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Kooperation als Chance - Die Genossenschaften

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<strong>Genossenschaften</strong> sind Motor der Entwicklung<br />

Nur ein Viertel der Bevölkerung in Mexiko und El Salvador<br />

hat Zugang zu Bankdienstleistungen. Das ist auch im Vergleich<br />

mit anderen Ländern der Region gering – nur Nicaragua<br />

steht mit fünf Prozent noch schlechter da. Vom Projektbüro<br />

in Mexiko-Stadt aus berät und unterstützt der<br />

DGRV <strong>Genossenschaften</strong> in Mexiko, El Salvador und seit<br />

kurzem auch in Nicaragua.<br />

Der Finanzsektor in Mexiko wird weitgehend von wenigen großen<br />

Banken beherrscht. Sie selektieren ihre Firmen- und Privatkunden<br />

nach Solvenz. Deren Geschäft ist hochrentabel – doch<br />

es verwehrt den meisten Menschen, vor allem kleinen Unternehmen,<br />

den Zugang zum Finanzsystem. Besonders gravierend<br />

ist die Lage in der Landwirtschaft: Nur vier Prozent der Betriebe<br />

haben Zugang zu Finanzdienstleistungen. Agrarkredite machen<br />

gerade 1,4 Prozent des Kreditvolumens in Mexiko aus, und nur<br />

in jeder vierten Gemeinde gibt es überhaupt eine Bankfiliale.<br />

El Salvador: Neue Zweigstellen auf dem Land. <strong>Die</strong> 32<br />

Mitgliedsgenossenschaften von FEDECACES mit ihren 60<br />

Zweigstellen bieten inzwischen für die über 250.000 Mitglieder<br />

und Kunden im ländlichen Raum Kredite, Sparkonten,<br />

Zahlungsverkehr und Versicherungen an. Seit 2008 wurden 16<br />

neue Zweigstellen in Gebieten eröffnet, in denen es bislang<br />

keine Bankfiliale gab.<br />

Spar- und Kreditgenossenschaften hatten während des langen<br />

Bürgerkrieges in El Salvador einen schweren Stand, galten<br />

sie doch der Oligarchie <strong>als</strong> Störfaktor bei ihren eigenen<br />

Geschäften. Doch längst ist ihre Bedeutung für die Entwicklung<br />

des Landes unumstritten. Der DGRV kooperiert mit der<br />

FEDECACES-Gruppe, um beim Aufbau eines professionellen<br />

Verbands- und Verbundsystems zu unterstützen. Neben Beratung<br />

der Mitgliedsgenossenschaften führt FEDECACES den<br />

Liquiditätsausgleich über eine Zentralkasse durch, darüber<br />

hinaus auch Prüfungen, Schulungen und Mikroversicherungen.<br />

Der DGRV berät FEDECACES auch bei der strategischen<br />

Planung und bei der Ausbildung und Professionalisierung der<br />

Mitarbeiter.<br />

In Mexiko, aber auch in El Salvador und Nicaragua sind Sparund<br />

Kreditgenossenschaften für die arme Bevölkerung oft der<br />

einzige Zugang zu Finanzdienstleistungen. <strong>Die</strong> <strong>Genossenschaften</strong><br />

sind im Gegensatz zu den großen Banken lokal und regional<br />

verankert und ihren Mitgliedern verpflichtet. Zudem sind Landwirtschaft<br />

und Kleingewerbe traditionell die Grundlage ihrer<br />

Geschäftstätigkeit.<br />

<strong>Chance</strong> für Gewerbe und Landwirtschaft<br />

<strong>Genossenschaften</strong> eröffnen kleinen Handwerkern, Gewerbetreibenden<br />

und Landwirten die <strong>Chance</strong>, wirtschaftlich aktiv zu<br />

werden und ihre Lage selbst zu verbessern. Dazu müssen die<br />

<strong>Genossenschaften</strong> allerdings nachhaltig wirtschaften – professionell,<br />

mit effizienten Kontrollregeln und solider Geschäftsführung.<br />

<strong>Die</strong> Beratung dazu hat deshalb für den DGRV einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

Daneben berät der DGRV bei der Modernisierung des Genossenschaftssystems<br />

und schult Personal und Mitglieder der <strong>Genossenschaften</strong><br />

bzw. deren Verbände und Zentralen. Außerdem<br />

veranstaltet er Seminare zu Prüfungen, Geldwäscheprävention<br />

oder Bankenaufsicht und unterstützt die <strong>Genossenschaften</strong> mit<br />

EDV-Instrumenten wie dem DGRV-Frühwarnsystem „Alerta<br />

Temprana“. Darüber hinaus beraten die DGRV-Experten in Mexiko<br />

bei der Umsetzung des Gesetzes zur Regulierung der Aktivitäten<br />

von Spar- und Kreditgenossenschaften.<br />

Risiken kontrollieren<br />

Für die Stabilität und das Wachstum von Spar- und Kreditgenossenschaften<br />

ist ein leistungsfähiges Risikomanagement<br />

unentbehrlich. Frühwarnsysteme sind dabei<br />

der erste Baustein. Mit ihnen werden negative Entwicklungen<br />

frühzeitig erkannt, so dass gezielt gegengesteuert<br />

werden kann. Frühwarnsysteme werden nicht nur<br />

von den <strong>Genossenschaften</strong> selbst, sondern auch von genossenschaftlichen<br />

Verbänden, Einlagensicherungsfonds,<br />

Entwicklungsbanken, Ministerien oder Aufsichtsbehörden<br />

angewendet.<br />

Der DGRV hat für Lateinamerika ALERTA TEMPRANA<br />

entwickelt. Mit diesem IT-gestützten Frühwarnsystem<br />

lassen sich Kennzahlen aus den Daten des Rechnungswesens<br />

und weiteren Daten der Genossenschaft auswerten<br />

und interpretieren. ALERTA TEMPRANA kann an<br />

spezielle Bedürfnisse angepasst und <strong>als</strong> Management-<br />

Informationssystem genutzt werden. Darüber hinaus<br />

kann es in andere Sprachen übersetzt werden.<br />

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