Geo-Informationen für die Wasserwirtschaft - Geologischer Dienst ...
Geo-Informationen für die Wasserwirtschaft - Geologischer Dienst ...
Geo-Informationen für die Wasserwirtschaft - Geologischer Dienst ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Leitthema<br />
Panta rhei – alles fließt, alles ist in Bewegung. Dieser philosophische<br />
Ausspruch charakterisiert treffend <strong>die</strong> Situation der <strong>Wasserwirtschaft</strong> in<br />
der Europäischen Union seit dem Inkrafttreten der EU-WRRL im<br />
Dezember 2000. Alle im Bereich der <strong>Wasserwirtschaft</strong> Aktiven sind hier<br />
vor eine gewaltige fachliche und organisatorische Herausforderung<br />
gestellt. Die gesamtheitliche Betrachtungsweise des Wasserkreislaufes<br />
mit dem Ziel, bis zum Jahr 2015 <strong>für</strong> alle Gewässer einen guten Zustand<br />
zu erreichen, macht eine verstärkte Nutzung von <strong>Geo</strong>-<strong>Informationen</strong><br />
zwingend erforderlich.<br />
Grundwasser<br />
Vorfluter<br />
oberirdischer<br />
Abfluss<br />
Gewässerqualität durch EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
Ton<br />
<strong>Geo</strong>-<strong>Informationen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong><br />
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-<br />
WRRL) – 1994 im ersten Vorschlag<br />
der Kommission noch als Richtlinie<br />
über <strong>die</strong> ökologische Qualität von<br />
Gewässern bezeichnet – besitzt nun<br />
den weit gefassten Titel „Richtlinie<br />
des Europäischen Parlaments und des<br />
Rates zur Schaffung eines Ordnungsrahmens<br />
<strong>für</strong> Maßnahmen der Gemeinschaft<br />
im Bereich der Wasserpolitik“.<br />
Regelungsinhalte sind alle Bin-<br />
nenoberflächengewässer, Übergangsgewässer,<br />
Küstengewässer und das<br />
Grundwasser. Die Richtlinie betrifft<br />
also beispielsweise den Fluss Shannon<br />
in Irland ebenso wie mecklenburgische<br />
Seen, <strong>die</strong> Küstengewässer<br />
vor Martinique oder das Grundwasser<br />
von Nordrhein-Westfalen. Die EU-<br />
WRRL soll vor allem<br />
■ den Zustand der aquatischen Ökosysteme<br />
und der von ihnen abhängigen<br />
Landökosysteme und<br />
Feuchtgebiete verbessern,<br />
■ eine nachhaltige Wassernutzung<br />
zum langfristigen Schutz der vorhandenen<br />
Ressourcen fördern,<br />
■ <strong>die</strong> Verschmutzung der Gewässer<br />
schrittweise reduzieren und eine<br />
weitere Verschmutzung verhindern,<br />
■ <strong>die</strong> Auswirkungen von Überschwemmungen<br />
und Dürren vermindern.<br />
Bis 2015 hat <strong>die</strong> EU-WRRL folgende<br />
Ziele vorgegeben:<br />
■ Natürliche Oberflächengewässer<br />
sollen grundsätzlich einen guten<br />
ökologischen und guten chemischen<br />
Zustand erreichen.<br />
■ Künstliche Oberflächengewässer<br />
und als erheblich verändert eingestufte<br />
Gewässer sollen ein gutes<br />
ökologisches Potenzial und einen<br />
guten chemischen Zustand erreichen.<br />
■ Das Grundwasser soll einen guten<br />
mengenmäßigen und einen guten<br />
chemischen Zustand erreichen.<br />
Die Umsetzung der EU-WRRL erfolgt<br />
im Wesentlichen in vier Schritten:<br />
Bestandsaufnahme, Aufstellung<br />
der Monitoringprogramme, Bewirtschaftungs-<br />
und Maßnahmenpläne<br />
sowie Umsetzung der Maßnahmenprogramme.<br />
8