Hemmi–Polyeder - Mathematisches Institut - Universität Leipzig
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10 KAPITEL 1. GEOMETRISCHE EXTREMALAUFGABEN<br />
Stützhyperebene , positiver und negativer Stützhalbraum bzw. Stützmenge von K<br />
bez. des äußeren Normalenvektors u. Es gilt stets K ⊆ H − K<br />
(u) für alle u.<br />
Die Stützfunktion H K ist genau dann in u ≠ 0 differenzierbar, wenn F K (u) einelementig<br />
ist. In diesem Fall gilt<br />
∇H K (u) = x u<br />
mit F K (u) = {x u }. In jeden Randpunkt von K ∈ K n gibt es wenigstens eine<br />
Stützhyperebene, und zu jedem Richtungsvektor u ∈ E n \{0} existiert genau<br />
eine Stützhyperebene. Jeder konvexe Körper ist gleich dem Durchschnitt seiner<br />
ihn umfassenden Stützhalbräume H − K . Die Stützhyperebene H K(u) heißt regulär,<br />
falls F K (u) einelementig ist. Sonst heißt sie singulär. Ist K ein Polytop, also<br />
konvexe Hülle einer endlichen Punktmenge, dann heißt F K (u) Seite bzw. Facette<br />
von K. Ein Polytop ist durch seine endlich vielen Seiten charakterisiert. Jeder<br />
konvexe Körper, dessen Stützhyperebenen alle regulär sind, heißt streng konvexer<br />
Körper. KLÖTZLER [3] bezeichnete diese Körper auch als rund. Insbesondere<br />
enthält der Rand einer streng konvexen Figur keine Streckenstücke. Dual hierzu<br />
heißt ein Randpunkt x des konvexen Körpers K regulär oder auch glatt, falls in<br />
x eine eindeutige Stützhyperebene existiert. Sonst heißt der Randpunkt singulär.<br />
Ein konvexer Körper mit ausschließlich regulären Randpunkten heißt regulärer<br />
oder auch glatter konvexer Körper.<br />
Die Abbildung H (·) : K n → C(R n ), die jedem konvexen Körper seine Stützfunktion<br />
zuordnet, ist Minkowski–linear. Aus der Minkowski–Additivität von H (·) gemäß<br />
H K+M (u) = H K (u) + H M (u) ∀ u ∈ R n<br />
mit K, M ∈ K n folgt insbesondere die Kürzungsregel in K n . Außerdem ist H K ≤<br />
H M in C(R n ) genau dann erfüllt, wenn K ⊆ M in K n gilt.<br />
Wegen der positiven Homogenität ist die Stützfunktion H K aus (1.1) eindeutig<br />
durch ihre Werte auf der Oberfläche S n−1 der Einheitskugel B n 1 des E n bestimmt.<br />
Bezeichnet man durch<br />
¯H K (u) := H K (u) für u ∈ S n−1 (1.2)<br />
die Stützfunktion des konvexen Körpers K auf S n−1 , so beschreibt die Zuordnung<br />
K → ¯H K eine isomorphe Abbildung ¯H (·) des abstrakten konvexen Kegels K n in<br />
den Vektorraum C(S n−1 ) der auf S n−1 stetigen Funktionen.