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Geschichte der Grafen von Virneburg - Medievalcoinage.com

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— 22 —<br />

die Teilungsurkunde vom Jahre 1445 wi<strong>der</strong>spiegelt. Es heisst dort:<br />

„die grafschaft Virnenburg mit den slossen Virnenburg und Monreal, die<br />

groise und die cleyne Pellentzen mit allen yren dorffern, gerichten, renten,<br />

weiden, velden . . . mit aller herriiehkeit, wie die zu den vurg. slossern,<br />

grafschaft und heirschaft gehoirt han ... die auch <strong>von</strong> al<strong>der</strong>s also<br />

unversplissen und unverdeild geweist und bleven synt". 1)<br />

Für die 1306 erworbenen Burgen Olbrück und Nie<strong>der</strong>wied wurde<br />

Graf Robert kölnischer Lehnsträger. Schon seit <strong>der</strong> 2. Hälfte des 13.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts erscheinen die <strong>Virneburg</strong>er als Vasallen des Kölner Erz¬<br />

stifts. Um 1252 verwaltet Graf Heinrich I. das Amt eines erzbischöflichen<br />

Schultheissen. 2) Es wird dies Amt Lehn gewesen sein. Jedenfalls wird<br />

Heinrich 1289 fidelis des Erzbischofs Sigfried genannt. Im Jahre 1290<br />

befreite Papst Nikolaus IV. den Erzbischof <strong>von</strong> den Eiden, die er dem<br />

<strong>Grafen</strong> Adolf <strong>von</strong> Berg und seinen Helfern, zu denen auch Heinrich<br />

<strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong> gehört, hatte schwören müssen. Adolf und seine Partei¬<br />

gänger hätten sich als „vasalli ecclesie Coloniensis" gegen ihre Treupflicht<br />

verfehlt.' 1)<br />

Zum Erzstift Mainz trat Graf Robert III. dadurch in ein Lehnsverhältnis,<br />

dass er vom Erzbischof Peter ein Burglehn in <strong>der</strong> Stadt<br />

Oberlahnstein am Rhein nahm. Der Erzbischof hatte dem <strong>Grafen</strong> 250<br />

Mark kölnischer Denare gegeben, wofür ihm Robert eine Rente <strong>von</strong> 20<br />

Mark an seinen Höfen in Oberbieber, Hahn (Hayn, Hahnhof, Krs. Neu¬<br />

wied), Mieln (Miellen a. d. Lahn) und Ouch (?) anwies. Doch verzichtete<br />

er auf die Rente und wurde statt dessen des Erzbischofs Burgmann zu<br />

Lahnstein. Ebenso sollen es seine Nachfolger, die <strong>Grafen</strong> <strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong>,<br />

halten. 4)<br />

Dem Reiche sind die <strong>Grafen</strong> <strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong> ihrer Grafschaft<br />

wegen nicht verpflichtet, da dieselbe kein Reichslehn ist. Doch trat<br />

Graf Robert zu König Adolf in Lehnsbeziehungen. Er wurde im Jahre<br />

1293 für 500 kölnische Mark des Königs und des Reiches Vasall. Als<br />

Pfand wies ihm Adolf eine Rente <strong>von</strong> 50 Mark in Reichsgut an. Die<br />

500 Mark sollte Graf Robert als erbliches Reichslehn halten/')<br />

Die Zeitspanne, die wir somit überblickt haben, zeigt ein reiches<br />

Leben in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Grafschaft. Das beginnende 14. Jahr¬<br />

hun<strong>der</strong>t findet bereits ein bestimmtes Herrschaftsgebiet vor. Es ist die<br />

Grafschaft <strong>Virneburg</strong> mit Monreal und dem grossen Anhängsel des<br />

Pellenziehens. Die Entwicklung bleibt aber bei dem Jahre 1336 nicht<br />

stehen. Sie schreitet gemäss <strong>der</strong> gesteigerten Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong><br />

') Günther CD. IV, 443 Nr. 214.<br />

2)Knipping, Regesten <strong>der</strong> Erzbischöfe <strong>von</strong> Köln III, 234 Nr. 1706. 21.<br />

Bd. <strong>der</strong> Publik, <strong>der</strong> ücsellschft. für rhein. Geschichtskunde, Bonn 1909.<br />

3) Fahne, Codex diplomatictis Salmo-Reifferscheidnaus, 52—54 Nr. 85.<br />

Bd. 2 <strong>der</strong> Gesch. <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong> und Fürsten zu Salm-Reiferscheid, Köln 1858.<br />

4) Würdtwein, Diplomatica Maguntina II, 21, 1788. -- 1339 erscheint<br />

Robert auf dem Manngcricht des Erzbischofs Heinrich <strong>von</strong> Mainz. Reimer,<br />

Hessisches Urknndenbuch II, 511 Nr. 528 Leipzig 1892.<br />

") Beilage 1, Nr. 5.

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