Kooperation als Chance - Die Genossenschaften
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In vielen Entwicklungsländern leisten <strong>Genossenschaften</strong><br />
heute das gleiche wie vor 150 Jahren in Deutschland: Sie eröffnen<br />
Wege aus der Armut aus eigener Kraft.<br />
Internationale Zusammenarbeit ist eine Verpflichtung, der sich<br />
die Genossenschaftsorganisation schon immer gestellt hat. Mit<br />
der Förderung von <strong>Genossenschaften</strong> und ihren Netzwerken<br />
trägt der DGRV zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung<br />
und damit zur Bekämpfung der Armut bei.<br />
<strong>Kooperation</strong> <strong>als</strong> <strong>Chance</strong><br />
Mit der Millenniumserklärung im Jahr 2000 haben sich die Mitgliedstaaten<br />
der Vereinten Nationen verbindliche Ziele gesetzt.<br />
An erster Stelle steht die Minderung der Armut. Auch Organisationen<br />
der Zivilgesellschaft und Unternehmen sind weltweit<br />
aufgerufen, darauf hinzuarbeiten.<br />
Es gibt erhebliche Erfolge bei der wirtschaftlichen und sozialen<br />
Entwicklung in einigen Ländern. Dennoch lebt ein großer Teil der<br />
Weltbevölkerung weiterhin in Armut. Schlechte politische und<br />
wirtschaftliche Rahmenbedingungen behindern die Entwicklung,<br />
zudem fehlt oft der Zugang zu regionalen Märkten, aber auch<br />
zum Weltmarkt. <strong>Die</strong> Folgen wirken sich besonders im ländlichen<br />
Raum negativ aus und führen zu Landflucht und Migration.<br />
„Gemeinsam handeln, mehr erreichen!“ <strong>Genossenschaften</strong><br />
aktivieren Entwicklungspotenziale: In über 30 Ländern<br />
berät der DGRV beim Aufbau genossenschaftlicher Systeme<br />
und Strukturen.<br />
Gerade Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen, andernorts<br />
ein Motor der Entwicklung, haben oft keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen,<br />
Märkten, Technologien und Know-how. Zudem<br />
mangelt es an Rechtssicherheit, an Transparenz des staatlichen<br />
Handelns und an einer Wirtschaftsordnung, die allen gleiche<br />
<strong>Chance</strong>n eröffnet, die sich unternehmerisch betätigen.<br />
Strukturbildende Fähigkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
müssen gefördert und Möglichkeiten für selbstständige<br />
Unternehmer ausgebaut werden, um Arbeitsplätze und Einkommen<br />
zu schaffen.<br />
Sozi<strong>als</strong>trukturförderung<br />
<strong>Die</strong> internationale Arbeit des DGRV wird maßgeblich vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ) finanziert. <strong>Die</strong> Bundesregierung fördert die<br />
wirtschaftliche und soziale Entwicklung und trägt so zur weltweiten<br />
Armutsbekämpfung und Sicherheit bei.<br />
Ein wichtiges Instrument ist dabei die Sozi<strong>als</strong>trukturförderung.<br />
Sie will die Lebensbedingungen armer Bevölkerungsgruppen<br />
nachhaltig verbessern. Hierbei und bei der Wirtschaftsförderung<br />
kommt Selbsthilfeansätzen eine wichtige Rolle zu, denn nachhaltige<br />
Armutsbekämpfung kann letztlich nur Hilfe zur Selbsthilfe<br />
bedeuten. In diesem Rahmen bringt auch der DGRV seine Erfahrungen<br />
in die Entwicklungszusammenarbeit ein.<br />
<strong>Die</strong> Sozial- und Wirtschaftsstruktur eines Landes wird durch <strong>Genossenschaften</strong><br />
und deren Netzwerke positiv beeinflusst. <strong>Genossenschaften</strong><br />
im Finanzwesen, in Handel, Handwerk und in<br />
der Landwirtschaft sind in vielen Ländern das Rückgrat der wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten. Sie tragen wesentlich zur Entwicklung<br />
eines Landes bei, weil sie auf lokaler Initiative und Wirtschaftskraft<br />
aufbauen und die Menschen gleichzeitig Träger und Nutznießer<br />
der wirtschaftlichen Aktivitäten sind. <strong>Genossenschaften</strong><br />
gehören zu den nachhaltigsten Unternehmen; sie verbinden die<br />
Vorteile dezentraler Aktivitäten mit den Stärken einer regionalen<br />
und nationalen Vernetzung.<br />
Mit dieser Zielrichtung fördert der DGRV in seinen Partnerländern<br />
den Aufbau von genossenschaftlichen Strukturen im<br />
Spar- und Kreditwesen, im Gewerbe und in der Landwirtschaft.<br />
Viele Menschen erhalten durch Spar- und Kreditgenossenschaften<br />
– vor allem in ländlichen Regionen – zum ersten Mal<br />
Zugang zu Finanzdienstleistungen. Neben Kleinkrediten bieten<br />
sie meist auch Sparmöglichkeiten, Zahlungsverkehr und Versicherungen,<br />
aber auch Geschäftsberatung und Fortbildung. So<br />
mobilisieren genossenschaftliche Mikrofinanzinstitutionen die<br />
Potenziale der Menschen vor Ort und fördern damit ganz konkret<br />
die Entwicklung.<br />
In ländlichen Regionen eröffnen <strong>Genossenschaften</strong> ihren Mitgliedern<br />
Zugang zu regionalen und überregionalen Märkten<br />
und damit zu besserem Einkommen. Auch im Handwerk und im<br />
Handel ermöglichen <strong>Genossenschaften</strong> Zugang zu Beschaffungs-<br />
und Absatzmärkten. Deshalb und auch aufgrund ihrer<br />
Eigentümerstruktur, der Partizipation der Mitglieder und der Einbindung<br />
in Netzwerke weisen <strong>Genossenschaften</strong> eine hohe<br />
Nachhaltigkeit und großes Entwicklungspotenzial auf.<br />
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