Aktuelles / Fitness 03/2013 - Gesundheitsnetz Ostalbkreis

Pflege
Ratgeber GESUNDHEIT
(Fehl)diagnose Alzheimer
Sitzen wir einem Irrglauben in Sachen Alzheimer
auf? Oder ist die Demenz eben der Preis, den wir für
ein immer länger werdendes Leben zahlen müssen
und gegen die kein Kraut gewachsen ist? Cornelia
Stolze diskutierte ihre Position, die sie kürzlich auch
in einem vielbeachteten Buch „Vergiss Alzheimer“
veröffentlicht hat, mit Prof. Dr. Hans Förstl, einem
der renommiertesten Forscher zum Thema Demenz,
während des gutbesuchten, spannenden und sehr informativen
Themenabends im vollbesetzten Saal des
KWA Albstift.
Parkeinweiser zeigen schon an: vollbesetzt! Hier gibt
es heute einen ausgebuchten Themenabend. Betritt
man den Saal, werden schon zusätzliche Stühle herangetragen,
die den interessierten Besuchern einige
Reihen mehr Platz bietet, um den neuesten Thesen und
Gegenthesen der Alzheimer-Forschung und – Diagnose
zu lauschen und auch mitzudiskutieren. Neben den
vielen Pros und Kontras von Herrn Prof. Förstl und
der studierten Biologin Stolze, die den Abend in einer
heißen Diskussion um Recht oder Unrecht der Diagnose
Alzheimer enden ließen, sollte man vor allem Manfred
Zwicks (Leiter des KWA Aalen) einleitenden Worten,
die Aufgabe eines Seniorenheimes sei es, nicht Diagnosen
zu stellen und Forschungsthesen zu bestätigen, sondern
die Leiden und Gebrechen der Betroffenen zu lindern, in
den Vordergrund des Ratgebers Gesundheit stellen:
„Sie haben sich sicherlich gefragt, warum eine solche
Veranstaltungen in einem Seniorenheim stattfindet.
Wir sehen uns in diesem Bereich auch als einen Teil
von diesem Problem, da wir tagtäglich mit den betroffenen
Menschen umgehen.“
Weiterhin gibt Zwick in seinem Statement zu bedenken,
dass es auf der einen Seite die medizinische Forschung
und Behandlung gibt und auf der anderen Seite
Senioreneinrichtungen, die sich um die Betreuung
der dementen Menschen sehr intensiv kümmern. Bereits
1999 hat das KWA Aalen die ersten Grundpfeiler
hierfür gelegt und zwar mit der Gestaltung spezieller
Räumlichkeiten und vor allem mit der Beschäftigung
der Frage „Warum muss man Menschen überhaupt
Freiheit entziehen?“. 2003 machte man sich dann zusammen
mit der AOK auf den Weg, um Sturzprävention
in Senioreneinrichtungen einzuführen und dies
2005 mit einer intensiven Zusammenarbeit mit den
Experten „Sturzprävention“ fortzuführen, um den Bewohnern
ihren Freiraum zu gewährleisten.
„Das hat uns wahnsinnig weitergebracht,“ bestätigt
Zwick, „um die Risiken der Sturzgefahr von demenziell
erkrankten Menschen einzuschätzen, was uns aber
fehlte waren die genauen Konzepte für diesen Menschen:
Wie können Menschen mit Demenz ihren Alltag
in einem Seniorenheim leben? So haben wir uns zum
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