Geschichte der Grafen von Virneburg - Medievalcoinage.com
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Grafschaft als einen wohl brauchbaren Faktor hinein in das politische Ge¬<br />
triebe im Rheinland, so den Grund legend zu <strong>der</strong> Rolle, die seine Nach¬<br />
folger spielen sollten. Mit ihm ist die Grafschaft <strong>Virneburg</strong> auf einmal<br />
bedeutend geworden. Wenn ihm <strong>der</strong> Versuch, seine Grafschaft an<br />
Rechten zu bereichern misslungen war (1285), so hatte <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong><br />
Verbindung mit den nie<strong>der</strong>rheinischen Dynasten zum Ziel geführt.<br />
Die nachfolgenden <strong>Grafen</strong> setzten Heinrichs Bestrebungen fort.<br />
Robert II., schon zu Lebzeiten des Vaters Graf genannt, entschied als<br />
Schiedsrichter 1286 zwischen Gerhard und Otto <strong>von</strong> Landskron. 1) In<br />
engere Beziehungen trat Robert zu König Adolf, mit dem er verwandt<br />
war.-) Er ist bei seiner Krönung in Aachen zugegen. 3) Adolf musste<br />
dem Erzbischof Boemund <strong>von</strong> Trier für die Erfüllung <strong>der</strong> Wahl¬<br />
kapitulation Bürgen stellen. Graf Robert übernahm nebst an<strong>der</strong>n Edlen<br />
diese Bürgschaft. 4) Im Jahre 1293 wurde er im Lager zu Boppard des<br />
Königs Vasall."') Er begleitete ihn auf seinem Zuge nach dem Elsass<br />
gegen Herzog Albrecht. Wir sehen nämlich Robert mit dem Könige im<br />
Lager vor Kolmar. 11) Mit Adolfs Bru<strong>der</strong>, dem Erzbischof Diether <strong>von</strong><br />
Trier, stand Robert ebenfalls in guten Beziehungen. Es heisst in jener<br />
Urkunde <strong>von</strong> 1303, worin Diether den Wäl<strong>der</strong>tausch Roberts mit dem<br />
Dorfe Meitloch genehmigt, dass er wegen <strong>der</strong> guten Dienste, die ihm und<br />
<strong>der</strong> trierischen Kirche vom <strong>Grafen</strong> geleistet seien, ihm Lehen verliehen<br />
habe. 7) Im Jahre 1304 wurde er vom Erzbischof unter die Schiedsrichter<br />
gewählt, die den Streit mit <strong>der</strong> Stadt Koblenz beilegen sollten. 8) Ein<br />
unangenehmes Erlebnis hatte Robert einmal in Köln. Bei einem Auf¬<br />
enthalt in <strong>der</strong> Stadt wurde er <strong>von</strong> Walthelm <strong>von</strong> Aducht und seinen<br />
Genossen überfallen und in Haft gesetzt, weshalb er sich bei <strong>der</strong> Stadt<br />
beschwerte und die Entscheidung des Rates anrief.") In demselben Jahre<br />
1295 wurde er Bürger Kölns.'") Durch den Tod Wikbolds <strong>von</strong> Holte<br />
war <strong>der</strong> Kölner Erzstuhl ledig geworden. Roberts Oheim Heinrich,<br />
schon einmal in Trier zum Erzbischof gewählt, 11) aber nicht bestätigt,<br />
bewarb sich nun um den Kölner Metropolitansitz. Nach langem Harren<br />
') MR. Reg. IV, 301 Nr. 1329.<br />
2) VR. I, Nr. 13. Bonifaz VIII. schreibt an Heinrich, germano <strong>com</strong>itis de<br />
<strong>Virneburg</strong>, consanguineo Adolfi regis; Erzb. Diether nennt Robert 1303 eben¬<br />
falls consanguineus.<br />
8) Böhmer, Reg. Imp. I, 161 Nr. 8, Stuttgart 1844.<br />
4) MR. Reg. IV, 452 Nr. 2018.<br />
") MR. Reg. IV, 486 Nr. 2173.<br />
fi) MR. Reg. IV, 494 Nr. 2215.<br />
7) Beilage I, Nr. 6.<br />
8) Bar, Urkunden u. Akten zur Gesch. <strong>der</strong> Verfassung und Verwaltung<br />
<strong>der</strong> Stadt Coblenz, 36 Nr. 5. 17. Bd. <strong>der</strong> Publik, <strong>der</strong> Oesellschft. für rhein. Geschichtskunde<br />
1898.<br />
») MR. Reg. IV, 534 Nr. 2391.<br />
'») MR. Reg. IV, 545 Nr. 2439.<br />
") Dominikus,<br />
Nr. 86.<br />
Baldcwin <strong>von</strong> Lützelburg, 26, Koblenz 1862. — VR. I,