Geo-Informationen für die Wasserwirtschaft - Geologischer Dienst ...
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Aktuelles in Kürze<br />
Grundwasser ist in NRW der wichtigste „Rohstoff“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Trinkwassergewinnung.<br />
Auch <strong>für</strong> viele Industriezweige, Gewerbe und Landwirtschaft<br />
ist qualitativ hochwertiges Grundwasser von zunehmender Bedeutung.<br />
Der Schutz des Grundwassers ist nur dann nachhaltig möglich, wenn <strong>die</strong><br />
Schutzwirkung der grundwasserüberdeckenden Schichten gegen Schadstoffeinträge<br />
bekannt ist. Der <strong>Geo</strong>logische <strong>Dienst</strong> NRW erhielt daher den<br />
Auftrag, eine Methoden- und Arbeitsanleitung zur Schutzfunktionsbewertung<br />
der grundwasserüberdeckenden Schichten zu erstellen.<br />
Gereinigt und gefiltert?<br />
Leitfaden zur Schutzfunktionsbewertung<br />
der Grundwasserüberdeckung<br />
Trinkwasser wird in NRW überwiegend<br />
aus Grundwasser gewonnen,<br />
weil <strong>die</strong>ses unter natürlichen Bedingungen<br />
frei von gesundheitsgefährdenden<br />
Stoffen ist und in der Regel<br />
keine zusätzliche Aufbereitung benötigt.<br />
Dass Grundwasser von Natur aus<br />
appetitlich und rein ist, liegt im Wesentlichen<br />
an der Schutz- und Reinigungswirkung<br />
der grundwasserüberdeckenden<br />
Boden- und Gesteinsschichten.<br />
Dieses natürliche Filterund<br />
Barrieresystem des Sickerraums<br />
und der grundwasserleitenden Schichten<br />
gegen Schadstoffeinträge kann je<br />
nach bodenkundlichem und geologisch-hydrogeologischem<br />
Aufbau des<br />
Untergrundes sehr unterschiedlich<br />
sein.<br />
Im Sickerraum sowie im Grundwasserleiter<br />
werden aber nicht nur Schadstoffe<br />
abgebaut, absorbiert und transformiert.<br />
Die Beschaffenheit des sich<br />
neu bildenden Grundwassers wird<br />
maßgebend von den Eigenschaften<br />
der Gesteine der Sickerzone und des<br />
Grundwasserleiters durch chemischphysikalische<br />
Wechselwirkungen geprägt.<br />
Besonders intensiv sind <strong>die</strong>se<br />
Vorgänge in den Zonen mit hoher biologischer<br />
Aktivität, z. B. in der oberflächennahen<br />
Wurzelzone.<br />
Der vom Gesetzgeber vorgeschriebene<br />
und durch <strong>die</strong> EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
(s. S. 8) forcierte Schutz des<br />
Grundwassers ist nur dann nachhaltig<br />
möglich, wenn <strong>die</strong> Schutzwirkung<br />
der grundwasserüberdeckenden und<br />
-leitenden Schichten gegen Schadstoffeinträge<br />
bekannt ist und zur Bewertung<br />
entsprechende Methodenund<br />
Arbeitsanleitungen bei Planungen<br />
zu Wasserschutzgebieten und bei<br />
Untersuchungen zu belasteten Grundwasserkörpern<br />
eingesetzt werden.<br />
Neue Wege gesucht<br />
Für <strong>die</strong> Erstellung des Leitfadens erwiesen<br />
sich abermals der umfassende<br />
zentrale Datenpool zur landesweiten<br />
<strong>Geo</strong>logie, Hydrogeologie und Bodenkunde<br />
sowie <strong>die</strong> langjährigen Erfahrungen<br />
des <strong>Geo</strong>logischen <strong>Dienst</strong>es<br />
NRW in Fragen der Schutzfunktionsbewertung<br />
des Untergrundes als Vorteil.<br />
Bereits in den 90er-Jahren des vorigen<br />
Jahrhunderts hatte eine Arbeitsgemeinschaft<br />
der Staatlichen <strong>Geo</strong>logischen<br />
<strong>Dienst</strong>e in Deutschland neue<br />
Verfahren zur Bewertung der Schutzfunktion<br />
der grundwasserüberdeckenden<br />
Schichten entwickelt. Aus <strong>die</strong>ser<br />
Zeit stammt das Bewertungsverfahren<br />
nach HÖLTING et al. (1995). Dieses<br />
Verfahren bezieht zum ersten Mal<br />
sowohl <strong>die</strong> <strong>Geo</strong>logie als auch <strong>die</strong><br />
Bodenkunde in <strong>die</strong> Bewertung ein. Es<br />
berücksichtigt <strong>die</strong> meisten Schutzfunktionsparameter<br />
und bewertet vor<br />
allem den gesamten Sickerraum nach<br />
einheitlichen Standards, sodass es <strong>für</strong><br />
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