Geo-Informationen für die Wasserwirtschaft - Geologischer Dienst ...
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Aktuelles in Kürze<br />
Nach heftigen Sommergewittern häufen sich Me<strong>die</strong>nberichte über<br />
Straßen, <strong>die</strong> gesperrt werden mussten, weil Schlamm, der von den<br />
Äckern abgespült wurde, sie zeitweilig unpassierbar machte. In ackerbaulich<br />
intensiv genutzten Gebieten können pro Jahr und Hektar bis zu<br />
20 t Boden abgetragen werden. Der Schaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirte und <strong>die</strong><br />
Allgemeinheit ist erheblich. Gleiches gilt, wenn der Boden verschlämmt,<br />
sich also eine undurchlässige Kruste auf dem Boden bildet. Spezielle<br />
Bodenkarten geben der Landwirtschaft eine praxisorientierte Planungsgrundlage<br />
zur Schadensminimierung und Ertragssicherung.<br />
Wenn sich der Boden vom Acker macht<br />
Mit Bodenkarten landwirtschaftliche Erträge sichern<br />
Erosionsgräben erschweren<br />
<strong>die</strong> Bewirtschaftung<br />
der Böden.<br />
Wenn Boden durch Niederschlag abgespült<br />
und hangabwärts verfrachtet<br />
wird, spricht der <strong>Geo</strong>wissenschaftler<br />
von Bodenerosion. Bodenerosion ist<br />
ein natürlicher, mehr oder weniger<br />
überall auftretender Prozess, der unser<br />
Landschaftsbild wesentlich prägt.<br />
An naturbelassenen Standorten läuft<br />
der Prozess jedoch sehr langsam ab,<br />
weil <strong>die</strong> natürliche Vegetationsdecke<br />
den Boden vor Abspülung durch Wasser<br />
oder Wind schützt.<br />
Dort, wo Menschen den Boden nutzen<br />
und der Boden zeitweilig ohne Vegetationsbedeckung<br />
der Witterung<br />
schutzlos ausgeliefert ist, kann es bei<br />
starken Niederschlägen zu massivem<br />
flächenhaften oder rinnenartigen Bodenabtrag<br />
kommen. Bei heftigen Regenfällen<br />
werden einzelne Bodenpartikel<br />
aus dem Bodenverbund herausgelöst<br />
und in reliefierten Lagen<br />
mit dem Niederschlagswasser hangabwärts<br />
transportiert.<br />
Stark gefährdet sind strukturlabile,<br />
feinsandige und schluffige Böden,<br />
wie sie zum Beispiel in den Lösslandschaften<br />
der Hellwegzone oder<br />
des westlichen Bergischen Landes<br />
vorkommen. Sie büßen langfristig<br />
ihre natürliche Bodenfruchtbarkeit<br />
ein, weil insbesondere der nährstoffund<br />
humusreiche Oberboden abgespült<br />
wird. Zusätzlich entstehen<br />
Ertragseinbußen, wenn Dünger und<br />
Pflanzenbehandlungsmittel durch<br />
Erosion weggespült werden. Dort, wo<br />
das Bodenmaterial abgelagert wird,<br />
können Pflanzenbestände überdeckt<br />
und damit in ihrem Wachstum gehemmt<br />
werden.<br />
In schwach reliefierten Geländelagen<br />
verbleiben <strong>die</strong> vom Niederschlagswasser<br />
aus dem Bodenverbund herausgelösten<br />
Partikel an gleicher Stelle<br />
auf dem Acker. Dort verstopfen sie<br />
<strong>die</strong> Poren im Boden. So bildet sich an<br />
der Bodenoberfläche eine wenige<br />
Millimeter dünne, krustenartige Verschlämmungshaut,<br />
<strong>die</strong> den Wasserund<br />
Lufthaushalt des Bodens bis zur<br />
nächsten Bodenbearbeitung stört.<br />
Niederschlagswasser kann nun nicht<br />
mehr versickern, sondern verdunstet<br />
und kann somit nicht von den Pflanzenwurzeln<br />
aufgenommen werden.<br />
Als Folge sinkt <strong>die</strong> landwirtschaftliche<br />
Ertragsfähigkeit des Bodens.<br />
Eine wertvolle<br />
Planungsgrundlage<br />
Wie aber können <strong>die</strong> in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht vielseitigen Schäden von<br />
Erosion und Verschlämmung minimiert<br />
oder sogar verhindert werden?<br />
Um Schutzmaßnahmen durchführen<br />
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