06.11.2013 Aufrufe

Beschlussbuch Juso-Landeskonferenz 2012 - Jusos Niedersachsen

Beschlussbuch Juso-Landeskonferenz 2012 - Jusos Niedersachsen

Beschlussbuch Juso-Landeskonferenz 2012 - Jusos Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

Teil – in diesem Fall der kommunalpolitisch uninteressanteste – herausgepickt und mit<br />

Repressalien überzogen. Dieser Weg führt zu keiner gesamtgesellschaftlichen<br />

Auseinandersetzung zum Thema Alkohol, sonder zu Symbolpolitik. Wir <strong>Juso</strong>s<br />

positionieren uns daher zu den verschiedenen diskutierten Maßnahmen wie folgt:<br />

Alkoholverbote auf öffentlichen Straßen und Plätzen<br />

Bereits aus Grundgesetzlichen Erwägungen ist unter Umständen jedes allgemeine an<br />

alle gerichtete Alkoholverbot im öffentlichen Raum ungeeignet und somit<br />

rechtswidrig. Nicht der alkoholtrinkende Mensch ist das Problem oder eine Gefahr,<br />

sonder lediglich eine kleine Teilmenge der Menschen. Trotzdem ist politisch denkbar,<br />

dass diese Überlegungen weiter offen ignoriert und auch von sozialdemokratischen<br />

KommunalpolitikerInnen oder auch LandespolitikerInnen für weitere Maßnahmen<br />

missachtet werden.<br />

Dabei verlegt das Verbot an bestimmten Orten Alkohol trinken zu dürfen das Problem<br />

nur an einen anderen Ort. Von der Innenstadt in die Peripherie, wird dort ebenfalls<br />

kontrolliert in dunklere Ecken oder auf privaten Grund. Am Ende wird der<br />

Allgemeinheit ein Verbot aufgelegt, um wenige Fälle aus der öffentlichen<br />

Wahrnehmung zu verdrängen. Dabei kann soziale Kontrolle in der Gruppe verloren<br />

gehen: Sowohl was den Konsum, daraus entstehende Notfälle oder (sexuelle)<br />

Übergriffe angeht.<br />

Auch die – rechtlich durchaus mögliche- Untersagung des Verkaufs von Alkohol zu<br />

bestimmten Zeiten in bestimmen Gebieten verlagert die Problematik. Binge Drinking<br />

zeichnet sich eben nicht dadurch aus, dass einfach durch die Verfügbarkeit von Alkohol<br />

ungeplant der Rausch eintritt, sondern dass gezielt der Rausch herbeigeführt wird. Ein<br />

Verkaufsverbot sorgt für die Vorratshaltung Tage zuvor – die aber allein durch<br />

preisliche Gründe bereits jetzt gegeben ist. Das Verkaufsverbot sorgt aber dafür, dass<br />

der spontane Trinker oder die spontane Trinkerin – ohne Binge Drinking Absichten –<br />

auf dem Trockenen sitzt.<br />

Wir <strong>Juso</strong>s fordern daher mit einem Ende der Verdrängungsdebatte beim Thema<br />

Alkohol. Ale bestehenden Verbote sollten aufgehoben werden, neue Verbotsdebatten<br />

abgestellt werden. Auch die <strong>Juso</strong>s müssen sich in öffentlichen entsprechend<br />

positionieren und Vorantreibende argumentativ trocken legen.<br />

Alkoholverbot in Öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Im ÖPNV sind bereits heute flächendeckend Beförderungsbedingungen in Kraft die den<br />

Transport von alkoholisierten Menschen untersagen, wenn diese für die Sicherheit,<br />

oder die Ordnung des Betriebes oder die Sicherheit anderer Fahrgäste eine Gefährdung<br />

darstellen. Tatsächlich ist die Zahl derer, die aus diesen Gründen tatsächlich vom<br />

Transport ausgeschlossen werden unter dem Promillebereich angesiedelt. Millionen<br />

von Fahrgästen das Trinken in den Bahnen zu verbieten, weil einige Tausend dabei<br />

Probleme verursachen, ist nicht verhältnismäßig.<br />

Zudem bekämpfen solche Verbote nicht die Probleme oder ihre Ursache. Nicht das<br />

Trinken von Alkohol ist im ÖPNV das vermeidliche Problem, sondern Alkoholisierte die<br />

ihre Grenzen nicht kennen. Und diese sind nach den gängigen Beförderungsrichtlinien<br />

bereits jetzt auszuschließen.<br />

Wir <strong>Juso</strong>s fordern daher die Abkehr der SPD von Planspielen oder<br />

Umsetzungsversuchen von Alkoholverboten im ÖPNV. Im Gegensatz: Es wäre sinnvoll,<br />

gerade dort wo alkoholtrinkende Jugendliche und junge Erwachsene sind, den Einsatz<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!