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Beschlussbuch Juso-Landeskonferenz 2012 - Jusos Niedersachsen

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begünstigten und sich angeblich „freiwillig und kampflos unterwerfen“ Gegen<br />

Rechtsextremismus‐Vorwürfe wehrt man sich jedoch vehement, man sei ja<br />

schließlich demokratischer Gesinnung, unterstütze Israel und den Westen und<br />

distanziere sich vom Nationalsozialismus. Zudem könne man ja gar nicht rassistisch<br />

sein, da ja Muslime keine „Rasse“, sondern eine Religionsgemeinschaft seien.<br />

Volksverhetzung und Mordfantasien:<br />

Trotz dieser Beteuerungen der Betreiber werden auf PI eindeutig menschenfeindliche<br />

und volksverhetzende Inhalte verbreitet. Dies geschieht besonders in den<br />

Kommentarspalten der Website, in denen die User ihren islamophoben Hass offen<br />

ausleben und ihr Weltbild preisgeben. Neben lupenreinem Rassismus gegenüber<br />

MigranntInnen und ständigen offenen Beleidigungen des Islams finden sich zahlreiche<br />

Exempel für Aufrufe zur Gewalt gegen muslimische Menschen, Mordfantasien und<br />

Vernichtungspläne. So fordert ein User „H-Bomben auf Mekka“, ein anderer verhöhnt<br />

eine von Neonazis getötete Ägypterin mit den Worten „eine Gebärmaschine weniger“<br />

und ein weiterer Kommentator der Seite will Arbeitslager für zum Islam konvertierte<br />

Deutsche, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Es scheint, dass genau solche Kommentare von den AutorInnen erwünscht sind, so<br />

lassen sie bewusst Empfehlungen oder Lösungsvorschläge in ihren Artikeln aus, diese<br />

überlässt man gewissermaßen der Fantasie der Nutzer. Entgleisungen des<br />

Autoren‐Kollektivs sind eher selten, obwohl z.B. auch von dieser Seite schon zum<br />

„bewaffneten Kampf“ aufgefordert wurde: Man müsse sich notfalls auch mit „Waffen<br />

gegen die Überfremdung“ wehren. In Hinblick auf den norwegischen Attentäter ein<br />

bezeichnender Aufruf.<br />

Gleichzeitig sind die Beteuerungen von PI, man sei ja pro‐israelisch und verteidige die<br />

individuelle Freiheit, eine Farce: Israel wird hier nur als „Bollwerk gegen den<br />

Islamismus“ angesehen und man solidarisiert sich daher vor allem mit<br />

nationalistischen Siedlern. Des Weiteren werden z.B. häufig Homosexuelle attackiert,<br />

da diese viel zu weltoffen und tolerant seien, außerdem beschränkt sich bspw. die<br />

„pro‐westliche“ bzw. „pro‐amerikanische“ Haltung auf eine Unterstützung der<br />

konservativen Hardliner, Präsident Obama dagegen wird dank abstruser<br />

Verschwörungstheorien häufig selbst als Moslem gesehen.<br />

In der Mitte fest verankert:<br />

Nun könnte man „Politically Incorrect“ als eine kleine wirre Gruppe rechter Islamhasser<br />

abtun, die keine Bedrohung für unsere Demokratie darstellten und überhaupt müsse<br />

unsere Gesellschaft in diesem Fall die Meinungsfreiheit erhalten und dem Treiben<br />

keinen Einhalt gebieten.<br />

Doch diese Gegenargumente verharmlosen die reale Bedrohung, die von solchen Seiten<br />

ausgeht und verkennen, wie viel Gehör solche Ressentiments derzeit finden. Die Seite<br />

hat täglich mehrere zehntausend Besucher, dazu hat sich mittlerweile ein fast schon<br />

konspirativ agierender Personenkreis mit dutzenden Ortsgruppen gebildet, welche<br />

Treffen organisieren, bewusst Veranstaltungen über den Islam stören oder aber auch<br />

zu Onlineaktivitäten gegen die „Islamisierung“ aufrufen, z.B. die „Mainstreammedien“<br />

zu attackieren. Wie sehr sich der Einfluss von PI in die Mitte der Gesellschaft ausdehnt,<br />

zeigen auch die engen Verflechtungen zu immer bedeutsamer werdenden<br />

rechtspopulistischen Bürgerbewegungen wie „Pro‐NRW“ oder auch zu<br />

islamfeindlichen Parteien wie der neu gegründeten „Freiheit“. Zudem bestehen gute<br />

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