex–konkaven<br />
partiellen Bewertungskriterium und einer Kopplungsnebenbedingung betrachtet.<br />
Symmetrische Lösungen sind hier stets stationäre Lösungen. Von Interesse<br />
ist das Strukturverhalten des globalen Minimums in Abhängigkeit vom Kopplungsparameter.<br />
Da die Optimallösung hierarchisch zusammengesetzt ist, lässt