Geschichte der Grafen von Virneburg - Medievalcoinage.com
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die Teilungsurkunde vom Jahre 1445 wi<strong>der</strong>spiegelt. Es heisst dort:<br />
„die grafschaft Virnenburg mit den slossen Virnenburg und Monreal, die<br />
groise und die cleyne Pellentzen mit allen yren dorffern, gerichten, renten,<br />
weiden, velden . . . mit aller herriiehkeit, wie die zu den vurg. slossern,<br />
grafschaft und heirschaft gehoirt han ... die auch <strong>von</strong> al<strong>der</strong>s also<br />
unversplissen und unverdeild geweist und bleven synt". 1)<br />
Für die 1306 erworbenen Burgen Olbrück und Nie<strong>der</strong>wied wurde<br />
Graf Robert kölnischer Lehnsträger. Schon seit <strong>der</strong> 2. Hälfte des 13.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts erscheinen die <strong>Virneburg</strong>er als Vasallen des Kölner Erz¬<br />
stifts. Um 1252 verwaltet Graf Heinrich I. das Amt eines erzbischöflichen<br />
Schultheissen. 2) Es wird dies Amt Lehn gewesen sein. Jedenfalls wird<br />
Heinrich 1289 fidelis des Erzbischofs Sigfried genannt. Im Jahre 1290<br />
befreite Papst Nikolaus IV. den Erzbischof <strong>von</strong> den Eiden, die er dem<br />
<strong>Grafen</strong> Adolf <strong>von</strong> Berg und seinen Helfern, zu denen auch Heinrich<br />
<strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong> gehört, hatte schwören müssen. Adolf und seine Partei¬<br />
gänger hätten sich als „vasalli ecclesie Coloniensis" gegen ihre Treupflicht<br />
verfehlt.' 1)<br />
Zum Erzstift Mainz trat Graf Robert III. dadurch in ein Lehnsverhältnis,<br />
dass er vom Erzbischof Peter ein Burglehn in <strong>der</strong> Stadt<br />
Oberlahnstein am Rhein nahm. Der Erzbischof hatte dem <strong>Grafen</strong> 250<br />
Mark kölnischer Denare gegeben, wofür ihm Robert eine Rente <strong>von</strong> 20<br />
Mark an seinen Höfen in Oberbieber, Hahn (Hayn, Hahnhof, Krs. Neu¬<br />
wied), Mieln (Miellen a. d. Lahn) und Ouch (?) anwies. Doch verzichtete<br />
er auf die Rente und wurde statt dessen des Erzbischofs Burgmann zu<br />
Lahnstein. Ebenso sollen es seine Nachfolger, die <strong>Grafen</strong> <strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong>,<br />
halten. 4)<br />
Dem Reiche sind die <strong>Grafen</strong> <strong>von</strong> <strong>Virneburg</strong> ihrer Grafschaft<br />
wegen nicht verpflichtet, da dieselbe kein Reichslehn ist. Doch trat<br />
Graf Robert zu König Adolf in Lehnsbeziehungen. Er wurde im Jahre<br />
1293 für 500 kölnische Mark des Königs und des Reiches Vasall. Als<br />
Pfand wies ihm Adolf eine Rente <strong>von</strong> 50 Mark in Reichsgut an. Die<br />
500 Mark sollte Graf Robert als erbliches Reichslehn halten/')<br />
Die Zeitspanne, die wir somit überblickt haben, zeigt ein reiches<br />
Leben in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Grafschaft. Das beginnende 14. Jahr¬<br />
hun<strong>der</strong>t findet bereits ein bestimmtes Herrschaftsgebiet vor. Es ist die<br />
Grafschaft <strong>Virneburg</strong> mit Monreal und dem grossen Anhängsel des<br />
Pellenziehens. Die Entwicklung bleibt aber bei dem Jahre 1336 nicht<br />
stehen. Sie schreitet gemäss <strong>der</strong> gesteigerten Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong><br />
') Günther CD. IV, 443 Nr. 214.<br />
2)Knipping, Regesten <strong>der</strong> Erzbischöfe <strong>von</strong> Köln III, 234 Nr. 1706. 21.<br />
Bd. <strong>der</strong> Publik, <strong>der</strong> ücsellschft. für rhein. Geschichtskunde, Bonn 1909.<br />
3) Fahne, Codex diplomatictis Salmo-Reifferscheidnaus, 52—54 Nr. 85.<br />
Bd. 2 <strong>der</strong> Gesch. <strong>der</strong> <strong>Grafen</strong> und Fürsten zu Salm-Reiferscheid, Köln 1858.<br />
4) Würdtwein, Diplomatica Maguntina II, 21, 1788. -- 1339 erscheint<br />
Robert auf dem Manngcricht des Erzbischofs Heinrich <strong>von</strong> Mainz. Reimer,<br />
Hessisches Urknndenbuch II, 511 Nr. 528 Leipzig 1892.<br />
") Beilage 1, Nr. 5.