Geschichte der Grafen von Virneburg - Medievalcoinage.com
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— 46 —<br />
Kampf, bis endlich Balduin 1336 zurücktrat. Den <strong>Virneburg</strong>ern<br />
muss sehr viel an <strong>der</strong> Kirche des hl Bonifatius gelegen haben.<br />
Zwar nicht in frommer Absicht. Natürlich wollte es nicht wenig<br />
bedeuten, <strong>von</strong> zwei gebietenden Punkten aus, Köln und Mainz, das Rhein¬<br />
land, in dem damals ein gut Teil Reichsgeschichte <strong>der</strong> Entscheidung<br />
harrte, zu beherrschen. Deshalb halten nach dem Tode des Kölner Erz¬<br />
bischofs Heinrich seine Verwandten den Besitz des Erzstifts fest und<br />
wollen vor dem Nachfolger Walram nicht zurückweichen. Darum mahnt<br />
Johann XXII. seinen Schützling <strong>von</strong> Mainz und seine ganze Sippe, auf<br />
jenen Besitz zu verzichten.') Benedikt XII. trug sich mit <strong>der</strong> Absicht, den<br />
Erzbischof Heinrich <strong>von</strong> Mainz nach Passau zu versetzen. Da weilt dann<br />
Graf Robert selbst an <strong>der</strong> römischen Kurie, für seinen Bru<strong>der</strong> zu betteln<br />
(1334). 2) Die Stadt Florenz hatte später Grund, über die beiden Virne¬<br />
burger Klage beim Papste zu führen (1337). Der Magister Guernerius<br />
Nerii, <strong>der</strong> wegen <strong>der</strong> Angelegenheiten des Erzbischofs o<strong>der</strong> des <strong>Grafen</strong><br />
nach Mainz gekommen war, verschwand. Die <strong>Virneburg</strong>er hatten ihn in<br />
Gefangenschaft gesetzt, angeblich, weil er keinen rechten Bericht erstattet<br />
habe. Nachforschungen nach allen Seiten hin ergaben nichts. Deshalb<br />
klagt die Stadt dem Papste. 3) Während des Kampfes um Mainz hatte <strong>der</strong><br />
junge Graf Heinrich, Roberts Sohn, mit Balduins Stadt Mayen eine Fehde<br />
angefangen. Erzbischof Walram <strong>von</strong> Köln, <strong>der</strong> Freund Balduins und<br />
Schwager Heinrichs, vermittelte im Jahre 1334 die Sühne. Die Gefangenen<br />
sollten auf beiden Seiten freigelassen werden und das Korn und Gut des<br />
<strong>Grafen</strong>, das man in Mayen beschlagnahmt hatte, zurückerstattet werden.<br />
Heinrich wird verpflichtet, auf sein Eigengut dem Erzbischof 40 Mk.<br />
Geld anzuweisen und des Erzstifts Lehnsträger zu werden. Binnen<br />
Monatsfrist soll er die Verzeihung des Erzbischofs eingeholt haben.<br />
Diese Sühne soll aber keineswegs bei<strong>der</strong> Rechte beeinträchtigen.') Den<br />
nun folgenden Lehnsauftrag haben wir bereits erwähnt (S. 21). Zwei<br />
Jahre darauf zog auch Robert seine Hand <strong>von</strong> dem Mainzer Streit. Im<br />
Verkaufsbrief über Schloss <strong>Virneburg</strong> (1336) versprach er, etwaige Briefe<br />
o<strong>der</strong> Prozesse, die sich gegen Balduin o<strong>der</strong> das Kapitel <strong>von</strong> Mainz<br />
richteten, geheim zu halten, um die Eintracht nicht zu stören, wenigstens<br />
so lange, bis die <strong>Virneburg</strong> voll und ganz zurückgekauft sei. Sollte er<br />
aber dies Abkommen nicht befolgen, dann darf Balduin sich an <strong>der</strong><br />
Maifcl<strong>der</strong> Pellenz, die Trier und <strong>Virneburg</strong> gemeinsam besitzen, schadlos<br />
halten. r>) Da sein Bru<strong>der</strong> Heinrich sich mit Kaiser Ludwig versöhnt<br />
halte, trat auch Robert auf dessen Seite. So Hess ihm denn Ludwig einige<br />
Gnadenerweise zukommen. Ei" gestattete ihm 1338, in den lehnsrührigen<br />
') VR. II, Nr. 2091. Die <strong>Virneburg</strong>er hatten sich übrigens mit geistlichen<br />
Pfründen gut genug verschen. Sic suchen sich in Köln recht breit zu machen.<br />
So bittet Johann XXII. 1329 den <strong>Grafen</strong> Robert, seine Söhne zu veranlassen,<br />
daß sie Belästigungen gegen Probst Heinrich <strong>von</strong> Jülich einstellten. VR. II, Nr 1746.<br />
3) VR. II, Nr. 2198.<br />
'') VR. II, Nr. 2286.<br />
4) Günther CD. III, 317 Nr. 198.<br />
5i Beilage 1, Nr. 11,