Hemmi–Polyeder - Mathematisches Institut - Universität Leipzig
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24 KAPITEL 1. GEOMETRISCHE EXTREMALAUFGABEN<br />
Optimalfigur ist eine Linse vom Durchmesser D = 2R. FAVARD [28] löste die<br />
zugehörige Minimierungsaufgabe:<br />
(P F,{L,R} ) : F(B) → Min! .<br />
B ∈ K 2 (L, R)<br />
Sie wird als Favard–Problem bezeichnet. Lösung dieser Aufgabe ist ein eindeutig<br />
bestimmtes fastreguläres Inpolyeder des Kreises vom Radius R. Die Seiten eines<br />
solchen Polyeders sind alle gleich lang bis auf eine, höchstens kürzere Seite. Das<br />
Problem (P F,{L,R} ) ist äquivalent zur konkaven Minimierungsaufgabe<br />
√<br />
F(B) → Min!<br />
L(B) = L<br />
R(B) ≤ R.<br />
In beiden Aufgaben sind die Optimalwertfunktionen in Abhängigkeit von R nur L<br />
implizit gegeben. Für das Tripel (F, L, R) erhält man die scharfen Abschätzungen<br />
( n − 1<br />
R 2 sin α + 1 )<br />
2 2 sin(2π − (n − 1)α) ≤ F ≤ cos ϕ L(L − 4R) (1.29)<br />
8ϕ<br />
mit L ∈ [4R, 2πR] und implizit gegebenen Werten n, α und ϕ. Der Linsenwinkel<br />
ϕ berechnet sich aus<br />
L sin ϕ = 4Rϕ. (1.30)<br />
Die Seitenzahl n ∈ N, n ≥ 2, und der charakteristische Winkel α ∈ [ 2π n , 2π<br />
n−1 ) des<br />
fastregulären Kreis–Inpolyeders sind eindeutig durch<br />
2(n − 1) sin<br />
π<br />
n − 1 < L R ≤ 2n sin π n<br />
(1.31)<br />
und durch<br />
L<br />
R = 2(n − 1) sin α 2π − (n − 1)α<br />
+ 2 sin (1.32)<br />
2 2<br />
bestimmt. Eine Verallgemeinerung des Favard–Problems wird in Kapitel 2 behandelt.<br />
In der Klasse<br />
K 2 (L, D)) = {B ∈ K 2 / L(B) = L, D(B) = D}, (1.33)<br />
2D ≤ L ≤ πD, besitzt ebenfalls die Linse mit D = 2R maximalen Flächeninhalt.<br />
Die zugehörige Extremalaufgabe