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Geschichte der Grafen von Virneburg - Medievalcoinage.com

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— 10 —<br />

<strong>der</strong> zweite Sitz <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong>, ist zur Zeit <strong>der</strong> Erbteilung erst erbaut worden<br />

und zwar im Gebiete <strong>der</strong> Jurisdiktion Philipps, bemerkenswert genug, da<br />

die Burg später auch als trierisches Lehen erscheint.<br />

Der Hof Minkelfeld (Kreis Mayen), <strong>der</strong> sich im Besitz <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong><br />

befand, wurde schon im Jahre 1219 aufgegeben. Graf Hermann schenkte<br />

seine Rechte auf diesen Hof „ob anime remedium" <strong>der</strong> benachbarten<br />

Kirche Lonnig. 1)<br />

Wir bemerken auch bei den <strong>Grafen</strong> früh schon das Streben, bei<br />

Besitzerwerbungen ihr Ziel weiter zu stecken. Graf Hermann hatte die<br />

Tochter des <strong>Grafen</strong> <strong>von</strong> Nassau und <strong>der</strong> Elisa <strong>von</strong> Schaumburg, Gräfin<br />

<strong>von</strong> Nassau, heimgeführt. Das gab ihm Anrecht auf das väterliche Erbe<br />

seiner Schwiegermutter, die aus dem Hause Isenburg stammte. 2) Dass<br />

Hermann darauf bedacht war, eine Schmälerung des Erbes nicht zu<br />

gestatten, zeigt uns eine Urkunde vom Jahre 1217, in <strong>der</strong> er nachträglich<br />

eine <strong>von</strong> ihm angefochtene Schenkung seiner Schwiegermutter an das<br />

Kloster Eberbach (Rheingau) bestätigte. 3) Im Jahre 1222 konnte Graf<br />

Hermann das Erbgut seiner Gemahlin Lukarde <strong>der</strong> Grafschaft einver¬<br />

leiben. Bei dieser Gelegenheit kam es über die Erbschaft zu einem Streit<br />

mit dem Burggrafen Burkhard <strong>von</strong> Querfurt, den <strong>der</strong> Erzbischof Engel¬<br />

bert <strong>der</strong> Heilige <strong>von</strong> Köln schlichtete. 4) Darnach erhielt Hermann Schloss<br />

Schaumburg (Schoweburgh) a. d. Lahn, den vierten Teil des Schlosses<br />

Leiningen (Hunsrück) und Rechte an den umliegenden Wäl<strong>der</strong>n, ins¬<br />

gesamt den dritten Teil <strong>der</strong> ganzen Erbschaft. Der Burggraf wurde<br />

verpflichtet, dem <strong>Grafen</strong> eirfe Rente zu zahlen und Lehnsmann des <strong>Grafen</strong><br />

zu sein; denn nur mit <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong> <strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong> Erlaubnis sollte er <strong>von</strong><br />

dem Erbgut etwas veräussern dürfen. Ueberhaupt steht den <strong>Grafen</strong><br />

gegebenenfalls das Vorkaufsrecht zu.<br />

Das in <strong>der</strong> Teilungsurkunde <strong>von</strong> 1229 vorliegende Bild zeigt uns<br />

also einen entwicklungsfähigen Embryo des späteren virneburgischen<br />

Territoriums. Schon ist <strong>der</strong> Ansatz gemacht, Besitzstücke <strong>der</strong> Nachbar¬<br />

schaft in den Machtbereich <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong> hineinzubeziehen. Im Laufe des<br />

13. Jahrhun<strong>der</strong>ts wächst die Bedeutung des <strong>Grafen</strong>geschlechtes. Als<br />

mächtige Herren erscheinen sie unter <strong>der</strong> Regierung des Kurfürsten<br />

Balduin <strong>von</strong> Trier. Und da gibt uns eine Urkunde aus dem Jahre 1336<br />

die zweite Etappe in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Grafschaft.<br />

In diesem Jahre verkaufte Graf Robert dem Erzbischof Balduin für<br />

2200 Florentiner Gulden die <strong>Virneburg</strong>. 5) Als Pfand stellt er eine Rente<br />

<strong>von</strong> 200 Florentiner Gulden aus den Einkünften, die er aus folgenden<br />

Dörfern bezieht: aus Arbach 10 Malter Roggen und 38 Ml. Hafer (even),<br />

aus Baar 5 Ml. Futterhafer, aus Freilingen 4 Ml. Roggen und 30 Ml.<br />

Hafer, aus Lierstall (Leppelzal) 8 Ml. Roggen und 14 Ml. Hafer, aus<br />

') MR. ÜB. III, 106—07 Nr. 110. — MR. Reg. II, 391 Nr. 1433.<br />

2) Schliephake, <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> Nassau I, 267, Wiesbaden 1866—89.<br />

3) MR. Reg. II, 368 Nr. 1343a. — Roth, Geschichtsquellen aus Nassau<br />

I, 3, S. 357, Wiesbaden 1880—84.<br />

4) MR. ÜB. III, 163 Nr. 192. — MR. Reg. II, 427 Nr. 1580.<br />

•>) Beilage 1, Nr. II.

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